- Dr. phil. Marion Mangelsdorf
Künstlerische Forschung & Ethno-Ethographie
Zentrum für Anthropologie und
Gender Studies (ZAG)
Belforstr. 20, D-79098 Freiburg - 0761.203-4216
- Ethnography, Artistic Research, Phenomological Sociology, Gender Studies, Non-representational theory, Human-Animal Studies, and 16 moreEmbodiment, Transdisciplinarity, Inter And Transdisciiplinary Art, Künstlerische Forschung, Natur- Sozialwissenschaften, Cyborg Theory, Body Language, Science and Technology Studies, Animal Studies, Animals and Animality, Embeddedness, Human-Animal Relations, Extended Mind, Philosophy and Sociology of Human/animal Relations, Cultural Theory, and Animal Ethicsedit
- In meinen Tätigkeiten erforsche ich Grenzen, die selbstverständlich zu sein scheinen: sei es zwischen den Geschlechte... moreIn meinen Tätigkeiten erforsche ich Grenzen, die selbstverständlich zu sein scheinen: sei es zwischen den Geschlechtern, Menschen und anderen Tieren, Natur- und Kulturwissenschaften oder Wissenschaft und Kunst. Wie haben sich diese Gegenüberstellungen historisch und kulturell ausgestaltet? Wie kann für die damit verbundenen Ein- und Ausschlüsse sowie Hierarchisierungen sensibilisiert werden?
1993 beendete ich mein Studium der Malerei und Kunst-/Medienpädagogik mit einer philosophischen Diplomarbeit zum Thema: „Wie vernünftig geht es in der Geschichte zu? Aspekte einer postmodernen Geschichtsmetaphysik“ bei Prof. Dr. Rainer Rotermundt, Fachhochschule Düsseldorf. Als Kulturpädagogin arbeitete ich in Düsseldorf, München und Leipzig. An diese Erfahrungen anschließend organisierte ich gemeinsam mit dem Künstler Johannes Beyerle von 2007-13 den „Kulturraum ArsMemoriae“ im Alten Schulhaus Vogelbach in der ländlichen Peripherie des Dreiländerecks zwischen Basel und Freiburg (siehe auch www.johannesBeyerle.de).
Meinen akademischen Werdegang nahm ich an der Freien Universität zu Berlin und Albert-Ludwigs-Universität Freiburg auf, wo ich Philosophie, Soziologie und Kulturwissenschaften studierte. 2006 absolvierte ich schließlich meine Promotion bei Prof. Dr. Gerburg Treusch-Dieter in der Kultursoziologie an der Freien Universität zu Berlin mit dem Thema: „Wolfsprojektionen: Wer säugt wen? Von der Ankunft der Wölfe in der Technoscience“. Parallel habe ich 1998 das „Zentrum für Anthropologie und Gender Studies“ (ZAG) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mitbegründet. Dort bin ich inzwischen als Geschäftsführerin der Freiburger Gender Studies und im Universitätsrat der Freiburger Universität tätig.
Als Mitglied der Forschergruppe „MBody. Künstlerische Forschung in Medien, Somatik, Tanz und Philosophie“ verfolge ich ethnografische und posthumanistische Ansätze. Meine inter- und transdisziplinäre Lehre und Forschung entwickelt sich zumeist im ‚Da-zwischen‘ von Kultur-/Medien-/Umweltwissenschaften, Kunst und künstlerischer Forschung. Ich bin an Transferwissen sowie partizipativen Methoden interessiert, um Kulturdialoge und Dialogkulturen zu befördern. Derzeit gestalte ich diese Thematiken als Koordinatorin des BMBF-Verbundprojekts "Gendering MINT digital" (http://www.genderingmint.uni-freiburg.de/) und als Mitarbeiterin am SFB "Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken" (https://www.sfb1015.uni-freiburg.de/de/personen/postdocs/dr-marion-mangelsdorf) weiter aus.edit
Wenn Wissenskulturen aufeinandertreffen, kann das verunsichern: All das, was in der eigenen wissenschaftlichen oder künstlerischen Disziplin als gesichertes Wissen gilt, verliert in inter-, trans- und postdiszplinären Konzepten sowie... more
Wenn Wissenskulturen aufeinandertreffen, kann das verunsichern: All das, was in der eigenen wissenschaftlichen oder künstlerischen Disziplin als gesichertes Wissen gilt, verliert in inter-, trans- und postdiszplinären Konzepten sowie konkreten Begegnungen an Selbstverständlichkeit. Zugleich können sich dabei Experimentalräume eröffnen, in denen Inhalte anders gedacht und durch alternative Formen und Methoden generiert werden.
