Gedankenklang: Gesammelte Texte von 2002 bis 2018
Von Sven Hinz
()
Über dieses E-Book
Sie waren ursprünglich gar nicht für eine Veröffentlichung vorgesehen, doch der Verleger Walo C. Ilg ermutigte den Autor, eine Auswahl zu treffen und zu einem Buch zusammenzustellen.
Sven Hinz
Sven Hinz, geboren 1979 in Bad Arolsen (Nordhessen), besuchte von 1995 bis 1999 die traditionsreiche Landesschule Pforta in Sachsen-Anhalt. Er studierte ab dem Jahr 2000 in Freiburg im Breisgau Schulmusik, Musikwissenschaft, Sprachwissenschaft und Germanistik an der Musikhochschule und an der Albert-Ludwigs-Universität. 2012 schloss er sein Studium als Magister Artium ab. Seitdem lebt er in Freiburg als freischaffender Komponist, Chorleiter und Phonetiklehrer. Von 2006 bis 2012 war er Mitarbeiter im Projekt conTimbre, einer Klang-datenbank für Neue Musik, die vom Freiburger Komponisten Thomas Hummel initiiert wurde (www.contimbre.com). 2007 erhielt er von Karlheinz Stockhausen einen Preis für eine musikwissenschaftliche Arbeit über Stockhausens Werk KLANG. 2011 gründete er den Freiburger Oberton- und Experimentalchor, den er bis 2017 leitete. Im gleichen Jahr nahm er seine Tätigkeit als Phonetiklehrer an der Medizinischen Akademie für Logopädie auf. Von 2013 bis 2014 arbeitete er als Phonetiker beim Institut für Deutsche Sprache in Mannheim (IDS). Seit 2015 ist er als Lektor und Hörbuchsprecher im Schweizer AbisZett-Verlag tätig, außerdem produzierte er mehrere Sendungen für den Bayerischen Rundfunk. Bisher komponierte Sven Hinz etwa siebzig Werke, darunter vier Musicals, ein Passionsoratorium und eine Messe, außerdem mehrere Liederzyklen für Sopran und Orchester, elektronische Musik sowie Chor- und Orgelwerke. Mehr über Sven Hinz und seine Projekte erfahren Sie unter www.klangsignale.com
Ähnlich wie Gedankenklang
Ähnliche E-Books
Tongueless Mother Tongue Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs war einmal ... Band II: Märchen - Mythen - Zauberzeichen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKultsongs & Evergreens: 55 Hits und ihre Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLinien und Punkte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeutsche Lyrik seit Liliencron Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erde mein Kissen, der Himmel meine Decke: Li Bai. Klassische chinesische Dichter. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinführung in die Lyrik: Grundlagen und Formen der Poesie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDIE WELTUMARMUNG: Gelebte Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChristian Morgensterns Galgenlieder und Palmström Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLichtungen 178 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerse aus der Barockfabrik: Lyrikanthologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLesebuch: Satiren, Erzählungen und Romanauszüge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen"Immer an der Grenze der Verrücktheit": Aufgezeichnet von Haide Tenner Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAm Wege Oins oms andr': Essays, Erzählungen, Briefe, Gedichte, Rezepte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas ist das höchste Glück: Gedichte und Balladen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPeter Salomon: Porträts, Lesarten und Materialien zu seinem literarischen Werk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls ich wie ein Vogel war: Gerulf Pannach: Die Texte. Mit Anmerkungen und Anekdoten von Kuno Kunert Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Kommen Sie bitte weiter vor: Aufgezeichnet von Haide Tenner Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTEXT+KRITIK 211 - Emine Sevgi Özdamar Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Jahr in Finnland: Reise in den Alltag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomma zum Punkt: Slamtexte aus der Hauptstadt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRitter Huon, Oberon und die Braut aus Babylon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLichtungen 175: Schwerpunkt: Vielleicht war es der Wind. Literatur aus Slowenien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer die Butter hat, wird frech: Anekdoten über Kurt Tucholsky Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr oder ich: Männergeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLyrische Lichtblicke: Die Glühbirnen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte Fotos Fototextbilder: Wort Bild Poesie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLauter lachende Lyrik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlorestan und Eusebius: Betrachtungen zum Klavierkonzert a-moll op. 54 von Robert Schumann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Poesie für Sie
