Location via proxy:   [ UP ]  
[Report a bug]   [Manage cookies]                
Mittelbyzantinischer Schmu ck Antje Bosselmann-Ruickbie Die Dissertatron Byz. Schmuck des 9.-73. /fts. (Uni Bonn 2007) untersucht auf der Basis von 167 datierten Schmuckstücken sowie vieler Vergleichsstücke Materialien und Technik, Typologie, Träger/innen, Funktion, Tragew,eise, Ikonographie, Ornamentik und Stil. Jedoch ist die Materialbasis lückenhaft: Aus dem 9. Jh. sind kaum Objekte überliefert, aus dem 10. jh. haben sich dagegen drei Schatzfunde (Preslav, Thessaloniki, Kreta) erhalten. Etiiche Ringe lassen sich durch ihre Inschriften v.a. in das 10./11.Ih. datieren, der Schatzfund aus Thessaloniki stammt erst wieder aus dem 12.113. lh. Wichtigster Hortfund ist der Preslav-Schatz aus Bulgarien, wohl ein Hochzeitsgeschenk des byz. Kaisers an den Zaren. Den Objekten lässt sich weiterer Schmuck zugesellen, gewiss aus derselben, nicht lokalisierbaren Hofwerkstatt in Konstantinopel (Emaiiarmreifpaar, Thessaloniki; Ohrringpaar, zwei Ringe, Washington; bemaltes Glasgefäß, Venedig, mit silbervergoldeten Henkeln). Für Emailohrringe aus Kreta kann wie beim Preslav-schatz vermutet n'erden, dass es sich um diplomatische Geschenke handelte. Darnrt ergibt sich eine Basis für die Beurteilung byz. Schmucks im Umfeld des Kaiserhofes in der 1. H. d. 10. Jhs. Dagegen ist der Schatzfund von Thessaloniki (zu'ei Armreifpaare, 14 Ringe) aufgrund von Vergleichsstücken v.a. aus dem Westen wohl einem Mitglied der fränkischen Besatzung von Thessaloniki zuzuordnen (Vergrabung späiestens Mitte 13. Jh., 12467). Die Materialbasis wird weiterhin durch Grab- bzw-. Einzelfunde und umdatierte Funde (2.8. Gräberfeld von Tegani) ergänzt, '"vährend etliche Fälschungen ausgeschlossen wurden (2.8. ,,Tztmiskes"-Ohrringe, Berlin). Untersucht wurden auch schriftlichen Quellen, die jedoch kaum aussagekrä{tig sind, dagegen geben 32 bildliche Quellen Hinweise auf Trägerschaft und Funktion, lassen sich aber kaum mit i{ealien in Einklang bringen (Ausnahme: Stifterin Anna Radene, Hg. Anargyroi, Kastoria). Die Ikonographie des mittelbyz. Schmucks ist zunächst v.a. floral, dann aber auch abstrakt-geometrisch. Szenische Darstellungen gibt es kaum, figürliche Darstellunp;en sind auch eher selten (Christus, Maria, Heilige; Tiere/Fabelwesen wie Hund, Pfau, Adler, Greif, Senmurv). Vö1lig fehlen die in frühbvz. Zeit verwendeten Symbole wie Chirogramm, Anker, Fische. Wichtigster Unterschied zwischen früh- und mitteibyz. Schmuck ist die fehiende Durchbruchtechnik opr.i-s interrosile. Aufgegeben n-erden auch bestimmte Formen, z-8. die im 6.17. Jh. gän19 gige Ringform mit dünner runder Schiene und runder, ovaler oder eckiger Platte. Mitteilungsheft . .Nr . 28 20081200e www.agca.de www. a gca-sp aeta ntike -b y z anz. de Herausgegeben im Namen des Vorstands von Niclas-G. Weiss M.A. und Frank Albert