Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie
SONDERDRUCK
MONOGRAPHIEN DES RGZM Band 154
Holger Baitinger · Martin Schönfelder (Hrsg.)
HALLSTATT UND ITALIEN
FESTSCHRIFT FÜR MARKUS EGG
Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums
Mainz 2019
Redaktion: Holger Baitinger, Claudia Nickel, Marie Reiter,
Martin Schönfelder (RGZM)
Satz: Arnulf Urban (FREIsign GmbH, Wiesbaden)
Umschlaggestaltung: Claudia Nickel (RGZM)
unter Verwendung eines Fotos von Sabine Steidl (RGZM)
Bibliografische Information
der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in
der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-88467-322-5
ISSN 0171-1474
© 2019 Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums
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Printed in Germany.
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort der Generaldirektorin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX
Vorwort der Herausgeber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XI
Schriftenverzeichnis Markus Egg (zusammengestellt von Regina Molitor) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XIII
Von der Bronzezeit zur Eisenzeit
Thomas Zimmermann · Mathias Mehofer
»Leutselig macht das Missgeschick« – Überlegungen zu »misslungenem« Kultgerät
der Frühbronzezeit aus Kalınkaya-Toptaştepe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Stefan Winghart
Von Poing bis Ca’ Morta – einige Überlegungen zur Entwicklung von Achskappen
und Achsnägeln vom Beginn der Urnenfelder- bis zum Ende der Hallstattzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Gábor Ilon
Ein vogelförmiges Miniaturgefäß aus Velem-Szentvid.
Typenaufteilung und Deutung bronzezeitlicher Vogelsymbolik in Nordwest-Transdanubien . . . . . . . . . . 27
Dieter Quast
Flickflack über die Alpen? Eine kleine Studie zur Materialisierung von Kulturkontakten
in der jüngeren Nordischen Bronzezeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
Christopher Pare
Rhetoric and Redundancy: Aspects of Hoard Deposition at the End of the Bronze Age . . . . . . . . . . . . . 67
Aline J. E. Deicke
Anmerkungen zum eisernen Beil aus Grab 169 von Brno-Obřany. Kontakte der
ausgehenden Urnenfelderkultur zu den »Fürstengräbern« des Osthallstattkreises . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
Marko Dizdar · Tomislav Hršak · Daria Ložnjak Dizdar
Batina (Kiskőszeg) is Back in the Game: the Basarabi Vessel from an
Early Iron Age Grave in the Batina-Sredno Cemetery . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
Alessandro Naso
From South to North and Beyond – Southern and Northern Europe in the Early Iron Age . . . . . . . . . . 117
V
Von Hallstatt in die Welt
Laurent Olivier
Eine Ausgrabung von Alexandre Bertrand in Hallstatt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137
Miloslav Chytráček · Ondřej Chvojka · Jan John · Jan Michálek · Petra Stránská
Menschenopfer in der späten Hallstattzeit in Südböhmen? Zur Interpretation der Funde
unweit der ältereisenzeitlichen Höhenfundstelle Vraný vrch bei Spolí (okr. Český Krumlov / CZ) . . . . . . 147
Imma Kilian-Dirlmeier
Auf dem Kopf: geschlechtsspezifische Kopfbedeckungen in der Hallstattzeit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
Holger Wendling
Kopfputz feiner Damen – hallstattzeitliche Goldkugeln vom Dürrnberg bei Hallein . . . . . . . . . . . . . . . 171
Daniel Schäfer
Ein reich ausgestattetes Grab der älteren Hallstattzeit aus Salzburg-Maxglan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195
Robert Schumann · Jutta Leskovar · Maria Marschler
Ein Baustein zum Verständnis einer peripheren, aber bedeutenden Kleinregion:
hallstattzeitliche Grabfunde von Saxen-Saxendorf im Machland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211
Florian Hauser
Dreiflügelige und dreikantige Pfeilspitzen der Hallstatt- und Frühlatènezeit aus Deutschland und den
angrenzenden Gebieten. Anmerkungen zur Typologie und kulturhistorischen Einordnung . . . . . . . . . . 227
Dirk Krausse · Leif Hansen · Nicole Ebinger-Rist · Roberto Tarpini
Mehr als nur Lehmziegel: Beobachtungen zu den Südkontakten der Heuneburg
während der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249
Holger Baitinger
Ein hallstättischer Armring aus dem Heiligtum von Olympia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265
Alpine und südostalpine Welten
Biba Teržan
Der Strettweger Fürsten Helm? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281
Stephan Patscher
Zur Restaurierung einer Blockbergung mit einer Buntmetall-Krempenphalere
vom Typ Hallstatt und zwei Keramikgefäßen aus Novo mesto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293
Stephan Karl · Mathias Mehofer · Marko Mele
Die Negauer Helme aus Ženjak (Schöniagg) in den Slovenske gorice – neue Erkenntnisse
zu einem alten Depotfund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313
VI
Anne-Marie Adam
Räter in Böhmen? Zu einer komplexen Fibel aus Želenice (okr. Kladen / CZ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 333
Hubert Steiner
Der Galgenbichl in Niederrasen (Pustertal / Südtirol) – eine Siedlung der älteren Eisenzeit
von zentralörtlicher Bedeutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 345
Mitja Guštin
Zu den alpinen Negauer Helmen aus Reutte (Tirol) und Nesactium (Istrien)
Mit einem Beitrag von Kristina Mihovilić . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 365
Franz Glaser
Ein Kaiserpriester in der römischen Stadt Teurnia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 389
Frühe Eisenzeit in Italien
Marinella Marchesi
Un complesso inedito da San Giovanni in Persiceto (prov. Bologna).
Revisioni e riflessioni sugli attingitoi emisferici a manico aperto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399
Raffaele C. de Marinis
Le ciste a cordoni a manici mobili nella cultura di Golasecca . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 431
Christoph Huth
Montebelluna-Posmon, Grab 244: Betrachtungen zu einem neu entdeckten Werk der Situlenkunst . . 453
Paul Gleirscher
Gedanken zur Situla aus Pieve d’Alpago (prov. Belluno): profane oder sakrale Bilderzählung? . . . . . . . 469
Joachim Weidig
Ikonographie und Deutung der figürlichen Szenen auf den Zeptern von Spoleto (prov. Perugia) . . . . . 483
Giacomo Bardelli
Minima cascologica. A proposito di alcune appliques bronzee figurate di elmi etruschi ed italici . . . . . 505
Raimon Graells i Fabregat
Sieger für die Ewigkeit. Das einzige erhaltene italische Tropaion im Visier der Forschung
(4. Jahrhundert v. Chr.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 523
VII
Von Hallstatt nach Latène
Hans Nortmann
Fernwirkungen. Zum Charakter der Beziehungen des Rheinlandes über die Alpen
während der älteren Eisenzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 541
Fritz Eckart Barth
Weitere ergänzende Bemerkungen zum frühlatènezeitlichen Grab 994 von Hallstatt . . . . . . . . . . . . . . 553
Otto-Herman Frey · Claus Dobiat
Zur keltischen Schnabelkanne vom Glauberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 559
Pavel Sankot · Ondřej Chvojka · Jan John · Jan Michálek
Zwei neue figürliche Fibeln aus Grabhügeln der Frühlatènezeit in Südböhmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573
Thomas Stöllner
Identity and Memory: Approaches to Understanding the Early Celtic Art . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 589
Martin Schönfelder
Griechische Goldohrringe als keltischer Armreif? Zu den Goldobjekten aus Grab 115
von Mannersdorf an der Leitha . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 621
Piotr Łuczkiewicz · Sylwester Sadowski
Zwei Duxer Fibeln von Neverwhere … keltischem Einfuhrgut in Ostpolen auf der Spur . . . . . . . . . . . . 631
Boštjan Laharnar · Miha Mlinar
A La Tène Grave from Srpenica: New Evidence of Early Latènisation of the Posočje Region
in Northwestern Slovenia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 645
VIII
VORWORT DER GENERALDIREKTORIN
Markus Egg ist wohl der einzige Wissenschaftler im RGZM, der die Amtszeiten von drei Generaldirektoren
und einer Generaldirektorin erlebt habt. Vermutlich wird er auch der einzige bleiben, denn die ihm beschiedene Laufbahn ist heutzutage eigentlich kaum noch denkbar. Mit noch nicht einmal 24 Jahren kam er nach
abgeschlossener Promotion zunächst als wissenschaftlicher Volontär an unser Haus, um bereits ein halbes
Jahr später ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziertes Projekt zu »Italischen Helmen«
durchzuführen. 1979 erfolgte die Festanstellung des 25-Jährigen. Kurt Böhner war Generaldirektor in diesen Jahren. Ihm folgte Konrad Weidemann – und Markus Egg blieb als Wissenschaftlicher Assistent der Abteilung Vorgeschichte. Es folgte Falko Daim – und Markus Egg wurde Direktor der Abteilung Vorgeschichte
und stellvertretender Generaldirektor.
Es ist müßig, die Karriereschritte von Markus Egg hier aufzuzählen. Die Herausgeber dieser Festschrift würdigen diese in ihrem Vorwort ausführlich. Als Forscher mit dem Schwerpunkt in der Hallstattzeit ist Markus
Egg eine internationale Größe. Er hat es wie kaum ein anderer verstanden, die Werkstätten des RGZM in
seine Arbeiten miteinzubeziehen. Sorgfältige Beobachtungen zu Herstellungsprozessen und ebenso sorgfältige Auswertungen kleinster Spuren haben ihn immer wieder zu seinen oftmals wegweisenden Ergebnissen geführt. Ihm war es selbstverständlich, dass die beteiligten RestauratorInnen auch namentlich in den
Publikationen mit ihren Resultaten vertreten sind. Markus Egg hat ein enormes Wissen, das weit über die
Hallstattzeit hinausgeht. Nicht nur in allen vorgeschichtlichen Epochen ist er kenntnisreich, auch für die
Ethnologie und für alte Reiseberichte ist er ein Quell des Wissens und kann in Diskussionen vor Begeisterung
kaum an sich halten. Und oftmals fragte man sich, wie ein Gespräch über irgendein Thema stets unweigerlich seinen Weg in die Hallstattzeit fand. Und wenn es wirklich einmal nicht um Archäologie geht, so kann
er lebhaft über gutes Essen und hervorragende Weine plaudern.