Briefe an einen jungen Dichter Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die schönsten Weihnachtslieder: Liedtexte, Noten und Akkorde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRainer Maria Rilke: Gesammelte Werke Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Gedichte für Teenager: Lyrik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaulana Rumi: Gedichte aus dem Diwan-e Schams-e Tabrizi (Orientalische Lyrik): Deutsche Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDurchwachte Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParzival: Gesamtausgabe der 16 Bücher Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Breathturn into Timestead: The Collected Later Poetry: A Bilingual Edition Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Annette, ein Heldinnenepos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Gedichte von Rainer Maria Rilke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPenthesilea Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Verlorene Paradies (Illustriert) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGipfel der Liebe. Ausgewählte Vierzeiler von Rumi in Persisch und Deutsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeschichte Japans: Von den Anfängen bis zur Gegenwart Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuswahl deutscher Gedichte für höhere Schulen: Über 500 deutsche Klassiker in einem Gedichtband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKindertodtenlieder: Ergreifendste Trauergedichte der deutschen Sprache Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Buch der Lieder: nexx classics – WELTLITERATUR NEU INSPIRIERT Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeutsche Schlager: 300 Neue Schlagertexte - Schlag auf Schlag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPan Tadeusz oder Der letzte Einritt in Litauen: Nationalepos der Polen: Eine Adelsgeschichte aus dem Jahre 1811 und 1812 in zwölf Versbüchern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOdyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNon-Stop Talking: Zitate, Sprüche und Aphorismen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSommergras 126: Vierteljahresschrift der Deutschen Haiku-Gesellschaft e. V. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Gedankenklang
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Gedankenklang - Sven Hinz
Wovon man nicht sprechen kann,
davon muss man singen.
Fundstück vom 18. Jan. 2008
Für
W. C. I.
Über den Autor
Sven Hinz, geboren 1979 in Bad Arolsen (Nordhessen), besuchte von 1995 bis 1999 die traditionsreiche Landesschule Pforta in Sachsen-Anhalt. Er studierte ab dem Jahr 2000 in Freiburg im Breisgau Schulmusik, Musikwissenschaft, Sprachwissenschaft und Germanistik an der Musikhochschule und an der Albert-Ludwigs-Universität. 2012 schloss er sein Studium als Magister Artium ab. Seitdem lebt er in Freiburg als freischaffender Komponist, Chorleiter und Phonetiklehrer.
Von 2006 bis 2012 war er Mitarbeiter im Projekt conTimbre, einer Klangdatenbank für Neue Musik, die vom Freiburger Komponisten Thomas Hummel initiiert wurde (www.contimbre.com).
2007 erhielt er von Karlheinz Stockhausen den „Hazel-Clark-Preis für eine musikwissenschaftliche Arbeit über Stockhausens Werk „KLANG – Die 24 Stunden des Tages (3. Stunde)
. 2011 gründete er den Freiburger Oberton- und Experimentalchor, den er bis 2017 leitete. Im gleichen Jahr nahm er seine Tätigkeit als Phonetiklehrer an der Medizinischen Akademie für Logopädie auf.
Von 2013 bis 2014 arbeitete er als Phonetiker beim Institut für Deutsche Sprache in Mannheim (IDS). Seit 2015 ist er als Lektor und Hörbuchsprecher im Schweizer AbisZett-Verlag tätig, außerdem produzierte er mehrere Sendungen für den Bayerischen Rundfunk.
Bisher komponierte Sven Hinz etwa siebzig Werke, darunter vier Musicals, ein Passionsoratorium und eine Messe, außerdem mehrere Liederzyklen für Sopran und Orchester, elektronische Musik sowie Chor- und Orgelwerke.
