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Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, ist der zentrale Selbstanspruch der Bahnhofsmission. In unterschiedlichen Notsituationen erhalten dadurch ganz verschiedene Personen im und am Bahnhof Hilfe und Unterstützung. Eine empirische Studie... more
Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, ist der zentrale Selbstanspruch der Bahnhofsmission. In unterschiedlichen Notsituationen erhalten dadurch ganz verschiedene Personen im und am Bahnhof Hilfe und Unterstützung. Eine empirische Studie zur Praxis und Vielfalt bahnhofsmissionarischer Arbeit versucht jetzt aus theologischer Sicht einen Beitrag zur Theorie des Helfens.
Editorial zum Themenheft „Antisemitismus – eine Herausforderung für Kirche und Gesellschaft“
Why theology? The paper explores this fundamental question in eight steps. Firstly, the interests of both the state and the church in a university education of theologians are reflected upon. Subsequently, the question arises why teachers... more
Why theology? The paper explores this fundamental question in eight steps. Firstly, the interests of both the state and the church in a university education of theologians are reflected upon. Subsequently, the question arises why teachers of religion and professionally educated chaplains are needed at all in modern society. The reference to non-Christian religions can sharpen the view for this question anew. Then it is asked what function religion has in modern society. In this context, the author examines the particular challenges posed by the Corona pandemic in the recent past. In doing so, she shows that religion refers to the unsolvable questions. Theology, therefore, has to face (in systematic theology) on the one hand the crisis of God in modern society and to reflect (in practical theology) on the other hand a humane approach of dying and death. In the end, the author comes back to the role of faith for scientific-theological truth finding. Faith strives to understand itself. That is what theology is for.
Throughout the last hundred years, the soul was considered an unsuitable anthropological concept and therefore rejected in scientific theology. At the same time, the soul's plausibility in religious practice remained steadfast. This... more
Throughout the last hundred years, the soul was considered an unsuitable anthropological concept and therefore rejected in scientific theology. At the same time, the soul's plausibility in religious practice remained steadfast. This hiatus is a problem perceived particularly in the domain of pastoral care. This article deals with the reasons for scholarly scepticism and at the same time suggests ways of how to speak about the soul-in terms of epistemology, exegesis and systematic theology. The reflections aim at constructively helping pastors to connect discussions of the soul to practice, including but not limited to the context of dying, death and mourning.
Auch die Kirche als eine Art "Sinngebungsagentur" gehört zu den Betroffenen der Corona-Pandemie. Dennoch darf von ihr mehr erwartet werden als nur diakonisch zu helfen oder zu wiederholen, was andere bereits gesagt hatten. Isolde Karle... more
Auch die Kirche als eine Art "Sinngebungsagentur" gehört zu den Betroffenen der Corona-Pandemie. Dennoch darf von ihr mehr erwartet werden als nur diakonisch zu helfen oder zu wiederholen, was andere bereits gesagt hatten. Isolde Karle beleuchtet einige Herausforderungen, die sich aus ihrer Sicht mit Blick auf die Pandemie stellen.
Die soziologische Analyse der Beratungsgesellschaft führt die Paradoxien des Ratgebergeschäftes vor Augen. Besonders problematisch erscheint die Vorstellung, über Willenskraft gute Absichten in erwünschte Ergebnisse umsetzen und das... more
Die soziologische Analyse der Beratungsgesellschaft führt die Paradoxien des Ratgebergeschäftes vor Augen. Besonders problematisch erscheint die Vorstellung, über Willenskraft gute Absichten in erwünschte Ergebnisse umsetzen und das eigene Selbst optimal entfalten zu können. Doch kann sich die Kirche trotz aller Ambivalenzen der Ratgeberliteratur der Suche nach konkreter Hilfe und Orientierung für die Lebensführung nicht entziehen. In diesem Zusammenhang geht der Beitrag dem Sinn ritueller Handlungen und Verhaltensmuster nach, der Frage, wie der Rat in der Seelsorge zu reetablieren sein könnte und warum und inwiefern die Predigt die Aufgabe der Lebensberatung ernstnehmen müsste. Schließlich wird geklärt, was all dies mit der Botschaft des Evangeliums und der Gnade der Selbstakzeptanz zu tun hat.
Critical Comments made by Dietrich Stollberg, advocate of pastoral psychology, to Isolde Karle on her sociological description of the pastoral profession, and Isolde Karle's reply.
Der Pfarrberuf erscheint aus berufstheoretischer Perspektive als Profession. Er weist in seiner Struktur eine besondere Typik auf, die er mit anderen Professionen teilt. Auf dem Hintergrund dieser besonderen Berufstypik ist der Frage... more
Der Pfarrberuf erscheint aus berufstheoretischer Perspektive als Profession. Er weist in seiner Struktur eine besondere Typik auf, die er mit anderen Professionen teilt. Auf dem Hintergrund dieser besonderen Berufstypik ist der Frage nachzugehen, worin pastorale Kompetenz besteht. Dabei ist zunächst zu klären, was unter einer Profession zu verstehen ist und wie sich die modernen Professionen zur funktional differenzierten Gesellschaftsstruktur verhalten. Nach diesen grundsätzlichen Erwägungen werden unter den Stichworten Interaktion und Sachthematik die beiden wesentlichen Bezugsgrößen einer Profession entfaltet und die kommunikativen, berufsethischen und theologischen Aspekte pastoraler Kompetenz benannt und erläutert. Abschließend werden unter dem Stichwort Überkomplexität einige Implikationen dieses Verständnisses von pastoraler Kompetenz für die Ausbildung von Theologinnen und Theologen angedeutet.