Ein immer wiederkehrendes Element in den Forschungen von Markus Egg sind die transalpinen Beziehungen
der Hallstattkultur. Italien war seit seiner Arbeit zu den Italischen Helmen zu einem seiner Schwerpunkte geworden. Gerade im letzten Jahrzehnt erwuchsen daraus mehrere drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte,
die jungen KollegInnen aus Spanien und Italien die Möglichkeit boten und bieten, an einem bedeutenden
Forschungsinstitut nach der Promotion zu arbeiten – so, wie es ihm selbst auch am Anfang seiner Karriere
ermöglicht wurde. Markus Egg ist ein begeisterter und begeisternder Mentor für seine ProjektmitarbeiterInnen. Er koordinierte die von der Europäischen Union (Generaldirektoriat X) geförderten Projekte »Tomba«
und »Zeremonialwagen – Statussymbole eisenzeitlicher Eliten«, die das RGZM gemeinsam mit Partnern aus
zahlreichen europäischen Ländern durchführte.
Die Vermittlung im RGZM gewonnener fachwissenschaftlicher Ergebnisse war dem Jubilar stets ein Anliegen, nicht nur in Ausstellungen. Die alle zwei Jahre stattfindenden »Tage der offenen Werkstätten« waren stets viel besuchte Veranstaltungen. Legendär sind insbesondere diejenigen, bei denen die Funde der
Gletschermumie »Ötzi« gezeigt werden konnten. Diese Jahrhundertfunde waren ins RGZM gekommen,
weil sie Markus Egg zur Bearbeitung anvertraut worden waren. Was könnte seine enorme internationale
Wertschätzung besser beschreiben!
Ich könnte hier noch viele Verdienste anführen, angefangen von der 1993 eröffneten Dauerausstellung
Vorgeschichte bis hin zum dualen Bachelor-Studiengang »Archäologische Restaurierung«. Doch wichtiger
ist mir im Namen des RGZM meinen herzlichen Dank für die geleistete Arbeit auszusprechen und Ihnen –
lieber Herr Egg – alles, alles Gute für die Zukunft zu wünschen!
Mainz, im Juni 2019
Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch
IX
Foto Christina Nitzsche
VORWORT DER HERAUSGEBER
Kaum jemand anderen als Markus Egg kann man mit solchem Recht als »RGZM-Urgestein« bezeichnen,
hat er doch die Geschicke des Instituts über vier Jahrzehnte ganz maßgeblich geprägt und mitbestimmt.
Geboren am 24. Juni 1954 in Schwaz im Tiroler Inntal als Sohn des Historikers Erich Egg, der in Innsbruck als
Direktor des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum wirkte, haben ihn die Archäologie und die Geschichtswissenschaften schon früh in ihren Bann geschlagen. Prägend waren das Studium der Fächer Ur- und
Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Philosophie an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und
sein Doktorvater Karl Kromer, dessen monumentales Werk über das Gräberfeld von Hallstatt gleichsam
eine Leitlinie für das spätere wissenschaftliche Werk des Jubilars vorzugeben schien. Im Jahre 1977, mit nur
23 Jahren, schloss er das Studium in Innsbruck mit der Promotion zum Thema »Negauer Helme« ab, um
im darauffolgenden Jahr mit einem auf der Promotion aufbauenden und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt zu »Italischen Helmen« an das RGZM nach Mainz zu wechseln. Aus dem
ursprünglich geplanten befristeten Auslandsaufenthalt ist dann aber ein Lebenswerk geworden! Bereits
1979 folgte – in der heutigen Zeit kaum mehr vorstellbar – die Festanstellung als Wissenschaftlicher Assistent am RGZM, dem er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2019 treu blieb, ab 2002 als Nachfolger
von Ulrich Schaaff in verantwortlicher Position als Direktor der Abteilung (heute Kompetenzbereich) Vorgeschichte. Seine Festanstellung fiel noch in die Zeit des Generaldirektors Kurt Böhner, seine Assistentenzeit
im Wesentlichen in die Ära von Kurt Weidemann, seine Zeit als Direktor in die Wirkenszeiten von Falko Daim
und Alexandra W. Busch.
Neben seiner Tätigkeit in Mainz hat er aber die Brücken in seine Tiroler Heimat niemals abgebrochen: 1987
wurde er an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck habilitiert und im Jahre 1997 zum a. o. Universitätsprofessor ernannt. Diese Verbindungen drücken sich auch in großen Forschungsprojekten aus, von denen
hier nur diejenigen zu den Funden der Gletschermumie »Ötzi« oder aktuell aus der hallstatt-/ frühlatènezeitlichen Nekropole von Wörgl in Tirol genannt sein sollen, die in den von Markus Egg geleiteten Werkstätten
des RGZM restauriert wurden. Auch an der preisgekrönten Sonderausstellung »Waffen für die Götter«, die
2012/2013 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck stattfand, wirkte er maßgeblich mit.
Markus Egg hinterlässt in Mainz und in der Eisenzeitforschung tiefe Spuren. Dies belegt schon ein Blick auf
seine umfangreiche Publikationsliste, die nicht weniger als 15 Monographien (die Übersetzungen des »ÖtziBuches« in Fremdsprachen nicht mitgezählt) und über 100 Aufsätze umfasst, aber auch die Betrachtung
der von ihm vorbereiteten Ausstellungen, neben kleineren »Kabinettausstellungen« – etwa zu vierrädrigen
Wagen der Hallstattzeit oder zu den Fürstengräbern von Kleinklein in der Steiermark – insbesondere die am
10. November 1993 eröffnete Dauerausstellung Vorgeschichte des RGZM, die er gemeinsam mit Christopher Pare kuratiert hatte, einem engen persönlichen Freund des Jubilars. Der 1995 erschienene Begleitband
zu dieser Dauerausstellung »Die Metallzeiten in Europa und im Vorderen Orient« bietet einen breit gefächerten Überblick über die jüngeren Perioden der Vorgeschichte der Alten Welt.
Im Laufe der Jahrzehnte sind so viele monographische Studien und ausführliche Aufsätze im Jahrbuch des
RGZM insbesondere zu eisenzeitlichen Fundkomplexen entstanden, die alle zu nennen und zu würdigen
den Rahmen dieses Vorworts sprengen würde. Sie sind vorwiegend im alpinen Raum (Hallstatt, Wörgl),
in der östlichen Hallstattkultur (Strettweg, Kleinklein, Novo mesto) und im nordwestalpinen Späthallstattkreis (Vix, Kappel) angesiedelt, greifen aber in den auswertenden Kapiteln geographisch stets weit darüber
hinaus, vor allem wenn es um die Rolle der »Eliten« in der frühen Eisenzeit geht. Vierrädrige Wagen und
XI
Helme waren lange seine besondere Passion; bei den Helmen fand er in Götz Waurick und Ulrich Schaaff
zwei gleich gesinnte Mitstreiter in der »Mainzer Cascologischen Gesellschaft«.
Von seiner weitreichenden internationalen Vernetzung zeugt beispielsweise das von der EU geförderte Projekt »Tomba«, in dessen Rahmen mit mehreren europäischen Partnern eine Datenbank zu reich ausgestatteten Gräbern der Bronze- und älteren Eisenzeit in Europa (ca. 2400/2300-480/450 v. Chr.) aufgebaut wurde.
Dieser weite Blick, auch immer über die Alpen hinweg nach Süden, zeichnet den Jubilar ganz besonders
aus. Die Schlagworte »Hallstatt« und »Italien«, die als Titel für diese Festschrift gewählt wurden, bringen
seine jahrzehntelange Forschungsarbeit gleichsam auf den Punkt – und es ist kein Zufall, dass der Titel
demjenigen eines in Mainz erschienenen Sammelbands gleicht, in dem Artikel eines berühmten, ebenfalls
zeitweise in Innsbruck tätigen Prähistorikers zusammengefasst sind.
Gemeinsam mit Christopher Pare, der bereits von 1987 bis 1994 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am
RGZM tätig war und seit 2002 das Institut für Vor- und Frühgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität
Mainz (heute Institut für Altertumswissenschaften, Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie) leitet, betreute
Markus Egg auch den dualen Bachelor-Studiengang »Archäologische Restaurierung«, ein praxisorientiertes
Hochschulstudium, das die lange Tradition der Restauratorenausbildung in Mainz unter zeitgemäßen Bedingungen fortsetzt.
Nicht nur eigenen wissenschaftlichen Studien galt und gilt sein Interesse, auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses am RGZM – sowohl ArchäologInnen als auch RestauratorInnen – spielte für den
Jubilar eine zentrale Rolle. Seinen MitarbeiterInnen hat er dabei stets viel Vertrauen und Freiraum geschenkt,
ihnen aber bei Projektanbahnungen und anderweitigen Engagements immer seinen Rat und seine Unterstützung angedeihen lassen. Berühmt waren seine täglichen Rundgänge durch die Werkstätten und zu jüngeren FachkollegInnen, an deren Schreibtischen sich dann nicht selten lange und intensive Fachdiskussionen
entspannen, die von einer enormen Breite wissenschaftlicher Erkenntnis zeugen. Charakteristisch war auch
die fast immer offene Tür seines Büros, gleichsam ein Symbol für das offene Ohr, das man bei Markus Egg
mit Fragen, Problemen oder wissenschaftlichen Diskussionen stets gefunden hat – und hoffentlich auch im
Ruhestand weiter finden wird. Die Unterzeichneten durften selbst von diesem Wissen profitieren und sind
dem Jubilar dafür sehr dankbar!
Die Herausgeber danken den AutorInnen für ihre treffenden und gut vorbereiteten Artikel und bedanken
sich weiter für die im Verlag geleistete Arbeit von Marie Reiter und Claudia Nickel, die sich den Glückwünschen an den Jubilar anschließen.
Mainz, 24. Juni 2019
Holger Baitinger · Martin Schönfelder
XII
SCHRIFTENVERZEICHNIS MARKUS EGG
1976
Einige Bemerkungen zum Helmdepot von Negau (Südsteiermark). Arch. Korrbl. 6, 1976, 299-303.
