Jahre unter ihnen: Roman
()
Über dieses E-Book
Als Architekt hat der Bruder ein Leben lang gearbeitet, bevor er "auffällig" wird. Er fälscht Urkunden, überzieht Gerichte mit Klagen, veruntreut Gelder und vertreibt Gerichtsvollzieher mit dem Jagdgewehr. Und weder Banken, Versicherungen, Gläubiger und Behörden noch Richter und Staatsanwälte entnehmen seiner Post die einfache Botschaft, nämlich, daß er längst den Verstand verloren hat. Im Gegenteil, die Regeln, nach denen sie den Fall verwalten, tragen selbst Züge des Wahnsinns. Aus einem halben Dutzend Pappkisten mit Briefschaften rekonstruiert der Erzähler die letzten Lebensjahre des Mannes, der von Kindheit an ein glühender Verehrer Friedrichs des Großen von Preußen gewesen ist und bis zuletzt hofft, etwas Rettendes wie das "Mirakel des Hauses Brandenburg" von 1763 könne auch ihm widerfahren. Der Bruder stirbt an Alzheimer. Seine letzten Klagen gelten dem Staat, dem "kommunistischen" Pfleger, der Forstwirtschaft. In einem fremden Land lebt der Erzähler weiter. Hier ist Arbeit "Mangelware", und in hohem Ansehen steht, wer sie "schafft". Eine Architektin entscheidet sich für ein besseres Leben: als Taxifahrerin. Eine Liebe geht zu Ende und läßt den Erzähler verwüstet zurück. In einem Dorf im Süden freundet er sich mit einer geisteskranken Frau an. Es ist Sommer und Nacht, als auch er das Pferd umarmt. In der einen Welt kommt nur, wer Geld hat, überall hin, aber nicht mehr raus.
Mehr von Hermann Peter Piwitt lesen
Der Granatapfel: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLebenszeichen mit 14 Nothelfern: Geschichten aus einem kurzen Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei Freunde: Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin unversöhnlich sanftes Ende: Miniaturen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gärten im März: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErbarmen: Novelle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Jahre unter ihnen
Ähnliche E-Books
Die Leute aus dem Walde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hexenrichter von Würzburg: Historische Novelle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Leute aus dem Walde: Ihre Sterne, Wege und Schicksale Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie grüne Fee und der kalte Tod: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeine Exzellenz der Android: Ein phantastisch-satirischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer niegeküßte Mund: Drei Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer niegeküßte Mund: Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Pyrenäenbuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer meuchelnde Geisterrabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Rätsel von Oaks Cross Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Geschichte von zwei Städten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeine Exzellenz der Automat Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke: Dr. Joseph Zimmertür Kriminalfälle + Phillip Collins Kriminalfälle + Odysseus oder Die sieben Menus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLavinia: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFalkenflug Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnser Wilder Westen: Anthologie von Bookrix-Autoren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan Neo 282: Der Mann aus der Vergangenheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrank Heller-Krimis: Dr. Joseph Zimmertür Kriminalfälle + Phillip Collins Kriminalfälle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas verschwundene Gold. Der Frankfurter Fettmilch-Aufstand 1612-1616: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimkehr: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Anfang vom Ende der Ewigkeit.: Eine erotisch-kulinarische Heimatkrimisatire Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Medicus und die Nonne: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer abenteuerliche Simplicissimus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Brüder Schellenberg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKuckucksei-Syndrom Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer heilige Born Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFromme Gesänge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDolmetscher der See Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWolf unter Wölfen (Band 1&2) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Friedrich-Lied: Historischer Initiations-Roman - 1. Buch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Biografien – Literatur für Sie
Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Weltliteratur im SPIEGEL - Band 1: Schriftstellerporträts der Nachkriegsjahre: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Ingeborg Bachmann. Ein Portrait Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeltliteratur im SPIEGEL - Band 2: Schriftstellerporträts der Sechzigerjahre: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStefan Zweig: Die Welt von Gestern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMartin Walser - Chronist der deutschen Seele: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCity Boy: Mein Leben in New York Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAstrid Lindgren: Eine, die Individualität großschrieb Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtflug Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Hölderlins griechische Seele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFriedrich Nietzsche - Der Wille zur Macht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Grüne Heinrich (Autobiographischer Roman): Einer der bedeutendsten Bildungsromane der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLou Andreas-Salomé: Eine Bildbiographie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWelterzähler - Literaturnobelpreisträger im Porträt: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSelma Merbaum – Ich habe keine Zeit gehabt zuende zu schreiben: Biografie und Gedichte. Mit einem Vorwort von Iris Berben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Leben Friedrich Hölderlins Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGoethe: Italienische Reise Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin ganzer Mann: Über das Leben & Lieben des H. G. Wells Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFranz Fühmann. Wandlung ohne Ende: Eine Biografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiteratur im Dialog: Gespräche mit Autorinnen und Autoren 1989-2014 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Lebenslauf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBitteres Blau: Neapel und seine Gesichter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜber Ludwig Börne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDostojewski Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Manns: Der >Zauberer< und seine Familie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDinge zurechtrücken: Gespräche aus vierzig Jahren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBerliner Kindheit um Neunzehnhundert: Die 41 Miniaturen zeichnen sich als Schlüsseltexte der Moderne aus Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Georg Trakl: Eine Biographie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarie Antionette Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Jahre unter ihnen
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Jahre unter ihnen - Hermann Peter Piwitt
1.
KUNERSDORF
Der Rest vom Mond herunter. Sagen wir: Schrödingers Rinne. Oder Rille. Da ist noch keiner von ihnen. Da kommt so schnell auch keiner hin. Da hätten sie auch noch ein Stück zu laufen vom mare cognitum; mit ihren Rückstartgestellen und Flaggen, den Familienfotos und den in den Staub geritzten Initialen.
So ist man unter sich. Die bestürzende, fast mit Händen zu greifende absolute Schwärze des Taghimmels, der Luft, die plötzlich gleißende Helligkeit einer unerbittlichen Sonne, das Gefühl, in die Kindheit zurückversetzt zu sein beim Springen, beim Schweben, beim Weichfallen unter den Bedingungen verminderter Schwerkraft: Alles ist abgelegt unter die Bestände alltäglichen Verstehens und Hantierens. Intakt sind die Versorgungssysteme. Zu hören im Druckanzug das Zischen des Sauerstoffs und das unablässige Surren des zirkulierenden Kühlwassers. Nur die Stimmen der Bodenkontrolle sind verstummt. Die Funkverbindungen erloschen. So weit, so gut. Feiner grauer Staub, Steine, Krater. Ein Schlachtfeld. Auch das ist wie immer. In diesem Moment, da, von Rauchschwaden fast ganz verdeckt, am Horizont der Planet aufgeht. Zu erkennen von hier aus nur die südliche Polkappe mit den hineinragenden Kaps der beiden Kontinente, im Norden. Versteht sich.
Wenden wir uns ab. Alles ist gesagt. Getan. Es ist alles aufgegeben. Das ist nichts Neues. Das ist erledigt. Das war von Anfang an erledigt. Nie haben wir etwas anderes erwartet, als die Städte brannten. Nie etwas anderes, als daß sie wieder brennen würden. Wir klopften den Mörtel von den Ziegeln. Wir trugen sie zu den Sammelstellen und nahmen das Metall dafür entgegen. Das Metall, erinnert euch! und wie es sich anfühlte. Das Papier. Sein Glanz, seine Glätte, seine Festigkeit, die Farben, die Bilder drauf. Sein verheißungsvoller Duft. Das Geräusch, das es zwischen den Fingern machte. Ein Pergament, eine Urkunde jeder Schein. Und Kartoffeln gleich kiloweise, hatte man nur davon! Brot, Tabak, nahezu alles ließ sich dagegen eintauschen. Verstehe, wer will.