Je nach Standpunkt wird beklagt oder begrüßt, dass die Kirche in der modernen Gesellschaft an kulturellem Einfluss verloren hat. Eine differenzierte Analyse im Anschluss an Niklas Luhmann zeigt indes, dass die Rede vom schwindenden... more
Je nach Standpunkt wird beklagt oder begrüßt, dass die Kirche in der modernen Gesellschaft an kulturellem Einfluss verloren hat. Eine differenzierte Analyse im Anschluss an Niklas Luhmann zeigt indes, dass die Rede vom schwindenden Einfluss der Kirche unscharf und einseitig ist und die funktionale Differenzierung der Gesellschaft nicht nur Nachteile, sondern auch spezifische Chancen für Religion und Kirche mit sich brachte und bringt. Dies wird im Hinblick auf die Exklusionsproblematik besonders deutlich. Der Beitrag zeigt, dass das Religionssystem aufgrund seiner gesellschaftlichen Sonderstellung spezifische Möglichkeiten hat, den Exklusionseffekten der Gesellschaft wirksam zu begegnen. Verschiedene Inklusionsformen der Kirche werden vorgestellt und die besondere Sensibilität christlicher Programmatik für die Differenz von Exklusion und Inklusion entfaltet.
Eine Schwächung des Pfarramtes führt nicht automatisch zu einer Stärkung der ehrenamtlich engagierten Gemeindeglieder - und umgekehrt. Die Stuttgarter Pfarrerin und Privatdozentin Isolde Karle erinnert daran, dass Luthers Auffassung vom... more
Eine Schwächung des Pfarramtes führt nicht automatisch zu einer Stärkung der ehrenamtlich engagierten Gemeindeglieder - und umgekehrt. Die Stuttgarter Pfarrerin und Privatdozentin Isolde Karle erinnert daran, dass Luthers Auffassung vom Allgemeinen Priestertum Spielräume wechselseitigen Einflusses für Pfarrer und Ehrenamtliche eröffnet.
Schleiermacher developed an art of preaching whose purpose was to strengthen faith. In it, issues of communication, content and rhetoric were related to each other rather than being player off against each other. In addition, the... more
Schleiermacher developed an art of preaching whose purpose was to strengthen faith. In it, issues of communication, content and rhetoric were related to each other rather than being player off against each other. In addition, the relationship between individuality and sociality and between the minister as a person and his congregation was not seen as antagonistic, but as something which could benefit both sides.
Eduard Thurneysen galt der Seelsorgebewegung als autoritär und unmodern. Liest man Thurneysen aus differenztheoretischer Perspektive, kommt man zu anderen Ergebnissen. Dann zeigt sich, dass Thurneysen mit seiner Deutung von Sünde die... more
Eduard Thurneysen galt der Seelsorgebewegung als autoritär und unmodern. Liest man Thurneysen aus differenztheoretischer Perspektive, kommt man zu anderen Ergebnissen. Dann zeigt sich, dass Thurneysen mit seiner Deutung von Sünde die Ortlosigkeit und Zerrissenheit des modernen und fragmentierten Individuums einfühlsam beschreibt, statt den naiven Identitätsmustern der Ganzheitlichkeit zu folgen. Dann wird deutlich, dass Thurneysens vielfach kritisierte Rede vom »Bruch« und von der Psychologie als Hilfswissenschaft als Ausdruck seiner hohen Sensibilität für Differenzen zu würdigen ist. Thurneysen beklagt diese Differenzen nicht, er sieht darin vielmehr eine Chance für Seelsorgepraxis und -lehre. Denn die Poimenik kann von der Psychologie nur lernen, wenn sie nicht mit ihr verschmilzt, sondern sich von ihr anregen lässt, dabei aber ihre eigene Perspektive auf den Menschen nicht aufgibt und umgekehrt die Eigenperspektive der Psychologie respektiert. Es geht Thurneysen deshalb im Hinblick auf den poimenischen Diskurs dezidiert nicht um eine christliche Psychologie, sondern um einen christlichen Gebrauch von Psychologie. Thurneysens Rede vom Bruch soll wiederum deutlich machen, dass christliche Seelsorge nicht das Ziel haben kann, sich quasi weltanschaulich neutral in einen Menschen einzufühlen, sondern dessen Selbstverständnis im Horizont christlicher Hoffnung in heilsamer Weise zu irritieren und neu zu orientieren.
Dem sperrigen Bekenntnis Bullingers, dass im Predigtwort Gott selbst zur Sprache kommt, liegt der Glaube an das Fleisch gewordene Wort, an den im Wort präsenten Christus zugrunde. Die Gegenwart Gottes wird damit einem sozialen... more
Dem sperrigen Bekenntnis Bullingers, dass im Predigtwort Gott selbst zur Sprache kommt, liegt der
Glaube an das Fleisch gewordene Wort, an den im Wort präsenten Christus zugrunde. Die Gegenwart Gottes wird damit einem sozialen Sachverhalt - dem der Kommunikation des Evangeliums zugeschrieben. Die Kommunikation ist systemtheoretisch betrachtet nicht einfach als Summe der
Mitteilungsabsichten des Predigers zu begreifen, sondern stellt eine emergente Ebene jenseits der
einzelnen an ihr beteiligten Bewusstseine dar. Beide, Hörende und Predigende, werden durch die
Kommunikation des Wortes Gottes angeregt und affiziert und beeinflussen selbst wiederum andere
durch ihr Zuhören, ihr Reden, Singen und Beten. Ort der Selbstvergegenwärtigung Christi und des
Wirkens des Geistes ist damit die Gemeinde und der Prozess der Kommunikation, nicht eine einzelne Person, die als Sprachrohr Gottes fungierte oder hierarchisch über der Gemeinde stünde.