1978
Ein italischer Kammhelm aus Hallstatt. Arch. Korrbl. 8, 1978, 37-40.
Eine thrakoskythische Streitaxt aus Hallstatt. Arch. Korrbl. 8, 1978, 111-117.
Das Grab eines unterkrainischen Kriegers in Hallstatt. Arch. Korrbl. 8, 1978, 191-201.
Zwei Fragmente eines Negauer Helmes aus Bludenz »Unterstein«. Jahrb. Vorarlberger Landesmusver.
1978/1979, 13-18.
1979
Einige Fragmente eines zentralalpinen Negauer Helmes aus Laibach (Ljubljana). Arch. Korrbl. 9, 1979, 199-202.
1980
Ein Caestuskämpfer im Römisch-Germanischen Zentralmuseum. Arch. Korrbl. 10, 1980, 55-59.
Ein weiterer Negauer Helm aus Sanzeno. Stud. Trentini Scien. Stor. 59, 1980, 29-46.
Fremdlinge. In: E. Lessing / U. Schaaff (Hrsg.), Hallstatt: Bilder aus der Frühzeit Europas (Wien 1980) 85-87.
Zum Helmfragment aus Magdalenska gora. Situla 20/21, 1980 [Festschr. S. Gabrovec], 241-249.
1982
Ein neuer Helmhut mit zusammengesetzter Kalotte. Jahrb. RGZM 29, 1982, 273-277.
1983
Ein eisenzeitlicher Weihefund aus Sizilien. Jahrb. RGZM 30, 1983, 195-205.
1985
Die hallstattzeitlichen Grabhügel vom Siedelberg in Oberösterreich. Jahrb. RGZM 32, 1985, 265-322.
Die hallstattzeitlichen Hügelgräber bei Helpfau-Uttendorf in Oberösterreich. Jahrb. RGZM 32, 1985, 323-393.
1986
Die »Herrin der Pferde« im Alpengebiet. Arch. Korrbl. 16, 1986, 69-78.
Italische Helme. Studien zu den ältereisenzeitlichen Helmen Italiens und der Alpen. Monogr. RGZM 11
(Mainz 1986).
Hallstatt und Italien – Festschrift für Markus Egg
XIII
La sépulture à char de Veuxhaulles-sur-Aube. Bull. Soc. Arch. et Hist. Châtillonais 9/10, 1986/1987, 397-401.
Zum »Fürstengrab« von Radkersburg (Südsteiermark). Jahrb. RGZM 33, 1986, 199-214.
Zu den hallstattzeitlichen »Tüllenaufsätzen«. Jahrb. RGZM 33, 1986, 215-220.
1987
Das Wagengrab von Ohnenheim im Elsaß. In: Vierrädrige Wagen der Hallstattzeit. Untersuchungen zur
Geschichte und Technik. Monogr. RGZM 12 (Mainz 1987) 77-102.
Zum Bleiwagen von Frög in Kärnten. In: Vierrädrige Wagen der Hallstattzeit. Untersuchungen zur Geschichte
und Technik. Monogr. RGZM 12 (Mainz 1987) 181-187.
Zusammen mit A. France-Lanord, Der Wagen aus dem Fürstengrab von Vix, Dép. Côte-d‘Or, Frankreich.
In: Vierrädrige Wagen der Hallstattzeit. Untersuchungen zur Geschichte und Technik. Monogr. RGZM 12
(Mainz 1987) 145-179.
Zusammen mit A. France-Lanord, Le char de Vix. Monogr. RGZM 13 (Mainz 1987).
1988
Die ältesten Helme der Hallstattzeit; Italische Helme mit Krempe; Oberitalische Kegelhelme und Tessiner
Helme – Lokale Erzeugnisse der Eisenzeit. In: Antike Helme. Sammlung Lipperheide und andere Bestände
des Antikenmuseums Berlin. Monogr. RGZM 14 (Mainz 1988) 212-221; 222-270; 271-275.
Ein antiker Bronzehelm vom Ufer des Sempachersees. Arch. Schweiz 11, 1988, 77-78.
Ein hallstattzeitliches Ringgehänge im Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz. Mitt. Anthr. Ges.
Wien 118/119, 1988/1989 [Festschr. W. Angeli], 259-285.
Zum Bleiwagen von Frög in Kärnten. Arch. Alpen Adria 1, 1988, 37-43.
Zum Bleiwagen von Frög in Kärnten. Carinthia I 179, 1988, 15-24.
1989
Hallstattzeitliche Wagen. Jahresgabe Ges. Freunde RGZM (Mainz 1989).
1990
Urgeschichtliche Bronzehelme aus dem schweizerischen Alpenraum. Helme vom »Negauer« Typ. Helvetia
Arch. 21, 1990, 2-27.
Zusammen mit G. Waurick, Antike Helme [Ausstellungskat. Speyer] (Mainz 1990).
1991
Ein neuer Kesselwagen aus Etrurien. Jahrb. RGZM 38, 1991 (1995), 191-220.
Neues zum Fürstengrab von Strettweg. Arch. Österreich 2/2, 1991, 25-29.
XIV
Schriftenverzeichnis Markus Egg
1992
Ein eisenzeitlicher Altfund von Schloß Greifenstein bei Siebeneich in Südtirol. In: K. Spindler / A. Lippert
(Hrsg.), Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Institutes für Ur- und Frühgeschichte der Leopold-FranzensUniversität Innsbruck. Univforsch. Prähist. Arch. 8 (Bonn 1992) 135-172.
Spätbronze- und eisenzeitliche Bewaffnung im mittleren Alpenraum. In: I. Metzger / P. Gleirscher (Hrsg.), Die
Räter – I Reti. Schriftenr. Arbeitsgemeinschaft Alpenländer N. F. 4 (Bozen 1992) 401-438.
Zur Ausrüstung des Toten vom Hauslabjoch, Gem. Schnals (Südtirol). In: F. Höpfel / W. Platzer / K. Spindler
(Hrsg.), Der Mann im Eis 1. Bericht über das internationale Symposium 1992 in Innsbruck. Veröff. Univ.
Innsbruck 187 (Innsbruck 1992) 254-272.
Zusammen mit R. Goedecker-Ciolek / K. Spindler, Die Gletschermumie vom Ende der Steinzeit aus den Ötztaler Alpen. Vorbericht. Jahrb. RGZM 39, 1992 (1995), 3-128.
1993
Der Mann im Eis – Zur Ausrüstung der kupferzeitlichen Gletschermumie aus den Ötztaler Alpen in Tirol.
Nürnberger Bl. Arch. 10, 1993/1994, 67-76.
Eine bronzene Stierkopfprotome im Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz. Mitt. Anthr. Ges.
Wien 123/124, 1993/1994 [Festschr. K. Kromer], 47-60.
Zusammen mit Ch. F. E. Pare, Keltische Wagen und ihre Vorläufer. In: H. Dannheimer / R. Gebhard (Hrsg.),
Das keltische Jahrtausend. Ausstellungskat. Prähist. Staatsslg. München 23 (Mainz 1993) 209-218.
Zusammen mit R. Goedecker-Ciolek / K. Spindler / W. Groenman-van Waateringe, Die Gletschermumie vom
Ende der Steinzeit aus den Ötztaler Alpen. Jahresgabe Ges. Freunde RGZM (Mainz 1993).
K. Spindler, unter Mitarbeit von S. Bortenschlager / M. Egg / R. Fornwagner / R. Goedecker-Ciolek /
W. Groenman-van Waateringe / D. zur Nedden / A. Pedrotti / W. Platzer / H. Seidler / E. Zissernig, Der Mann
im Eis. Die Ötztaler Mumie verrät die Geheimnisse der Steinzeit (München 1993; aktualisiert u. erweitert
1995; 1999; 2000).
1994
Der Mann im Eis – Zur Ausrüstung der Gletschermumie aus den Ötztaler Alpen. Praxis Gesch. 1994/6, 22-26.
1995
Eine Lausitzer Bronzenadel im Gräberfeld von Hallstatt. Arch. Korrbl. 25, 1995, 61-71.
Jäämies vuosisadan löytö. Tiede 2000/8, 1995, 4-9.
Secrets of the Ice Man. Scien. Spectra 2, 1995, 26-31.
Zusammen mit Ch. F. E. Pare, Die Metallzeiten in Europa und im Vorderen Orient. Die Abteilung Vorgeschichte im Römisch-Germanischen Zentralmuseum. Kat. Vor- u. Frühgesch. Alt. 26 (Mainz 1995).
Hallstatt und Italien – Festschrift für Markus Egg
XV
1996
Das hallstattzeitliche Fürstengrab von Strettweg bei Judenburg in der Obersteiermark. Monogr. RGZM 37
(Mainz 1996).
Einige Bemerkungen zum hallstattzeitlichen Wagengrab von Somlóvásárhely, Kom. Veszprém in Westungarn. Jahrb. RGZM 43, 1996 (1998), 327-353.
Zu den Fürstengräbern im Osthallstattkreis. In: E. Jerem / A. Lippert (Hrsg.), Die Osthallstattkultur. Akten des
Internationalen Symposiums, Sopron, 10.-14. Mai 1994. Archaeolingua 7 (Budapest 1996) 51-86.
1997
L'Homme dans la glace – Le matériel restauré de l'homme, ses vêtements et son équipment. Dossiers Arch.
224, 1997, 28-35.
Zusammen mit B. Križ, Ein neuer hallstattzeitlicher Schildbeschlag aus Novo mesto, Slowenien. Jahrb. RGZM
44, 1997, 193-210.
1998
Ein Herrscher der Hallstattzeit. Arch. Deutschland 1998/1, 50-55.
Zusammen mit U. Neuhäuser / Ž. Škoberne, Ein Grab mit Schüsselhelm aus Budinjak in Kroatien. Jahrb.
RGZM 45, 1998, 435-472.
1999
Die Helme (Gli Elmi). In: G. Colonna / L. Franchi dell’Orto / P. Marchegiani (Hrsg.), Die Picener. Ein Volk Europas (Piceni. Popolo d‘Europa) [Ausstellungskat. Frankfurt, Ascoli Piceno, Teramo] (Roma 1999) 117-120.
