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1. Energiewende 1.1. Effizienter Energieeinsatz Die Energiewende steht im Mittelpunkt. Nach der Reaktorkatastrophe in Japan ziehen sich die Themen Energietechnik und Erneuerbare Energien wie ein roter Faden durch die politischen und gesellschaftlichen Debatten. Mit effizientem Res-sourceneinsatz lassen sich sozialökonomische Veränderungen erreichen. Wind-kraft-, Wasserkraft- und Solarstrom stellen nach Auffassung einiger Betreiber eine Alternative zu konventioneller Energietechnik dar. Es geht um die Zukunft der Kernenergie und Elektromobilität als Schwerpunkt. Vgl. ARD-Text vom 06.04.2011, S. 126. 1.2. Energietechnik Im Blickpunkt steht der sparsame Einsatz von Energie, um den Beitrag der Industrie zum weltweiten Klimaschutz zu stärken. Es geht darum, eine Balance zwischen Techniken konventioneller Energieversorgung einerseits und der Pro-duktion und Verteilung von Energien aus erneuerbaren Quellen andererseits herzustellen. Langfristig besteht die Zielsetzung, Anbietern aus der Wind-, Solar-, Bioenergie- und Geothermie-Branche ein Leitbild der Stromproduktion zu vermit-teln. Vgl. Ebd., S. 161. 1.3. Elektromobilität Dazu ist es erforderlich, intelligente und vernetzte Systeme der industriellen Ferti-gungstechnik in allen Industriezweigen zu etablieren. Vgl. Ebd., S. 162. Leistungsstarke Batterien, neue Brennstoffzellen und Leichtbauverfahren sollen den Elektroantrieben mittelfristig zum Durchbruch verhelfen. Trends für E-Motorik aller Art werden in langfristige Technologien umgewandelt. Die Systeme können in Elektroautos, aber auch bei Transportmaschinen zum Einsatz kommen. Vgl. Ebd., S. 163. 1.4. Energiemix in Deutschland Die fossilen Energieträger Kohle und Erdgas dominieren die Stromerzeugung in Deutschland. Erneuerbare Energien sind aber dem Vormarsch. Bis 2020 könnte ihr Anteil 40 % betragen. Die Kernkraft dürfte mit dem allmählichen Atomaus-stieg künftig Anteile verlieren. Der Energiemix zur Stromerzeugung verteilt sich folgendermaßen (in %): Energieform Prozentueller Anteil Atomstrom 22,6 Braunkohle 24,5 Steinkohle 18,3 Erdgas 12,9 Mineralölprodukte 2,1 Erneuerbare Energien 15,6 übrige Energieträger 4,0 Vgl. ZDF-Text vom 18.08.2010, S. 161. Die Windkraft soll in Zukunft einen Großteil des deutschen Energiebedarfs decken. Seit Jahren wächst die Branche, mit einem Umsatz von 6,4 Mrd. Euro im Jahre 2009. Mehr als 21.000 Windräder deckten mehr als sechs Prozent des Strombedarfs. Nach Angaben der Bundesregierung könnte bis 2025 der Strom-anteil aus Windenergie auf 25 % steigen. Die Branche profitiert mit einer Export-quote von 75 % von Ländern wie China. Das Boomland setzt angesichts des absehbaren Endes fossiler Energieträger zunehmend auf Strom aus Windkraft. Vgl. Ebd., S. 162. 1.5. Lebensader Energie Energie ist die Lebensader jedweder natürlichen und gesellschaftlichen Ent-wicklung und zugleich ein Politiksektor, der einen Wirtschaftszweig mit einem politischen Ressort verknüpft. Der Einsatz der regenerativen Energiequellen dient dazu, die destruktiven Folgen der Energieversorgung des 20. Jhds. gezielt zu bewältigen. Es geht strategisch um eine energetische Konzeption, alles Leben prinzipiell zu verändern und die Überlebenschancen der Menschheit um ein Vielfaches zu verlängern. Eine dauerhaft strukturierte Ökonomie muss aus-schließlich auf eine regelmäßige Benutzung der jährlichen Strahlungsenergie gegründet werden. Die Absicht des Handelns bestehe im vollständigen Ersetzen konventioneller Energiequellen durch die stetige Entwicklung der Solarenergie, evtl. auf der Basis der Beachtung der solaren Energieversorgung der Menschheit. Vgl. Reitz, A.W.: Energie und Ethos. Reden, Vorträge, Aufsätze, Wien Köln Graz 1986, S. 25. Energiebereitstellung ist zugleich ein integraler Bestandteil natürlicher Kreisläufe. Energiesysteme stellen die bewegende Kraft des Wachstums und des technischen Fortschritts dar. In den Agrargesellschaften wird der Energieeinsatz durch den Flächenbedarf sowie durch Anpassungen an die Forstwirtschaft definiert. Der Energieaufwand minimierte sich und richtete sich auf den natürlichen Bedarf der Menschen aus. Die Knappheit an Ressourcen machte es erforderlich, Ressourcen in Handarbeit zu gewinnen. Freilich erlaubte dabei die Kohlewirtschaft im Vergleich zum Solarenergiesystem bereits einen Überfluss in der Gesellschaft, z.B., wenn es um den Transport der Rohstoffe ging. Der wirkliche Überfluss setzte erst durch die Nutzung von Erdöl ein. Der geringere Aufwand bei der Ölgewinnung trug wesentlich zur kostenfreien Nutzung der differenten Energieformen bei. Vgl. Ebd. War die Atomenergie nach dem Zweiten Weltkrieg Symbol des Eintritts in ein neues Zeitalter, so hatte sie in der ersten Hälfte des 19. Jhds. zunächst die Eisenbahn jenen Stellenwert, der sich in Maschinen, Eisen und Kohle manifestierte. Natur und Gesellschaft waren von dabei von Beginn an gleicher-maßen gefährdet. Im kulturellen Bewusstsein der Menschen im 19. wie 20. Jhd. stand dabei ein veränderter Umgang mit der Natur im Mittelpunkt. Was sich veränderte, dies war die Zeit und das waren die Menschen, d.h. die Menschen der Neuzeit entwickeln in ihrem Verhältnis zur natürlichen Mitwelt bzw. ihrem Interesse an anderen und der Natur eine neue Bestimmung, und zwar ein Bemächtigungsverhältnis ohne höhere Verantwortung. Das Industriesystem profitiert davon, wie die Kritik an seiner Sozialverträglichkeit und seiner Umweltverträglichkeit erfolgt und sich widerstreitende gesellschaftliche Denkauffassungen gegenseitig blockieren. Vgl. Ebd. 2. Energiewirtschaft 2.1. Relative Welt-Anschauungen Albert Einstein geht von den klassischen positivistischen Anschauungen des Raumes und der Zeit ab und fragt: Was ist absolut, und was ist relativ? Mit seiner Relativitätstheorie veränderte Einstein wie kaum ein anderer unser gesamtes Weltbild. Vgl. Störig, Hans Jürgen: Kleine Weltgeschichte der Philosophie, 2. Auflage, Stuttgart 2000, S. 694/695. Neben der Quantentheorie ist sie die bedeutendste physikalische Theorie des 20. Jhds. Die philosophische Erkenntnis, daß selbst Dinge wie Raum und Zeit kein festgegebenen Größen, also nicht absolut, sondern relativ sind, hatte nicht nur Auswirkungen auf die Naturwissenschaft. Auch Philosophie, Literatur und Kunst haben maßgeblichen Einfluss auf die naturwissenschaftliche Erkennt-nis. Einstein gewann seine Anschauungen durch bloßes Nachdenken. Die spezielle Relativitäts- ist eine in sich abgeschlossene Theorie, die zur Grundlage der modernen Physik geworden und experimentelle Erkenntnis gesichert worden ist. Naturwissenschaften sind für Einstein jener Wissenschaftsbereich, der sich mit der Erforschung der Natur, ihren Gesetzmäßigkeiten und wissenschaftlichen Grundlagen in der Technik, Landwirtschaft