Zugleich nimmt die BullingerFormel die Predigenden in die Pflicht: Wer predigt, wagt es, von Gott
zu reden. Es geht bei der Predigt deshalb nicht nur um Betroffenheitserlebnisse oder ästhetischen
Genuss, sondern auch um die Frage ihrer Wahrheit und Verbindlichkeit. Die Predigt des Evangeliums ist als der Ort zu begreifen, an dem der inkarnierte Christus selbst durch die Gemeinde schreitet und sich Glaube, Liebe und Hoffnung entfalten können.
Ausgangspunkt der Fragestellung ist die Beobachtung, dass wir seit Beginn der Moderne in einer Zeit der radikalen Verdiesseitigung leben, zugleich aber die Sehnsucht nach Transzendenz empirisch vielfältig zu belegen ist. Das führt... more
Ausgangspunkt der Fragestellung ist die Beobachtung, dass wir seit Beginn der Moderne in einer Zeit der radikalen Verdiesseitigung leben, zugleich aber die Sehnsucht nach Transzendenz empirisch vielfältig zu belegen ist. Das führt theologisch zu der Frage, ob und ggf. wie wir nach Aufklärung und Religionskritik noch vom Himmel reden können. Friedrich Schleiermacher hat als berühmter Exponent moderner Theologie jede Jenseitsvertröstung radikal abgelehnt, die erkenntnistheoretischen Grenzen jeder eschatologischen Rede hervorgehoben
und zugleich behutsam eine metaphorische Rede vom Himmel eingeklagt und praktiziert.
Diesen Spuren folgt der Aufsatz, indem er im Anschluss an neue schöpfungstheologische Studien den Himmel als eine eigene, von Gott geschaffene überkomplexe Wirklichkeit, die uns letztlich entzogen bleibt, begreift. Ist der Himmel Geschöpf und damit von Gott zu unterscheiden, der im Unterschied zum Himmel sowohl auf Seiten der Transzendenz (des Himmels) als auch der Immanenz (der Erde) vorkommen kann, ergeben sich im Anschluss an die biblische Tradition behutsame Imaginationen des Himmels als einer Welt, die nicht auf die Seele-Gott-Beziehung reduziert werden kann und darf. Der Himmel hat dann keinen eskapistischen Charakter mehr, sondern wirkt sich unmittelbar auf das Leben auf der Erde aus, sowohl im Hinblick auf den Horizont ihrer möglichen Veränderung, als auch im Hinblick auf die Erkenntnis der Endlichkeit und Begrenztheit menschlicher Wahrnehmungsformen und Existenz, die zu einer realistisch-liebevollen Hinwendung zum irdischen Leben führt.
In den praktisch-theologischen Konsequenzen wird das Eigenrecht der religiösen Rede vom Himmel anhand der Stufen kognitiver Entwicklung von Kindern und Jugendlichen entfaltet, um dann ausgiebig auch der religiösen Praxis selbst Raum zu geben. Entscheidend ist bei all den genannten Beispielen die vielfältige Verwendung der Metaphern in Bezug auf den Himmel, die sich gegenseitig relativieren und ergänzen und sich im Spannungsfeld zwischen barocker Überladung und abstrakter Reduktion bewegen. Die Beispiele aus der seelsorgerlichen Praxis, die zum Teil auch Gegenstand literarischer Werke sind, zeigen dabei, wie elementar und grundlegend eine poetisch-metaphorische und theologisch reflektierte Sprachkompetenz
in Bezug auf den Himmel ist.
The following essay tries to describe that pastoral care for policemen and -women has a lot of resources when they are reflected theologically. Especially the problem of being "poisoned" by a destructive surrounding can be reconstructed... more
The following essay tries to describe that pastoral care for policemen and -women has
a lot of resources when they are reflected theologically. Especially the problem of being "poisoned"
by a destructive surrounding can be reconstructed by Christian theology. That may be a help not
only to understand the complex dynamics of police work but also to offer important resources for
the difficult and challenging work of policemen and -women.
Der Aufsatz versteht sich als Beitrag zur Diskussion um die Zukunft der Kirche, die durch das Impulspapier der EKD initiiert wurde. Er prüft kritisch die These von der Wiederkehr der Religion und unterzieht das Vorhaben der EKD, gegen den... more
Der Aufsatz versteht sich als Beitrag zur Diskussion um die Zukunft der Kirche, die durch das Impulspapier der EKD initiiert wurde. Er prüft kritisch die These von der Wiederkehr der Religion und unterzieht das Vorhaben der EKD, gegen den Trend zu wachsen, einer nüchternen Analyse. Nur auf dem Hintergrund einer solch realistischen Analyse können falscher Aktionismus und eine Selbstüberforderung kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermieden werden. Ausführlich geht der Beitrag sodann der im Impulspapier unterschätzten Rolle der Ortsgemeinden und Ortspastorinnen und -pastoren nach und plädiert für mehr Behutsamkeit und Umsicht bei der anvisierten Umstrukturierung der Gemeinden. Schließlich ist zu fragen, ob nicht die Artikulationsprobleme des christlichen Glaubens unter modernen Bedingungen die eigentliche Krise der Kirche ausmachen und wie dieser zentralen inhaltlichen Herausforderung konkret begegnet werden könnte.