Waffenbrüder? Eine ungewöhnliche Bestattung der Frühlatènezeit aus Novo mesto in Slowenien. Jahrb.
RGZM 46, 1999, 317-356.
Zusammen mit Ch. F. E. Pare, Il mondo celtico. In: A. Emiliozzi (Hrsg.), Carri da guerra e principi etruschi
[Ausstellungskat. Viterbo] (Roma 1999) 45-51.
Zusammen mit R. Lehnert, Zur Restaurierung des hallstattzeitlichen Wagens aus dem Zentralgrab des Grabhügels 3 von Kappel am Rhein; zusammen mit R. Lehnert, Der hallstattzeitliche Wagen aus Hügel 7, Grab 1
von Diarville. Jahrb. RGZM 46, 1999 (2000), 21*-25*; 26*-43*; zugleich als Sonderdruck mit weiteren
Artikeln in: Zeremonialwagen: Statussymbole eisenzeitlicher Eliten (Mainz 2000) 21*-25*; 26*-43*.
2000
Die Waffen der »Lepontier«. In: R. C. de Marinis / S. Biaggio Simona (Hrsg.), I Leponti tra mito e realtà 1
[Ausstellungskat.] (Locarno 2000) 319-339.
Zusammen mit R. Lehnert, Der vierrädrige Wagen aus dem Grabhügel 7 Grab 1 von Diarville »Devant
Giblot« (Dép. Meurthe et Moselle). Jahrb. RGZM 47, 2000 (2002), 301-327.
XVI
Schriftenverzeichnis Markus Egg
2001
Ein ungewöhnlicher Helmknauf der jüngeren Eisenzeit aus Aldrans im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol. Archeo
Tirol Kleine Schr. 3, 2001, 99-107.
Messer, Schwerter, Helme – Waffen aus lepontischen Nekropolen. In: Die Lepontier – Grabschätze eines
mythischen Alpenvolkes zwischen Kelten und Etruskern [Ausstellungskat.] (Zürich 2001) 37-48.
Zusammen mit R. Lehnert, Der Wagen 1 aus Diarville; Restaurierung und Rekonstruktion. Arbeitsbl. Restauratoren 34/1, 2001, 341-354.
Zusammen mit F. Kaul, RGA² 17 (2001) 463-478 s. v. Kultwagen.
2002
Ein Bronzehelm aus dem mittelbronzezeitlichen Depotfund vom Piller: Bemerkungen zu den ältesten Metallhelmen Europas. Archeo Tirol Kleine Schr. 4, 2002, 53-60.
Eisenzeitliche Waffenweihungen im mittleren Alpenraum. In: L. Zemmer-Plank (Hrsg.), Kult der Vorzeit in
den Alpen. Opfergaben – Opferplätze – Opferbrauchtum [Ausstelungskat.]. Schriftenr. Arbeitsgemeinschaft
Alpenländer N. F. 10 (Bozen 2002) 961-984.
Zusammen mit G. Tomedi, Ein Bronzehelm aus dem mittelbronzezeitlichen Depotfund vom Piller, Gemeinde
Fließ, in Nordtirol. Arch. Korrbl. 32, 2002, 543-560.
Zusammen mit R. Dehn / R. Lehnert, Ausgrabungen in der Restaurierungswerkstatt. Zum hallstattzeitlichen
Fürstengrab im Hügel 3 von Kappel-Grafenhausen, Ortenaukreis. Arch. Ausgr. Baden-Württemberg 2002,
83-86.
Zusammen mit R. Lehnert, Le Char de la sépulture 1 du tumulus 7 de Diarville. In: Princesses celtes en Lorraine:
Sion, trois millénaires d’archéologie d’un territoire [Ausstellungskat.] (Jarville-la-Malgrange 2002) 84-91.
2003
Zusammen mit A. France-Lanord, Le char – nouvelle reconstitution. In: C. Rolley (Hrsg.), La tombe princière
de Vix (Paris 2003) 58-75.
Zusammen mit L. Olivier, Constructions complexes. L'Archeologie 65, 2003, 7-9.
Zusammen mit R. Dehn / R. Lehnert, Zum hallstattzeitlichen Fürstengrab im Hügel 3 von Kappel-Grafenhausen (Ortenaukr.) in Baden. Arch. Nachr. Baden 67, 2003, 15-27.
2004
Die Wiederentdeckung eines osthallstättischen Fürstengrabes. Anmerkungen zum Fürstengrab im Hartnermichelkogel 1 bei Kleinklein (Gem. Grossklein, Bez. Leibnitz) in der Weststeiermark. Jahrb. RGZM 51, 2004,
93-126.
I guerrieri. In: F. Marzatico / P. Gleirscher (Hrsg.), Guerrieri, Principi ed Eroi fra Danubio e il Po dalla Preistoria
all'Alto Medioevo [Ausstellungskat.] (Trento 2004) 35-55.
Zum hallstattzeitlichen Fürstengrab im Hügel 3 von Kappel-Grafenhausen (Ortenaukreis) in Baden. In:
M. A. Guggisberg (Hrsg.), Die Hydria von Grächwil. Zur Funktion und Rezeption mediterraner Importe in
Mitteleuropa im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. Akten Internationales Kolloquium anlässlich des 150. Jahrestages der Entdeckung der Hydria von Grächwil, organisiert durch das Institut für Archäologie des Mittelmeerraumes der Universität Bern, 12.-13. Oktober 2001. Schr. Bern. Hist. Mus. 5 (Bern 2004) 159-173.
Hallstatt und Italien – Festschrift für Markus Egg
XVII
Zusammen mit R. Goedecker-Ciolek, Archäologische und technologische Bemerkungen zu den Metallfunden aus Montegiorgio Piceno in der Sammlung Schott in Jena. In: P. Ettel / A. Naso (Hrsg.), Schätze aus
dem Picenum – Eisenzeitliche Grabbeigaben aus Mittelitalien. Die Otto-Schott-Sammlung der FriedrichSchiller-Universität Jena. »Dokumentation« Städt. Mus. Jena 13 (Weimar, Jena 2004) 47-60.
2005
Zusammen mit R. Dehn / R. Lehnert, Das hallstattzeitliche Fürstengrab im Hügel 3 von Kappel am Rhein in
Baden. Monogr. RGZM 63 (Mainz 2005).
Zusammen mit D. Kramer, Krieger – Feste – Totenopfer. Der letzte Hallstattfürst von Kleinklein in der Steiermark. Mosaiksteine. Forsch. RGZM 1 (Mainz 2005).
Zusammen mit A. Eibner, Einige Anmerkungen zur figural verzierten Bronzesitula aus Dolenjske Toplice in
Slowenien. Arch. Korrbl. 35, 2005, 191-204.
Zusammen mit K. Zeller, Zwei hallstattzeitliche Grabkammern vom Dürrnberg bei Hallein – Befunde und
Funde. Arch. Korrbl. 35, 2005, 345-360.
2006
Anmerkungen zu den Fürstengräbern im Osthallstattkreis. In: C. von Carnap-Bornheim / D. Krausse /
A. Wesse (Hrsg.), Herrschaft – Tod – Bestattung. Zu den vor- und frühgeschichtlichen Prunkgräbern als
archäologisch-historische Quelle. Internationale Fachkonferenz Kiel 2003. Univforsch. Prähist. Arch. 139
(Bonn 2006) 41-60.
Zusammen mit A. Kreuz / Ch. F. E. Pare, Forschungen am Glauberg – Entstehung und Niedergang eines
frühkeltischen Machtzentrums. Natur & Geist – Forschungsmagazin Johannes Gutenberg-Univ. Mainz 22,
2006, 34-38.
Zusammen mit M. Hauschild / M. Schönfelder, Zum frühlatènezeitlichen Grab 994 mit figural verzierter
Schwertscheide von Hallstatt (Oberösterreich). Jahrb. RGZM 53, 2006 (2008), 175-216.
Zusammen mit M. Jeitler, Ein kleiner Nachtrag zum Fürstengrab von Strettweg (Gem. Judenburg) in der
Obersteiermark. Arch. Korrbl. 36, 2006, 59-64.
2007
Das hallstattzeitliche Fürstengrab vom Kröllkogel bei Kleinklein und seine Bedeutung. In: H. D. Galter /
D. Kramer (Hrsg.), Der Gräberfund von Kleinklein im europäischen Kontext. Protokollband zur Vortragsreihe
der Österreichischen Urania für Steiermark im Winter 2006 (Graz 2007) 23-63.
2008
Zusammen mit D. Marzoli, Observaciones sobre la Tipologia del Casco de Bronce. In: X. Nieto / M. Santos
(Hrsg.), El Vaixell Grec Arcaic de Cala Sant Vicenç (Pollença-Mallorca). Monogr. CASC 7 (Gerona 2008) 213217.
Zusammen mit R. Goedecker-Ciolek, Die Schuhe des Mannes aus dem Eis. In: H. Roder (Hrsg.), Schuhtick.
Von kalten Füßen und heißen Sohlen [Ausstellungskat. Herne, Mannheim, Bremen] (Mainz 2008) 49-56.
XVIII
Schriftenverzeichnis Markus Egg
2009
Ein Rosshahnreiter aus der Hallstattzeit. Mitt. Anthr. Ges. Wien 139, 2009 [Festschr. F. E. Barth], 203-208.
Zusammen mit Ch. F. E. Pare / H. Nortmann / F. Sirocko, Änderung der Sonnenaktivität am Beginn der Hallstattzeit. In: F. Sirocko (Hrsg.), Wetter, Klima, Menschheitsentwicklung. Von der Eiszeit bis ins 21. Jahrhundert (Darmstadt 2009) 134-138.
Zusammen mit D. Quast (Hrsg.), Aufstieg und Untergang. Zwischenbilanz des Forschungsschwerpunktes
»Studien zu Genese und Struktur von Eliten in vor- und frühgeschichtliche Gesellschaften«. Monogr. RGZM
82 (Mainz 2009).