Die Beiträger_innen des Bandes gehen in theoretischen Aufsätzen und anhand konkreter und experimenteller Beispiele den Resonanzen wie Dissonanzen, möglichen Berührungszonen, gemeinsamen Potenzialen und neuen Erkenntnisinteressen nach, die sich aus dialogischen Begegnungen – das heißt: im Dazwischen verschiedener Wissenschaften und Künste – ergeben können.
Die Beiträger_innen des Bandes gehen in theoretischen Aufsätzen und anhand konkreter und experimenteller Beispiele den Resonanzen wie Dissonanzen, möglichen Berührungszonen, gemeinsamen Potenzialen und neuen Erkenntnisinteressen nach, die sich aus dialogischen Begegnungen – das heißt: im Dazwischen verschiedener Wissenschaften und Künste – ergeben können.
Research Interests:
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"Dialoge sind umwegig", schreibt Christina Thürmer-Rohr in Neugier und Askese-Vom Siechtum des dialogischen Prinzips an der Dienstleistungs-Universität. Dialoge "brauchen Zeit. Sie halten auf. Ihr Ausgang ist offen. Die Wege sind nicht... more
"Dialoge sind umwegig", schreibt Christina Thürmer-Rohr in Neugier und Askese-Vom Siechtum des dialogischen Prinzips an der Dienstleistungs-Universität. Dialoge "brauchen Zeit. Sie halten auf. Ihr Ausgang ist offen. Die Wege sind nicht planbar, die Einsichten, Faszinationen und Enttäuschungen unerwartet. Im Dialog bewegen Menschen sich wie Fremde. Niemand weiß genau, was geschehen wird. Der Dialog hält nicht Kurs, er wird nicht durch Ziele stimuliert und nicht durch Resultate dirigiert. Er zeigt den einzelnen ihre Grenzen. Er braucht und stiftet Verwirrung. Er begibt sich in Gefahren-zonen. Er vervielfältigt das Feld der Fragen. Er löst die Gesten der Belehrung und Bekehrung ab und wird zum Wagnis für Herrschaft jeder Art." 1 Einem Dialog gleich mäandert dieser Text durch Themengebiete, die der (Un-) Muße in der zeitgenössischen Alma Mater auf der Spur sind. Er begibt sich auf eine Suchbewegung, die sich auf umwegigen Pfaden windet, die zurückzu-führen sind auf ein Gespräch im Rahmen der vom Sonderforschungsbereich "Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken" organisierten Vorlesungsreihe zum Thema "Muße und Wissenschaft" im Sommersemester 2018. Beginnen wir also den Gang durch unsere gemeinsamen Überlegungen mit einem Blick zurück in die Zeit der platonischen Dialoge. Für den antiken Philosophen wird die Muße, die das Gespräch ermöglicht und rahmt, als basal vorgestellt. So schildert Platons Symposium eine Situation geselliger Muße, in der bei Speisen und Trank leidenschaftlich diskutiert und gemeinsam nachgedacht wird. Im Rahmen dieser Erzählung entwickelt Sokrates in der Wiedergabe eines fiktiven Gesprächs mit der Seherin Diotima eine Vorstellung des Eros als Triebkraft, die hinter allem Verlangen nach dem Schönen, Guten und Wahren stünde. Damit begreift Sokrates den Eros ebenso als Grundlage allen körperlichen Verlangens wie auch allen philosophischen Fragens und Suchens. Der Eros ist demnach die Wurzel eines unstillbaren Verlangens nach Erkenntnis und somit nach wissenschaftlicher Forschung. 2 Halten wir für einen kurzen Moment inne, um-angeregt durch Platons Symposium -über unsere von zeitgenössischer ‚Sachlichkeit' ausgenüchterten akademischen Praktiken zu reflektieren und uns zugleich mit dem Siechtum sowie den Möglichkeiten ‚des dialogischen Prinzips an der Dienstleistungs-Uni-1 Christina Thürmer-Rohr, "Neugier und Askese-Vom Siechtum des dialogischen Prinzips an der Dienstleistungs-Universität", in: Thomas Greven/Oliver Jarasch (Hgg.), Für eine lebendige Wissenschaft des Politischen. Umweg als Methode (Festschrift für Ekkehart Krippendorff zum 65. Geburtstag), Frankfurt a. M. 1999, 61-74, 61. 2 Diese Beschreibung von Platons Symposium geht zurück auf die Ankündigung eines Conference Dinner im Rahmen der Tagung Verkörperte Muße. Perspektiven auf Körper, Leib und Muße, die vom SFB Muße am 13.-16. Oktober 2019 an der Universität Freiburg organisiert wurde; Vgl. https://genderingmint.pageflow.io/ verkorperte-musse (abgerufen am 8.2.2020).