Beim Metzger in der Frühe der Herr Schreie. Oder Schreit. Ein Bein war ihm zu kurz. Und mit jedem Schritt tauchte sein Kopf hinter seinen frischen Auslagen auf und wieder ab. Darauf, daß ihm der hohe orthopädische Stiefel am Fuß von Geburt an gewachsen war, bestand der Vater. An seinem Kittel herum knöpfte Schreit, als fröre ihn. Er trennte das verlangte Viertel vom Gehackten und wog es mit seinen Gewichten aus. Er rollte die Ware mit der Linken in ein Stück Butterbrotpapier. Aus Daumen und Zeigefinger der Rechten formte er einen Kreis: Nicht wahr? Die Kälte in der Frühe! Das Säckl: Ganz klein! Er lachte.
Der Vater ließ sich herausgeben. Das wollen wir denn aber doch überhört haben! rief er, schon in der Tür. Er drohte mit dem Finger. Er wollte witzig sein. Wir waren zu dritt. Er, der Bruder und ich. Dieser Schreie. Oder Schreit, sagte er. Wo er doch seinerzeit schon eine Kriegsverletzung fälschlich geltend gemacht hat. Schwamm drüber.
Draußen am Himmel jagten Wolken dahin, verdunkelten sich, türmten sich auf und gaben die Sonne wieder frei. Wind stand auf den Pfützen, schob die Baumkronen zusammen, strich ihre Flanken glatt. Am Tag zuvor hatten die Eltern uns das neue Geld gezeigt. Den Zweier, den Fünfer, den Zwanziger-Schein. Wir durften sie anfassen. Daran riechen. Die gutgenährten und trainierten Frauen und Männer, die darauf abgebildet waren, in leichten antiken Gewändern zwischen Globen, Schriftrollen, Zirkeln und Ährenbündeln, mit Lorbeerkränzen in den Händen oder über Schrifttafeln gebeugt: Ich kannte sie aus Schwabs »Sagen des klassischen Altertums«, aus den Geschichtsbüchern der Brüder. Jetzt in unvertrauten, lichten Farben, lila auf orange, blau auf grün, braun/violett, auf großen, heiteren Lappen kehrten sie uns aus der Neuen Welt zurück.
Es war Juni und kühl. Der Bruder meinte, es röche nach Schnee. Du meinst, Dir ist, als röche es danach, sagte er Vater.
Es ist jetzt viele Jahre her, daß in einer psychiatrischen Anstalt mit noch nicht sechzig Jahren der Bruder starb. Viele Jahre lang hielt er sich dort auf. Anfangs in einer geschlossenen Abteilung. Dann, als man glaubt, sein unbändiger Wille, wieder freizukommen, habe sich verbraucht, läßt man ihn einem Gärtner zur Hand gehen; und zur Zufriedenheit der Aufsichtskräfte pflanzt er Blumen und Sträucher, so wie wir es als Kinder taten in dem großen verwilderten Garten vor der Stadt. Schon vorher hat er sich im Haus nützlich gemacht. Hat Topfpflanzen begossen und bei Müll und Geschirr mitangefaßt. Daß er um so eher entlassen würde, je anstelliger er sich zeige, hat ihn der beauftragte Pfleger ermahnt; daß es gelte, durch Folgsamkeit das Vertrauen der behandelnden Ärzte zu gewinnen. Als ich ihn ein letztes Mal lebend sehe, erkennen wir einander nicht mehr. Er liegt regungslos im Bett und sieht aus fast zugewachsenen, glasigen Augen an mir vorbei wie aus einem von Möbeln und Kleidern, Gardinen und Geschirr leergeräumten Haus. Sie führten mich aus dem Zimmer. Seinerzeit, als man ihn, an einem strahlend blauen Wintermorgen, aus dem von ihm angemieteten Haus holte, hatte er noch die Kraft gehabt, die Kellertür mit einem mannshohen Panzerschrank zu blockieren. Als sich das Räumkommando endlich doch Einlaß verschafft hat in die völlig verwahrloste Wohnung, ziehen sie ihn im Obergeschoß unterm Bett vor. Vom Nachtschränkchen nahm ich ein paar Bücher an mich. Sie handelten von dem preußischen König, der wie durch ein Wunder, durch den Tod seiner russischen Erzfeindin, eine schon verlorene Sache zu seinen Gunsten hatte wenden können. In die Seiten, die sich damit befaßten, waren Lesezeichen eingelegt.