In diesem Band:
Sozialarchäologische Betrachtungen zu den hallstattzeitlichen Fürstengräbern von Kleinklein (Bez. Leibnitz, Weststeiermark) – Eine Zwischenbilanz, 31-58.
Zusammen mit D. Quast, Vorwort, VII-IX.
Zusammen mit K. Spindler (†), Die Kleidung und Ausrüstung der kupferzeitlichen Gletschermumie aus den
Ötztaler Alpen. Monogr. RGZM 77 (Mainz 2009).
Zusammen mit M. Schönfelder, Zur Interpretation der Schwertscheide aus Grab 994 von Hallstatt. In:
Beiträge zur Hallstatt- und Latènezeit in Nordostbayern und Thüringen. Tagung vom 26.-28. Oktober 2007
in Nürnberg. Beitr. Vorgesch. Nordostbayern 7 (Nürnberg 2009) 27-44.
Zusammen mit R. Goedecker-Ciolek / M. Schönfelder / K. W. Zeller, Ein eisenzeitlicher Prunkschild vom
Dürrnberg bei Hallein, Land Salzburg. Jahrb. RGZM 56, 2009 (2011), 81-103.
2010
Gläserne Widderkopfperlen aus der Eisenzeit. Arch. Korrbl. 40, 2010, 525-543.
Gütertausch mit Italien – Kontakte vor den Keltischen Wanderungen. In: M. Schönfelder (Hrsg.), Kelten!
Kelten? Keltische Spuren in Italien. Begleitbuch zur Ausstellung im Römisch-Germanischen Zentralmuseum
19. Mai bis 1. August 2010. Mosaiksteine. Forsch. RGZM 7 (Mainz 2010) 6-9.
Zentralisierungsprozesse und Siedlungsdynamik im Südostalpengebiet (9.-6. Jh. v. Chr.). In: D. Krausse
(Hrsg.), »Fürstensitze« und Zentralorte der frühen Kelten II. Abschlusskolloquium des DFG-Schwerpunktprogramms 1171 in Stuttgart, 12.-15. Oktober 2009. Forsch. u. Ber. Vor- u. Frühgesch. Baden-Württemberg
120, 2 (Stuttgart 2010) 61-78.
Zusammen mit U. Lehnert / R. Lehnert, Die Neurestaurierung des Kultwagens von Strettweg in der Obersteiermark. Restaurierung u. Arch. 3, 2010, 1-25.
2011
Der Waffentransfer in der Eisenzeit. In: R. Gebhard / F. Marzatico / P. Gleirscher (Hrsg.), Im Lichte des Südens.
Begegnungen antiker Kulturen zwischen Mittelmeer und Zentraleuropa [Ausstellungskat.] (München 2011)
138-142.
Hallstatt und Italien – Festschrift für Markus Egg
XIX
La »comunicazione« delle armi nell'età del Ferro. In: F. Marzatico / R. Gebhard / P. Gleirscher (Hrsg.), Le
grandi vie della civiltà. Relazioni e scambi fra Mediterraneo e il centro Europa dalla preistoria alla romanità
[Ausstellungskat.] (Trento 2011) 299-303.
Situle di tipo renano-ticinese nell'area alpina sud-orientale. In: S. Casini (Hrsg.), »Il filo del tempo«. Studi di
preistoria e protostoria in onore di Raffaele Carlo de Marinis. Not. Arch. Bergomensi 19 (Bergamo 2011)
345-356.
Zusammen mit R. Lehnert, Kampf oder Exekution? Einige Anmerkungen zu den figural verzierten Situlen
aus Grab 33, Hügel III von Novo mesto-Kandija, Slowenien. Arh. Vestnik 62, 2011, 231-260.
2012
Die eisenzeitlichen Waffenweihungen in den Ostalpen; Der Helmfund von Negau-Ženjak in Slowenien; Der
Waffenfund von Förk in Kärnten. In: W. Meighörner (Hrsg.), Waffen für die Götter. Krieger – Trophäen –
Heiligtümer [Ausstellungskat.] (Innsbruck 2012) 101-108; 149-151; 194-196.
Helme. In: S. Sievers / O. H. Urban / P. C. Ramsl (Hrsg.), Lexikon zur keltischen Archäologie. Mitt. Prähist.
Komm. Österr. Akad. 73 (Wien 2012) 751-753.
Kontaktzone. Transalpine Beziehungen und benachbarte Hochkulturen. In: Die Welt der Kelten. Zentren der
Macht – Kostbarkeiten der Kunst [Ausstellungskat. Stuttgart] (Ostfildern 2012) 171-177.
Zur figuralen Kunst von Kleinklein in der Weststeiermark. In: Ch. F. E. Pare (Hrsg.), Kunst und Kommunikation. Zentralisierungsprozesse in Gesellschaften des europäischen Barbarikums im 1. Jahrtausend v. Chr. Teilkolloquium im Rahmen des Schwerpunktprogrammes 1171 der Deutschen Forschungsgemeinschaft »Frühe
Zentralisierungs- und Urbanisierungsprozesse. Zur Genese und Entwicklung frühkeltischer Fürstensitze und
ihres territorialen Umlandes« 4.-6. April 2008 Institut für Vor- und Frühgeschichte, Johannes GutenbergUniversität Mainz. RGZM – Tagungen 15 (Mainz 2012) 99-122.
Zusammen mit R. Gebhard, Schrumpfendes Holz, wachsendes Eisen: Das KUR-Projekt »Massenfunde in
archäologischen Sammlungen« [Ausstellungskat. München, Mainz] (Mainz 2012).
2013
Zusammen mit D. Kramer, Der Kröllkogel. AGST [Arch. Ges. Steiermark] Nachrbl. 2013, 9-11.
Zusammen mit D. Kramer (Hrsg.), Die hallstattzeitlichen Fürstengräber von Kleinklein in der Steiermark: der
Kröllkogel. Monogr. RGZM 110 (Mainz 2013).
In diesem Band:
Geweih und Knochenschnitzereien, 283-301; Poliersteine, 303-304; Chronologie des Kröllkogels, 389392; Die Grabausstattung aus dem Kröllkogel im Vergleich mit fürstlichen Gräbern der Hallstattzeit,
393-406; Fernkontakte und Wirtschaft des Machtzentrums Burgstallkogel, 429-434; Zur figuralen Kunst
von Kleinklein, 447-472; Zum »Untergang« der Osthallstattkultur, 473-483.
Zusammen mit D. Kramer, Einleitung, 1-3; Fund und Forschungsgeschichte, 5-13; Die Sulmtalnekropole, der Burgstallkogel und die umliegenden Höhensiedlungen, 407-428; Politischer Totenkult und
sozialarchäologische Betrachtung zu den Fürstengräbern von Kleinklein, 435-446; Zusammenfassung /
Summary, 485-488.
XX
Schriftenverzeichnis Markus Egg
Zusammen mit R. Goedecker-Ciolek, Leder und Gewebereste, 281.
Zusammen mit J. Munir, Metallfunde, 75-124; Pferdegeschirr, 124-135; Trachtschmuck, 135-166;
Bronzemaske und Bronzehände, 166-174; Bronzegefäße, 175-271; Herdgeräte, 271-272; Unbestimmbare Metallobjekte, 272-279.
Zusammen mit M. Kramer, Nicht hallstattzeitliche Fundobjekte aus dem Kröllkogel, 375-377; Verteilung
der Funde in der Grabkammer und Rekonstruktion des Bestattungsrituals, 379-388.
2014
Zusammen mit G. Tomedi, Zur Chronologie bronze- und früheisenzeitlicher Kammhelme. Arch. Korrbl. 44,
2014, 41-57.
Zusammen mit M. Chytráček / O. Chvojka / J. John / R. Křivánek / J. Michálek / R. Kyselý / P. Stránská / R. Kozáková / M. Fikrle, Die Untersuchung eines späthallstattzeitlichen Fürstengrabhügels bei Rovná (Kr. Strakonice) im Lichte naturwissenschaftlicher Analysen. In: Archäologische Arbeitsgemeinschaft Ostbayern /
West- und Südböhmen / Oberösterreich. 23. Treffen 19. bis 22. Juni 2013 in Kostenz. Fines Transire 23
(Rahden / Westf. 2014) 39-52.
2015
Zusammen mit M. Chytráček / O. Chvojka / J. John / R. Kyselý / J. Michálek / S. Ritter / P. Stránská, Zu einem
Fürstengrab aus der Späthallstattzeit mit zweirädrigem Wagen und Bronzegefäßen bei Rovná (okr. Strakonice) in Südböhmen. Ein Vorbericht. Arch. Korrbl. 45, 2015, 71-89.
2016
Eisenzeitliche Depotfunde im mittleren Alpenraum. In: H. Baitinger (Hrsg.), Materielle Kultur und Identität
im Spannungsfeld zwischen mediterraner Welt und Mitteleuropa. Akten der Internationalen Tagung am
Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz, 22.-24. Oktober 2014. Abschlusstagung des DFG-Projekts
»Metallfunde als Zeugnis für Interaktion zwischen Griechen und Indigenen auf Sizilien zwischen dem 8. und
5. Jahrhundert v. Chr.«. RGZM – Tagungen 27 (Mainz 2016) 263-276.
Zusammen mit A. Naso / R. Rollinger (Hrsg.), Waffen für die Götter. Waffenweihungen in Archäologie und
Geschichte. Akten der internationalen Tagung am Institut für Archäologien der Leopold-Franzens-Universität, Innsbruck, 6.-8. März 2013. RGZM – Tagungen 28 (Mainz 2016).
In diesem Band:
Zusammen mit A. Naso / R. Rollinger, Vorwort, VII-VIII.
Zusammen mit P. Gleirscher, Überlegungen zum Waffenfund von Förk (Bez. Villach-Land) in Kärnten, 113127.
Zusammen mit D. Kramer (†), Die hallstattzeitlichen Fürstengräber von Kleinklein in der Steiermark: die beiden Hartnermichelkogel und der Pommerkogel. Monogr. RGZM 125 (Mainz 2016).
