Abstract: Der Forschungsstand zum mittelneolithischen Siedlungswesen ist äußerst lückenhaft. Für ... more Abstract: Der Forschungsstand zum mittelneolithischen Siedlungswesen ist äußerst lückenhaft. Für viele Regionen liegen kaum Daten vor, die Auskunft darüber geben könnten, wie die Siedlungen strukturiert waren oder wie die Wirtschaftsweise ihrer Bewohner zu rekonstruieren ist. Noch weniger Informationen existieren zu mittelneolithischen Siedlungen mit Kreisgrabenanlage. Am nordwestbayerischen Fundort Ippesheim konnten nun durch geomagnetische Prospektion, Grabungen, archäozoologische sowie archäobotanische Analysen erste Ergebnisse zu den genannten Aspekten gewonnen werden. Abstract: L’état de la recherche sur l’habitat au Néolithique moyen est extrêmement lacunaire. Maintes régions n’ont guère livré de données sur l’organisation spatiale des habitats ou permettant de reconstituer le mode de subsistance de leurs habitants. On dispose encore moins d’informations sur les habitats néolithiques moyens avec système de fossés circulaires. Prospection géomagnétique, fouilles, analyses archéozoologiques et archéobotaniques ont livré de premiers résultats au site d’Ippesheim dans le Nord-Ouest de la Bavière. Abstract: The state of research on Middle Neolithic settlements is extremely patchy. For many regions there are little available data which could give information on how settlements were structured or how the economy of their inhabitants was organised. There is even less information on Middle Neolithic settlements with circular enclosures. At the Northwestern Bavarian site of Ippesheim, initial findings on the above-mentioned aspects have been obtained through geomagnetic surveys, excavations, as well as archaeozoological and archaeobotanical analyses.
Thanks to the help provides by the University of Cologne, several archaeobotanical samples were e... more Thanks to the help provides by the University of Cologne, several archaeobotanical samples were examined in 2015, which gave us an insight into the dietry habits and storage facilities of the castle's inhabitants. At the same time the remains of an agricultural complex which had been affiliated with Falkenburg Castle in the latter part of the Late Middle Ages were excavated near the castle. The post-excavation work also continued. The most important result here was the dating of a gunpowder mine to 1447, makting it the oldest archaeological feature of its kind.
Der archäobotanische Forschungsstand zur Michelsberger und zur Bischheimer Kultur (5./4. Jahrtaus... more Der archäobotanische Forschungsstand zur Michelsberger und zur Bischheimer Kultur (5./4. Jahrtausend BC) wurde zusammengetragen und in Zusammenhang mit archäologischen, klimatologischen und biologischen Daten diskutiert. Verglichen mit Bischheim und dem Mittelneolithikum hat die Michelsberger Kultur ein reduziertes Kulturpflanzenspektrum genutzt, mit einem Schwerpunkt bei Getreideanbau. Die Herkunft des tetraploiden Nacktweizens konnte dabei noch nicht abschließend geklärt werden. Möglicherweise wurde der Anbau von Öl-/Faserpflanzen aufgegeben. Dieses reduzierte Michelsberger Spektrum findet sich interessanterweise etwas später analog im Verbreitungsgebiet der Trichterbecherkultur und bei den neolithischen Fundstellen auf den britischen Inseln. Klimatische Ursachen sind dafür wohl nicht als ursächlich anzusehen. Stattdessen könnte es sich nach den vegetationsgeschichtlichen und archäozoologischen Ergebnissen um eine kulturelle Entscheidung zu einem Landwirtschaftssystem mit Schwerpunkt bei der Viehzucht handeln.Les données carpologiques issues des sites de la culture Michelsberg et du complexe culturel de Bischheim (5The archaeobotanical state of research from sites of the Michelsberg and the Bischheim culture (5
Broomcorn millet (Panicum miliaceum L.) is not one of the founder crops domesticated in Southwest... more Broomcorn millet (Panicum miliaceum L.) is not one of the founder crops domesticated in Southwest Asia in the early Holocene, but was domesticated in northeast China by 6000 BC. In Europe, millet was reported in Early Neolithic contexts formed by 6000 BC, but recent radiocarbon dating of a dozen 'early' grains cast doubt on these claims. Archaeobotanical evidence reveals that millet was common in Europe from the 2nd millennium BC, when major societal and economic transformations took place in the Bronze Age. We conducted an extensive programme of AMS-dating of charred broomcorn millet grains from 75 prehistoric sites in Europe. Our Bayesian model reveals that millet cultivation began in Europe at the earliest during the sixteenth century BC, and spread rapidly during the fifteenth/fourteenth centuries BC. Broomcorn millet succeeds in exceptionally wide range of growing conditions and completes its lifecycle in less than three summer months. Offering an additional harvest and thus surplus food/fodder, it likely was a transformative innovation in European prehistoric agriculture previously based mainly on (winter) cropping of wheat and barley. We provide a new, high-resolution chronological framework for this key agricultural development that likely contributed to far-reaching changes in lifestyle in late 2nd millennium BC Europe.
Archäologie in Westfalen-Lippe 2016, 2017, 247–249., 2017
Archaeobotanical analyses of pollen and spores as well as fruits and seeds from latrines excavate... more Archaeobotanical analyses of pollen and spores as well as fruits and seeds from latrines excavated at Königstraße road have provided comprehensive information on the dietary history of medieval and post-medieval Münster. Exotic spices such as grains of paradise, cloves and capers that came to light in features from the early modern period attest to long-distance trade relations.