Mangelsdorf: Im Rahmen der vom Sonderforschungsbereich "Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken" im Sommersemester 2018 organisierten Vorle-sungsreihe "Muße und Wissenschaft" sind wir zu einem Gespräch zusammen-gekommen. Wie, so möchte... more
Mangelsdorf: Im Rahmen der vom Sonderforschungsbereich "Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken" im Sommersemester 2018 organisierten Vorle-sungsreihe "Muße und Wissenschaft" sind wir zu einem Gespräch zusammen-gekommen. Wie, so möchte ich den Dialog eröffnen, würdest du das moderne Wissenschaftsverständnis beschreiben? Dressel: Mit dem Soziologen Rudolf Stichweh, der davon spricht, dass sich die moderne Wissenschaft einhergehend mit disziplinären Strukturen Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt hat. Seither wurde das disziplinäre System an der Universität institutionalisiert. Stichweh schreibt, eine Disziplin sei "eine Forschungsgemeinschaft und ein Kommunikationszusammenhang von Wissenschaftlern und Gelehrten, der durch gemeinsame Problemstellungen und Forschungsmethoden und nicht zuletzt durch die Entstehung effektiver Mechanismen disziplinärer Kommunikation zusammengehalten wird" 1. Das bedeutet, Disziplinen und (Sub-)Disziplinen lassen sich als zentrales Struktur-und Organisationsprinzip von Wissenschaft beschreiben, was zahlreiche Im-plikationen hat: Wie und wo stehen Ressourcen und Karrieremöglichkeiten zur Verfügung? Welche Fachsprachen, Paradigmen, aber auch welche Formen des Habitus, welche Regeln der Wissenschaftlichkeit setzen sich in Qualifikations arbeiten durch? Das heißt, es haben sich jeweils spezifische Wissenschaftskultu-ren etabliert, in denen spezifische Sprachen gesprochen werden, in denen ganz unterschiedlich damit umgegangen wird, was auf welche Weise geforscht wird, welche Fragen gestellt, aber ebenso welche Fragen gerade nicht gestellt werden. Solche disziplinär disziplinierten Wissenschaftskulturen machen durchaus Sinn. So muss innerhalb dieser Forschungsgemeinschaften nicht permanent aufs Neue verhandelt werden, was richtig und was falsch ist, was Begriffe bedeuten etc. Das ist ja nicht die schlechteste Grundlage für ein gemeinsames Kommuni-zieren und Tun. Aber wenn es darum geht, dass Menschen aus verschiedenen akademischen Disziplinen miteinander, also interdisziplinär forschen, stehen alle in gewisser Weise vor multi-oder interkulturellen Herausforderungen. Die Medizinerin und Palliativ-Care-Forscherin Katharina Heimerl, mit der ich unter anderen den Sammelband Interdisziplinär und transdisziplinär forschen.
