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  • theatre, dance and performance theorist and dramaturge, visiting professor for theatre studies Berlin University of t... moreedit
Addressing mountains as earth beings, the performance Climatic Dances/Danzas Climaticas by Amanda Piña problematizes the discord between indigenous cosmologies and dance practices in Latin America and the Western art system, which the... more
Addressing mountains as earth beings, the performance Climatic Dances/Danzas Climaticas by Amanda Piña problematizes the discord between indigenous cosmologies and dance practices in Latin America and the Western art system, which the Austrian/Chilean choreographer links to a wider culture of extractivism. This chapter reads her work through A.N. Whitehead's theory of value and analyzes it using concepts drawn from Gilles Deleuze, Felix Guattari, Isabelle Stengers, Steven Shaviro, and Alessandro Questa. It thus derives from the performance an approach towards non-extractive aesthetics in the face of ecological collapse.
Der Text erkundet zunächst einige Aporien der Performance- und Theaterarbeit in der Klimakatastrophe. Er wendet sich dann dem Potential dieser Künste für die (institutionelle) Klimapolitik zu und diskutiert zwei Preenactments der Pariser... more
Der Text erkundet zunächst einige Aporien der Performance- und Theaterarbeit in der Klimakatastrophe. Er wendet sich dann dem Potential dieser Künste für die (institutionelle) Klimapolitik zu und diskutiert zwei Preenactments der Pariser Klimakonferenz COP21 (2015): Bruno Latours COP – Make it Work! und Rimini Protokolls Weltklimakonferenz. Performative Ökopolitik wird dabei in den Kontext von ökologischer Nachhaltigkeit gestellt: Rechtfertigen die Wirkungen solcher Performances den Ressourcenaufwand?
Dass die Künste nicht nur Wissen speichern und vermitteln, sondern ihrerseits ein Wissen eigener Art erzeugen, bildete die Arbeitshypothese des Graduiertenkollegs »Das Wissen der Künste«, die hier mit Blick auf die performativen Künste... more
Dass die Künste nicht nur Wissen speichern und vermitteln, sondern ihrerseits ein Wissen eigener Art erzeugen, bildete die Arbeitshypothese des Graduiertenkollegs »Das Wissen der Künste«, die hier mit Blick auf die performativen Künste diskutiert wird. Unter den Wissensbereichen von aktueller Relevanz bilden Umweltkatastrophen wie das Artensterbens hier eine besondere Herausforderung, insofern sie konventionelle Bedingungen des Betrachtens und Begreifens, der sinnlichen und konzeptuellen Erfahrung und Darstellung unterwandern. Im Vergleich von zwei zeitgenössischen Performances, Jozef Wouters’ Zoological Institute for Recently Extinct Species (2013) und Sergiu Matis’ Extinction Room (2019), soll der ästhetische und ethisch situierte Vollzugscharakter von Wissen in den performativen Künsten mit zeitgenössischen Theorien der Zeugenschaft begriffen und in Bezug zu diversen Wissensformen des Artensterbens und künstlerischen Ausdrucksformen und -materien gesetzt werden.
Since 2019, the lecture and discussion series Burning Futures: On Ecologies of Existence at Berlin’s HAU Hebbel am Ufer has been exploring the significance of environmental and climate destruction in the context of contemporary theatre.... more
Since 2019, the lecture and discussion series Burning Futures: On Ecologies of Existence at Berlin’s HAU Hebbel am Ufer has been exploring the significance of environmental and climate destruction in the context of contemporary theatre. Combining positions of eco-Marxism and -feminism, black studies, and new materialism, panels examine political and cultural dimensions of the apocalyptic discourses that accompany current ecocatastrophes as well as possible ways out of the socioecological mess. The article perspectivizes these discourses from the curators’ viewpoint and situates them within the diversity of contemporary theater’s responses to ecological challenges.