Unser Körper ist hoffnungslos an seine kulturellen Bedeutungen gebunden. Besonders die Zuschreibung der Geschlechterrollen ist geradezu betoniert. Überraschenderweise legt bereits der Apostel Paulus nahe, dass das - jedenfalls in der... more
Unser Körper ist hoffnungslos an seine kulturellen Bedeutungen gebunden. Besonders die Zuschreibung der Geschlechterrollen ist geradezu betoniert. Überraschenderweise legt bereits der Apostel Paulus nahe, dass das - jedenfalls in der Kirche - ander sein könnte, zeigt Isolde Karle, Theologieprofessorin in Bochum.
Eine ernüchternde Bilanz aus drei Jahrzehnten Erfahrungen mit pfarramtlichen Teildiensten zieht die in Bochum lehrende Praktische Theologin, die weithin bekannt geworden ist durch ihre professionstheoretischen Untersuchungen zum... more
Eine ernüchternde Bilanz aus drei Jahrzehnten Erfahrungen mit pfarramtlichen Teildiensten zieht die in Bochum lehrende Praktische Theologin, die weithin bekannt geworden ist durch ihre professionstheoretischen Untersuchungen zum Pfarrberuf. Unabweisbar und zu begrüßen unter stellenplanerischen und familienpolitischen Gesichtspunkten, aber zugleich auch unverkennbar im Dilemma zwischen Selbstausbeutung einerseits und Selbstentwertung andererseits gilt es, eines
weitere Ausweitung von Teildiensten abzuwägen unter dem Gesichtspunkt, welche weitreichende Veränderung im Pfarrerbild und in der Funktionsweise des Pfarrberufs davon zu erwarten sind - und wie wünschenswert solche Veränderungen sein können.
In ihrem Buch "Da ist nicht mehr Mann noch Frau ..." entwirft die Theologin Isolde Karle, Professorin für Praktische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum, eine "Theologie jenseits der Geschlechterdifferenz". Welche Konsequenzen... more
In ihrem Buch "Da ist nicht mehr Mann noch Frau ..." entwirft die Theologin Isolde Karle, Professorin für Praktische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum, eine "Theologie jenseits der Geschlechterdifferenz". Welche Konsequenzen ergeben sich für das gegenwärtige kirchliche Handeln, wenn Differenzierungen wie "männlich-weiblich" in der Neuschöpfung in Christus keine tragende Bedeutung mehr besitzen? Die Fragen stellte Dr. Christiane Wessels, Referentin für Frauenbildung am Zentrum Bildung der EKHN, Darmstadt.
Eine "Theologie jenseits der Geschlechterdifferenz" entwirft die Theologin Isolde Karle. Sie ist Professorin für Praktische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum. ln ihrem 2006 erschienenen Buch "Da ist nicht mehr Mann noch Frau ... "... more
Eine "Theologie jenseits der Geschlechterdifferenz" entwirft die Theologin Isolde Karle. Sie ist Professorin für Praktische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum. ln ihrem 2006 erschienenen Buch "Da ist nicht mehr Mann noch Frau ... " interpretiert sie biblische Traditionen zur Konstruktion von Zweigeschlechtlichkeit neu vor dem Hintergrund sozialwissenschaftlicher gendertheoretischer Diskurse. Welche Konsequenzen für das heutige kirchliche Handeln ergeben sich, wenn davon ausgegangen wird, dass Differenzierungen, wie etwa "männlich - weiblich ", letztlich in der Neuschöpfung in Christus keine tragende Relevanz mehr haben? Mit der Bochumer Theologin sprach
Christiane Wessels.
In the presence people tend to ask for the spiritual or psychological meaning of illnesses. This is due to the fact that they aim to control their body and their finitude. In Christianity we have a tradition that seeks in a similar way... more
In the presence people tend to ask for the spiritual or psychological meaning of illnesses. This is due to the fact that they aim to control their body and their finitude. In Christianity we have a tradition that seeks in a similar way for a religious purpose of suffering. But there is also a tradition (i. e. Hiob) that refuses to make sense out of dangerous illness. Faith is understood then as a power that dispenses from a religious use of pain and disease.
Der Status des Pfarrberufs in der evangelischen Kirche ist umstritten. Tendenzen einer Deprofessionalisierung lassen sich deutlich ausmachen, auch im EKD-Impulspapier "Kirche der Freiheit". Isolde Karle erläutert, was Professionalität im... more
Der Status des Pfarrberufs in der evangelischen Kirche ist umstritten. Tendenzen einer Deprofessionalisierung lassen sich deutlich ausmachen, auch im EKD-Impulspapier "Kirche der Freiheit". Isolde Karle erläutert, was Professionalität im und für den Pfarrberuf bedeutet und warum zwar alle Christen Priester, aber nicht alle Pfarrer sind.
This essay analyzes the socio-structural conditions of clinical pastoral care and describes the special potential of pastoral care in the hospital. Religion and medicine are related to each other but follow different perspectives. That is... more
This essay analyzes the socio-structural conditions of clinical pastoral care and describes the special potential of pastoral care in the hospital. Religion and medicine are related to each other but follow different perspectives. That is why it seems to be problematic to integrate pastoral care as fourth column in the health care system as the concept of spiritual care suggests. The concept of spiritual care might make sense in a palliative care unit, because palliative care is itself at the fringe of the health care system.