Mehr über Sven Hinz und seine Projekte erfahren Sie unter
www.klangsignale.com
Über dieses Buch
„Gedankenklänge lautete der Titel einer kleinen Aphorismensammlung, die ich im Jahre 2005 für einen Freund, Wolfgang Langner, zusammengestellt hatte. Er lebte in Köln, und ich war neugierig, wie meine „Gedankenklänge
wohl von ihm, einem siebzigjährigen ehemaligen Lehrer, aufgenommen worden seien. Ich hatte vor, ihn mit meinem Besuch zu überraschen. So kam ich unangemeldet nach Köln, klingelte an seiner Tür – und ein Mensch, den ich nicht kannte, öffnete sie. Wie sich herausstellte, war mein Freund Wolfgang Langner kurz zuvor überraschend und viel zu früh an Blutkrebs verstorben.
Obwohl nur wenige Texte aus dieser Sammlung in das vorliegende Buch aufgenommen wurden, war es mir ein Bedürfnis, zumindest in Anklängen den Titel zu übernehmen. Zum einen, weil darin eine Erinnerung an einen lieben Menschen mitschwingt, und weil die Wortzusammensetzung „Gedankenklang" auf die Verbindung von Wort und Musik verweist.
Was haben Sprache und Musik gemeinsam? Ihrer inneren und äußeren Verwandtschaft nachzuspüren galt schon immer mein Interesse und ist eine starke Motivation für vieles, was ich tue, ob als Chorleiter, Phonetiklehrer, Komponist oder Autor.
Die Texte dieses Buches umfassen fünf Bereiche: Gedichte, Erzählungen, Reisebeschreibungen, Theaterstücke und Tagebucheinträge. Nicht enthalten sind musikwissenschaftliche Aufsätze, Radiobeiträge oder Konzerteinführungen – diese sind jedoch größtenteils auf meiner Homepage www.klangsignale.com zugänglich.
Da ich das Schreiben nicht als meine Haupttätigkeit betrachte – das Komponieren liegt mir näher – habe ich mich nur wenig um die Herausbildung eines eigenen Stils bemüht. Hinter vielen Texten mag man zuweilen ein deutliches Echo anderer Autoren vernehmen, das oftmals durchaus beabsichtigt ist: bei den Gedichten tönen vor allem Christian Morgenstern und einmal sehr deutlich Eichendorff hindurch. Bei einigen Kurztexten stand, speziell bei den „Sechs Tiergeschichten, Franz Kafka Pate – unter anderem war dessen Parabel von der Maus ein bewusstes Vorbild. Die fantasievollen Namen und Wortschöpfungen in der Nachdichtung „Der Elefantenfluch
hingegen sind von Walter Moers inspiriert.
Eine prägende Rolle in meinem Leben spielte seit dem Jahr 2000 der Ulysses von James Joyce. Der Einfluss und die absorbierende Kraft dieses Buches waren dermaßen groß, dass ich zweimal nach Dublin gereist bin, um mit anderen „Joyceanern den sogenannten „Bloomsday
zu zelebrieren, der jährlich am 16. Juni gefeiert wird. Entsprechend sind die Reiseberichte gespickt mit Anspielungen und Zitaten aus dem Ulysses.
Unübersehbar ist der Einfluss Becketts auf meine Theaterstücke. Anders als bei diesem bedeutenden Vorbild ist mir jedoch die Einbeziehung der Schauspieler bei der Erarbeitung eines Stückes wichtig. Welche Figur welchen Text spricht, ist oft nicht festgelegt, sondern wird durch Spiegelstriche angezeigt. Auch die Reihenfolge der Szenen ist in manchen Stücken, insbesondere bei „Zusammen oder getrennt?" variabel, so dass durch unterschiedliche Anordnungen der Szenen ganz verschiedene Geschichten erzählt werden können.