Kann die zurückliegende Corona-Erfahrung in den performativen Künsten als eine Generalprobe für die kommende Klimakatastrophe verstanden werden? Was sind die Gemeinsamkeiten, wo liegen Unterschiede? Welche ästhetischen und politischen... more
Kann die zurückliegende Corona-Erfahrung in den performativen Künsten als eine Generalprobe für die kommende Klimakatastrophe verstanden werden? Was sind die Gemeinsamkeiten, wo liegen Unterschiede? Welche ästhetischen und politischen Lehren können aus der Pandemie für das performative Denken und Handeln in der Klimakatastrophe gezogen werden? Der Text analysiert theoretische wie künstlerische Reaktionen auf die Pandemie, setzt sie ins Verhältnis zu ökokritischen Diskursen und diskutiert ästhetische und institutionelle Ansätze zu einer transformativen Praxis in einer krisengeschüttelten Umwelt.
While eco-aesthetics and ecocritical discourse have been reflected in (recent) performance studies, their relation to operational ecology and sustainable modes of production needs to be further developed terminologically and... more
While eco-aesthetics and ecocritical discourse have been reflected in (recent) performance studies, their relation to operational ecology and sustainable modes of production needs to be further developed terminologically and methodologically. The paper discusses the intersection of aesthetic, discursive, and operational approaches of the performative arts to ongoing environmental and climate destruction. It positions itself vis-à-vis their diverse forms of knowledge and action and proposes ways of their transformative interweaving. Rather than continuing to pit artistic and administrative interests against each other, thereby reaffirming or even deepening the Great Divide between aesthetics and operations, the paper argues for connecting these fields in theory and practice in such a way that they can respond to each other conceptually, question their respective assumptions, and experiment with transformative potentials that approximate the radicality, magnitude, and complexity of current and future environmental challenges.
Wie sollen sich die freien darstellenden Künste zur Klimakatastrophe positionieren? Wie können sie zu Klimagerechtigkeit beitragen? Welche begrenzende, aber auch ermöglichende Rolle spielt die staatliche Förderung dabei? Der Artikel... more
Wie sollen sich die freien darstellenden Künste zur Klimakatastrophe positionieren? Wie können sie zu Klimagerechtigkeit beitragen? Welche begrenzende, aber auch ermöglichende Rolle spielt die staatliche Förderung dabei? Der Artikel diskutiert betrieblich-administrative und ästhetisch- diskursive Ansätze zur Verortung der performativen Künste im neuen Klimaregime. Dabei wird das Verhältnis von quantitativen und qualitativen Indikatoren ebenso diskutiert wie die komplexen Bedingungen von Kunstfreiheit und dem, was man als künstlerische Klimaforschung bezeichnen könnte. Am Beispiel des Grenzen der Betriebsökologie, künstlerische Klimaforschung,  Fonds Ästhetik und Nachhaltigkeit, Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit und des Fonds Ästhetik und Nachhaltigkeit werden die Bedingungen und Grenzen von Betriebsökologie einerseits und künstlerischer Klimaforschung andererseits diskutiert. Wie können quantitative und qualitative Maßstäbe sowie Aspekte von sozialer und ökologischer, kultureller und künstlerischer Nachhaltigkeit so zueinander ins Verhältnis gesetzt werden, dass sich spekulative Fluchtlinien für eine ökosoziale Transformation dieser Künste eröffnen?
Centered around the artistic research project Balthazar—a series of performances that consisted in the live encounter of a non-trained donkey with a group of human performers on stage—the article discusses the human-animal relation in... more
Centered around the artistic research project Balthazar—a series of performances that consisted in the live encounter of a non-trained donkey with a group of human performers on stage—the article discusses the human-animal relation in theatre with respect to artistic, aesthetic, biological and philosophical concepts and modes of thought. The article sets out with a critique of the dualisms of human and animal, subject and object, nature and culture in modern ontology, then turns to pragmatic approaches to the living in early twentieth-century theoretical biology (Kurt Goldstein, Jakob von Uexküll), which are finally reflected conceptually through the lens of Alfred North Whitehead’s pragmatist cosmology. Guiding these explorations is the question of action and agency as a relation between the species in theatre.