In einer Zeit, in der Kirchengemeinden tendenziell als Auslaufmodelle betrachtet werden, sucht der folgende Beitrag der Frage nachzugehen, warum die Kirche bleibend auf Gemeinden angewiesen ist. Dazu wird zunächst die historische... more
In einer Zeit, in der Kirchengemeinden tendenziell als Auslaufmodelle betrachtet werden, sucht der folgende Beitrag der Frage nachzugehen, warum die Kirche bleibend auf Gemeinden angewiesen ist. Dazu wird zunächst die historische Bedeutung der Gemeindereligiosität herausgearbeitet und sodann soziologisch analysiert, inwiefern die Kirchenorganisation auf die Flexibilität der Umweltanpassung dezentraler Gemeinden angewiesen ist, um überhaupt funktionieren zu können. Daran anschließend geht es um die »Verörtlichung des Glaubens« und die ortsgebundenen face-to-face Kommunikationen, von denen die Kirche lebt. Gemeinden sind Räume der Begegnung und als solche mit vielfältigen Engagements geselliger und politischer Art vernetzt. In diesem Zusammenhang wird auch auf das vielfach unterschätzte zivilgesellschaftliche und milieuübergreifende Potential kirchengemeindlicher Praxis hingewiesen.
Die Kirche kann bei ihrer Selbstorganisation auf eine normative Orientierung am Evangelium nicht verzichten, sie verlöre sonst an Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft. Es gehört zum Selbstverständnis evangelischer Kirche, sich an der... more
Die Kirche kann bei ihrer Selbstorganisation auf eine normative Orientierung am Evangelium nicht verzichten, sie verlöre sonst an Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft. Es gehört zum Selbstverständnis evangelischer Kirche, sich an der Gemeinde zu orientieren. Evangelische Kirche ist Kirche von unten. Demgegenüber zeigt die Kirche der Gegenwart Tendenzen, zentral gesteuerte, dienstleistungsorientierte und marktförmige Sozialformen zu präferieren. Diese Anpassung an die Rationalität des Wirtschaftssystems ist weder im Hinblick auf die religiöse Sozialisation, noch im Hinblick auf die Bindung an die Kirche (und ihre Finanzierung) weiterführend. Nur eine dezentrale, netzwerkartige Kirche, die vor Ort flexibel auf unterschiedliche Anforderungen und soziale Umwelten reagieren kann, hat Zukunft. Sie pflegt eine Glaubenskultur mitten in den lokalen Sozialräumen und gesellschaftlichen Brennpunkten, engagiert sich zivilgesellschaftlich und übt in christliche Lebenskunst ein.
Das Streben nach Glück ist ein urmenschlicher Impuls. Deshalb ist es wichtig und gut, dass sich die Theologie dem Phänomen Glück zuwendet. Zugleich ist unverkennbar, dass die Suche nach gelingendem Leben und die große Sehnsucht nach Glück... more
Das Streben nach Glück ist ein urmenschlicher Impuls. Deshalb ist es wichtig und gut, dass sich die Theologie dem Phänomen Glück zuwendet. Zugleich ist unverkennbar, dass die Suche nach gelingendem Leben und die große Sehnsucht nach Glück und Erfüllung in der spätmodernen Gesellschaft ganz spezifische Züge tragen und auch mit ganz neuen Zwängen einhergehen. Ich will mit einer soziologischen Analyse beginnen. Wie die Theologie betont die Soziologie durchweg den ambivalenten Charakter modernen Glücksstrebens. Im zweiten Teil meines Beitrages geht es deshalb um die Frage, worin Glück eigentlich besteht, wie es theologisch zu deuten ist und inwiefern wir etwas zum Glücklichsein beitragen können oder nicht. Im dritten Teil frage ich schließlich unter praktisch-theologischer Perspektive nach den Konsequenzen für die Praxis der Kirche, für Seelsorge, Predigt und Gottesdienst. Wie kann die kirchliche Praxis kritisch und konstruktiv zugleich an das Bedürfnis nach Glück und die Suche nach Rat und Lebenshilfe anknüpfen?
Pastoral care in jail has to deal with the hopelessness and desperation of people following long-term arrestment. For pastoral care it is essential to endure and share the powerlessness and hopelessness of imprisoned people. The pastoral... more
Pastoral care in jail has to deal with the hopelessness and desperation of people following long-term arrestment. For pastoral care it is essential to endure and share the powerlessness and hopelessness of imprisoned people. The pastoral approach does not focus on psychiatric symptoms or resocialization efforts. In contrast, pastoral care provides companionship and offers solace in situations when even therapeutic intervention is no longer indicated. A theology of suffering may be of help for the minister in order to resist any temptation to interpret a situation of senselessness as an intrinsically meaningful one. Neither the attribution nor the discovery of meaning is at the center of pastoral care, even though pastoral care may help people to find sense and meaning in spite of the experience of useless and aimless suffering.
Empirical studies show that the current sexual practices of adolescents and adults cannot be regarded as »depraved«. Monogamous concepts of morality and (serially) monogamous behavior determine the great majority of sexual relationships.... more
Empirical studies show that the current sexual practices of adolescents and adults cannot be regarded as »depraved«. Monogamous concepts of morality and (serially) monogamous behavior determine the great majority of sexual relationships. Concerning social theory, we must keep in mind that the repression of the body in the functionally differentiated society leads to an immense upward revaluation of the body. The societal suggestion of »sexual fitness« in all its ambivalence should be placed in this context. Overall, it appears that protestant sexual ethics has good reason to draw on the late modern democratisation of intimate relationships as well as the new »consensus morality«, which seeks to apply equality and reciprocity in practice. At the same time, it should be noted that a consensus of two may harm or injure a third person. On this basis, the article develops social ethical consequences for the practice of hetero- and homosexuality, for the plurality of sexual ways of life, and – last but not least – for traditional gender norms (burdensome to experiencing sexuality). Overall, it appears that nowadays, sexual ethics can only develop a convincing normativity if it confronts the burdensome legacy of modern gender stereotypes and its own, latently body–hostile traditions critically.