Das abschließende Kapitel „Aus meinem Tagebuch" ist ein Sammelsurium musikalischer Ideen, Wortspiele, Aphorismen und Ansichten zu verschiedensten Themen. Während der Jahre 2002 bis 2018 – mit einer Unterbrechung von einigen Jahren zwischen 2012 und 2016 – sind insgesamt neun Tagebücher und ein musikalisches Arbeitstagebuch entstanden. Aus über zweitausend Seiten habe ich eine kleine Auswahl von etwa sechzig Einträgen getroffen, von denen ich das Gefühl habe, dass sie möglicherweise geeignet sein könnten, den Bereich des Privaten zu verlassen, um etwas auszulösen in der Imagination der Leserinnen und Leser.
An dieser Stelle möchte ich besonders meinem langjährigen Freund und Förderer Walo C. Ilg danken, der unermüdlich an mich glaubt und mich ermutigt hat, meine Texte zu veröffentlichen. Ohne seine Unterstützung wäre dieses Buch nicht erschienen.
Dir, lieber Walo, ist dieser „Gedankenklang" gewidmet.
Freiburg, im November 2018
Inhalt
I. Gedichte
Julia und Romeo
Was ich dir wünsche
Es war, als hätt’ der Himmel
Der Liegestuhl
Der Lügestuhl
Rosalie, die Himmelskuh
Ein stiller Gruß
In Venedig
Worum es geht
Gehst durchs Herbstlaub
Die Ansprache des Herrn Baron von Maître-Luftzug
Ein Engel spricht
Abendlied
II. Kurztexte und Erzählungen
Weit draußen
Wie der fliegende Teppich erfunden wurde
Sechs Tiergeschichten
Geschichte vom Bär
geschichte vom hund und der katze
geschichte vom wolf und der ziege
Geschichte von der Klapperschlange
geschichte von der maus
geschichte vom schwein und dem schwan
Der Elefantenfluch
Die erste Reise des Marco Solo
Blatt und Baum
Laudatio auf eine Pionierin…
Von den Silben
Die Welt als Auffahrunfall und Vorstellung
Wie der Teufel gewann
Nachtrag zu Buridans Esel
III. Unterwegs
„Turning Darkness Into Light"
Lebendige, atmende Stadt
Zeitauslöschende Musik
Der See in der Nacht
Stilübung in Lübeck
Geschichten aus Ecuador
Im Tal der Toten Hamster
Jäger des Verlorenen Kaffees
Das Leben sagt, du sollst jetzt Panflöte spielen
Der Flug des Kondors
In Bernados Haus
IV. Schauspiele
Zusammen oder getrennt?
Ich sterbe gerade
Familienbeschimpfung
Nach dem Erwachen
V. Fundstücke aus meinem Tagebuch
Ideen und Visionen zur Musik
Frohe Botschaft
Paradox
Land und Meer
Luna apparuit (Der Mond ist aufgegangen)
Gut versorgt
Zu spät
Früh und spät
Am siebenten Tag
Am jüngsten Tag
Am Baum der Erkenntnis
Zehn Arten, einen Fluss zu überqueren
Summa theologica
Überholvorgang
Beim Schreiben einer Hausarbeit
Sternschnuppen
Zusammen oder getrennt?
Idee im Traum
Limerick
Wie manche Komponisten heißen
Fast überall
Endlich erwachsen
Kluger Spruch
Bedenklich
Grenzen der Sprache
Vorherbestimmt
Meerklänge
Über Bruckner
Januskopf
Trinität
Apokalyptisches
Eine Bitte
Chanson für meinen Kühlschrank
Innen und außen
In Besitz genommen
Tag der Offenen Tür
tanzen
Das Ende der Welt
Was wissen schon die Sterne
Geht von selbst
Vierfacher Wortsinn
Verwandlung für Deutschland
E.T. ahnt etwas
Langsam
Du und ich
Nur eine Stimme sein
Über dem Ärmelkanal
Kleiner Trost
Weg und Ziel
Ende
WEITERE WERKE VON SVEN HINZ
Texte
Radiosendungen
Aufsätze, Vorträge und Konzerteinführungen
Bücher
Kompositionen
Musicals
Hörspiele und Filmmusiken
Oratorien und Bühnenmusik
Vokalmusik
Instrumentalmusik
Klanginstallationen und Aktionen
Elektronische Musik
I. Gedichte
Julia und Romeo
Die Julia sprach zum Romeo:
„Och, bleib doch noch e bissle do!"