Hallstatt und Italien – Festschrift für Markus Egg
XXI
2017
Die Restaurierung von Funden aus dem eisenzeitlichen Gräberfeld von Budinjak am Römisch-Germanischen
Zentralmuseum in Mainz. In: Ž. Škoberne / A. Burgar, Von Budinjak nach Mainz [Ausstellungskat. Mainz]
(Zagreb 2017) 61-65.
The Iron Age cremation cemetery of Wörgl in Tyrol and the early Hallstatt Mindelheim horizon. In: R. Schumann / S. van der Vaart-Verschoof, Connecting elites and regions. Perspectives on contacts, relations and differentiatons during the Early Iron Age Hallstatt C period in Northwest and Central Europe (Leiden 2017) 49-65.
War and Weaponry. In: A. Naso (Hrsg.), Etruscology (Boston, Berlin 2017) 165-177.
Zusammen mit M. Chytráček / O. Chvojka / J. John / R. Kozáková / R. Křivánek / R. Kyselý / J. Michálek /
P. Stránská, A Disturbed Late Hallstatt Period Princely Grave with a Two-wheeled Chariot and Bronze Vessels
in Sedlina Forest near Rovná in South Bohemia: a Preliminary Report. In: W. Irlinger / G. Suhr (Hrsg.), Archaeological Sites in Forests. Strategies for their Protection. Konferenz Plžen 2013. Schriftenr. Bayer. Landesamt
Denkmalpfl. 14 (München 2017) 83-90.
Zusammen mit M. Chytráček / O. Chvojka / J. John / R. Kyselý / J. Michálek / P. Stránská, Fürstengrabhügel
aus der Späthallstattzeit bei Rovná in Südböhmen mit den jüngeren Eingriffen aus der Jung- und Spätlatènezeit. In: J. Kysela / A. Danielisová / J. Militký (Hrsg.), Stories that Made the Iron Age. Studies in Iron Age
Archaeology dedicated to Natalie Venclová (Praha 2017) 339-351.
2018
Zusammen mit M. Chytráček / O. Chojka / J. John / R. Kyselý / J. Michálek / P. Stránská, Späthallstattzeitliches Fürstengrab von Rovná in Südböhmen. Symbolische Kunstform der Elite 6./5. Jahr. v. Chr., ihre Inspiration und Funktion. In: B. Gediga / W. Piotrowski (Hrsg.), Inspirations and functions of prehistoric and early
medieval art. Biskupin, 27.-29.6.2016. Biskupiner Arch. Arbeiten 13 (Wrocław 2018) 283-322.
2019
Princely graves from Kleinklein in Styria, Austria. Knežji grobovi v Kleinkleinu na avstrijskem Štajerskem. Arh.
Vestnik 70, 2019, 335-352.
Im Druck
An old bronze situla from Novo mesto and her new restauration. Arh. Vestnik (im Druck).
Die Bronzegefäße aus dem Grab 1 von Rovná in Mittelböhmen. In: M. Chytráček u. a., Das späthallstattzeitliche Fürstengrab von Rovná in Südböhmen. Monogr. RGZM (im Druck).
Zusammen mit M. Chytráček / O. Chvojka / J. John / J. Michálek / J. Cícha / J. Hladil / P. Koník / R. Kozáková /
R. Křivánek / R. Kyselý / M. Majer / J. Novák / J. Pavelka / M. Rašková Zelinková / P. Stránská / I. Světlík /
T. Šálková, Späthallstattzeitliches Fürstengrab von Rovná in Südböhmen. Knížecí mohyla doby halštatské
v Rovné u Strakonic a symbolika uměleckého projevu elity starší doby železné. Pam. Arch. (im Druck).
Zusammen mit G. Mcglynn, Blutrache und Fehde im eisenzeitlichen Wörgl? Eine Dreifachbestattung aus der
Egerndorfer Feld-Nekropole von Wörgl in Nordtirol und ihre Deutung (im Druck).
Zusammengestellt von Regina Molitor
XXII
Schriftenverzeichnis Markus Egg
MARTIN SCHÖNFELDER
GRIECHISCHE GOLDOHRRINGE ALS KELTISCHER ARMREIF?
ZU DEN GOLDOBJEKTEN AUS GRAB 115 VON MANNERSDORF
AN DER LEITHA
Explizit griechisches Material findet sich in der östlichen Latènekultur nur in sehr geringer Zahl – es heißt,
die keltischen Plünderungen in Griechenland hätten nur wenige konkrete Spuren an Beute in Mitteleuropa
hinterlassen 1. Es handelt sich um eine kleine Zahl von Bronzegefäßen aus Hurbanovo (okr. Komárno / SK),
Szabolcs (Kom. Szabolcs-Szatmár-Bereg / H) und Szob (Kom. Pest / H) 2, daneben ist ein gewisser südöstlicher
Einfluss auf Gefäßformen mit paarigen Henkeln im Karpatenbecken ganz allgemein nicht zu leugnen 3.
Gleichwohl wurde die Münzprägung oder beispielsweise eine Form von Lanzenschuhen 4 aus dem
griechischen Raum übernommen; vasenförmige Glasperlen belegen weiter die Kontakte der latènezeitlichen
Gruppen im mittleren Donauraum mit den Regionen weiter südlich 5. Die hohe Zahl kaum bearbeiteter und
einfach durchbohrter Korallenstücke von der Donauinsel Czepel in Budapest 6 deutet zudem auf Kontakte
fast kommerzieller Art – entweder direkt mit dem Caput Adriae oder von der illyrischen Küste 7. Beziehungen
zwischen der östlichen Latènekultur und dem Süden waren demnach in diversen Formen vorhanden.
In Griechenland selbst zeugt anscheinend nur ein bronzener Hohlbuckelring aus Isthmia (Korinthia / GR) von
den Kelten 8 – Frauenschmuck, der mit plündernden Kelten nicht unbedingt in Verbindung gebracht werden
kann. Ein Schwert aus dem Heiligtum von Dodona (Perif. Enotita Ioanninon / GR) 9 ist in seiner Zuweisung
umstritten – es könnte sich auch um einen frühen Gladius bzw. um ein »keltiberisches« Schwert 10 handeln. Die Bandbreite der hellenistischen Schwerter mag noch weitere Überraschungen aufweisen 11. Eher
auf einen Gladius deutet die dreieckig ausgeformte Spitze. Für den Nachweis eines Latèneschwertes wäre
die – allerdings fehlende – metallene Scheide hilfreich. Von der Insel Delos (Perif. Notiou Egeou / GR) mit
seinem Apollonheiligtum und einem der wichtigsten Sklavenmärkte in der Ägäis stammen mindestens zwei
Latènefibeln 12 – wieder kein direkter Nachweis keltischer Plünderungen. Ein ebenfalls diskussionswürdiges
Schwert ergänzt das Bild 13. Weiteres Fundmaterial wird im Zuge einer verstärkten Aufarbeitung von Metallkleinfunden – etwa aus Heiligtümern – noch auftauchen 14; ob sie allerdings das allgemeine Bild ändern
werden, scheint fraglich.
1
2
3
4
5
6
7
8
Vgl. Szabó 1968, 173 Anm. 1. – Schönfelder 2007.
Szabó 1983; 2000; 2006, 106: Diese Bronzen datieren vor das
Schlüsseldatum der (umstrittenen) Einnahme Delphis durch die
Kelten im Jahre 279 v. Chr.
Kruta / Szabó 1982.
Schönfelder 2007, 311-317.
Ebenda 308-309.
Horváth 2017.
Schmid-Sikimić 2000.
Krämer 1961. – Szabó 1968. – Maier 1973, 476-477.
9
10
11
12
13
14
Maier 1973, 463 Taf. 30, 1.
Vgl. Garcia 2006. – Miks 2007.
Miks 2007, 33; vgl. Diskussion zu Es Soumâa in Algerien,
ebenda 43-48.
Deonna 1938, Taf. 87, 742. – Szabó 1971. – Maier 1973, 474475.
Miks 2007, 46-47 Taf. 1.
Vgl. etwa Selinunt (prov. Trapani / I) für die Situation in Sizilien
und Süditalien: Baitinger 2016.
Hallstatt und Italien – Festschrift für Markus Egg
621
Abb. 1 Mannersdorf an der Leitha (Bez. Bruck a. d. Leitha / A), Plan des Gräberfeldes. – Hervorgehoben sind Grab 13 mit italischer Bronzesitula, Grab 76 mit Omeganadel, Grab 86 mit goldenem Fingerring und S-Armring sowie Grab 115 mit zwei Goldarmringen. – (Nach
Megaw u. a. 2007, 186 Abb. 12, 3).
DAS GRÄBERFELD VON MANNERSDORF
Bei der Frage der Importe aus dem griechischem Raum rückt das Gräberfeld von Mannersdorf an der Leitha
(Bez. Bruck an der Leitha / A) in Niederösterreich in den Vordergrund (Abb. 1). Im Grab 76, der Bestattung
eines 50- bis 70-jährigen Kriegers mit Schwert und Lanze, fand sich eine Omeganadel vom Typ Vasić IIId,
deren Parallelen in den Raum von Serbien bis Albanien verweisen (Abb. 2) 15. Die Omeganadel zeigt keinen
zeitlichen Unterschied zur Bestattung der Stufe Lt B1c, wenngleich eine enge Einordnung schwerfällt. Hier
sind Spuren direkter, persönlicher Kontakte sichtbar, wie man sie sich im Zuge kriegerischer Aktivitäten – sei
es als Eroberer oder Söldner – im Süden vorstellen könnte.
An dieser Stelle sei auch nicht versäumt auf die kalathosähnliche italische Bronzesitula des 5./4. Jahrhunderts v. Chr. aus Grab 13 (als Altstück) hinzuweisen 16, die zu einer Gruppe seltener Importe im Latènebereich gehört. Nördlich der Alpen kann nur das Exemplar aus der Salzach bei Laufen (Lkr. Berchtesgadener
Land / D) aufgeführt werden 17. Hierbei handelt es sich nicht um eine griechische Bronzesitula, wie sie etwa
aus Belgrad »Karaburma« Grab 22 vorliegt 18.