Interview mit Silke Stürmer
In her analysis of late modern relationship patterns, the Israeli sociologist Eva Illouz found a new emotional imbalance between men and women. Continuing her considerations, the author of this essay searches for ways to improve life and... more
In her analysis of late modern relationship patterns, the Israeli sociologist Eva Illouz found a new emotional imbalance between men and women. Continuing her considerations, the author of this essay searches for ways to improve life and social relations avoiding both an under-and overestimation of sexuality.
Die Evangelische Kirche in Deutschland hat vor sechs Jahren einen umfassenden Reformprozess angestoßen. Waren dessen Ziele hilfreich? Wo ist bei einer Reform in der evangelischen Kirche überhaupt anzusetzen? Darüber sprachen wir mit... more
Die Evangelische Kirche in Deutschland hat vor sechs Jahren einen umfassenden Reformprozess angestoßen. Waren dessen Ziele hilfreich? Wo ist bei einer Reform in der evangelischen Kirche überhaupt anzusetzen? Darüber sprachen wir mit Isolde Karle, Professorin für Praktische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der
Universität Bochum. Die Fragen stellte Ulrich Ruh.
The guidelines on family life published by the EKD (Evangelical Church in Germany) has triggered an intensive debate, especially regarding the understanding of marriage. The author demonstrates that the objections against same-sex... more
The guidelines on family life published by the EKD (Evangelical Church in Germany) has triggered an intensive debate, especially regarding the understanding of marriage. The author demonstrates that the objections against same-sex marriage are not substantial. Instead the church should rather have an interest in opening up marriage because it highly values the concept of lasting love. On the other hand, the author points to the fact that, despite high divorce rates, the integrative force of marriage as an institution should not be underestimated. She discusses from a sociological, juridical and theological perspective how marriage provides stability, relief, confirmation, and strength. The essay concludes with a plea for marriage – of hetero- and homosexuals alike
The essay emphasizes that, and to what extent, Protestant faith is marked by a deep affirmation of the world. Faith brings happiness and freedom and conveys to believers a basic confidence that allowed them to appreciate and shape earthly... more
The essay emphasizes that, and to what extent, Protestant faith is marked by a deep affirmation of the world. Faith brings happiness and freedom and conveys to believers a basic confidence that allowed them to appreciate and shape earthly life. The essay elaborates on this fundamental Protestant tenet with regard to the definition of secular work, the private realm of sexuality, marriage and family, and the Reformation's commitment to education. Supported by confidence in the benevolence of a gracious God, the Reformers were concerned with improving the world, with contributing theological and Church-based concepts also to non-religious domains, and thus with taking responsibility for shaping society.
The 5th survey on church membership of the EKD (KMU V) considers church membership as social practice characterized by the communication of attendees. E. g., church affiliation directly depends on the frequency of interaction with the... more
The 5th survey on church membership of the EKD (KMU V) considers church membership as social practice characterized by the communication of attendees. E. g., church affiliation directly depends on the frequency of interaction with the pastor; yet not only personal contact but also the perception of the pastor from a distance has significant binding effects. Thus the public role of the pastor in church and occasional services take center stage. Because the church members as self-confident agents expect higher standards of the quality of church services, professionalism and theological competence are basic requirements for church activities. Pastors thus prove as key figures of the church. The final part of the essay discusses the implications for the self-perception of the protestant church as a church based on the priesthood of all believers.
Editorial zum Themenheft „Die 5. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung – Analysen und Konsequenzen“
Editorial zum Themenheft „Kirchen unter Druck. Kirchliche Reformprozesse in  vergleichender Analyse“
The authors of this article were responsible for the interdisciplinary research project on »church reforms in comparison« and are presenting here a final analysis of the reform processes in various churches and community associations.... more
The authors of this article were responsible for the interdisciplinary research project on
»church reforms in comparison« and are presenting here a final analysis of the reform processes in various churches and community associations. They summarize the results of the
study in comparative perspective. The points of comparison chosen here prove productive
and show striking parallels as well as significant differences as regards the handling of irritations and crises by the leading agents and committees. Altogether, the churches justify the
necessity of reforms primarily with financial problems, while other indicators of crisis take
the back seat. This corresponds to the observation that theology does not have any central
function for the self-control of the church. All churches pursue rather an opening than a
closing strategy as against their social environment.
Die Reformatoren werteten das weltliche Leben signifikant auf. Die zölibatär lebenden Priester waren far sie nicht höher zu achten als die Frau, die Kinder erzieht oder der Mann, der auf dem Acker das Feld pflügt. Diese Wertschätzung des... more
Die Reformatoren werteten das weltliche Leben signifikant auf. Die zölibatär lebenden Priester waren far sie nicht höher zu achten als die Frau, die Kinder erzieht oder der Mann, der auf dem Acker das Feld pflügt. Diese Wertschätzung des weltlichen Lebens hatte unmittelbare Auswirkungen auf das Verständnis von Sexualität, Ehe und Familie. Sie waren nicht mehr sekundäre, sondern wurden nun zu primären Orten der Gotteserfahrung. Gott ist für die Reformatoren gegenwärtig in der Verantwortung weltlicher Lebensführung, in Liebe und Sexualität, in der Geburt und Erziehung von Kindern, in den Mühen des alltäglichen Lebens - nicht (nur) hinter Klostermauern. Mitten im Alltag ist der Glaube zu bezeugen und Gott zu erfahren. Insgesamt erfolgt mit der Reformation eine explizite Hinwendung zur Welt und damit eine bemerkenswerte Aufwertung von Intimität und Leiblichkeit.