Der Romeo zum Aufbruch rät,
weil draußen schon die Lerche kräht.
Die Julia lacht: „Isch mir egal,
des war beschdimmd e Nachdigall!"
So hüpfen sie nochmal ins Bett
und komponieren ein Duett.
(2018)
Was ich dir wünsche
Von den Hunden: die niedlichen,
Von den Demos: die friedlichen.
Von den Geldbeträgen: die erheblichen,
Von den Kümmernissen: die erträglichen.
Von den Unterrichtsstunden: die gelungenen,
Von den Tortenstücken: die verschlungenen.
Von den Schülern: die dankbaren,
Von den Schönheitsäpfeln: die zankbaren.
Von den Sommerabenden: die südlichen,
Von den Wintertagen: die gemütlichen.
Von den Kollegen: die vernünftigen,
Von den Glücksmomenten: die künftigen.
(2003)
Es war, als hätt’ der Himmel…
Es war, als hätt‘ der Himmel
die Erde still geküsst.
Doch sie hat sich geweigert,
weil sie so spröde ist.
(2006)
Der Liegestuhl
Ein Liegestuhl steht auf dem Land,
er schaut und fühlt sich sehr entspannt.
Bis einer kommt und ihn besitzt
und ihm die schöne Sicht stibitzt.
Der Lügestuhl
Der Lügestuhl im Stillen grollte:
„Noch jeder, der mich je besessen,
weil er die Wahrheit finden wollte,
ist einer Lüge aufgesessen."
(2017)
Rosalie, die Himmelskuh
Steigt vom Blau des Himmels nieder
Rosalie, die Himmelskuh.
Käut das Blau des Himmels wieder,
schmatzt und legt sich dann zur Ruh.
Morgens rupft sie frische Kräuter,
schmatzt und freut sich ihres Seins.
Kratzt genussvoll sich das Euter
an den Kanten eines Steins.
Rosalie, die Himmelsmuhme,
liebt im Stillen Nachbars Pferd.
Rupft sich eine Butterblume,
die sie fressend ihm verehrt.
Rosalie liebt diese Erde
ziemlich, doch beim Kuhgebimmel
ihrer heißgeliebten Herde
denkt sie öfters an den Himmel.
Nachts betrachtet sie die Sterne,
schaut dem Großen Ochsen zu,
seufzt und muht: „Ach, wär ich gerne
wieder eine Himmelskuh!"
(2017)
Ein stiller Gruß
Die Katze tut auf leisen Pfoten,
was ihr strengstens ist verboten:
nämlich in die Ecke koten.
(2016)
In Venedig
Für Daniel
Im Geiste hast du mich
Durch die verwunschnen Gassen begleitet
Durch die schlafenden Haare einer ertrunkenen Frau
Die schlangengleich dem, der sich nähert
Seele und Sinne bestricken…
Erst wenn du aufhörst, sie zu begehren
Lässt sie dich los.
Doch nachts noch
Erscheint sie dir, umwindet und zieht dich
Unwiderstehlich mit sich hinab
In ihr feuchtwarmes fauliges Nest.
Lieder singt sie, und weiß nicht
Dass sie es tut. Nichts
Weiß sie, nichts will sie wissen
Kennt nur ihr trunkenes, in sich gewundenes Selbst
Narzisstisch berückt und verzaubert von ihrem nie
Endenden Fall. Stirbt sie nicht schon
Lange dahin, hat sie nicht tausendmal schon
ihren letzten Seufzer getan?
Abbild der Welt. Wo, wenn nicht dort
Kostet ein Milchkaffee fünfzehn Euronen
Dauert das Warten vorm Dome San Marco länger
Als ein Besuch beim
Damenfrisör? (Und das will was heißen.)