In: A. Schaub (Hrsg.), Gläserne Grabungen – 10 Jahre neue Stadtarchäologie Aachen 2006 – 2016. Aachener Beiträge zur Baugeschichte und Heimatkunde 9 (Aachen 2018) 49–56., 2018
Aus einer Latrine aus der Zeit um 1300 konnten mehrere zehntausend, zumeist
unverkohlte Pflanzenr... more Aus einer Latrine aus der Zeit um 1300 konnten mehrere zehntausend, zumeist unverkohlte Pflanzenreste archäobotanisch bestimmt werden. Neben Getreide , einer Hülsenfrucht sowie Ölpflanzen, bestand das Fundspektrum zu rund 50 % aus Obstresten. Neben typischen Nutzbaumarten wie Apfel, Birne , Kirsche und verschiedenen Zwetschgenvarietäten sind die für die heutige Zeit im Rheinland ungewöhnlichen Gehölze Echte Mispel, Schwarze Maulbeere und Feige nachgewiesen. Der Anbau von Weinreben im mittela lterlichen Rheinland ist wahrscheinlich. Ein indirekter Hinweis für den Bierkonsum liefern Reste des als Biergewürz genutzten Gageis. Abgesehen von alltägl icheren , lokal kultivierten Gewürzen wie Dill, Fenchel, Petersil ie und Schwarzer Senf ist vor allem das aus Westafrika importierte Paradieskorn hervorzuheben. Mit diesem Fund liegt offensichtlich einer der frühesten Belege nördlich der Alpen vor.
In: M. Aufleger/P. Tutlies (Hrsg.), Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Festschrift für Jürgen Kunow. Materialien zur Bodendenkmalpflege im Rheinland 27 (Bonn 2018) 295–304., 2018
Archäologie in Westfalen-Lippe 2017, 2018, 141-144, 2018
Baubeobachtungen in Hamm auf dem Gelände eines ehemaligen Rittersitzes und späteren Gefängniskomp... more Baubeobachtungen in Hamm auf dem Gelände eines ehemaligen Rittersitzes und späteren Gefängniskomplexes schienen aufgrund der starken Störung durch Keller der Vorbebauung zunächst wenig Erfolg versprechend. Dennoch führten sie zur Entdeckung mehrerer Brunnen und Latrinen und neuen Erkenntnissen zur örtlichen Wasserversorgung sowie zur Ernährung der Bevölkerung vom 14. bis ins 19. Jahrhundert. Es gelang dabei ein unerwartet früher Nachweis für kultivierte Johannisbeeren im städtischen Umfeld.
A watching brief at Hamm in the grounds of a former knight’s castle and later prison complex did not initially seem very promising due to the heavy disturbances caused by the construction of cellars associated with the previous development. However, it did lead to the discovery of several wells and latrines and provided new insight into the local water supply and diet for the period between the 14th and 19th centuries. One of the unexpected findings was early evidence of cultivated currants in an urban context.
K o n r a d T h e i s s V e r l a g D a r m s t a d t N a c h r i c h t e n a u s N i e d e r s a... more K o n r a d T h e i s s V e r l a g D a r m s t a d t N a c h r i c h t e n a u s N i e d e r s a c h s e n s U r g e s c h i c h t e 8 6 , 2 0 1 7, 1 1 – 3 3 Zusammenfassung In den Spätsommermonaten im Jahr 2016 und 2017 wurden auf dem Fundplatz Hunte 3 Forschungsgrabungen durchgeführt. Hunte 3 (= Damme FStNr. 113) liegt am nördlichen Ende des Dümmer Sees in Niedersachsen. Die Ausgrabungen wurden mit der Unterstützung von Studenten der Universitäten Hamburg, Berlin und Bremen durchgeführt. Die bisherigen Informationen zu Hunte 3 gehen vor allem auf die Aktivität H. Reinerths zurück, der den Feuchtbodenfundplatz im Jahre 1940 mit einem Probeloch untersucht hatte. Die jüngsten Ausgrabungen führten zur Entdeckung eines frühneolithischen Fundhorizontes. Während die Flint-artefakte noch mesolithische Traditionen erkennen lassen, weisen wenige verzierte Keramikfragmente in den Horizont der Swifterbant-Kultur. Hierzu passen auch die 14 C-Daten. Das Spektrum der Tierknochen umfasst so-wohl Haus-als auch Wildtiere. Leider waren kaum botanische Reste oder andere organische Funde erhalten. Zusammen mit der südlich des Dümmers gelegenen Moorfundstelle Hüde 1 und dem westlich des Dümmers im Campemoor entdeckten Bohlenweg Pr 31 deuten die Neufunde an, dass das Dümmerbecken für die Menschen der Swifterbant-Kultur eine gewisse Anziehungskraft hatte. Leider hat die Erhaltung der Feuchtbodenfundstelle unter der vorausgehenden Entwässerung und Jahrzehnte langen Nutzung als Ackerfläche stark gelitten. Tiefe Trockenrisse durchziehen die Seeablagerungen unter der Fundstelle. Über der Fundstelle sind Teile der schützen-den Deckschichten verschwunden. Abstract In the late summer months of 2016 and 2017 two research excavations were carried out on the site Hunte 3. Hunte 3 (= Damme FStNr. 113) is located north of Lake Dümmer in Lower Saxony. The excavations were carried out with the help of students of the Universities of Hamburg, Berlin and Bremen. Previous information about Hunte 3 goes back mainly to the activities of H. Reinerth, who had examined the wetland site in 1940 with a trial hole. The recent excavations have led to the discovery of an early Neolithic occupation layer. While the flint artefacts still seem to reveal Mesolithic traditions, a few decorated ceramic fragments point into the horizon of the Swifterbant culture. The 14 C data also fits this purpose. The spectrum of animal bones includes both domestic and wild animals. Unfortunately, hardly any botanical remains or other organic finds were preserved. Together with the peatland site Hüde 1 at the south of the Dümmer Lake and the trackway Pr 31, discovered at the western Area near the Dümmer Lake in the Campemoor, the new finds indicate, that the Dümmer Area had a certain appeal for the people of the Swifterbant culture. Unfortunately, the conservation of the wetland site under the previous drainage and decades of use as arable land has suffered greatly. Deep dry cracks run through the lake deposits below the site Hunte 3. Former protective soil layers above the excavated occupation layer have disappeared today.