This contribution first discusses the question of why and to which extent the search for recognition determines the late modern way of life. It develops a notion of recognition that does not only relate to willing appreciation, but also... more
This contribution first discusses the question of why and to which extent the search for recognition determines the late modern way of life. It develops a notion of recognition that does not only relate to willing appreciation, but also to criticism and negation. In a second part, it analyses the relationship between religion and recognition. Based on considerations of creation and justification theology, it emphasizes on the one hand the experience of self-acceptance, weakness and fragmentariness while striving to overcome common modern interpretations of the theory of justification with emphasis on the reciprocity (not symmetry!) of recognition between God and humans. The essay concludes with practical-theological perspectives on resulting challenges for homiletics, but also on the aesthetic and ritual as well as social aspects of the communication of recognition.
Editorial zum Themenheft "Die Suche nach Anerkennung - theologische und sozialwissenschaftliche Perspektiven"
Sünde ist ein derart altertümliches Wort, dass kaum noch ein aufgeklärter Prediger die Formulierung "Wir sind alle Sünder" in den Mund nimmt. Aktuellen Predigerinnen und Predigern fällt es daher nicht leicht, von der Sünde zu sprechen.... more
Sünde ist ein derart altertümliches Wort, dass kaum noch ein aufgeklärter Prediger die Formulierung "Wir sind alle Sünder" in den Mund nimmt. Aktuellen Predigerinnen und Predigern fällt es daher nicht leicht, von der Sünde zu sprechen. Jedenfalls gilt diese Beobachtung für den volkskirchlichen Kontext. Dahinter steht in der Regel ein Missverständnis von "Sünde". Isolde Karle rekonstruiert den Begriff der Sünde theologisch als zerstörerischen Kommunikations-und Lebenszusammenhang, woraus sie dann auch homiletisch andere Konsequenzen zieht.
The political sermon has almost been forgotten in Germany. Its very difficult history in the 20th century contributed a lot to the neglect of the political sermon. During the last decades the sermon on German pulpits has therefore... more
The political sermon has almost been forgotten in Germany. Its
very difficult history in the 20th century contributed a lot to the
neglect of the political sermon. During the last decades the sermon
on German pulpits has therefore often been focused on the individual person and its inwardness. Nevertheless, the political sermon
is an urgent desideratum for a true-to-life and context-sensitive
preaching. A sermon is a public speech that reflects and processes
the paradoxes of life. Therefore the individual person has to be seen
in its social surrounding and national and global context. It is a
great challenge for preachers to educate themselves politically and
to relate in a knowledgeable and sophisticated way to political
events and processes without being moralizing or overbearing. It is
important to avoid stereotypes and to enter into a serious dialogue
with the audience and in doing so to be thought-provoking. In the
political sermon we talk about the "polis", the society in which we
as Christians live and which we want to help shape. Examples from
history serve to illustrate how pivotal a reflected political sermon is
for the credibility of Christianity.
With the 1528 writing on visitations, the fledgling protestant church developed first basic structural criteria for protestant church governance. The visitations were meant to be examinations as well as acts of pastoral care. The high... more
With the 1528 writing on visitations, the fledgling protestant church developed first basic structural criteria for protestant church governance. The visitations were meant to be examinations as well as acts of pastoral care. The high standards that the reformers defined for the education and competence of ministers led to a fundamental change of the clergy in the period to follow, as church ministry developed into a modern profession and university education became the norm for pastoral training. 300 years later, Schleiermacher takes up this impulse and further develops it in a modern context with his concept of a scholarly practical theology as theory of church governance.
Ein EKD-Papier zur Kirchenreform wird heftig diskutiert. zeitzeichen-Herausgeberin Isolde Karle, Professorin für Praktische Theologie in Bochum, und Maren Lehmann, Professorin für Soziologie in Friedrichshafen, kritisieren Inhalt und... more
Ein EKD-Papier zur Kirchenreform wird heftig diskutiert. zeitzeichen-Herausgeberin Isolde Karle, Professorin für Praktische Theologie in Bochum, und Maren Lehmann, Professorin für Soziologie in Friedrichshafen, kritisieren Inhalt und Geist der „Elf Leitsätze“ scharf. Sie bemängeln besonders das unklare Verständnis von Kirchenmitgliedschaft, die Geringschätzung der Ortsgemeinde und den aktionistischen Trend zur „Clubkirche“.
The essay focusses on the »body turn« of our contemporary society. It turns out that working on one's own body - through sports, fitness and diverse beauty treatments - can be experienced as an act of liberation or self-empowerment on the... more
The essay focusses on the »body turn« of our contemporary society. It turns out that working on one's own body - through sports, fitness and diverse beauty treatments - can be experienced as an act of liberation or self-empowerment on the one hand, but also as a heavy burden and (self-)submission under social ideas of »normality« on the other hand. From a theological point of view, it is important to include this ambivalence and to emphasize the unavailability, finiteness and vulnerability of human existence, but also to appreciate bodily strategies that can serve inclusion and, inspired by the doctrine of justification, to embolden a courage-to-be despite all fragility.