und Medizin befasst. Innerhalb der Bio- und Lebenswissenschaften bildet sich ein System heraus, das auf der Normierung spezifischer Lebensformen beruht. Die Naturwissenschaften trennt der Wissenschaftsphilosoph in Natur und Geist, sinngemäß nach belebter und unbelebter Materie. Vgl. Schweicher, Reinhard: Diskurs, in: Sandkühler, Hans Jörg (Hrsg.): Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften, Bd. 1, Hamburg 1990, S. 580. Natur ist wissenschaftsphilosophisch betrachtet ein Phänotyp, der sich in spezifische Merkmalskategorien untergliedert. Vgl. Ebd. Infolge der in der Evolution entstandenen Programme, die die Biologie als einen eigenen Wissenschaftszweig etabliert. Er sagt weiter: Das Weltall ist die Welt als Ganzes, d.h. der gesamte mit Materie und Strahlung gefüllte Raum, zu dem auch das Planeten- und Sonnensystem gehören. Das Weltall, der Kosmos, zeichnet sich durch viele seit Urzeiten bestehende Phänomene, Naturerscheinungen, aus. Dafür liefert die spezielle Relativitätstheorie eine komplexe Erklärung für eine Reihe paradoxer Erscheinungen, die aus sehr schnellen Bewegungen resultieren, vor allem aus elektromagnetischen und optischen Erscheinungen in bewegten Medien. Hier kommt das klassische Relativitätsprinzip zur Anwendung. Es ist unmöglich, durch mechanische Experimente eine gleichförmige oder geradlinige Bewegung eines Körpers, auf dem man sich selber befindet, festzustellen, z.B. eines Eisenbahnwagens. Wir können nur unsre relative Bewegung anderen Körpern gegenüber beobachten, erklären und begründen. Vgl. Brockhaus Naturwissenschaft und Technik, Bd. 1, 9., neubearbeitete und erweiterte Auflage, Leipzig 1968, S. 360. Abbildung : Klassisches Relativitätsprinzip Alle gleichmäßig und –förmig gegeneinander bewegten Bezugssysteme sind hinsichtlich der Darstellung physikalischer Experimente einander äquivalent. der Mensch eine Struktur des Denkens und des Bewusstseins, die ihm ein neues Bild von sich und seiner Wahrnehmung ermöglichen. Bewusstseinsinhalte bilden als solches eine neue Stufe der Wahrnehmung, über den Bereich des Elektro-magnetismus hinaus, eine Idee oder Vorstellung, repräsentiert durch Gedanken, Phantasien, Überzeugungen, Wünsche und Absichten. Wahrnehmung von Phänomenen heißt in diesem Zusammenhang, das durch die Sinne kausal bedingte Entstehen von Ideen im Bewusstseinsraum zu prozessualisieren. Wir entwickeln sinnlich wahrnehmbare Qualitäten, die auf räumliche Strukturen erweitert werden. Vgl. Cassirer, Ernst: Philosophie der symbolischen Formen, Zweiter Teil, 9., unveränderte Auflage, Darmstadt 1994, S. 84-87. Die in einer Kammer entstehenden Bilder werden als Idee nochmals wahrgenommen, Repräsentationen von Bewusstseinsinhalten sind Repräsentationen des Geistes. Sie bestimmen die Wahrnehmung und über die Sinne den menschlichen Geist. Der sinnliche Gehalt der Wahrnehmung ist demnach keine materielle Außenwelt, sondern eindeutig das Sich-Vorstellen und/oder Empfinden. Vgl. Störig, Hans Jürgen: Kleine Weltgeschichte der Philosophie, 2. Auflage, Stuttgart 2000, S. 530-532. Einstein begann nunmehr, seine Anschauungen von der Relativität zu systematisieren und bemühte sich, die Wesensbeschaffenheit des Individuellen zu verallgemeinern. Hochinteressante kosmische Phänomene werden durch die Theorien über die Raum-Zeit-Theorien in den gesamten Raum projiziert. Alle Dinge haben einen gemeinsamen Ursprung, sagt Cassirer. Vgl. Cassirer, Ernst: Wesen und Wirkung des Symbolbegriffs, Darmstadt 1956, S. 173-176. Vgl. auch, Vgl. Brockhaus Naturwissenschaft und Technik, Bd. 1, 9., neubearbeitete und erweiterte Auflage, Leipzig 1968, S. 412. Er betrachtet diesen Archetyp als Voraussetzung für die Betrachtung der Zeit: „Die Zeit ist die erste Urform dieser geistigen Rechtfertigung. Nicht nur das spezifisch-menschliche Dasein, nicht nur die Gebräuche, die Sitten, die sozialen Bindungen erfahren diese Heiligung, indem sie auf Satzungen der Vor- und Urzeit zurückgeleitet werden – auch das Dasein selbst, auch die ‚Natur’ der Dinge wird unter diesem Gesichtspunkt das mythische Gefühl und das mythische Denken erst wahrhaft verständlich.“ Vgl. Cassirer, Ernst: Philosophie der symbolischen Formen, Zweiter Teil, 9., unveränderte Auflage, Darmstadt 1994, S. 112. Diesen naturwissenschaftlich orientierten Horizont des Geschehens verarbeitet Einstein zur Erklärung des Vergangenen entsprechend der Mythentheorie. In Abkehr von der traditionellen triadischen Zeitstruktur verarbeitet Einstein unter Zeit „die feste Schranke“, die die „empirische Gegenwart von dem mythischen Ursprung“ trennt und „beiden je einen eigenen unvertauschbaren ‚Charakter’“ Zit. in: Ebd., S. 131. verleiht. Vom mythischen Archetyp ausgehend, prägt sich das Ideal der eigentlichen Zeit aus, die „in das Bewusstsein der Folge übergeht, [...], auf das bereits die Betrachtung der Sprache uns hingewiesen hat.“ Zit. in: Ebd. Er setzt den Verhältnis der Zeit jenen des Raumes voraus: „Es ist ein und dieselbe Grundanschauung, es ist der Wechsel von Licht und Dunkel, von Tag und Nacht, worauf die primäre Anschauung des Raumes wie die primäre Gliederung der Zeit beruht.“ Zit. in: Ebd., S. 132. Einstein arbeitet mit den Methoden der nicht-euklidischen Geometrie. Die Zeit ist nicht ausschließlich auf einen theoretischen Erkenntnisprozess fixiert, sondern beruht auf konkreten mathematisch-physikalischen Betrachtungen, die den fortschreitenden Prozess ihrer Quantifizierung zum Ausdruck bringen. Die mythisch-religiöse Ansicht und Vorstellung von der Welt versinnbildlicht sich anhand ihrer raum-zeitlichen Metaphorik. Vgl. Ebd., S. 145. Entwicklungsstufen der mensch-lichen Gesellschaft gingen aus ihr hervor. Cassirer ordnet die Vorstellung von der Zeit dem Bewusstsein der Zukunft. „Die Zeit“, so Cassirers Lehrer Herrmann Cohen, „wird Zukunft und nur Zukunft. Vergangenheit und Gegenwart versinken in dieser Zeit der Zukunft. Dieser Rückgang in die Zeit ist die reinste Idealisie-rung. Alles Dasein verschwindet vor diesem Standpunkt der Idee. Das Dasein des Menschen hebt sich auf in dieses Sein der Zukunft.