Der Fundplatz Duisburg-Serm wurde im 1. Jahrtausend n. Chr. kontinuierlich genutzt. Wahrscheinlic... more Der Fundplatz Duisburg-Serm wurde im 1. Jahrtausend n. Chr. kontinuierlich genutzt. Wahrscheinlich war der Standort bereits während der römischen Kaiserzeit in ein Netzwerk des Warenaustausches zwischen den römischen Westprovinzen und dem westfälischen Hellweg im Barbaricum eingebunden. Die Rolle des Hellwegbereiches für den Handel zwischen den römischen Provinzen und dem Barbaricum wird derzeit im Verlauf eines Dissertationsvorhabens an der Universität Bonn untersucht. Der folgende Artikel behandelt die Chronologie des Fundplatzes, seine Einbettung in den archäologischen Kontext, den Rheinverlauf am Krefeld-Uerdinger Rheinbogen, sowie erste Ergebnisse zu unterschiedlichen Fundgattungen und der archäobotanischen Auswertung.
Abstract: Der Forschungsstand zum mittelneolithischen Siedlungswesen ist äußerst lückenhaft. Für ... more Abstract: Der Forschungsstand zum mittelneolithischen Siedlungswesen ist äußerst lückenhaft. Für viele Regionen liegen kaum Daten vor, die Auskunft darüber geben könnten, wie die Siedlungen strukturiert waren oder wie die Wirtschaftsweise ihrer Bewohner zu rekonstruieren ist. Noch weniger Informationen existieren zu mittelneolithischen Siedlungen mit Kreisgrabenanlage. Am nordwestbayerischen Fundort Ippesheim konnten nun durch geomagnetische Prospektion, Grabungen, archäozoologische sowie archäobotanische Analysen erste Ergebnisse zu den genannten Aspekten gewonnen werden. Abstract: L’état de la recherche sur l’habitat au Néolithique moyen est extrêmement lacunaire. Maintes régions n’ont guère livré de données sur l’organisation spatiale des habitats ou permettant de reconstituer le mode de subsistance de leurs habitants. On dispose encore moins d’informations sur les habitats néolithiques moyens avec système de fossés circulaires. Prospection géomagnétique, fouilles, analyses archéozoologiques et archéobotaniques ont livré de premiers résultats au site d’Ippesheim dans le Nord-Ouest de la Bavière. Abstract: The state of research on Middle Neolithic settlements is extremely patchy. For many regions there are little available data which could give information on how settlements were structured or how the economy of their inhabitants was organised. There is even less information on Middle Neolithic settlements with circular enclosures. At the Northwestern Bavarian site of Ippesheim, initial findings on the above-mentioned aspects have been obtained through geomagnetic surveys, excavations, as well as archaeozoological and archaeobotanical analyses.
Thanks to the help provides by the University of Cologne, several archaeobotanical samples were e... more Thanks to the help provides by the University of Cologne, several archaeobotanical samples were examined in 2015, which gave us an insight into the dietry habits and storage facilities of the castle's inhabitants. At the same time the remains of an agricultural complex which had been affiliated with Falkenburg Castle in the latter part of the Late Middle Ages were excavated near the castle. The post-excavation work also continued. The most important result here was the dating of a gunpowder mine to 1447, makting it the oldest archaeological feature of its kind.