Genug denn, genug, du siehst, sie lässt mich nicht!
Eitel und unbewusst hat sie mich hypnotisiert.
Ihr nur verfallen bin ich auf ewig
(oder zumindest noch
Anderthalb Wochen).
(2012)
Worum es geht
Es geht um Macht
nicht um Angst
Es geht um Liebe
nicht um Macht
Es geht um Erkenntnis
nicht um Liebe
Es geht um Sein
nicht um Erkenntnis
Es geht um Gott
nicht um Sein
Es geht um dich
(2017)
Gehst durchs Herbstlaub…
Gehst durchs Herbstlaub
träumst das Rascheln
schwimmst im Wasser
träumst das Nass
träumst das Schlafen
träumst das Wachen
liest selbst träumend diesen Satz.
(2016)
Die Ansprache des Herrn Baron von Maître-Luftzug…
…als dieser mit seiner ganz neuen Erfindung,
einem durchsichtigen Heliumballon, in den Himmel stieg
„Werte Herren, edle Damen
mit den hocherlauchten Namen,
es ist mir eine große Ehre,
dass ich endlich alles Schwere,
was ich trage,
froh der Erde übergebe,
auf dass ich schwebe.
Vergnügte Tage."
Sprach’s und löste vom Ballong
alle Fesseln, stieg empor und fuhr davong.
Und weil der Heliumballon nun einmal durchsichtig war, konnte man natürlich nichts weiter sehen als einen jauchzenden Herrn mit Stock und Zylinder, welcher in einem Weidenkorb über den Himmel fuhr. Die Leute glaubten darum nicht so recht an die Existenz der neuen Erfindung und hielten dies alles – wieder einmal – für einen geschickten Trick.
(2010)
Ein Engel spricht
Wünscht euch keine Flügel –
sondern breitet sie aus.
(2017)
Abendlied
Der Mond ist ausgegangen,
die goldnen Sternlein bangen
um Hambachs alten Forst.
Der Forst steht schwarz und wartet,
bis man die Bagger startet
bei RWE, dem dummen Horst.
(2018)
II. Kurztexte und Erzählungen
Weit draußen, jenseits aller Ideen
von richtig und falsch, liegt ein
Feld – dort will ich dich treffen.
Rumi
Weit draußen...
Meine Radiostation steht unter Palmen auf einer winzigen Insel im Südpazifik. Die Insel ist so klein, dass man sie an einem Tag umrunden kann; man denke an den Planeten des Kleinen Prinzen. Am Morgen läuft man los, es ist angenehm kühl, die Sonne blendet noch nicht auf dem ziemlich glatten Ozean. Links liegen die Mangroven, und rechts schäumen friedfertige Brecher heran. Es wird ein schwülheißer Tag werden, also besser den Strohhut mitnehmen und mehrere Literflaschen mit kühlem Quellwasser.
Die Sendungen meiner Radiostation können überall auf der Welt in gleichbleibend hoher Qualität jederzeit empfangen werden. Die Signale sind absolut störungsfrei. Von außen sieht mein Sender aus wie eine gewöhnliche Strohhütte, aber sie ist aus Stahlbeton, mit einer riesigen Fensterfront nach Süden, aufs Meer. Beton und fugenlos schließende Türen, falls eine Flutwelle über die Insel hereinbrechen sollte. Ich muss mich nicht darum kümmern, in einem solchen Fall die Türen rechtzeitig zu verschließen. Die Automatik der Türen und Fenster ist an Seismographen gekoppelt, die in einem Ring von dreihundert Kilometern im Radius um die Insel herum angeordnet sind.
Ich weiß nicht, wer mein Programm empfängt, aber es werden einige Menschen in allen Ländern dieser Erde sein, denn ich bekomme häufig von ihnen eMails. Mein Computer sortiert sie automatisch nach Kategorien wie Freude, Lob, Dankbarkeit, Überraschung und deren Gegenteil. Ich lese sie fast alle, und einige beantworte ich.