“ Zit. in: Ebd., S. 145/146. Der Durst nach Lust und nach Wissen konstituiert jenes Prinzip und jene Vorstellung des Wissens, die durch die Zeit als Ganzes aus dem Gestalt-typologischen heraustritt und dem Strom der Zeit einen konkreten Namen gibt. Die Zeitgestaltung resultiert nicht nur aus rein mechanischen Auffassungen und Vorstellungen, sondern ist einem speziellen Kulturgefühl unterworfen. Die den Menschen konstituierenden Sitten und Normen erwachsen aus unveränderlichen Eigenschaften des Individuums heraus. Das religiös-ethisch akzentuierte Zeit-gefühl tritt aus dem Unmittelbaren des Gegenwärtigen heraus und vereinigt sich mit körperlich-leiblichen Vorstellungen des Zukünftigen. Vgl. Müller, Bernd/Schärl, Sieglinde: Faszination in Raum und Zeit, Würzburg 1996, S. 36. Verschiedene Kategorien und Anschauungen von der Welt bestimmen das Einsteinsche Denken. Dabei bemächtigt er sich Ansichten über die Welt, die er unter Bezugnahme auf Naturbilder räumlich, zeitlich und symbolisch-zahlenhaft akzentuiert. Diesen drei Dimensionen liegt Handlungscharakter zugrunde, die er auf Elemente der antiken Naturphilosophie bezieht und empirisch-gestaltpsychologisch in der zeitgenössischen Bildung des Intellekts und des Geistes umformt. Vgl. Berlinger, Rudolf: Ernst Cassirers Philosophie und exakte Wissenschaft. Kleine Schriften, Frankfurt am Main 1968, S. 49. Die Lebensweise von Menschen aus herkömmlichen Natur-religionen ist einer Zahlensymbolik zugeordnet, die sich der Metaphorik des Geistes und dem Elementaren des Lebens bemächtigt. Die Konzeptionen haben kosmischen Charakter, die Lebenszusammenhänge begründen. Die Grundstruktur des Mythischen ist der plastischen Kraft des Konzeptuellen eigen. Vgl. Orth, Ernst Wolfgang (Hrsg.): Geist und Leben. Schriften zu den Lebensordnungen von Natur und Kunst, Geschichte und Sprache, Leipzig 2003, S. 24. Besonders die Zahl hat eine spezielle Magie an sich und verkörpert einen neuen Geist in einer neuen Zeit: Cassirer weist uns auf den Weg in die Moderne, in der das strukturelle Denken dem Mythischen aus der Alten Zeit einen neuen Daseinsgrund gibt. Der mythische Raum versinnbildlicht ein universelles Denkmodell, das in der Vernetzung moderner Weltanschauungen seinen Platz fand und aus dem Weltbilder entstanden. Vgl. Paetzold, Heinz: Ernst Cassirer zur Einführung, Hamburg 1993, S. 64. 2.2. Energienutzung Energie läßt sich weder erzeugen noch verrichten, sondern nur von eine Energieform in eine andere umwandeln. In einem abgeschlossenen physikalischen System handelt es sich um die Fähigkeit eines Körpers, Arbeit zu verrichten. Maschinen leisten Arbeit, indem sie Energie von einer Form in eine andere umwandeln. Ein Auto wird von einem Verbrennungsmotor angetrieben, der Benzin oder Dieselkraftstoff verbrennt. Die chemische Energie des Kraftstoffs wird über die Kolben in kinetische Energie umgewandelt. Dies basiert auf dem Energieerhaltungssatz, der besagt, daß Energie weder erzeugt noch verrichtet werden kann. Sie wird lediglich von einer Energieform in eine oder mehrere andere umgewandelt. Dieses Naturgesetz gilt auch für die Kernfusion, die z.B. im Innern einer Sonne abläuft. Vgl. Taschenlexikon Natur & Technik, München 2008, S. 81. Erneuerbare Energiequellen sind Photovoltaik, Wind, Wasser und Biomasse, die 9 bis 10 % des Energiebedarfs decken. Dagegen spricht deren Unbeständigkeit und Energiedichte die zugleich für konventionelle Quellen gelten. Die geringe Konzentration erfordert einen Sammelprozess, weil sie kostenlos geliefert sowie effektiv und wirtschaftlich genutzt werden. Direkt genutzte Sonnenstrahlung aus Sonnenkollektoren und aus Photovoltaik, d.h. Direktumwandlung in Solarzellen in solarthermischen Verfahren. Die geringe Verfügbarkeit steht in Zusammenhang zur Energierückzahlbarkeit und in einer Zeitspanne nur gering nutzbar gemacht werden können. Photovoltaik deutet drei Jahre bis zur energetischen Amorti-sierung. Seit 15 Jahren hat Solarenergie keine kwh in den Energiekreislauf geliefert. Elektrische Energie ist nicht speicherbar, Produktion und Verbrauch stehen im Einklang. Andere Kraftwerke sowie Sonnen- und Windenergie sind miteinander verbunden. „Offshare“ Windparks existieren an der Küste. Vgl. Ebd. Die Übertragung elektrischer Energie erfolgt über den Transformator, die Span-nung und Frequenz möglichst konstant haltend und führen bei Induktivitäten und Kapazitäten zu Phasenverschiebungen. Zusätzliche Leistungen werden phasenhaft gewonnen. Geführt wird dies in Deutschland durch große Netze wie Vattenfall, RWE, EnBw und E.ON. Das deutsche Stromnetz ist 1,6 Mio. km Leistungen mit mehr als 500 000 Transformatoren gleichbleibend, die Kompensation wird durch Pumpspeicher- und Gasturbinenwerke vertiefen sich. Pumpspeicherwerke konsti-tuiert der zyklische Wasserkreislauf in der Energieerzeugung in der Benutzung von Lastspitzen. Vgl. Büdenbender, Ulrich/Rosin, Peter/Schmidt, Markus F. (Hrsg.): Energiewirtschaft zwischen Markt und Dirigismus, 8. Düsseldorfer Energierechtstag, Essen 2008, S. 13-19. Der Anteil der Verbraucher an der Stromversorgung beträgt 25 %, wofür ein Nut-zungsentgelt erhoben wird, eine Konzessionsaufgabe für den öffentlichen Ver-kehrsraum. Die Kraft-Wärme-Kopplung existiert und verbindet sich mit dem Energieerhaltungsgesetz. Vgl. Ebd. Energie ist die Lebensader jedweder natürlichen und gesellschaftlichen Ent-wicklung und zugleich ein Politiksektor, der einen Wirtschaftszweig mit einem politischen Ressort verknüpft. Der Einsatz der regenerativen Energiequellen dient dazu, die destruktiven Folgen der Energieversorgung des 20. Jhds. gezielt zu bewältigen. Es geht strategisch um eine energetische Konzeption, alles Leben prinzipiell zu verändern und die Überlebenschancen der Menschheit um ein Vielfaches zu verlängern. Eine dauerhaft strukturierte Ökonomie muss aus-schließlich auf eine regelmäßige Benutzung der jährlichen Strahlungsenergie gegründet werden. Die Absicht des Handelns bestehe im vollständigen Ersetzen konventioneller Energiequellen durch die stetige Entwicklung der Solarenergie, evtl. auf der Basis der Beachtung der solaren Energieversorgung der Menschheit. Vgl. Naumann/Göbel (Hrsg.): Biologie. Eine Einführung in die Welt der Lebewesen und Pflanzen, o.O. o.J., S. 9-13. Energiebereitstellung ist ein integraler Bestandteil natürlicher Kreisläufe. Energie ist ein Energieumwandlungssystem, das zwischen autotrophen und heterotrophen Formen der Transformation von Energie unterscheidet. Vgl. Ebd., S. 16-21. Menschen schufen sich Hilfsmittel, Artefakte, die ihr Denken und Handeln entscheidend beeinflussen. Im Mittelpunkt steht die Schaffung gesellschaftlicher Ordnungssysteme. Primär-energie bleibt eingestrahlte Sonnenenergie, menschliche Siedlungsräume konnten sich stets nur nach bzw. unter Beachtung demographischer Komponenten entwickeln. Vgl. Ebd., S. 17. Die nächste Stufe besteht in der Erschließung der chemisch gebun-denen ruhenden Energie, beginnend mit der Entdeckung des Feuers und der Möglichkeit des Holzverbrennens zur Erschließung größerer Energiemengen. Die Zeiträume umfassen mehrere tausend Jahre und beschleunigte sich durch die kulturelle Entwicklung. Hierarchische Kulturformen bildeten sich heraus und dienten als Motivation zur kriegerischen Expansion. Im Auf und Ab des ungezügelten Raubbaus an der Natur und des daraus folgenden Verlusts der menschlichen Existenzgrundlage entdeckten Menschen verschiedenster Zeitalter neue Energietechniken. Vgl. Gönner, Hubert: Einführung