Der archäobotanische Forschungsstand zur Michelsberger und zur Bischheimer Kultur (5./4. Jahrtaus... more Der archäobotanische Forschungsstand zur Michelsberger und zur Bischheimer Kultur (5./4. Jahrtausend BC) wurde zusammengetragen und in Zusammenhang mit archäologischen, klimatologischen und biologischen Daten diskutiert. Verglichen mit Bischheim und dem Mittelneolithikum hat die Michelsberger Kultur ein reduziertes Kulturpflanzenspektrum genutzt, mit einem Schwerpunkt bei Getreideanbau. Die Herkunft des tetraploiden Nacktweizens konnte dabei noch nicht abschließend geklärt werden. Möglicherweise wurde der Anbau von Öl-/Faserpflanzen aufgegeben. Dieses reduzierte Michelsberger Spektrum findet sich interessanterweise etwas später analog im Verbreitungsgebiet der Trichterbecherkultur und bei den neolithischen Fundstellen auf den britischen Inseln. Klimatische Ursachen sind dafür wohl nicht als ursächlich anzusehen. Stattdessen könnte es sich nach den vegetationsgeschichtlichen und archäozoologischen Ergebnissen um eine kulturelle Entscheidung zu einem Landwirtschaftssystem mit Schwerpunkt bei der Viehzucht handeln.Les données carpologiques issues des sites de la culture Michelsberg et du complexe culturel de Bischheim (5The archaeobotanical state of research from sites of the Michelsberg and the Bischheim culture (5
Broomcorn millet (Panicum miliaceum L.) is not one of the founder crops domesticated in Southwest... more Broomcorn millet (Panicum miliaceum L.) is not one of the founder crops domesticated in Southwest Asia in the early Holocene, but was domesticated in northeast China by 6000 BC. In Europe, millet was reported in Early Neolithic contexts formed by 6000 BC, but recent radiocarbon dating of a dozen 'early' grains cast doubt on these claims. Archaeobotanical evidence reveals that millet was common in Europe from the 2nd millennium BC, when major societal and economic transformations took place in the Bronze Age. We conducted an extensive programme of AMS-dating of charred broomcorn millet grains from 75 prehistoric sites in Europe. Our Bayesian model reveals that millet cultivation began in Europe at the earliest during the sixteenth century BC, and spread rapidly during the fifteenth/fourteenth centuries BC. Broomcorn millet succeeds in exceptionally wide range of growing conditions and completes its lifecycle in less than three summer months. Offering an additional harvest and thus surplus food/fodder, it likely was a transformative innovation in European prehistoric agriculture previously based mainly on (winter) cropping of wheat and barley. We provide a new, high-resolution chronological framework for this key agricultural development that likely contributed to far-reaching changes in lifestyle in late 2nd millennium BC Europe.
Archäologie in Westfalen-Lippe 2016, 2017, 247–249., 2017
Archaeobotanical analyses of pollen and spores as well as fruits and seeds from latrines excavate... more Archaeobotanical analyses of pollen and spores as well as fruits and seeds from latrines excavated at Königstraße road have provided comprehensive information on the dietary history of medieval and post-medieval Münster. Exotic spices such as grains of paradise, cloves and capers that came to light in features from the early modern period attest to long-distance trade relations.
In: A. Schaub (Hrsg.), Gläserne Grabungen – 10 Jahre neue Stadtarchäologie Aachen 2006 – 2016. Aachener Beiträge zur Baugeschichte und Heimatkunde 9 (Aachen 2018) 49–56., 2018
Aus einer Latrine aus der Zeit um 1300 konnten mehrere zehntausend, zumeist
unverkohlte Pflanzenr... more Aus einer Latrine aus der Zeit um 1300 konnten mehrere zehntausend, zumeist unverkohlte Pflanzenreste archäobotanisch bestimmt werden. Neben Getreide , einer Hülsenfrucht sowie Ölpflanzen, bestand das Fundspektrum zu rund 50 % aus Obstresten. Neben typischen Nutzbaumarten wie Apfel, Birne , Kirsche und verschiedenen Zwetschgenvarietäten sind die für die heutige Zeit im Rheinland ungewöhnlichen Gehölze Echte Mispel, Schwarze Maulbeere und Feige nachgewiesen. Der Anbau von Weinreben im mittela lterlichen Rheinland ist wahrscheinlich. Ein indirekter Hinweis für den Bierkonsum liefern Reste des als Biergewürz genutzten Gageis. Abgesehen von alltägl icheren , lokal kultivierten Gewürzen wie Dill, Fenchel, Petersil ie und Schwarzer Senf ist vor allem das aus Westafrika importierte Paradieskorn hervorzuheben. Mit diesem Fund liegt offensichtlich einer der frühesten Belege nördlich der Alpen vor.
In: M. Aufleger/P. Tutlies (Hrsg.), Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Festschrift für Jürgen Kunow. Materialien zur Bodendenkmalpflege im Rheinland 27 (Bonn 2018) 295–304., 2018
Archäologie in Westfalen-Lippe 2017, 2018, 141-144, 2018
Baubeobachtungen in Hamm auf dem Gelände eines ehemaligen Rittersitzes und späteren Gefängniskomp... more Baubeobachtungen in Hamm auf dem Gelände eines ehemaligen Rittersitzes und späteren Gefängniskomplexes schienen aufgrund der starken Störung durch Keller der Vorbebauung zunächst wenig Erfolg versprechend. Dennoch führten sie zur Entdeckung mehrerer Brunnen und Latrinen und neuen Erkenntnissen zur örtlichen Wasserversorgung sowie zur Ernährung der Bevölkerung vom 14. bis ins 19. Jahrhundert. Es gelang dabei ein unerwartet früher Nachweis für kultivierte Johannisbeeren im städtischen Umfeld.
A watching brief at Hamm in the grounds of a former knight’s castle and later prison complex did not initially seem very promising due to the heavy disturbances caused by the construction of cellars associated with the previous development. However, it did lead to the discovery of several wells and latrines and provided new insight into the local water supply and diet for the period between the 14th and 19th centuries. One of the unexpected findings was early evidence of cultivated currants in an urban context.