Ebenfalls soll auf den bandförmigen Goldarmring mit S-Motiv aus Grab 86 von Mannersdorf hingewiesen
werden 19, der bislang noch ohne konkrete Parallele im Latènemilieu ist 20, aber dessen Verwendung eines
Ramsl 2009; 2010, 251; 2011, 134-135. – Vasić 2003, 122123.
16 Vgl. Ramsl 2011, 42. 155.
17 Heger 1973.
18 Blečić-Kavur / Kavur 2010, 59-66.
15
622
Vgl. Ramsl 2011, 204. – Aus dem Grab stammt weiter noch ein
goldener Fingerring.
20 Ramsl 2011, 117 zitiert wohl ältere Parallelen (Lt A) für die SSchleife aus der Champagne in Bronze.
19
M. Schönfelder · Griechische Goldohrringe als keltischer Armreif?
Verschlusses aus Öse und kleinem Haken auf der Innenseite nicht
den mitteleuropäischen Traditionen entspricht. Das Stück kann also
nicht per se als »keltisch« betrachtet werden.
DER GOLDSCHMUCK AUS GRAB 115
Der Goldschmuck aus Grab 115 (Abb. 3) stand mehrfach im Mittelpunkt von Bearbeitungen 21, da er doch recht originell wirkt.
Nach der Schmuckausstattung handelt es sich um ein Frauengrab
mit einem Paar hohler Fußreife mit Verschlussmanschetten, einem
Paar zarter Duxer Fibeln mit ringförmiger Fußzier und gerilltem Bügel sowie einer Münsinger Fibel mit roter Glaseinlage. Aus Edelmetall sind ein einfacher bandförmiger Fingerring aus Silber sowie
zwei goldene Drahtarmringe. Die besonders hohe Stellung der hier
bestatteten Frau wird durch den das Grab einschließenden Kreisgraben, die 2,80 m × 2,10 m große Kammer mit Steinabdeckung
und die Beigabe von Gänsefleisch (und -knochen) sowie ein großes
Hiebmesser mit hakenförmigem Griff zum Ausdruck gebracht.
Letzteres zeigt die Tote als Verteilerin von Fleisch oder Organisatorin von Mahlzeiten, eine Rolle, die häufiger Männer innehatten.
Auffallend ist das Fehlen von Keramikbeigaben; das Grab kann ei- Abb. 2 Mannersdorf an der Leitha (Bez. Bruck
a. d. Leitha / A), Omeganadel aus Grab 76. –
nem »akeramischen Horizont reicher Frauengräber« östlicher Art (Nach Ramsl 2011, Taf. 91, 5). – M. 1:1.
zugeordnet werden 22.
Der goldene Armring vom rechten Arm (Fr. 115/7; Abb. 4, 1) besteht aus zwei separaten Elementen. Diese sind weiter aus glattem
Draht, Perldraht und je einer Granalie (à knapp 3 mm Durchmesser) bzw. langen Bändern und Zierzonen mit
vierfachen Achterschlaufen zusammengesetzt. Jedes der langen Bänder besteht aus einem glatten Golddraht, dessen eines Ende zu einer Schlaufe umgebogen und anschließend mit sich selbst verdrillt wurde;
darum herum läuft ein Perldraht. An die Bänder angelötet sind Zierplatten aus vier Achterschlaufen aus doppeltem (verlötetem) Perldraht, in deren Mitte die große Granalie sitzt. Die Zierplatten und die Bänder sind
in wechselnden Richtungen verlötet und somit nicht vollständig symmetrisch 23. Der »Armring« besteht also
aus zwei getrennten Hälften, deren Verbindung zu einem Armring unklar ist – nur an den schmalen Seiten
ist ein Verschluss aus einer Öse und einem scheinbar grob, sekundär erzeugten Haken vorhanden; das andere, breite und verzierte Ende muss mit organischem Material – etwa einer Schnur – verknotet gewesen
sein. Dies erweckt den Eindruck, die beiden Bestandteile seien ursprünglich nicht als Armring konzipiert
gewesen – obwohl ein durchaus erfahrener Handwerker zugange gewesen war. Ruth und Vincent Megaw
verbinden die Perldrahttechnik und die breiten Schlaufen dieses »Goldarmrings« mit Fingerringen, die als
typisch für die Frühlatènekultur gelten: mit den Goldfingerringen von Grab 1 im Hügel 1 vom Glauberg
21
Neugebauer 1992, 60-61 Abb. 21. – Megaw u. a. 2007, 186190. – Bühler u. a. 2008, 105-109. – Megaw / Megaw 2011,
120-123. – Bühler / Kucera 2011, 604-609.
22
23
Ludikowsky 1962.
Bühler / Kucera 2011, 604-609.
Hallstatt und Italien – Festschrift für Markus Egg
623
Abb. 3 Mannersdorf an der Leitha (Bez. Bruck a. d. Leitha / A), Grab 115, Grabplan und Beigaben (Nummerierung entspricht Fundnummern der Ausgrabung): 2 eisernes Hiebmesser. – 5 a-b bronzene Fußreifen. – 6 silberner Fingerring. – 9-11 Bronzefibel. – Fnr. 7-8 vgl.
Abb. 4. – (Nach Megaw u. a. 2007, 186 Abb. 12, 4).
(Wetteraukreis / D), einem aus Veringenstadt (Lkr. Sigmaringen / D), aber auch mit dem Fingerring aus dem
»Queen’s Barrow« in Arras (Yorkshire / GB), nur um die nächsten Parallelen zu wiederholen 24.
Der goldene Drahtarmring vom linken Arm (Fnr. 115/8; Abb. 4, 2) wirkt wie eine besondere Variante eines
Wellendrahtarmringes 25. Er ist aus »einfachem«, glattem Draht einheitlicher Stärke gefertigt und verwen24
Megaw u. a. 2007, 202-209. – Bühler u. a. 2008, 119-126. –
Megaw / Megaw 2011, 120-122.
624
25
Vgl. Delnef 2003; hier sei nicht nur an die Standardtypen, sondern auch an ausgefallenere Modelle erinnert.
M. Schönfelder · Griechische Goldohrringe als keltischer Armreif?
Abb. 4 Mannersdorf an der Leitha (Bez. Bruck a. d. Leitha / A), Grab 115: 1-2 Goldarmringe Fnr. 7 und Fnr. 8. – (Nach Ramsl 2011,
Taf. 127, 7-8). – M. 1:1.
det nur längs und quer liegende Achterschleifen sowie randbegleitende Drähte als Zierelemente. Auch hier
kam die Technik des Reaktionslötens zum Einsatz 26. In der Machart ähnelt er dem Fingerring aus dem Mädchengrab 12 der Stufe Lt A von Münsingen-Rain (Kt. Bern / CH), der ebenfalls einen Haken-Ösen-Verschluss
besitzt 27. Nur ist bei beiden Mannersdorfer Armringen auffällig, dass der Haken nach innen gebogen ist,
weshalb er am Handgelenk kratzen würde.
Beide bzw. alle drei doch recht unterschiedliche Schmuckobjekte wurden als Armringpaar getragen, allerdings waren die beiden Stücke vom rechten Arm unbedingt als ein einziger Schmuckgegenstand angefertigt. Analysen zur Bleiisotopie des Rohmaterials fehlen leider, womit über die Herkunft des Goldes keine
Indizien ergänzt werden können. Interessant scheinen die unterschiedlichen Materialzusammensetzungen:
Für das Grundmetall des zweigeteilten »Armrings« werden 80,3 % Gold, 17,5 % Silber und 2,2 % Kuper
angegeben (Gewicht 17,2 g) 28, für das einteilige Stück 94-96 % Gold, 4-6 % Silber und 0,5-0,8 % Kupfer
(16,7 g) 29. Perldraht, Schlaufen, Reaktionslötung und Granalien sind weitverbreitete Gestaltungselemente
von Goldschmuck und so ist man versucht, die Lösung des Rätsels des zweiteiligen Armrings, der nur mit
Schnur auf der Schmuckseite verknotet zusammenhielt, in anderen Regionen zu suchen.
Megaw u. a. 2007, 200-201.
Bühler u. a. 2008, 126-127. – Megaw / Megaw 2011, 122.
28 Bühler / Kucera 2011, 607-608 Abb. 9. – Die Messungen wurde
mittels eines Rasterelektronenmikroskop in Wien angefertigt.
26
27
Aussagen über Abreicherungsprozesse oder Zementationsverfahren können hier nicht getroffen werden.
29 Bühler / Kucera 2011, 612.
Hallstatt und Italien – Festschrift für Markus Egg
625
DIE VERBINDUNG ZU TAENIA-OHRRINGEN AUS MAKEDONIEN
Hauptsächlich aus Makedonien stammen goldene Schmuckgegenstände, die auf den beschriebenen Zierelementen beruhen: Es handelt sich um Ohrringe vom Sindos- bzw. Taenia-Typ 30, die in Gold und Silber bekannt sind (Abb. 5). Als Körper liegt ihnen ein Band aus in überkreuzten Schlaufen gearbeitetem Perldraht
zugrunde, das über eine häufig florale Endzier mit vereinzelten großen Granalien verfügt. Aus spätarchaischer Zeit stammen Exemplare aus den Frauengräbern 48 und 56 von Sindos (Perif. Enótitia Thessalonikis / GR) sowie aus dem Grab der »Lady of Aigai« in Vergina (Perif. Enotita Imathias / GR), beide in Zentralmakedonien gelegen 31. Die Gräber datieren in die Zeit um 510 v. Chr. bzw. 500 v. Chr. Aus Makedonien sind
weitere Stücke vom 6. bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. bekannt 32.
Diese Ohrringpaare sind dem zweigeteilten Armring von Mannersdorf sehr verwandt, wenngleich für Mannersdorf als Eigenheit auch der schlichte bandförmige Körper aufgeführt werden muss sowie die Plastizität
der Zierzone aus Achterschleifen mit der einzelnen Granalie pro Ohrring. Die Taenia-Ohrringe bilden allerdings bisher eine breite Gruppe, zu der nicht nur Exemplare mit Blüten aus Blech, Perldraht und Granalien
gezählt werden 33. Inwieweit die bisher bekannte Konzentration in der Spätarchaik bzw. Frühklassik überlieferungsbedingt ist, muss abgewartet werden; ebenso kann über eine Fortsetzung der Form im Hellenismus
spekuliert werden.