in die Kosmologie, Heidelberg u.a. 1994, S. 80. Es vollzog sich der Wandel vom regionalistisch orientierten zum global ausge-richteten Gesellschaftsdenken. Auf den Aufstieg der Industriegesellschaften abzielend, gelangten die Menschen in Etappen von der effektiven Förderung der Kohlevorkommen zu der der Erdöl- und Erdgasvorkommen im globalen Vertei-lungsmaßstab. Der Transport von Primärenergien geschieht aus den verschie-densten Richtungen und dem Bau von Stromnetzen. Vgl. Ebd. Die Industrielle Revolution ist eine energietechnische Revolution in Abkehr von der direkten und indirekten Nutzung der Sonnenkraft. Die Energieeffizienz steigerte sich durch den Sozialen Wandel mit dem Kampf um die maschinelle Energieumwandlung. Die Produktivi-tätsentwicklung ist ein Faktor für die Stabilität des politischen Systems, ein Prozess des Ersetzens menschlicher Arbeitsenergie durch die elektronische Daten-verarbeitung, rechnergestützte Produktion und Kommunikationstechnologien. Vgl. Kuhlmann, A.: Alptraum Technik. Zur Bewertung der Technik unter humanitären und ökonomischen Gesichtspunkten, Köln 1977, S. 17-29; S. 35-59. Energiesysteme haben zugleich eine hohe sozioökonomische Bedeutung. Der Faktor Mensch wird dabei aus den Energieanalysen ausgeklammert. Energielei-stungen stehen im Einklang mit der Analyse der menschlichen Arbeitskraft. Die Energiebedarfdeutung ist als Faktor der Zeitgeschichte zugleich im Einklang mit der demographischen Entwicklung. Der politisch-industrielle Energiekomplex steht unter bestimmten politischen Einflüssen, politischer Energiequellen und der Verwertung auf die Bedürfnisse der Industrieländer. Insbesondere unter Rückgriff auf die kolonialen Aspekte der Besiedlung des amerikanischen, afrikanischen und asiatischen Kontinents wurde von der Vorteilhaftigkeit des Verzichts auf die politische Unterdrückung und des Fehlens einer administrativen Verantwortung gesprochen. Vgl. Reitz, A.W.: Energie und Ethos. Reden, Vorträge, Aufsätze, Wien Köln Graz 1986, S. 13-26. Durch die technische Umwandlung der Energie entsteht ein öffentliches Bewusst-sein für den Transport von Energie. Neue Energiequellen entstehen, die zur Stabi-lisierung und Aufteilung der Märkte, zur gemeinsamen Planung und Entwicklung von Betriebsnetzen beitrugen. Durch den Aufbau staatlicher Ölgesellschaften wurde auf der Basis von Dumpingpreisen ein hohes Energieangebot bereitgestellt. Vgl. Ebd., S. 14-16. Der gegenwärtige Weltverbrauch an primären Energieträgern schafft vor allem zwei grundlegende Problemfelder: Er berücksichtigt nicht die Begrenztheit der Vorräte an Kohle, Öl, Gas und Uran, wobei besonders auch Kohle und Öl Ausgangsprodukte für zahlreiche Produkte der chemischen Industrie sind. Er berücksichtigt zudem kaum die fortschreitende Zerstörung unsres Lebensraums durch den recht sorglosen Umgang mit den zur Verfügung stehenden endlichen Energieträgern. Dabei bezeichnet man als Reserven die mit heutigen Techno-logien bezahlbaren Optionen für den Abbau von Energieträgern. Unter Ressourcen versteht man insgesamt die vorhandenen Vorräte einschließlich einzelner Energieträger, deren Abbau nur unter schwierigen Umständen und zu derzeit kaum bezahlbaren Preisen durchführbar wäre. Vgl. Ebd. Derzeit gibt es kaum verlässliche Prognosen über die Entwicklung der Energiepreise und die damit zusammenhängende Verbrauchssteigerung, die zur Zeit etwa 2 % jährlich beträgt. Unter Umständen ist schon in einigen Jahrzehnten mit einem drastischen Mangel an Energieträgern zu rechnen. Diesen Zeitraum benötigt man aber auch zur Entwicklung neuer Energieträger. So dauerte beispielsweise der Ausbau der Kernenergie etwa 40 Jahre, um heute zur globalen Primärenergieversorgung nur etwa 4 % beizutragen. Vgl. Ebd., S. 17. Daher gilt es, im interna-tionalen Rahmen an Konzeptionen zu arbeiten, die zunehmend ohne fossile Brennstoffe und ohne Uran auskommen. Dies umfasst sowohl alle Stufen der Energieversorgung als auch staatliche Aktivitäten zur Beeinflussung der Energiefrage. Seit Mitte der neunziger Jahre wurde vor allem der Ordnungs-rahmen für die leitungsgebundene Energieversorgung durch europäische und nationale Energienetze mit einer starken Wettbewerbsorientierung verändert. Leit-ziel ist eine langfristig sichere, risikoarme, kostengünstige sowie umwelt- und ressourcenschonende Bereitstellung von Energiedienstleistungen zu gewähr-leisten. Vgl. Ebd., S. 18/19. 3. Energieformen 3.1. Ursprünge Alle wesentlichen energetischen Quellen leiten sich aus der Sonne ab. Außer der direkten Einstrahlung stammen auch die fossilen Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas, von organischen Substanzen, die ihre Energie zum Wachstum von der Sonne bekamen und unter Luftabschluss in Jahrmillionen ihren Wasseranteil verloren und zu Kohlenwasserstoffen bzw. Kohle kondensierten. Ebenso sind die Erdgasfunde durch die Zersetzung organischer Stoffe zu erklären, so wie die Biomasse zur direkten Erzeugung von CH4 führt. Die Windenergie ist Sonnen-energie, da Wärmefluss, Seewasserverdunstung und Luftturbulenzen eine Folge der Sonneneinstrahlung sind. Außerdem ist die in Flussläufen ausgenutzte Wasserkraft eine direkte Auswirkung der Sonneneinstrahlung. Auch die Ozeanwellenenergie hat ihren Ursprung in der durch Wind angeregten Wasserbewegung als Folge lokaler Temperaturunterschiede. Dagegen sind radio-aktive Mineralien wie Uranerze, erdimmanente Elemente und auch die Erdwärme Attribute aus der Entstehungszeit der Menschheit. Diese Energiequellen sind, verglichen mit der Sonnenenergie, nicht erneuerbar. Vgl. Kuhlmann, A.: Alptraum Technik. Zur Bewertung der Technik unter humanitären und ökonomischen Gesichtspunkten, Köln 1977, S. 65-68. Eine andere erdimmanente Energiequelle ist die Gezeitenbewegung der Meere, die durch Erdrotation sowie die Gleichgewichtsstörung durch den Mond hervorgerufen wird. Die Biomasse als Verbrennungsmaterial und in Form von CH4 verdient Anerkennung und Beachtung. Die Ausnutzung der erneuerbaren Energiequellen ist entscheidend für die neueren Szenarien einer umweltfreund-lichen Energietechnik. Die Sonne ist als ein riesiger Fusionsgenerator aufzufassen, indem Wasserstoff zu Helium verbrannt und dabei Energie in Form breitbandiger Strahlung auf die Erde sendet. Nach menschlichem Maßstab ist die Sonnenenergie und damit alle von ihr abhängigen sekundären Energieträger, wie z.B. Wasser-kraft, Wind und Biomasse, erneuerbar. Vgl. Ebd. Abbildung : Aufkommen an Erneuerbaren Energiequellen 3.2. Biomasse Mit der Entdeckung des Feuers begann die energetische Nutzung pflanzlicher Produkte. So wird seit Jahrtausenden Holz als Energiequelle zum Heizen und Kochen verwendet. Etwa 10 % des weltweiten Primärenergiebedarfs wird durch Holz gewonnen. Durch die Photosynthese Photosynthese: Die Photosynthese