K o n r a d T h e i s s V e r l a g D a r m s t a d t N a c h r i c h t e n a u s N i e d e r s a... more K o n r a d T h e i s s V e r l a g D a r m s t a d t N a c h r i c h t e n a u s N i e d e r s a c h s e n s U r g e s c h i c h t e 8 6 , 2 0 1 7, 1 1 – 3 3 Zusammenfassung In den Spätsommermonaten im Jahr 2016 und 2017 wurden auf dem Fundplatz Hunte 3 Forschungsgrabungen durchgeführt. Hunte 3 (= Damme FStNr. 113) liegt am nördlichen Ende des Dümmer Sees in Niedersachsen. Die Ausgrabungen wurden mit der Unterstützung von Studenten der Universitäten Hamburg, Berlin und Bremen durchgeführt. Die bisherigen Informationen zu Hunte 3 gehen vor allem auf die Aktivität H. Reinerths zurück, der den Feuchtbodenfundplatz im Jahre 1940 mit einem Probeloch untersucht hatte. Die jüngsten Ausgrabungen führten zur Entdeckung eines frühneolithischen Fundhorizontes. Während die Flint-artefakte noch mesolithische Traditionen erkennen lassen, weisen wenige verzierte Keramikfragmente in den Horizont der Swifterbant-Kultur. Hierzu passen auch die 14 C-Daten. Das Spektrum der Tierknochen umfasst so-wohl Haus-als auch Wildtiere. Leider waren kaum botanische Reste oder andere organische Funde erhalten. Zusammen mit der südlich des Dümmers gelegenen Moorfundstelle Hüde 1 und dem westlich des Dümmers im Campemoor entdeckten Bohlenweg Pr 31 deuten die Neufunde an, dass das Dümmerbecken für die Menschen der Swifterbant-Kultur eine gewisse Anziehungskraft hatte. Leider hat die Erhaltung der Feuchtbodenfundstelle unter der vorausgehenden Entwässerung und Jahrzehnte langen Nutzung als Ackerfläche stark gelitten. Tiefe Trockenrisse durchziehen die Seeablagerungen unter der Fundstelle. Über der Fundstelle sind Teile der schützen-den Deckschichten verschwunden. Abstract In the late summer months of 2016 and 2017 two research excavations were carried out on the site Hunte 3. Hunte 3 (= Damme FStNr. 113) is located north of Lake Dümmer in Lower Saxony. The excavations were carried out with the help of students of the Universities of Hamburg, Berlin and Bremen. Previous information about Hunte 3 goes back mainly to the activities of H. Reinerth, who had examined the wetland site in 1940 with a trial hole. The recent excavations have led to the discovery of an early Neolithic occupation layer. While the flint artefacts still seem to reveal Mesolithic traditions, a few decorated ceramic fragments point into the horizon of the Swifterbant culture. The 14 C data also fits this purpose. The spectrum of animal bones includes both domestic and wild animals. Unfortunately, hardly any botanical remains or other organic finds were preserved. Together with the peatland site Hüde 1 at the south of the Dümmer Lake and the trackway Pr 31, discovered at the western Area near the Dümmer Lake in the Campemoor, the new finds indicate, that the Dümmer Area had a certain appeal for the people of the Swifterbant culture. Unfortunately, the conservation of the wetland site under the previous drainage and decades of use as arable land has suffered greatly. Deep dry cracks run through the lake deposits below the site Hunte 3. Former protective soil layers above the excavated occupation layer have disappeared today.
Der Fundplatz Duisburg-Serm wurde im 1. Jahrtausend n. Chr. kontinuierlich genutzt. Wahrscheinlic... more Der Fundplatz Duisburg-Serm wurde im 1. Jahrtausend n. Chr. kontinuierlich genutzt. Wahrscheinlich war der Standort bereits während der römischen Kaiserzeit in ein Netzwerk des Warenaustausches zwischen den römischen Westprovinzen und dem westfälischen Hellweg im Barbaricum eingebunden. Die Rolle des Hellwegbereiches für den Handel zwischen den römischen Provinzen und dem Barbaricum wird derzeit im Verlauf eines Dissertationsvorhabens an der Universität Bonn untersucht. Der folgende Artikel behandelt die Chronologie des Fundplatzes, seine Einbettung in den archäologischen Kontext, den Rheinverlauf am Krefeld-Uerdinger Rheinbogen, sowie erste Ergebnisse zu unterschiedlichen Fundgattungen und der archäobotanischen Auswertung.
The Lower Rhine Basin (North Rhine Westphalia, Germany) belongs to the most fertile landscapes in... more The Lower Rhine Basin (North Rhine Westphalia, Germany) belongs to the most fertile landscapes in Western Europe and was therefore used for agriculture since the early Neolithic. Because of the lignite mining and the resulting extensive excavations, the Lower Rhine Basin is also one of the best archaeologically studied regions in central Europe. In numerous sites soil samples were collected for archaeobotanical investigations regularly from the Rhineland Regional Office for the Preservation and Care of Field Monuments (Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege). As part of a PhD (Title “Archäobotanische Untersuchungen zur Landwirtschaft und Ernährung während der Bronze- und Eisenzeit in der Niederrheinischen Bucht”) carbonized plant remains from 66 Bronze Age and Iron Age settlements were analyzed. This period, which lasted from 2000 to 50 B.C., can be subdivided into five chronological groups. Within the study various aspects were examined: The changes in the crop spectra over the last two millennia B.C., the soil conditions of the agricultural areas, the determination of weed assemblages, the intensity of tillage and harvesting methods as well as the investigation of crop processing.
