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    Peter Massing

    Die Dokumentation zu diesem Kapitel beginnt mit einer Kabinettsordre Wilhelms II. aus dem Jahre 1889; sie ist als „der erste wirksame Weckruf zur Einfuhrung staatsburgerlichen Unterrichts“ (Spranger 1957, 7) bezeichnet worden. Doch die... more
    Die Dokumentation zu diesem Kapitel beginnt mit einer Kabinettsordre Wilhelms II. aus dem Jahre 1889; sie ist als „der erste wirksame Weckruf zur Einfuhrung staatsburgerlichen Unterrichts“ (Spranger 1957, 7) bezeichnet worden. Doch die Entwicklungsgeschichte der modernen politischen Erziehung und Bildung in Deutschland reicht weiter zuruck, und von Anfang an verbinden sich dabei staatliche Forderungen mit padagogischen Ideen und Theorien. Das gilt schon fur das deutsche Landesfurstentum des 17. Jahrhunderts. Einerseits braucht der Staat fur seine Finanzverwaltung eine politisch und juristisch geschulte Beamtenschaft; andererseits fordern Reformpadagogen jener Zeit, „alle Menschen alles zu lehren“, und dazu gehoren auch Kenntnisse uber die politische Umwelt. So entstehen Vorlaufer des politischen Unterrichts: Die beruhmte Gothaische Schulordnung fuhrt seit 1662 eine Burgerlehre auf. „Reformpadagogik und Furstenstaat haben gemeinsam diesen Unterrichtsbereich ... aus der Taufe gehoben; jene um des Menschen willen und seiner Orientierung in der offentlichen Welt, dieser um seiner selbst willen, um des Staates willen, da er in sich alle Burgerwohlfahrt eingeschlossen sah“ (Flitner 1957, 17).
    Die Kompetenzorientierung der Politikdidaktik ist in den letzten Jahren verstarkt in die Kritik geraten. Gab es noch uber das Kompetenzmodell der GPJE-Bildungsstandards weitgehend Einigkeit, endete diese spatestens mit der... more
    Die Kompetenzorientierung der Politikdidaktik ist in den letzten Jahren verstarkt in die Kritik geraten. Gab es noch uber das Kompetenzmodell der GPJE-Bildungsstandards weitgehend Einigkeit, endete diese spatestens mit der Veroffentlichung der „Fachkonzepte Politik“ und des Modells der „Politikkompetenz“ durch eine Gruppe von Politikdidaktiker/-innen. Der Beitrag zeichnet zunachst den tiefgreifenden inhaltlichen Streit in der Politikdidaktik nach. Im Kern geht es darum, ob das fur den Politikunterricht notwendige Fachwissen uber Fachkonzepte festzulegen ist, ob das GPJE-Modell noch anschlussfahig ist. Die folgenden Abschnitte beschaftigen sich mit zentralen inhaltlichen Punkten der Debatte: Politik als Kern der politischen Bildung, Politikwissenschaft als Referenzdisziplin, Fachkonzepte als Beschreibung des schulischen Wissens, der Stellenwert empirischer Forschung. Als Fazit wird festgestellt, dass die Kompetenzblase nicht geplatzt ist, sondern die Diskussion zu einer Starkung der Politikdidaktik als Wissenschaft gefuhrt hat.
    In zehn ausgewählten Aufsätzen legt dieses Studienbuch die politikdidaktische Konzeption Peter Massings dar. Es ist dadurch eine Einführung in die Politikdidaktik als Wissenschaft und ein Muss für alle angehenden Politiklehrer. Die... more
    In zehn ausgewählten Aufsätzen legt dieses Studienbuch die politikdidaktische Konzeption Peter Massings dar. Es ist dadurch eine Einführung in die Politikdidaktik als Wissenschaft und ein Muss für alle angehenden Politiklehrer. Die Beiträge im ersten Abschnitt verweisen auf die Entwicklung der Politikdidaktik als eigenständige Wissenschaft. Im zweiten Abschnitt wirbt der renommierte Berliner Politikdidaktiker für Politik als „Kern“ der politischen Bildung. Dabei macht er den Zusammenhang von Politik-Lernen und Demokratie-Lernen deutlich. In den Beiträgen des dritten Abschnitts erarbeitet der Autor mit Hilfe von Demokratietheorien eine normative und theoretische Grundlegung für die politische Bildung. Von diesem Fundament aus führt der letzte Abschnitt hin zum kompetenzorientierten Politikunterricht.