Welche Beiträge können die Freien Darstellenden Künste leisten, damit die Auswirkungen des Klimawandels beherrschbar bleiben? Wie müssen sie sich auch und vor allem in ihrer Produktionsweise neuformieren, um ihren Anteil an den Prozessen... more
Welche Beiträge können die Freien Darstellenden Künste leisten, damit die Auswirkungen des Klimawandels beherrschbar bleiben? Wie müssen sie sich auch und vor allem in ihrer Produktionsweise neuformieren, um ihren Anteil an den Prozessen der Klimaerhitzung und Umweltzerstörung möglichst gering zu halten? Welche Rolle können sie bei der Erfindung grundlegend anderer Formen der Produktion und Sorgetätigkeit spielen, die sich modellbildend auch auf andere Bereiche gesellschaftlichen Wirtschaftens auswirken?
Der Artikel ist die Zusammenfassung der Resultate einer empirischen Studie zur Förderung von Nachhaltigkeit in den Freien Darstellenden Künsten, durchgeführt im Jahr 2021 im Auftrag des Fonds Darstellende Künste (BKM). Diese beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen der anthropogenen Klimaerhitzung und verwandten ökologischen Problemen auf der einen Seite und den Produktionsweisen der Freien Darstellenden Künste auf der anderen unter dem Begriff der Nachhaltigkeit in zwei Teilen. Der erste diskutiert unter dem Leitbegriff der Infrastruktur vor allem institutionelle Handlungsfelder wie Betriebsökologie, Klimabilanzierung und strategisches Nachhaltigkeitsmanagement, nachhaltige Gebäude, materielle Infrastrukturen und Kreislaufwirtschaft sowie nachhaltige Produktion. Der zweite Teil fokussiert unter dem Leitbegriff der Mobilität auf den Zusammenhang von Reisen, Förderpolitik und prekären Existenz- und Arbeitsweisen, auf finanzielle und organisatorische Bedingungen der Transportmittelwahl, Mobilitätsgerechtigkeit sowie die Problematik eines ökologisch nachhaltigen Gastspiel- und Touringbetriebs.
Die Studie wertet dabei bestehende Initiativen, Maßnahmen und Maßgaben kritisch aus, prüft ihr modellbildendes Potential, ermittelt Bedarfe und Fördermöglichkeiten und formuliert Ziele für ein nachhaltiges Produzieren. Als Grundlage dienen die Ergebnisse der Klimawissenschaft sowie ein intersektionales Verständnis von ökologischer Nachhaltigkeit im Sinne der Klimagerechtigkeit, die auf die Produktionsverhältnisse der Freien Darstellenden Künste angewandt werden.
Rezension von Jeremy Wade feat. The Creatures From The Deep, „Puddles Rising“, Wilde Renate, Berlin, 2021
Die empirische Studie beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen der anthropogenen Klimaerhitzung, anderen negativen Umweltwirkungen und den Produktionsweisen der Freien Darstellenden Künste. Der erste Teil (Infrastruktur) diskutiert... more
Die empirische Studie beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen der anthropogenen Klimaerhitzung, anderen negativen Umweltwirkungen und den Produktionsweisen der Freien Darstellenden Künste. Der erste Teil (Infrastruktur) diskutiert institutionelle Handlungsfelder wie Betriebsökologie, strategisches Nachhaltigkeitsmanagement, nachhaltige Gebäude, materielle Infrastrukturen oder nachhaltige Produktion. Der zweite Teil (Mobilität) beschäftigt sich mit dem Konnex von Reisen, Förderpolitik und prekären Existenz- und Arbeitsweisen, mit Mobilitätsgerechtigkeit und einem ökologisch nachhaltigen Gastspiel- und Touringbetrieb. Die Studie wertet bestehende Initiativen und Maßnahmen aus, prüft ihr modellbildendes Potential, ermittelt Bedarfe und formuliert Ziele für ein nachhaltiges Produzieren. Als Grundlage dienen die Ergebnisse der Klimawissenschaft sowie ein intersektionales Verständnis von ökologischer Nachhaltigkeit.á
Das Essay befasst sich mit neueren Tanz-Performances des schwedischen Choreografen Mårten Spångberg aus naturphilosophischer Perspektive. Gemäß dem Begriff einer „dritten Natur“, der dieser Perspektive zugrunde liegt, muss... more
Das Essay befasst sich mit neueren Tanz-Performances des schwedischen Choreografen Mårten Spångberg aus naturphilosophischer Perspektive. Gemäß dem Begriff einer „dritten Natur“, der dieser Perspektive zugrunde liegt, muss Naturphilosophie heute die Pluralisierung und Konvergenz von Naturen und Techniken denken, welche einerseits mit der Evolution und ubiquitären Verbreitung kybernetischer Technologien und andererseits mit der anthropogenen Zerstörung geo-, öko- und meteorologischer Systeme zusammenhängen. Spångberg antwortet auf diese Bedingungen mit einer „landschaftlichen“ Inszenierung von Tanz-Performances, die auf der Wechselbeziehung zwischen der Aufführung als einer schwachen Einheit sowie der Formen und Objekte darin als beliebigen beruht – ein Verhältnis wie es nicht zuletzt das Internet exemplifiziert.