Doris Ingrisch im Gespräch mit Marion Mangelsdorf Marion Mangelsdorf: Muße,-zuallererst ruft das Wort Assoziationen in mir wach, die männlich geprägt und mit Privilegen verbunden sind, die nicht jedermensch Sache sind. Mir kommen... more
Doris Ingrisch im Gespräch mit Marion Mangelsdorf Marion Mangelsdorf: Muße,-zuallererst ruft das Wort Assoziationen in mir wach, die männlich geprägt und mit Privilegen verbunden sind, die nicht jedermensch Sache sind. Mir kommen Abbildungen in den Sinn, auf denen ich ein Genius inmitten seiner Studierstube vor Bücherbergen sitzen sehe, lesend, schreibend und sinnierend. Oder ich sehe Gelehrte durch ehrwürdige Hallen wandeln.-Welche Assoziationen kreisen in Deinem Kopf, wenn Du das Wort ,Muße' hörst? Doris Ingrisch: Bei mir tauchen zuerst Gegenbilder auf. Emsige Menschen, nein, eigentlich Frauen und Mädchen, die immer etwas in der Hand haben, haben müssen, nicht ruhen dürfen. Und dann auch Bilder von Künstlern, nicht Künstlerinnen, eher Künstler, wo sich dann eventuell am Bildrand so etwas wie eine Muse räkelt. Irgendwie bin ich mit diesen Bildern mittendrin im 19. Jahrhundert. Es sind keine Bilder der Jetzt-Zeit und alle sind mit Geschlechterbildern, in denen sich Geschlechterverhältnisse spiegeln, verbunden. Marion Mangelsdorf: Überspitzt würde ich behaupten, dass die zuvor beschriebenen klassischen Muße-Darstellungen damit einhergehen, eine abendländische Zentrierung auf �en geni�len m�nnlichen �ei�� �� gl�ri��ieren. ��n�r���ieren� ���� �ehe ich Frauenkörper, ähnlich wie Du, nackte Körper, die sich begehrlichen Blicken und auf einer Picknickdecke der Sonne entgegenstrecken. Die weibliche Ausformung der Muße steht der männlichen komplementär gegenüber, verkörpert die sinnliche und erotische Seite eines tätigen Nichtstuns. Was meinst Du? Doris Ingrisch: Es ist doch erschütternd, wie unentrinnbar-wenn wir uns erlauben, den Fokus darauf zu lenken-auch dieser Begriff, der auf den ersten Blick doch so gar nicht mit Geschlecht verbunden zu sein scheint, über Geschlechter-und Wissensordnungen d� ni��t �i�d �nd ��in� i�k� �ti�k�it �nt ��t�t �nn ��n M� � ��t d�nn �� � d�� n�� d�� �� ��� �t �nt���� ��nd �nd n�t ��i � �ind di��� M� � �o���n ���i�� wieder unterschiedlich kodiert und erfahren bestimmte Bewertungen.
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in: Anja Kraus / Jürgen Budde / Maud Hietzge / Christoph Wulf (Hrsg.) Handbuch Schweigendes Wissen. Erziehung, Bildung, Sozialisation und Lernen. Weinheim: Beltz Juventa, 2016.
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Ausstellungskatalog zur gleichnamigen Ausstellung von Frédéric Letellier im Museum Markgräflerland mit einem Text von Marion Mangelsdorf
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interdisziplinäres Studienprojekt zur gleichnamigen Ausstellung der Künstlerin Mathilde ter Heijne im Museum für Neue Kunst, Freiburg 2014
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mit Mó-is-ma (Mónica Alarcón, Ines Lechleitner & Marion Mangelsdorf), Experimentalraum Altes Schulhaus
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mit einem Text von Peter Bürger (2014) Nach der Avantgarde, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, S. 144–148.
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With Gendering marteloscopes we outline a process of development: We've produced videographic material in marteloscopes, which set in forests trees, tablets, and people in dialogues with each other. The videography and the on-site... more
With Gendering marteloscopes we outline a process of development: We've produced videographic material in marteloscopes, which set in forests trees, tablets, and people in dialogues with each other. The videography and the on-site experiences will be reflected with approaches to Gender in Science and Technology Studies, and combined with digital supported collaborative didactic through interactive documentaries into Open Science Modules.
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Neue Medien dienen als populäre Vermittlungsträger zivilgesellschaftlicher Entwicklung. 23 Studierende der Hochschule Furtwangen und der German University in Cairo erstellten transkulturelle Videodialoge zu aktuellen gesellschaftlichen... more
Neue Medien dienen als populäre Vermittlungsträger zivilgesellschaftlicher Entwicklung. 23 Studierende der Hochschule Furtwangen und der German University in Cairo erstellten transkulturelle Videodialoge zu aktuellen gesellschaftlichen Transformationsprozessen in Ägypten. Der Fokus des einwöchigen Workshops im Mai 2013 lag auf der Beobachtung von Rollenmodellen und Verkörperungspraktiken in familiären Strukturen. Das Projekt wurde finanziert aus Mitteln des Auswärtigen Amts über das DAAD-Programm zur Förderung zivilgesellschaftlich-demokratischer Strukturen in Ägypten.
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Diskussionen rund um die EX(zellenzstrategie)