Akzeptiert man die Deutung des Armrings von Mannersdorf als Ohrringpaar, muss für den Kontext hinzugefügt werden, dass in der Stufe Lt B in der Region und darüber hinaus keine Ohrringe bekannt sind 34. Aus
der Stufe Lt A stammen aus dem Oberrheingebiet bzw. dem Rhein-Main-Gebiet zwar durch Lötung zusammengesetzte Goldohrringe mit Perldraht und Granalien 35, jedoch entsprechen sie auch in ihrer Größe den
einfachen Drahtohrringen. Somit ist auch hier kein Bezug zu dem Ohrringpaar aus Mannersdorf gegeben,
für das man eben klar Vorbilder oder gar eine Herkunft im griechisch-makedonischen Raum suchen muss.
Der zweiteilige Armring bzw. das Ohrringpaar aus Mannersdorf wirkt wie eine Umarbeitung aus einem Ohrringpaar, u. a. weil Ohrringe – und damit das Ohrringstechen – nicht zu den üblichen Trachtgewohnheiten
im Bereich der östlichen Latènekultur zählten 36. Aufgrund der unterschiedlichen Goldzusammensetzung ist
auch zu vermuten, dass beide Armringe nicht in einer Werkstatt gefertigt wurden. Bemerkenswert ist noch
das hohe Gewicht: 17,2 g wiegt der zweigeteilte »Armring« – damit ca. 8,6 g je Ohrring. Für die griechischen Exemplare liegen keine publizierten Gewichte vor.
Von der Zeitstellung her scheint auch eine Überbrückung der Zeiträume notwendig, datieren doch die
jüngsten bekannten Ohrringe in die Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr., das Grab von Mannersdorf allerdings
in die Zeit um 350-325 v. Chr. Dabei ist anzumerken, dass die Grabbeigabe von Schmuck in Griechenland
im 5. Jahrhundert v. Chr. erlischt und dass bei jüngeren Stücken nur andere Überlieferungswege – etwa
Heiligtümer – Fundstücke liefern könnten; dies ist aber nicht der Fall. Eine Plünderung älterer Gräber durch
Kelten wäre auch noch als Hypothese denkbar, jedoch scheint dies recht weit hergeholt.
Castor 2008, 3-4. 21-23. Es scheint aufgrund der Variabilität
der Ohrringe adäquater, von einer Gruppe an Ohrringen zu
sprechen, die zu einem fortgeschrittenen Stadium noch weiter
unterteilt werden kann.
31 Sindos 1985, 194-195 Nr. 312; 268-269 Nr. 436; 290 Nr. 276. –
Greek Jewellery 1997, 78-79. – Gavrili 2007.
32 Castor 2008, 21-23 mit Liste aus zwölf Fundorten und fünf Exemplaren / Paaren ohne Fundorte aus Museumsbeständen.
33 Vgl. silberne Exempare ohne Blüte aus Nea Michaniona (Perif.
Enótitia Thessalonikis / GR): Greek Jewellery 1997, 67.
30
626
Vgl. Ramsl 2002 (St.-Pölten-Pottenbrunn / A); 2011 (Mannersdorf). – Diese Bemerkung gilt für die gesamten östlichen
Latènegräber.
35 Worms-Herrnsheim / D, Elitengrab 2: Echt / Thiele 1994, 58-61. –
Bad Nauheim Grab 2 (Wetteraukreis / D): Ille 1993, 46-49; Bergmann 2012, 533-534 Abb. 7.
36 Vgl. die Verbreitung der Goldohrringe bei Schönfelder 1998,
406 Abb. 3; 409 Abb. 6.
34
M. Schönfelder · Griechische Goldohrringe als keltischer Armreif?
Abb. 5 Beispiele für Taenia-Ohrringe: 1-2 Sindos (Perif. Enótitia Thessalonikis / GR; Dm. 4 cm bzw. Dm. 3,5 cm). – 3 Nea Michaniona (Perif. Enótitia Thessalonikis / GR; Dm. 4,2 cm). – 4 Vergina, Grab der »Lady of Aigai« (Perif. Enotita Imathias / GR). – (1-3 nach Greek Jewellery
1997, 78-79 Nr. 56-57; 87 Nr. 67: 4 nach Gavrili 2007).
FAZIT
Der zweiteilige, für solch ein Stück handwerklich unlogisch aufgebaute Armring aus Mannersdorf kann als
Zweitverwendung eines makedonischen Ohrringpaares angesehen werden. Der Schmuck sollte allerdings
nicht im Ohr getragen werden – so erfolgte eine Umarbeitung und damit gleichzeitig die Fertigung eines
zweiten Goldarmringes, nur viel schlichter, aus einfachem Golddraht. Die Feinheit der griechischen Arbeit
wurde allerdings nicht erreicht – wenngleich ebenfalls die Reaktionslötung mittels Kupfer beherrscht wurde.
Gerade die Umarbeitung der Stücke nährt den Verdacht, dass es sich hier nicht um ein prestigeträchtiges
Geschenk, sondern eher um Plünderungsgut handelt, genauso wie man die Omeganadel aus dem Kriegergrab 76 von Mannersdorf als Kuriosum und persönliche Erinnerung betrachten könnte. Die Datierung des
Hallstatt und Italien – Festschrift für Markus Egg
627
Grabes 115 in die Stufe Lt B1c weist allerdings auf Kontakte nach Griechenland vor dem oft zitierten Schlüsseldatum 279 v. Chr. Die Anwesenheit zweier balkanischer bzw. potenziell griechischer Stücke kann man
schwerlich als Zufall betrachten – eher möchte man meinen, dass beide einen gemeinsamen Weg nach Niederösterreich gefunden haben, vielleicht sogar beide im Gepäck des Kriegers aus Grab 76. Sein Kriegsglück
und vielleicht auch seine Beute haben ihm sowie der weiblichen Person aus Grab 115 eine besondere Rolle
verschafft. Es waren aber wohl ein Einzelschicksal und der materielle Niederschlag persönlicher Mobilität,
die wir hier nachverfolgen können. Es scheint sich nicht die ganze Ansiedlung zu Plünderungszügen aufgemacht zu haben – sonst würden wir ein anderes Fundbild erwarten. Das Bild an Importgegenständen in
Mannersdorf ist allerdings bemerkenswert, da auch noch eine italische Bronzesitula zu einem Grabinventar
gehört. Damit erhebt sich das Gräberfeld über andere Fundplätze dieser Zeit. Mannersdorf kann nicht als
reicher betrachtet werden – es sind vielmehr individuelle Objekte, die über das normale Maß bei gut ausgestatteten Gräbern hinausgehen. Es liegt keine Elite vor, die sich in ihren Gräbern über die Grabsitten in
anderen Regionen hinwegsetzt – eher um Einzelschicksale, die sich hier manifestieren.
DANKSAGUNG
Das Manuskript wurde im Rahmen des von Barbara Armbruster und Roland Schwab geleiteten DFG-ANR
Projektes »Celtic Gold« vollendet. Beiden Kollegen sowie Nicole Lockhoff, Pierre-Yves Milcent, Marilou
Nordez, Laurent Olivier und Maryse Blet-Lemarquand und besonders Sebastian Fürst gebührt Dank für die
Diskussion im Rahmen eines Projekttreffens in Orléans und danach. – Für weitere Unterstützung und Diskussion geht Dank an Imma Kilian-Dirlmeier, Raimon Graells i Fabregat und Christian Miks.
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Hallstatt und Italien – Festschrift für Markus Egg
629
ZUSAMMENFASSUNG / SUMMARY
Griechische Goldohrringe als keltischer Armreif? Zu den Goldobjekten aus Grab 115
von Mannersdorf an der Leitha
Plünderungen von Kelten in Griechenland sind ein oft zitierter Topos in der Latènearchäologie, allerdings
gibt es hierfür so gut wie keine Belege in der materiellen Kultur. Das Gräberfeld von Mannersdorf (Bez. Bruck
a. d. Leitha / A) ist dabei herausragend, da es bereits über eine Omeganadel in einem Kriegergrab verfügt,
die aus dem Bereich von Westgriechenland bzw. Bosnien-Herzegowina stammt. In diesem Aufsatz wird ein
bisher als Armring gedeutetes goldenes Ohrringpaar aus echtem Perldraht und randbegleitendem einfachen Draht sowie einer Zierzone mit Schlaufendekor und großer Granalie diskutiert, das klar auf makedonische Vorbilder zurückgeht bzw. eine Variante solcher Taenia-Ohrringe darstellt. In Niederösterreich wurde
das Paar zweckentfremdet und als Armring verwendet sowie ein Gegenstück aus einfachem, wellenförmig
gebogenem und verlötetem Golddraht kreiert. Durch dieses Ohrringpaar wäre ein Nachweis für persönliche
Kontakte von Kelten aus Niederösterreich mit Griechenland gegeben, der in einen historischen Kontext
gestellt werden kann.
Greek Gold Earrings – a Celtic Armlet? On the Gold Objects of Grave 115
from Mannersdorf on the Leitha
Celtic pillages in Greece are an often cited topos of La Tène archaeology, but material culture gives close to
no evidence to this. The cemetery of Mannersdorf (Bez. Bruck a. d. Leitha / A) stands out in this respect, since
it already contains a penannular needle from a warrior grave which came from West Greece or Bosnia and
Herzegovina. This essay discusses a pair of gold earrings made of real pearl wire and peripheral simple wire
as well as a decorative area with loop decoration and a large granule which has thus far been interpreted
as an armlet. This gold object clearly goes back to Macedonian models and may present us with a variant of
such Taenia earrings. In Lower Austria, the pair was given a different use as an armlet. A corresponding pair
was produced of simple wave shaped and welded gold wire. This pair of earrings thus furnishes proof for
personal contact of Celtic people from Lower Austria with Greece, a contact which can be put in historical
context.
Translation: M. Struck
Martin Schönfelder
Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie
Ernst-Ludwig-Platz 2
D - 55116 Mainz
schoenfelder@rgzm.de
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M. Schönfelder · Griechische Goldohrringe als keltischer Armreif?