Ich weiß, dass mein Programm überall verstanden wird, denn mein Computer übersetzt fast zeitgleich meine Moderationen korrekt in jede beliebige Sprache, und zwar genau mit der Klangfarbe und dem Ausdruck meiner Stimme.
Ich sende nicht jeden Tag, und es gibt kein Programmschema. Es kann vorkommen, dass von meiner Insel monatelang keine Funkwellen ausgehen. Dann wieder bin ich vierundzwanzig Stunden on air, kündige Sendungen an, die auch eingehalten werden, denke mir neue Formate und Konzepte aus. Mein Sender muss sich nicht um Einschaltquoten und Hörerzahlen kümmern, es gibt keine Werbung und keine Nachrichten.
Zu den Sprachen, in denen gesendet wird, zählt auch Latein. Es gibt bestimmt Menschen, die das schätzen.
Manchmal lese ich etwas vor, gelegentlich singe ich was, aber meistens spiele ich Musik. Mittels drahtlosem Internet habe ich Zugriff auf jedes jemals gespielte Musikstück, ich kann nach beliebigen Kriterien suchen und auswählen. Wenn Menschen so freundlich sind, mir ihre selbstgemachte Musik zu schicken, dann sende ich sie auch. Manchmal sofort, manchmal erst nach Jahren.
Nicht nur Musik, sondern auch Geräusche. Es kann sein, dass ich tagelang nichts als Kieselsteinklänge sende, entweder selbsterzeugte oder von irgendwo auf der Welt.
(Aufgezeichnet während eines Praktikums
im Saarländischen Rundfunk, 2007)
Wie der fliegende Teppich erfunden wurde
Eine wahre Legende
Ein Yogi reiste einst in eine ferne Stadt und erstand dort eine kostbare Yogamatte. Auf der Heimreise überkam ihn Angst, man möge ihm die Matte stehlen, und so beschloss er, sie über Nacht in einem Hotelsafe einzuschließen. Doch der Safe war viel zu klein, und wie sehr der Meister auch drückte und schob, es wollte die Matte sich nicht hineinzwängen lassen. Da endlich wurde der Druck zu groß, und die biegsame Matte schoss aus dem Safe hervor, flog zum offenen Fenster hinaus, und der Yogi, der sich an seinen Besitz klammerte, hinterdrein.
Dies geschah an einem Mittwochnachmittag vor undenklicher Zeit, als Ottoman der Schwerfällige letzter Kaiser von Thrappadozien war.
(2016)
Sechs Tiergeschichten
(2007-13)
Geschichte vom Bär
Es war mal ein Bär, der führte ein Leben.
Eines Morgens wachte er auf in einem Glas. Komisch. Ob das was mit mir zu tun hat, fragte er sich. Oder passiert das jedem mal? Und er setzte sich hin und guckte, ob es was zu gucken gab. Ein bisschen Glas, ein bisschen Gras, ein bisschen was. Immerhin! Hätte auch Beton gewesen sein können. Er wusste, dass es so was gab.
Dann sagte er sich: Es gibt nichts anderes zu gucken außer Glas und Gras. Und es gibt auch mich zu gucken. Und wenn es was zu gucken gibt, dann kanns auch einen geben, der das anguckt, was es da zu gucken gibt. Ob wohl gerade einer guckt? Und er hob eine steife Tatze und winkte ein bisschen für den, der da guckte – vielleicht. So. Und noch mal in die andere Richtung. Sicherheitshalber.
Als er fertig war mit Winken, dachte er darüber nach, was er jetzt tun wollte. Ihm fiel nichts ein außer Brummen. Also setzte er sich hin und brummte ein bisschen. Hmm-hm-hm-brm. Brm… brm. Das klang ganz anders als sonst, wegen dem Glas um ihn herum: Brmmbrm.
Er machte die Augen zu und hörte dem zu, der da brummte. So eine schöne Stimme! Er hielt sich die