One focus was based on multivariate statistics. In this way it was possible to differentiate sample types (crop processing by-products vs. products) of mixed samples with remains of various crops. The results added new aspects to the debate on agricultural development in the study area. The analysis for crop processing suggests that the four earlier periods (older Bronze Age to middle Iron Age [2000–250 B.C.]) differ considerably from the late Iron Age: In the early stages by-products are most frequent, the late Iron Age, however, is dominated by cleaned products. This can be explained by an intensification of cereal cultivation along with an increased storage of cleaned products in the late Iron Age. Obviously, this shift is related to the settlement development. For the early Bronze Age to the middle Iron Age only individual self-sufficient farmsteads (with a very wide range of different crops) are documented. In the late Iron Age than a settlement differentiation (with increased cereal production) has taken place, where in addition to the individual farmsteads larger, village-like settlements exited, which apparently played an important role in the storage of harvest surpluses.
Seit dem Jahr 2015 wird im Rahmen des BORBAS-Projektes (Borsod Region Bronze Age Settlements) der... more Seit dem Jahr 2015 wird im Rahmen des BORBAS-Projektes (Borsod Region Bronze Age Settlements) der Universitäten Miskolc und Köln der bronzezeitliche Tell von Borsodivánka in Nordost-Ungarn archäologisch untersucht. Bei der Reinigung einer älteren Störung am Hauptprofil des Tells konnten dabei mehrere mittelbronzezeitliche Schichten der Füzesabony Kultur dokumentiert werden, die offensichtlich innerhalb eines Gebäudes lagen und bei denen es sich möglicherweise um mehrmals erneuerte Bodenaufträgen handelt. Aus diesen Schichten wurden Proben für archäobotanische Analysen genommen. Sie enthielten Reste von Getreide (Hordeum vulgare, Triticum monococcum, Tr. dicoccon und Tr. spelta), Hülsenfrüchten (Lens culinaris) und wohl Ölpflanzen (cf. Camelina sativa). Das Wildpflanzenspektrum ist mit einigen klassischen Getreideunkräutern und Ruderalarten recht überschaubar, auffallend sind allerdings zahlreiche Nachweise von Grünlandarten. Die Masse an Fischschuppen in den untersuchten Proben lässt vermuten, dass Fisch ein wichtiger Bestandteil der bronzezeitlichen Ernährung in Borsodivánka war. Die Lage des Tells inmitten einer, dem Theiss-Einzugsgebiet zugehörigen, Flusslandschaft bot leichten Zugang zu dieser Nahrungsquelle.
In den Siedlungsschichten des Tells fanden sich allerdings nicht nur verkohlte Pflanzenreste: Während der archäologischen Untersuchung wurden durchgehende weißliche Lagen von 0,3 bis 5 cm Mächtigkeit dokumentiert. Es handelt sich zumeist um ehemalige Anhäufungen von Pflanzenmaterial, von dem jedoch nur noch Phytolithe (von Pflanzen eingelagertes Siliziumdioxid) erhalten geblieben sind. Bei diesen Schichten könne es sich um Ablagerungen aus Stall, Küche, Speicherräumen und Druschplätzen handeln, oder es besteht ein Zusammenhang mit der Auskleidung von Fußböden, Dachbedeckung und Isolierung (wie Matten oder Einstreu). Kombinierte archäologische, mikromorphologische und archäobotanische Untersuchungen haben gezeigt, dass die weißen Lagen im Tell von Borsodivánka vorwiegend aus dicht gepackten Resten verschiedener Poaceaen bestehen, die offensichtlich regelmäßig begangen wurden. Kultivierte Gräser wie auch Schilf könnten Teil dieser Ablagerungen sein, eine nähere Zuordnung steht jedoch noch aus.
In roman times the stone- and ceramic industry in the environs of Mayen (Rhineland-Palatinate, We... more In roman times the stone- and ceramic industry in the environs of Mayen (Rhineland-Palatinate, Western Germany) reached an immense volume of production for the inter-regional demand. While current archaeological and mineralogical investigations focused on the antique industrial location Mayen, there is no further research on roman land use. For these issues the project “Land use in the surroundings of a roman ‘industrial region’ - Interdisciplinary studies in the environment of the antique quarry area and pottery center near Mayen“, funded by the German Research Foundation (DFG), has conducted several investigations since 2009. Based on excavations in two selected settlement complexes in the Segbachtal at Mayen questions about landscape history or the relationship between economic activity and settlement development will be investigated through interdisciplinary work. Preliminary archaeobotanical results can now be presented. It could be shown that in the late antique burgus of the site “Im Winkel” grain (Triticum spelta), fruits (Malus sp.) and bread or porridge was stored. This food supply was probably intended for the quarry workers and was protected by a well secured building, which reflects a need for protection in this “industrial region” as well as other roman areas in the 4 th and 5th century A.D. where food were often kept in well-fortified horrea.
The Lower Rhine Basin belongs to one of the most fertile landscapes in western Europe and was the... more The Lower Rhine Basin belongs to one of the most fertile landscapes in western Europe and was therefore used for agriculture since the early Neolithic. Because of open-cast lignite mining and the resulting extensive excavations, this area is also one of the best archaeologically documented regions in Europe. As part of a PhD thesis carbonized plant remains from 66 Bronze Age and Iron Age settlements were analysed. In the investigation several aspects were studied, such as developments in crop spectra, differentiation of sample types, identification of weed assemblages, intensity of tillage, harvesting methods and soil conditions. Using multivariate statistics it was possible to examine changes in crop spectra in detail. Also mixed samples with remains of various crops could be distinguished in by-products and products. Finally, a discriminant function was used to classify the archaeobotanical samples according the intensity of production, through comparison with modern ‘traditional’ agrosystems in Haute Provence and Asturias, on the basis of weed functional traits reflecting species’ potential in relation to soil fertility and (mechanical) disturbance. The resulting classifications show a general shift from relatively high- to low-intensity growing conditions through time. This observation fits with inferences on changes in the crop spectrum from the primary archaeobotanical analysis, suggesting increasing differentiation ‘infield’ garden crops from more extensively cultivated cereals.