Christine Gerber und Isolde Karle
Gegenwärtig steht die Klinikseelsorge vor schwierigen Balanceakten. Will sie sich in Spiritual Care integrieren, wird sie Teil des multiprofessionellen Behandlungsteams im Krankenhaus und ihre konstruktiv irritierende Außenperspektive... more
Gegenwärtig steht die Klinikseelsorge vor schwierigen Balanceakten. Will sie sich in Spiritual Care integrieren, wird sie Teil des multiprofessionellen Behandlungsteams im Krankenhaus und ihre konstruktiv irritierende Außenperspektive droht verloren zu gehen. Zugleich bietet sich etablierende Spiritual Care der Seelsorge viele Chancen. Seelsorge muss deshalb ein Interesse an einer Mitgestaltung von Spiritual Care im Krankenhaus haben. Der Beitrag benennt in diesem Sinn die Herausforderungen, Probleme und Chancen einer Kooperation von Spiritual Care und Seelsorge und fragt danach, welche Gesichtspunkte zwischen Dazugehörigkeit und bleibender Fremdheit zu beachten sind, damit Seelsorge weiterhin ihr spezifisch religiöses Potential zum Wohl von kranken und sterbenden Menschen zum Ausdruck bringen kann.
In den meisten Ländern Europas sowie den USA stehen die mainline churches unter Druck und verlieren an gesellschaftlicher Bedeutung. In Deutschland gehen die Kirchenmitgliederzahlen seit Jahrzehnten kontinuierlich zurück. Nach dem Zweiten... more
In den meisten Ländern Europas sowie den USA stehen die mainline churches unter Druck und verlieren an gesellschaftlicher Bedeutung. In Deutschland gehen die Kirchenmitgliederzahlen seit Jahrzehnten kontinuierlich zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren etwa 95 % der deutschen Bevölkerung kirchlich gebunden, derzeit sind noch knapp über 50 % Mitglied in einer der beiden großen Volkskirchen. Rechnet man die anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften hinzu, kommt man auf etwa 55 %. Die Freiburger Studie "Kirche im Umbruch" von 2019 prognostiziert, dass die Kirchen bis 2060 noch einmal etwa die Hälfte ihrer Mitglieder verlieren werden.
Die moderne Gesellschaft ist durch eine funktionale Differenzierung ihrer Teilsysteme gekennzeichnet. Nun hat die Corona-Krise eine solche Wucht entwickelt, dass sie diese Differenzierung im Moment zu unterlaufen scheint. Wir erleben... more
Die moderne Gesellschaft ist durch eine funktionale Differenzierung ihrer Teilsysteme gekennzeichnet. Nun hat die Corona-Krise eine solche Wucht entwickelt, dass sie diese Differenzierung im Moment zu unterlaufen scheint. Wir erleben keine Autonomie der Funktionssysteme mehr, sondern eine Orientierung am "virologischen Imperativ", wie dies bis dato undenkbar schien. Das Politik- und das Wirtschaftssystem, die Systeme der Bildung, des Sports, der Kunst und der Religion haben sichaus guten Gründenden Vorgaben der Virologen weithin unterworfen, um eine Eindämmung der Pandemie zu erreichen. Das führt zu teilweise dramatischen Folgewirkungen in den einzelnen Funktionssystemen. Der "Shutdown" hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Funktionssysteme, sondern auch auf die Individuen, deren Leben durch die verordneten Maßnahmen eigentlich geschützt und gerettet werden soll.
The contribution starts anthropologically, following biblical narratives but also modern anthropological research, by assuming that people are fundamentally related to others and that human cultural development is based on fundamentally... more
The contribution starts anthropologically, following biblical narratives but also modern anthropological research, by assuming that people are fundamentally related to others and that human cultural development is based on fundamentally cooperative processes. Against this background, love of self and love of neighbour are not understood as competing patterns of behaviour; rather, they are mutually dependent. This is confirmed by empirical results with regard to volunteer work, which show that for most volunteers altruism, sociability and self-development do not denote contradictory motives, but rather interpret each other reciprocally.
Spiritual Care bleibt auch in Zeiten der Pandemie des Coronavirus ein wesentlicher Bestandteil der Betreuung kritisch kranker und sterbender Patienten und ihrer Familienangehörigen. Angesichts gesteigerter Sicherheitsbestimmungen mit... more
Spiritual Care bleibt auch in Zeiten der Pandemie des Coronavirus ein wesentlicher Bestandteil der Betreuung kritisch kranker und sterbender Patienten und ihrer Familienangehörigen. Angesichts gesteigerter Sicherheitsbestimmungen mit eingeschränktem Zugang und erheblichen Belastungen für alle Mitarbeitenden im Gesundheitswesen müssen Seelsorger klären, wie sie zu einer ganzheitlichen Versorgung von Patienten, Familienmitgliedern und Mitarbeitern beitragen können, ohne die Selbstsorge und die Sorge für die eigene Gesundheit zu vernachlässigen. Fragen der Kommunikation, z. T. mit technischen Hilfsmitteln, der Durchführung von Ritualen, einschließlich der Versorgung von Toten und der Begleitung trauernder Familienmitglieder werden diskutiert. Existenzieller Belastung bei Angehörigen der Gesundheitsberufe können Seelsorgende mit Angeboten begegnen. Besonderes Augenmerk verlangen Seelsorge und Spiritual Care in Pflegeeinrichtungen sowie ethische Fragen der Entscheidungsfin...