Dynast. Im fünfzigsten Jahr ist der Dynast, als er die dezimierte Armee ein letztes Mal ins Gemetzel schickt. Er gesteht Vertrauten Gründe dafür ein, weshalb er den Kontinent in Krieg gestürzt hat: Dünkel, Ruhmsucht, die Genugtuung, seinen Namen in den Zeitungen und dereinst im Buch der Geschichte zu lesen. Er feixt auf der Höhe des Kriegsglücks, daß er Europa mit dem epidemischen Kriegsbazillus infiziert habe wie eine Kokotte ihre Galane mit gewissen schmerzhaften Beweisen ihrer Gunst. Er ruft den philosophierenden Brieffreund aus Paris zur Ordnung, den der Ehrgeiz, wie Seneca einen jungen Fürsten zu führen, ebenso treibt wie die Furcht, wie der Römer zu enden. Werden Sie denn niemals aufhören, Sie und ihre Amtsbrüder, die Erde zu verwüsten? hat dem Jüngeren der Alte zu schreiben gewagt. Werden Sie endlich Philosoph! bekommt er zur Antwort; räsonieren sie nicht. Daß es für Schöngeister erlaubte Freiheiten und unerlaubte Unverschämtheiten gebe, warnt der Dynast. Jetzt greint er. Was für klägliche Narren sie gewesen seien. »Für den Augenblick des Lebens mit Behagen zerstört die Meisterwerke des Gewerbefleißes. Und hinterlassen nur ein verhaßtes Andenken an unsere Verwüstungen und alles daraus entstehende Unheil.«
Der Dynast ist von Vaters wegen ein verschlagener Mensch. Ist er das? Oder denkt er nur zuviel? Laut? Über seine Kräfte hinaus? Der Dynast hat heucheln müssen von Kind an, um sich vor Schaden zu schützen. Herangewachsen, heuchelt er, um ihn zuzufügen. Don’t think twice, schreibt ihm aus London ein Rhys, Earl of Gower. Denken Sie, was Sie wollen. Nur nicht laut. Wenn Sie aber handeln, sorgen Sie dafür, daß die Schweinerei gelingt. Und sie wird für rechtens gelten.
Im fünfzigsten Jahr fehlt dem Dynasten die Hälfte aller Zähne. Aber über Zahnschmerzen oder Läuse nie das Zeichen einer Klage. Im Geschmack der Zeit interessiert ihn sein Körper: Koliken, Aderlässe, Klistiere, der Morgenschweiß. Er ist nicht großgewachsen. Groß sind seine Augen und stehen vor, wie nach vorn geschraubt der Kontrolle wegen, daß ihm nichts entgeht. Rotbraungebrannt ist ihm (Landmannshaut) das Gesicht wie das seiner Soldaten. Im gewöhnlichen Rock seines Garderegiments zu Fuß, nur kenntlich am achteckigen Stern auf der Brust, teilt er mit ihnen die Strapazen der Kriegszüge. Das Strohlager, Nässe, Kälte und schlaflose Nächte; und reitet mit ihnen mehr als einmal mitten ins Feuer. Daß er zerrissene Glieder, Wundfieber, Typhus und von Blut und Schmutz starrende Verbände nicht mit ihnen teilt, trägt seiner Legende nichts ab. Lieber mehr Tote, als die Zahl der Invaliden im Staat durch Amputationen zu vermehren, lautet eine Geheimorder. Weil er mit den schlimmsten Übeln, mit Kirche und Religion, die Geduld verliert, heißt man ihn tolerant. Ihm genügt Gott. Und daß man ihm pariere.
Daß er Frauen nicht liebt, schreibt das Volk ihm als Sparsamkeit zu. Daß er tagaus tagein im