Summary – Based on I. Koch’s and H. Löhr’s works, the documentation and evaluation of Mesolithic ... more Summary – Based on I. Koch’s and H. Löhr’s works, the documentation and evaluation of Mesolithic sites in the district of Trier was continued as part of project D4 of the Collaborative Research Center (CRC) 806 “Our Way to Europe” at the University of Cologne. This paper presents a summary of important results of these investigations from early Boreal sites starting with an analysis of the site “Hüttingen an der Kyll” which could be AMS dated to approximately 8400 calBC, representing the first radiocarbon dating of a Mesolithic site in this region. Moreover, the chronological setting of nine Middle Mesolithic site complexes could be defined by means of typochronological analyses of their microliths. Therefore a contingency table was organised by a simplified canonical correspondence analysis based on radiocarbon dated microliths assemblages of Early and Middle Mesolithic sites from Germany, Luxembourg, and the Low Countries. As a result, the sites can be divided into two chronological groups. On the one hand, the typologically defined microliths and the acquisition of raw material in the district of Trier point to a connection with the Early Boreal Mesolithic of the adjacent regions to the North and the Northwest. On the other hand, the connection to the southwestern German Beuronien B appears to have been relatively weak. To some extent the directional movements and their sequences can be reconstructed by considering the origins of the raw materials of microliths. The thus defined activity zones include the proposed catchment areas and networks of communication beyond these areas. This investigation revealed more extensive areas of activities for the Trier district during the 9th millennium than for the adjacent areas of the northern Eifel, the southern lower Rhineland and the “Bergisches Land”.
Key words – Archaeology; Early Boreal; ancient Middle Mesolithic; Germany; District of Trier; Eifel; AMS dating; botanical investigations; typochronology; lithic raw materials; mobility; activity zones
Im vorliegenden Band sind Beiträge von 36 AutorInnen zu verschiedenen Themenbereichen aus Archäol... more Im vorliegenden Band sind Beiträge von 36 AutorInnen zu verschiedenen Themenbereichen aus Archäologie, Archäobotanik, Archäozoologie, Dendroarchäologie und Experimenteller Archäologie zu Ehren von Dr. Ursula Tegtmeier zusammengetragen worden. Das breite Spektrum der Beiträge spiegelt die vielfältigen wissenschaftlichen Interessensgebiete der Jubilarin wider sowie die engen Kontakte, die Ursula Tegtmeier zu KollegInnen aus unterschiedlichen archäologischen Disziplinen pflegt.
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Papers by Tanja Zerl
unverkohlte Pflanzenreste archäobotanisch bestimmt werden. Neben Getreide ,
einer Hülsenfrucht sowie Ölpflanzen, bestand das Fundspektrum zu rund 50 %
aus Obstresten. Neben typischen Nutzbaumarten wie Apfel, Birne , Kirsche und
verschiedenen Zwetschgenvarietäten sind die für die heutige Zeit im Rheinland
ungewöhnlichen Gehölze Echte Mispel, Schwarze Maulbeere und Feige nachgewiesen.
Der Anbau von Weinreben im mittela lterlichen Rheinland ist wahrscheinlich.
Ein indirekter Hinweis für den Bierkonsum liefern Reste des als
Biergewürz genutzten Gageis. Abgesehen von alltägl icheren , lokal kultivierten
Gewürzen wie Dill, Fenchel, Petersil ie und Schwarzer Senf ist vor allem das
aus Westafrika importierte Paradieskorn hervorzuheben. Mit diesem Fund liegt
offensichtlich einer der frühesten Belege nördlich der Alpen vor.
A watching brief at Hamm in the grounds of a former knight’s castle and later prison complex did not initially seem very promising due to the heavy disturbances caused by the construction of cellars associated with the previous development. However, it did lead to the discovery of several wells and latrines and provided new insight into the local water supply and diet for the period between the 14th and 19th centuries. One of the unexpected findings was early evidence of cultivated currants in an urban context.
Die Rolle des Hellwegbereiches für den Handel zwischen den römischen Provinzen und dem Barbaricum wird derzeit im Verlauf eines Dissertationsvorhabens an der Universität Bonn untersucht. Der folgende Artikel behandelt die Chronologie des Fundplatzes, seine Einbettung in den archäologischen Kontext, den Rheinverlauf am Krefeld-Uerdinger Rheinbogen, sowie erste Ergebnisse zu unterschiedlichen Fundgattungen und der archäobotanischen Auswertung.
unverkohlte Pflanzenreste archäobotanisch bestimmt werden. Neben Getreide ,
einer Hülsenfrucht sowie Ölpflanzen, bestand das Fundspektrum zu rund 50 %
aus Obstresten. Neben typischen Nutzbaumarten wie Apfel, Birne , Kirsche und
verschiedenen Zwetschgenvarietäten sind die für die heutige Zeit im Rheinland
ungewöhnlichen Gehölze Echte Mispel, Schwarze Maulbeere und Feige nachgewiesen.
Der Anbau von Weinreben im mittela lterlichen Rheinland ist wahrscheinlich.