ist die Form der autotrophen Kohlenstoffassimilation, bei der unter Ausnutzung von Energie aus verschiedenen Elementen organische Verbindungen aufgebaut werden. Sie läuft in Chloroplasten ab und beinhaltet zwei Schritte – eine Licht- und eine Dunkelreaktion. Produkt der Photosynthese ist Fructose, das als Ausgangsstoff für andere synthetisierte Stoffe dient. Die Photosynthese schafft Voraussetzungen für das Fortbestehen des menschlichen Lebens. Vgl. Naumann/Göbel (Hrsg.): Biologie. Eine Einführung in die Welt der Lebewesen und Pflanzen, o.O. o.J., S. 76. bauen lebende Pflanzen unter Einfluss von Sonneneinstrahlung und unter Verbrauch des in der Atmosphäre befindlichen Kohlendioxids energiereiche organische Kohlenstoffverbindungen auf, vor allem Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Sauerstoff wird an die Atmosphäre abgegeben. Bei den von den Pflanzen aufgebauten Produkten der Biomasse handelt es sich um hochwertige Energieträger. Nachwachsende Rohstoffe können prinzipiell alle Energieformen bereitstellen. Zucker- und stärkehaltige Pflanzen wie Zuckerrüben und Mais werden zur Äthanolproduktion eingesetzt, aus Raps oder Sonnenblumen kann man Pflanzenöle gewinnen. Bioäthanol und Pflanzenöle eignen sich für Kraftstoffe oder Kraftstoffzusätze für Motorfahrzeuge, Pflanzenöle auch zum Einsatz für Ölheizungen. Die wichtigsten Energieträger auf der Basis von Biomasse sind: feste Brennstoffe zur Wärmegewinnung; Bio-Alkohole als Kraftstoffe; Pflanzenöle als Kraftstoffe und Heizöl; Pyrolyse- oder Biogas zum Motorantrieb oder zur Wärmegewinnung. Vgl. Kuhlmann, A.: Alptraum Technik. Zur Bewertung der Technik unter humanitären und ökonomischen Gesichtspunkten, Köln 1977, S. 66. Feste Brennstoffe sind in ihrer Nutzung vor allem für die Forst- und Agrar-wirtschaft von größter Bedeutung. Nachwachsende Rohstoffe haben einen geschlossenen Kohlenstoffkreislauf und tragen daher bei energetischer Nutzung nicht zum CO2-Problem bei, denn bei der Verbrennung kann nur soviel CO2 abgegeben werden, wie bei der Photosynthese vorher aus der Atmosphäre aufge-nommen wurde. Aufgrund der geringen Schadstoffemissionen wird seit Mitte der siebziger Jahre intensiv an der energetischen Nutzung der Biomasse geforscht. In umfangreichen Verfahren wurden die technischen Möglichkeiten des Einsatzes von Bioäthanol und Pflanzenölen als Kraftstoffe sowie der Biomasse im Wärme-bereich untersucht und weiterentwickelt. Forschung und Entwicklung haben gezeigt, daß der energetischen Nutzung aller Formen der Biomasse keine Hindernisse im Wege stehen. Für die Wirtschaft-lichkeit von großer Bedeutung wäre die Steigerung der Erträge der Energie-pflanzen durch Einführung neuer Arten oder gezielte Züchtungen. Damit müsste die Entwicklung kostengünstigerer Ernte-verfahren und rationeller Weiterverar-beitungstechniken. Die Produktion flüssiger Kraftstoffe aus Biomasse dürfte für die Reduzierung der CO2-Missionen beim Straßenverkehr sowie zur Wärme-gewinnung von Relevanz werden. Vgl. Büdenbender, Ulrich/Rosin, Peter/Schmidt, Markus F. (Hrsg.): Energiewirtschaft zwischen Markt und Dirigismus, 8. Düsseldorfer Energierechtstag, Essen 2008, S. 20-25. Abbildung 3: Stromerzeugung Erneuerbare Energien 1990-2007 3.3. Windkraft Bereits vor 3000 Jahren lernte der Mensch, die Energie des Windes zu nutzen. Man baute Segelschiffe und perfektionierte die Antriebstechnik. In Europa gab es einige hunderttausend Windmühlen. Seit den 1920-er Jahren wurden auf der Basis aerodynamischer Erkenntnisse moderne Windenergieanlagen zur Stromerzeugung konzipiert und gebaut. Windenergie ist gerichtete mechanische Bewegungs-energie. Windanlagen zur Elektrizitätserzeugung werden auf dreierlei Weise eingesetzt: Erzeugung von elektrischer Energie für einen einzelnen Verbraucher; Einbindung in ein kleines Netz mit anderen Generatoren für Photovoltaik und Dieselgenerator; Kopplung an das überregionale Netz der Stromversorger. Oft werden dabei viele Anlagen zu Windparks vereinigt. Vgl. Ebd. Heute gibt es mehr als 30.000 Windkraftanlagen zur Stromgewinnung. Die größten stehen in Kalifornien. Der Vorteil der Windkraftanlagen besteht in deren effizienter Nutzung und betriebswirtschaftlichen Rentabilität. Windkraftanlagen erzeugen Strom absolut emissionsfrei. Windkraftanlagen können in zweierlei Hinsicht ungünstig für die Umwelt sein. Zum einen können sie das Landschaftsbild beeinträchtigen, zum anderen sind viele Anlagen recht laut durch die Geräuschentwicklung von Rotor und Getriebe. Die Nutzung der Windenergie ist sehr attraktiv. Sie ist technisch unaufwendig, die Stromerzeugung erfolgt außerdem absolut emissionsfrei. Die Windenergie hat in den letzten beiden Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen, weil die Technik des Windenergiekon-verters einen hohen Stand erreicht hat und die Kosten in einem erträglichen Limit liegen. Forschungs- und Entwicklungsbedarf besteht noch in Richtung Großan-lagen. In der Verbesserung der Anlagenlebensdauer und der Verminderung der Geräuschentwicklung erreichten die Techniker mit dem getriebelosen Wind-energiekonverter Fortschritte. Seit Mitte der achtziger Jahre hat sich in Deutsch-land ein Markt für Windenergie entwickelt. Vgl. Kuhlmann, A.: Alptraum Technik. Zur Bewertung der Technik unter humanitären und ökonomischen Gesichtspunkten, Köln 1977, S. 70-72. 3.4. Wasserkraft Der Mensch nutzt seit mehr als 2000 Jahren die Bewegungsenergie des Wassers. Viele Jahrhunderte wurde sie nur als mechanische Energie eingesetzt, hauptsächlich zum Betrieb von Mühlen, Hammerwerken und ähnlichen Anlagen. Die Wasserkraft hat von allen erneuerbaren Energieformen die größte Bedeutung. Alle modernen Anlagen nutzten die kinetische Energie des Wassers aus, die es beim Durchströmen eines Höhenunterschieds gewinnt. Die Speicherung von Energie in Form potentieller Energie ist die kostengünstigste und überdies umweltverträglichste Möglichkeit der Energiespeicherung. Vgl. Ebd., S. 70. Nur etwa ein Drittel der Wasserkraftanlagen gilt als technisch mit vernünftigem Aufwand und unter Berücksichtung der wesentlichen Einschränkungen als erschließbar. Die Wasserkraft ist eine ausgereifte Technik. Die Wirkungsgrade ist eine ausgereifte Technik. Wichtige Themen sind heute die Einbindung von Wasserbauten aller Art in der Landschaft, um deren Charakter und den Lebensraum für Mensch und Tier zu erhalten. Oft wird die Renaturierung der Landschaft zur Wiedergutmachung von Schäden thematisiert. Forcierte Maßnahmen sind dafür erforderlich. Die Nutzung der Wasserkraft zur Erzeugung von elektrischem Strom stellt die wichtigste erneuerbare Energie dar. Ihr weiterer Ausbau ist unbedingt erforderlich. Die Nutzung der Wasserkraft wird eher stagnieren. Ihr weiterer Ausbau ist nur noch bedingt möglich, zum einen durch das nur