    1969 wurde die Grose Koalition von CDU/CSU und SPD abgelost durch die erste sozial-liberale Koalition. Mit diesem Regierungswechsel waren innen- und ausenpolitische Kursanderungen verbunden, die stichwortartig festgehalten werden sollen.... more
    1969 wurde die Grose Koalition von CDU/CSU und SPD abgelost durch die erste sozial-liberale Koalition. Mit diesem Regierungswechsel waren innen- und ausenpolitische Kursanderungen verbunden, die stichwortartig festgehalten werden sollen. Die neue Ostpolitik als Teil einer Politik der Entspannung und friedlichen Koexistenz schlug sich nieder in der Unterzeichnung des deutsch-sowjetischen Vertrages uber Gewaltverzicht und Anerkennung der in Europa existierenden Grenzen (1970), in der Unterzeichnung des Warschauer Vertrages, der die Normalisierung der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Polen sowie die Anerkennung der Oder-Neise-Linie vorsah (1970), im Viermachteabkommen uber Berlin, das die Bindungen zwischen der Bundesrepublik und West-Berlin bestatigte (1971), und in der Unterzeichnung des Grundlagenvertrages zwischen der Bundesrepublik und der DDR (1972).
    Vier Grundgedanken bestimmen nach der Weimarer Reichserfassung von 1919 (vgl. Dokument 1) die politische Bildung: die staatsburgerliche Gesinnung, der Geist des deutschen Volkstums, der Gedanke der Volkerversohnung sowie die Schonung der... more
    Vier Grundgedanken bestimmen nach der Weimarer Reichserfassung von 1919 (vgl. Dokument 1) die politische Bildung: die staatsburgerliche Gesinnung, der Geist des deutschen Volkstums, der Gedanke der Volkerversohnung sowie die Schonung der Empfindungen Andersdenkender.
    In zehn ausgewählten Aufsätzen legt dieses Studienbuch die politikdidaktische Konzeption Peter Massings dar. Es ist dadurch eine Einführung in die Politikdidaktik als Wissenschaft und ein Muss für alle angehenden Politiklehrer. Die... more
    In zehn ausgewählten Aufsätzen legt dieses Studienbuch die politikdidaktische Konzeption Peter Massings dar. Es ist dadurch eine Einführung in die Politikdidaktik als Wissenschaft und ein Muss für alle angehenden Politiklehrer. Die Beiträge im ersten Abschnitt verweisen auf die Entwicklung der Politikdidaktik als eigenständige Wissenschaft. Im zweiten Abschnitt wirbt der renommierte Berliner Politikdidaktiker für Politik als „Kern“ der politischen Bildung. Dabei macht er den Zusammenhang von Politik-Lernen und Demokratie-Lernen deutlich. In den Beiträgen des dritten Abschnitts erarbeitet der Autor mit Hilfe von Demokratietheorien eine normative und theoretische Grundlegung für die politische Bildung. Von diesem Fundament aus führt der letzte Abschnitt hin zum kompetenzorientierten Politikunterricht.
    Alle Konzeptionen der politischen Bildung und der Politikdidaktik sind notwendigerweise normativ. Als Wissenschaft und als Praxis sind sie auf normative Aussagen in der Form von Werturteilen, Handlungsanweisungen von normativen Theorien... more
    Alle Konzeptionen der politischen Bildung und der Politikdidaktik sind notwendigerweise normativ. Als Wissenschaft und als Praxis sind sie auf normative Aussagen in der Form von Werturteilen, Handlungsanweisungen von normativen Theorien angewiesen. Uber diese Aussage lieβe sich in der politikdidaktischen Diskussion leicht Einvernehmen herstellen. Dennoch geht dieser Beitrag davon aus, dass die normative Dimension der Politikdidaktik und der politischen Bildung in den letzten Jahren vernachlassigt wurde und dass damit auch die systemkritische Funktion politischer Bildung in den Hintergrund getreten ist. So wurde die Aussage Hilligens, Politische Bildung sei immer auch Systemkritik, heute wohl weitgehend auf Unverstandnis treffen. In den folgenden Ausfuhrungen wird der Versuch gemacht, die wechselnde Bedeutung normativer Elemente in der Entwicklung der politischen Bildung zu skizzieren und die These zu begrunden, dass politische Bildung den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen nur dann angemessen begegnen kann, wenn es ihr gelingt, neben ihren normativen Grundlagen auch ihr Selbstverstandnis als Systemkritik wiederzugewinnen.
    Rezension von: Tilman Grammes / Henning Schluß / Hans-Joachim Vogler: Staatsbürgerkunde in der DDR. Ein Dokumentenband. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2006 (558 S.; ISBN 3-8100-1893-7; 44,90 EUR).
    Grundbegriffe, theoretische Grundlagen, Positionen und Kontroversen zur schulischen politischen Bildung in der BRD Der Band bietet neben Begriffserklärungen eine Chronologie der politischen Bildung in der BRD. Er richtet den Blick auf die... more
    Grundbegriffe, theoretische Grundlagen, Positionen und Kontroversen zur schulischen politischen Bildung in der BRD Der Band bietet neben Begriffserklärungen eine Chronologie der politischen Bildung in der BRD. Er richtet den Blick auf die Entwicklungen der Fachdiskussion in der aktuellen politischen Bildung und deren Implikationen für die Zukunft der politischen Bildung. Geschichte, Inhalte und Ziele der politischen Bildung werden zusammengefasst, Begriffe und Zusammenhänge unkompliziert erklärt. Das Buch richtet sich an Lehramtsstudierende, Lehrkräfte und Referendar*innen und dient diesen auch als Nachschlagewerk.

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