Ein indirekter Hinweis für den Bierkonsum liefern Reste des als
Biergewürz genutzten Gageis. Abgesehen von alltägl icheren , lokal kultivierten
Gewürzen wie Dill, Fenchel, Petersil ie und Schwarzer Senf ist vor allem das
aus Westafrika importierte Paradieskorn hervorzuheben. Mit diesem Fund liegt
offensichtlich einer der frühesten Belege nördlich der Alpen vor.
A watching brief at Hamm in the grounds of a former knight’s castle and later prison complex did not initially seem very promising due to the heavy disturbances caused by the construction of cellars associated with the previous development. However, it did lead to the discovery of several wells and latrines and provided new insight into the local water supply and diet for the period between the 14th and 19th centuries. One of the unexpected findings was early evidence of cultivated currants in an urban context.
Die Rolle des Hellwegbereiches für den Handel zwischen den römischen Provinzen und dem Barbaricum wird derzeit im Verlauf eines Dissertationsvorhabens an der Universität Bonn untersucht. Der folgende Artikel behandelt die Chronologie des Fundplatzes, seine Einbettung in den archäologischen Kontext, den Rheinverlauf am Krefeld-Uerdinger Rheinbogen, sowie erste Ergebnisse zu unterschiedlichen Fundgattungen und der archäobotanischen Auswertung.
Within the study various aspects were examined: The changes in the crop spectra over the last two millennia B.C., the soil conditions of the agricultural areas, the determination of weed assemblages, the intensity of tillage and harvesting methods as well as the investigation of crop processing.
One focus was based on multivariate statistics. In this way it was possible to differentiate sample types (crop processing by-products vs. products) of mixed samples with remains of various crops. The results added new aspects to the debate on agricultural development in the study area.
The analysis for crop processing suggests that the four earlier periods (older Bronze Age to middle Iron Age [2000–250 B.C.]) differ considerably from the late Iron Age: In the early stages by-products are most frequent, the late Iron Age, however, is dominated by cleaned products. This can be explained by an intensification of cereal cultivation along with an increased storage of cleaned products in the late Iron Age. Obviously, this shift is related to the settlement development. For the early Bronze Age to the middle Iron Age only individual self-sufficient farmsteads (with a very wide range of different crops) are documented. In the late Iron Age than a settlement differentiation (with increased cereal production) has taken place, where in addition to the individual farmsteads larger, village-like settlements exited, which apparently played an important role in the storage of harvest surpluses.
Aus diesen Schichten wurden Proben für archäobotanische Analysen genommen. Sie enthielten Reste von Getreide (Hordeum vulgare, Triticum monococcum, Tr. dicoccon und Tr. spelta), Hülsenfrüchten (Lens culinaris) und wohl Ölpflanzen (cf. Camelina sativa). Das Wildpflanzenspektrum ist mit einigen klassischen Getreideunkräutern und Ruderalarten recht überschaubar, auffallend sind allerdings zahlreiche Nachweise von Grünlandarten. Die Masse an Fischschuppen in den untersuchten Proben lässt vermuten, dass Fisch ein wichtiger Bestandteil der bronzezeitlichen Ernährung in Borsodivánka war. Die Lage des Tells inmitten einer, dem Theiss-Einzugsgebiet zugehörigen, Flusslandschaft bot leichten Zugang zu dieser Nahrungsquelle.
In den Siedlungsschichten des Tells fanden sich allerdings nicht nur verkohlte Pflanzenreste: Während der archäologischen Untersuchung wurden durchgehende weißliche Lagen von 0,3 bis 5 cm Mächtigkeit dokumentiert. Es handelt sich zumeist um ehemalige Anhäufungen von Pflanzenmaterial, von dem jedoch nur noch Phytolithe (von Pflanzen eingelagertes Siliziumdioxid) erhalten geblieben sind. Bei diesen Schichten könne es sich um Ablagerungen aus Stall, Küche, Speicherräumen und Druschplätzen handeln, oder es besteht ein Zusammenhang mit der Auskleidung von Fußböden, Dachbedeckung und Isolierung (wie Matten oder Einstreu). Kombinierte archäologische, mikromorphologische und archäobotanische Untersuchungen haben gezeigt, dass die weißen Lagen im Tell von Borsodivánka vorwiegend aus dicht gepackten Resten verschiedener Poaceaen bestehen, die offensichtlich regelmäßig begangen wurden. Kultivierte Gräser wie auch Schilf könnten Teil dieser Ablagerungen sein, eine nähere Zuordnung steht jedoch noch aus.
Based on excavations in two selected settlement complexes in the Segbachtal at Mayen questions about landscape history or the relationship between economic activity and settlement development will be investigated through interdisciplinary work.
Preliminary archaeobotanical results can now be presented. It could be shown that in the late antique burgus of the site “Im Winkel” grain (Triticum spelta), fruits (Malus sp.) and bread or porridge was stored. This food supply was probably intended for the quarry workers and was protected by a well secured building, which reflects a need for protection in this “industrial region” as well as other roman areas in the 4 th and 5th century A.D. where food were often kept in well-fortified horrea.
Key words – Archaeology; Early Boreal; ancient Middle Mesolithic; Germany; District of Trier; Eifel; AMS dating; botanical investigations; typochronology; lithic raw materials; mobility; activity zones
der Beiträge spiegelt die vielfältigen wissenschaftlichen Interessensgebiete der Jubilarin wider sowie die engen Kontakte, die Ursula Tegtmeier zu KollegInnen aus unterschiedlichen archäologischen Disziplinen pflegt.