noch begrenzte technische Potential, zum anderen durch die Bedenken, die einen noch größerem Landschaftsverbrauch entgegengebracht werden. Vgl. Ebd. Abbildung 4: Windstromeinspeisung und Gesamtstromabgabe 3.5. Photovoltaik Unter Photovoltaik versteht man die Technik der Umwandlung von Licht- in elektrische Energie. Als Energiewandler werden Solarzellen verwendet. Photovoltaikanlagen lassen sich für vielseitige Anwendungen und in unter-schiedlichen Größen aufbauen. Alle Anwendungen der Photovoltaik müssen dessen charakteristische Eigenschaften berücksichtigen: der Solargenerator liefert nur Strom, wenn er beleuchtet wird; die Höhe des erzeugten Stroms ist abhängig von der Beleuchtungsstärke; der Solargenerator liefert Gleichstrom; aus der Strom-Spannungs-Kennlinie ergibt sich ein Arbeitspunkt maximaler Leistung. Bei Stromversorgung von Kleingeräten dient der Einsatz von Solarzellen meist dazu, Primärbatterien zu ersetzen oder Akkus zu laden. Wichtigster Einsatzbereich der Photovoltaik ist die autonome Stromversorgung netzferner Anlagen wie Sender, Wasserpumpen, Signaleinrichtungen und Messvorrichtungen. Vgl. Tembrock, Günter: Biokommunikation. Informationsübertragung im biologischen Bereich, Teil I, Berlin 1971, S. 69-74. Kleine Stromversorgungen haben für bestimmte Anwendungen wie Taschen-rechner und Uhren einen ansehnlichen Marktanteil erreicht. Anlagen der Signaltechnik und Telekommunikation erfreuen sich eines wachsenden Marktes. Der klimarelevante und schadstoffreduzierte Einsatz der Photovoltaikanlagen trägt wesentlich zur Effizienzsteigerung und zu Einsparungen bei. Durch neue Materialien werden diese beide Zielsetzungen erreicht. Die Forschungs- und Entwicklungsvorhaben auf dem Gebiet der System- und Anwendungstechnik decken die ganze Breite des Forschungsbedarfs ab: Klein- und Kompaktgeräte; Autonome Systeme; Hausversorgungen in Netzkopplung; größere Anlagen. Vgl. Tembrock, Günter: Biokommunikation. Informationsübertragung im biologischen Bereich, Teil II, Berlin 1971, S. 204-236. Photovoltaik ist eine umweltfreundliche Art der Energieerzeugung, die keine thermischen, mechanischen und chemischen Zwischenschritte erfordert. Solarzellen haben keine beweglichen Teile, sind verschleißfrei, wartungsarm und langlebig, einfach zu installieren und zu nutzen. Die Vielfalt der Anwendungen erfordert viele und unterschiedliche Märkte. Vgl. Ebd., S. 206-208. Neue Fertigungsprozesse und steigende Produktionsmengen bis hin zur Massenproduktion von Solarzellen tragen zu starken Produktionssenkungen bei. In Zukunft werden besonders zwei Technologien im Mittelpunkt der Forschung stehen: Der Einsatz autonomer Systeme und der Einsatz netzgekoppelter Anlagen zur kostengünstigen und zuver-lässigen Stromversorgung wird Bestandteil der Entwicklung neuer Forschungen. Vgl. Ebd., S. 210. 3.6. Geothermie Die Wärme aus dem Erdinneren hat sich beim Menschen schon immer bemerkbar gemacht – in Form warmer Quellen, als glühende Lavaströme bei Vulkanaus-brüchen. In der Neuzeit hat man gelernt, sich dieser Wärmequelle intensiv zu bedienen. Vgl. Taschenlexikon Natur & Technik, München 2008, S. 416-418. Bisher erfolgte die Nutzung der Erdwärme in Geothermien – durch Vulkanismus, Geysire u.a. warme Quellen. Hydrothermale Quellen bestimmen die Anwendung der Geothermien. Gemessen am Energiebedarf der Menschheit ist die Erdwärme als unerschöpflich zu betrachten. Bei der Erschließung von Heißwasservorkommen, hydrothermalen geothermischen Vorkommen, wird der Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten gelegt. Geologische Untersuchungen über die Gewinnung des warmen Thermalwassers erwiesen sich als lösbare Aufgabe. Seit Mitte der siebziger Jahre werden diese Forschungen forciert. Deshalb ist ein gewisses Potential der Nutzung der Erdwärme für Heizzwecke erkennbar. Die Hot-Dry-Rock-Technologie leistet einen entscheidenden Beitrag zur Energie-versorgung. Technische Schwierigkeiten bestehen diesbezüglich bei der Überwindung des künstlichen Risssystems im tiefen, heißen Untergrund sowie die Entwicklung neuer, wirtschaftlicher Bohrverfahren. Vgl. Ebd. Das Meer enthält in verschiedenen Formen eine gewaltige Energiemenge: durch die Gezeitenenergie: Man nutzt die örtlichen Wasserstandsänderungen der Weltmeere, Tidenhub, aus, die durch Gravitationswechselwirkungen des Systems Erde/Mond/Sonne erzeugt werden. In der Bewegung der großen Wassermassen steckt ein beträchtlicher Energiehaushalt, den man nutzen kann; durch die Wellenenergie; durch die Strömungsenergie; durch Meereswärme: Meereswärme wird durch Wind erzeugt und enthält potentielle und kinetische Energie. Die Energie der Meeresströmungen ist nur nutzbar zu machen. Ihre Anwendung ist nur in tropischen Gewässern möglich. Deren Energiegehalt ist außerordentlich hoch. Vgl. Ebd. Die verstärkte Berücksichtigung von Umwelteinflüssen aller menschlichen Tätig-keiten, sei es die Rodung von Wäldern, die Verbrennung fossiler Treibstoffe oder das Vergraben von chemischen oder Atommüll, hat in der arbeitsteilig sich organisierenden Industriegesellschaft an Bedeutung gewonnen. Als erste Folgen des wachsenden Automobilverkehrs trat die Luftverschmutzung in Form von SMOG auf. Die Nox-enthaltenden Abgase der Benzinmotoren sind, noch dazu unter Sonneneinstrahlung, für die Ozonbildung verantwortlich. Neben diesen Beeinträchtigungen aus Verbrennungsmotoren hat die Ölindustrie weitere schwere Umweltschäden zur Folge. Alle Ölbohrungen, Ölveredlungs- und Destillations-einrichtungen sowie Öllagerungs- und Verteilungszentren hinterlassen Ölreste und chemische Abfallprodukte im Erdboden. An vielen Stellen ist das Grundwasser stark mit Ölderivaten vergiftet. Vgl. Tembrock, Günter: Biokommunikation. Informationsübertragung im biologischen Bereich, Teil I, Berlin 1971, S. 70. Bereits die Kohleförderung brachte mit dem Aufbau riesiger Halden von Abfall und Minenextrakt eine ins Groteske laufende Landschaftszerstörung mit sich, wo oberflächliche Braunkohlevorkommen abgebaut wurden. Dazu ist der Abbau der schwefelhaltigen Braunkohle besonders luftvergiftend. Die Sorge um die durch fossile Brennstoffe erzeugte Anhäufung von Kohlendioxid in den oberen Schichten der Atmosphäre verstärkte besonders den Treibhauseffekt. Das gilt besonders für die FCKW, die Fluorchlorkohlenwasserstoffe, die eine Vermin-derung der Ozondichte herbeiführen. Zu Recht werden deshalb die umwelt-freundlicheren, alternativen Quellen wie Hydroelektrizität, Solarkraftwerke, Windkraftwerke, geothermische Quellen, Biomasse und Meeresenergieerzeugung, in den Vordergrund gebracht. Für zukünftige energietechnische und –wirtschaft-liche Wandlungen steht ein breites Reservoir an staatlichen und privaten Initiativen zur Verfügung. Vgl. Tembrock, Günter: Biokommunikation. Informationsübertragung im biologischen Bereich, Teil II, Berlin 1971, S. 200. 4. Energiefrage 4.1. Nachhaltigkeit Im Zuge der Globalisierung haben sich Aufkommen, Bedarf, Umwandlung, Verteilung und Verwendung der auf der Erde verfügbaren Energievorräte zu einem zentralen gesellschaftspolitischen Anliegen entwickelt. Durch das aus der Natur zur Verfügung gestellte Wissen lassen sich globale Probleme besser verstehen. Die Verwendung erneuerbarer Energiequellen ist unabdingbarer Bestandteil zur Erhaltung aller Lebensvorgänge auf der Erde. In einer nachhaltigen Entwicklung finden wir Konzepte einer Energieversorgung, die weder das Risiko vermehrter CO2- und Schadstoffproduktion bei der Verbrennung fossiler Energieträger noch das Risiko der langfristigen Anhäufung radioaktiven Mülls eingehen. Ohne Energie sind Fortschritte im wissenschaftlich-technischen Bereich nicht denkbar. Dies umfasst sowohl alle Stufen der Energieversorgung als auch Aktivitäten zur Beeinflussung der Energienachfrage und des rationellen Einsatzes von Energie. Vgl. Büdenbender, Ulrich/Rosin, Peter/Schmidt, Markus F. (Hrsg.): Energiewirtschaft zwischen Markt und Dirigismus, 8. Düsseldorfer Energierechtstag, Essen 2008, S. 31-43. Die abbauwürdigen Vorräte an Erdöl und Erdgas werden sich bis ins 21. Jhd. hin erschöpfen, während die von Kohle noch bis weit ins 22. Jhd. reichen werden. Diese Bilanzen machen das Ersetzen der herkömmlichen durch erneuerbare energetische Ressourcen unumgänglich. Bis zum Jahr 2050 ist infolge des Treibhauseffekts mit einer Erwärmung der mittleren Jahrestemperatur zu erwarten. Dies entspricht einem Anwachsen der mittleren Jahrestemperatur um 1°C nach der letzten Eiszeit vor knapp 6000 Jahren. Vgl. Ebd., S. 33-35. Dieses Denken belegt das Erfordernis eines Umdenkens in der Energiestrategie der Menschheit. Spätestens seit dem Reaktorunfall von Tschernobyl hat sich das Sicherheitsbedürfnis zahlreicher Bevölkerungsgruppen dahingehend verändert, Alternativen zu den bestehenden Energieformen zu suchen, die vergleichsweise weitführend und praktikabel zugleich für eine großflächige Nutzung sind. Eine Option auf Kompensation zur Abschaltung der Kernkraftwerke ist die Nutzung der Sonnen-energie. Mittels novellierten Atomgesetzes in der Fassung vom 22. April 2002 regelte der Deutsche Bundestag die geordnete Beendigung der Kernenergie-nutzung zur Erzeugung von Elektrizität. Das Gesetz regelt den Neubau kommer-zieller Kernkraftwerke, befristet die Regellaufzeit auf 32 Jahre und legt für jedes Kernkraftwerk eine Reststrommenge fest, die noch produziert werden darf. Vgl. Ebd., S. 37. 4.2. Energiestrategien Für die Zukunft bestimmt Energie- als Politikfeld die Herstellung eines gesamt-wirtschaftlichen Gleichgewichts. Sie ist Teil der sektoralen Wirtschafts- und Umweltpolitik zu deren staatlicher Lenkung und Kontrolle. Sie umfasst alle Stufen der Energieversorgung als auch staatliche Aktivitäten zur Beeinflussung der Energienachfrage und rationelleren Nutzung bzw. Einsparung von Energie. Seit Mitte der neunziger Jahre wurde der Ordnungsrahmen für die leistungsgebun-dene Energieversorgung Energieversorgung auf nationaler und übernationaler Ebene mit einer starken Wettbewerbsorientierung deutlich verändert. Leitziel ist es, Energiedienstleistungen bereitzustellen: durch langfristige, sichere, risikoarme und kostengünstigere Ressourcen; durch die umwelt- und ressourcenschonende Energiebereitstellung. Vgl. Weizsäcker, Carl Friedrich von: Die Zeit drängt. Eine Weltversammlung der Christen für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung, 6. Auflage, München Wien 1987, S. 49-58. Dabei soll mittel- und langfristig die Verringerung des Energieverbrauchs angesichts begrenzter Ressourcen erreicht, auch durch fiskalische oder fiskalähn-liche Formen der Energieerzeugung und des Verbrauchs von Energie. Energie nimmt für die Ökonomie und die Verbraucher in der Volkswirtschaft eine Schlüs-selstellung ein, da sie anderen Wirtschaftssektoren unverzichtbare Vorleistungen zur Verfügung stellt. Haushalte, Industrie und Verkehr sind dabei die für den End-verbraucher erforderlichen Schlüsselsektoren. In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich der Beitrag zur Deckung des Energiebedarfs erheblich verändert. Vgl. Ebd., S. 51. Die einzige Chance der Menschheit liegt in den Erneuerbaren Energien. Sie sind ein unerschöpfliches Potential an emissionsfreier Energie: Sonnenwärme, -licht, Windkraft, Wasserkraft und Biomasse. Eine Ausnahme bildet die Biomasse, die klimaneutral ist, denn emitiertes Kohlendioxid wird von neu wachsenden Pflanzen wieder absorbiert. In unmittelbarer Verantwortung für die Gesellschaft und ihre Nachkommen tritt ein Wandel im energiepolitischen Bewusstsein der Bevölkerung ein. Eine ökologische Herausforderung tritt dadurch ein, indem angesichts der immer deutlicher zu Tage tretenden Umweltveränderungen ein Transformationsprozess eintritt. Es ist ein Appell gegen die Maßlosigkeit im Raubbau an der Natur und den in ihm gegebenen Denken, ein Handlungsmonopol für die Betreibung neuer und alternativer Energiequellen zu erlangen. Die Energiedichte Sagt nichts über die prinzipielle Nutzung einer Energiequelle aus, sondern lediglich deren zentralisierter und dezentralisierter Modus der Energie-umwandlung. Damit in Verbindung steht die technologische Energieversorgungs-mentalität in den siebziger Jahren, z.B., für das bestehende Instrumentarium für landschaftsbeanspruchende Projekte. Vgl. Birnbacher, Dieter: Natürlichkeit, Berlin New York 2006, S. 17-41. Der strategische Weg, der in ihnen beschrie-ben ist, ist das idealisierte Bild einer ökologischen Reorganisation, das den Widerspruch zwischen den Natur- und Umweltschutzverbänden einerseits und den wirtschaftlichen Verbänden andererseits kennzeichnet. Aus diesem Widerspruch resultiert die Perversion des Denkens zwischen sozialen Sicherungsregeln, Steuersparmodellen und beliebigen Aktien- und Währungsspekulationen. Eine neue gesellschaftliche Moral und der wirtschaftliche Gründergeist wandeln den klassischen Naturschutz zum Postulat einer modernen gesellschaftlichen Bewegung, die ihren Namen aus alternativen, dezentralen und direkten Aktionen, Instrumentarien und Symbolen der Naturbewahrung für die menschliche Zivilisation speist. Bürgergesellschaften und –komitees stellen in ihrer Freizeit an die Spitze einer Bewegung, die einen landschaftsgerechten Einsatz naturnaher Projekte zum Ziel hat. Und dies alles, um eine weitere Verschandelung unserer Landschaft zu verhindern und sie zugunsten neuer und attraktiverer Energiequellen zu ermöglichen. Vgl. Ebd. Hermann Scheer beschreibt ein Energieumwandlungssystem, das Jean-Claude Debair, Jean-Paul Deleáge und Daniel Hémery in ihren Vorstellungen präzi-sierten. Das Energieumwandlungssystem ist von gesellschaftlichen Rahmenbedin-gungen abhängig, die auf zwei Merkmalen beruhte: Primärenergie blieb aktuell eingeschaltete Sonnenenergie. Menschliche Siedlungsräume dehnten sich nur stets soweit aus und erzielten einen demographischen Zuwachs, wie es die örtlichen Energiepotentiale erlaubten. Der effiziente Einsatz steigert sich zusätzlich, wo sich die industrielle mit der sozialen Bewegung verknüpft, in deren Verlauf die menschliche durch die maschinelle Arbeitskraft ersetzt wird. Der Schwerpunkt in den Energieumwandlungsprogrammen liegt in der Nutzung der Sonnenenergie zur Abwendung katastrophaler Klimaveränderungen. Die Transformation zu den kleineren und mittleren Anlagen hinaus besteht in der Konvertierung der industriellen Produktionsform auf Photovoltaik und Solar-Wasserstoff-Anlagen. Vgl. Reitz, A.W.: Energie und Ethos. Reden, Vorträge, Aufsätze, Wien Köln Graz 1986, S. 35-37. Die Transformation energetischer Anlagen setzt jedoch nicht nur eine Effizienzsteigerung in der Industrie, sondern auch einen veränderten Bewusst-seins- und Informationsstand in postmodernen Gesellschaften voraus. Im Trans-formationsprozess ist der Übergang vom Bi- zum Unilateralismus begründet. Wir sprechen von einer Energierationalität, die die Energieversorgung als Markt-prinzip und als Ware klassifiziert. Die Menschen erstellen Leistungsmechanismen für die technologische Nutzung dieser erneuerbaren Formen. Parallel werden solarthermische und photovoltatische Formen eingeführt. Die Solarenergie stellt schon insofern eine Alternative zur gegenwärtigen Energieversorgung dar, als daß die Forschung bei der Zurverfügungstellung mit den herkömmlichen Energie-trägern wettbewerbsfähige Potentiale entwickelt. Die Grundlagenforschung initiiert eine neue Unwandlungsmöglichkeiten, auf den Bereich der Photosynthese und Elektrolyse zurückgehend, die Energiesparmethoden technisch ermöglichen. Vgl. Ebd., S. 35. Dabei müssen die Verantwortlichen jedoch über Parteien- und Interessenverbände hinweg zahlreiche vor allem strukturkonservative ökonomische Widerstände über-winden, die im Zuge der Rationalisierung der industriellen Strukturen die Op-timierung von wirtschaftspolitischen Vorstellungen und die Erschließung neuer Märkte zum Ziel hat. Ostwaldts energetisch-soziologische Vorstellungen ver-arbeiten thermodynamische Hauptsätze, die Energie- mit Materieumwandlung verarbeiten und die Einwände Max Webers einbezogen, für die Erzeugung, Leitung und Nutzbarmachung der wichtigsten Nutzenergien unentbehrliche chemische und Formenergie jener Stoffe ebenso unwiederbringlich zerstört werden, wie dies bei allen freien Energien nach der Entropielehre der Fall ist, aber im Unterschied zu anderen, in historisch absehbaren Zeiträumen. Vgl. Ebd., S. 37. Dabei ist zu bedenken, daß die bisherigen Erzeuger von Energieformen infolge der Transformation zu Verlierern werden. Deshalb ist es wichtig, die gesell-schaftlich verbreitete Abwehrhaltung gegenüber alternativen Energiequellen und Energiesparstrategien abzubauen. Z.B. könne die Ölpreisbindung alle positiven ökologischen Wirkungen einer noch sehr mühsam auszuhandelnden Energiesteuer mit einem Schlag zunichte machen. Vgl. Ebd., S. 40-42. Der Zeitpunkt der Masseneinführung von Sonnenenergietechniken ist ja letztlich bauch von den dominierenden Akteuren der Energiewirtschaft abhängig. Allerdings ist ein Konsens zwischen Energiewirtschaft und den Umweltverbänden nur schwer vorstellbar. Politische und ökologische Konzepte sind deshalb für die Führung von Unternehmen genauso wichtig wie für die Naturschützer. Der Staat kann daher vor allem auf eine gesetzliche Einspeisegarantie, die Etablierung einer kommunalen Energieselbstverwaltung und einen Investitionsstop für neue Atom-, Kohle- und Ölkraftwerke herbeiführen. Eigeninteressen und die Ausgrenzung von Einspeisern sind zu beachten. Sonnenenergieanlagen werden in Stromerzeugungs-genossenschaften integriert. Für den Endverbraucher sind dabei regionale Stand-ortbedingungen erkennbar. Freilich setzt dies einen wirtschaftlichen Struktur-wandel bei den überregionalen Energieversorgungsunternehmen voraus, die lei-stungsgebundene Energie anbieten und dabei die Interessenssphären kommunaler Anbieter berücksichtigen. Vgl. Ebd. Im Zuge der Umstrukturierung der energiewirtschaftlichen Sektoren findet auf regionaler, nationaler und übernationaler Ebene seit den achtziger Jahren ein politischer Diskurs statt, in dessen Zentrum Ernst Ulrich von Weizsäcker Vorschläge für weitere Steuern auf Bodenversieglung, Wasser- und Luftver-schmutzung sowie auf Müll und andere Stoffe wie Chlor, Halogene, Nitrate, Schwermetalle und Aluminium unterbreitet. Durch einen Stufenprozess der vorausschauenden Steigerung der Steuern und der Geltendmachung gesellschafts-politischer Bedenken werden soziale Schichten nach den Prinzipien des Wohl-fahrtsstaates, der sozialen Gerechtigkeit sowie der ökonomischen und ökologi-schen Zukunftssicherung entlastet. Vgl. Ebd. Nach Weizsäckers UNITAX-Konzept entsteht eine neue wirtschaftspolitische Dynamik, die die Förderung des sparsamen Umgangs mit den Ressourcen genau-so honoriert wie eine sinnvolle Bereitstellung von Ressourcen. Vgl. Weizsäcker, Carl Friedrich von: Die Zeit drängt. Eine Weltversammlung der Christen für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung, 6. Auflage, München Wien 1987, S. 57. Eine Strategie zur Rettung des Erdballs ist wichtiger als die pure Ideologie des freien Wettbewerbs. Die Industriegesellschaft müsse daher umgelenkt werden, so von Weizsäcker, um die Natur besser erhalten und erschließen zu können. Sein Konzept besteht auf der Verstetigung der Industriellen Revolution, der Veränderung der Richtung und der Verbreiterung und Humanisierung der bisherigen Schadenswirkungen. Weizsäcker sieht in einem sinnvollem Ausgleich zwischen den ökonomischen, den politischen und den ökologischen Interessen den Weg für eine Lösung der energiepolitischen Divergenzen in der Gesellschaft! 5. Bibliographie Berlinger, Rudolf: Ernst Cassirers Philosophie und exakte Wissenschaft. Kleine Schriften, Frankfurt am Main 1968. Birnbacher, Dieter: Natürlichkeit, Berlin New York 2006. Brockhaus Naturwissenschaft und Technik, Bd. 1, 9., neubearbeitete und erweiterte Auflage, Leipzig 1968. Büdenbender, Ulrich/Rosin, Peter/Schmidt, Markus F. (Hrsg.): Energiewirtschaft zwischen Markt und Dirigismus, 8. Düsseldorfer Energierechtstag, Essen 2008. Cassirer, Ernst: Philosophie der symbolischen Formen, Zweiter Teil, 9., unveränderte Auflage, Darmstadt 1994. Cassirer, Ernst: Wesen und Wirkung des Symbolbegriffs, Darmstadt 1956. Der Bundesminister für Forschung und Technologie: Erneuerbare Energien. Stand – Aussichten - Forschungsziele, Bonn 1992. 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