This text is a revised version of the fourth and final chapter of my book Animals on Stage: An Aesthetic Ecology of Performance, published by Kadmos Kulturverlag in 2018. The book revolves around an artistic research project I developed... more
This text is a revised version of the fourth and final chapter of my book Animals on Stage: An Aesthetic Ecology of Performance, published by Kadmos Kulturverlag in 2018. The book revolves around an artistic research project I developed with the artist David Weber-Krebs: the performances in the Balthazar series confront a live, untrained donkey with a group of human performers on stage. This chapter extends the project into a future that has long since become the present and develops a speculative fabulation around a gallery version of Balthazar in which biology and technology, human and animal, performer and spectator, Western modernity and its others, art and life, fiction and reality structure a performance that could, should or even will have taken place.
The essay draws some conceptual consequences from the experience of the pandemic for the theory and practice of contemporary dance. In doing so, it critically explores the claim that the pandemic forms a dress rehearsal for the coming... more
The essay draws some conceptual consequences from the experience of the pandemic for the theory and practice of contemporary dance. In doing so, it critically explores the claim that the pandemic forms a dress rehearsal for the coming climate collapse. Scaled quite differently in space, time and movement, both crises call for a concept of the body as a transindividual assemblage of organic and inorganic substances and forces that extend from the level of the planet down to the level of cell replication. Based on this concept, three propositions for post-pandemic dance theory and practice are formulated.
“How to relate?” is not at all a secondary question to the practice of contemporary dance – as if there were movement first that could then relate to something or not. Rather – mediated through bodies, affect, sensing, imagination, rules,... more
“How to relate?” is not at all a secondary question to the practice of contemporary dance – as if there were movement first that could then relate to something or not. Rather – mediated through bodies, affect, sensing, imagination, rules, etc. – this question might even form the core of the artistic process through which dance emerges. Posing the same set of questions to Berlin-based dance makers Alice Chauchat, Jeremy Wade, Jared Gradinger and Angela Schubot, the text aims to disclose and unfold relational practices in the contemporary field through conversations about the respective relata and the modes of relating that organize their artistic process.
Theater-, Performance- und Tanzproduktionen, insbesondere der Freien Szene, haben sich in den letzten Jahren vermehrt mit der Existenzweise und Handlungsmacht von Nichtmenschen befasst. Die Akteure sind heterogener geworden und der Kreis... more
Theater-, Performance- und Tanzproduktionen, insbesondere der Freien Szene, haben sich in den letzten Jahren vermehrt mit der Existenzweise und Handlungsmacht von Nichtmenschen befasst. Die Akteure sind heterogener geworden und der Kreis der Figuren breiter: Ins- trumente und Maschinen, Pflanzen und Tiere, mehr oder weniger materielle Objekte und Prozesse stehen hier im Fokus des ästhetischen Interesses. Welche Formen von Dramaturgie, welche dramaturgischen Methoden und Praktiken verlangen diese nichtmenschlichen Akteure? Und welche bringen sie mit?
Zur Beantwortung dieser Frage gehe ich zunächst von einem zentralen Anspruch im zeitgenössischen Theater aus, dem der Kritik, der in seinem klassischen Verständnis einer Dramaturgie der nichtmenschlichen Anderen entgegenzustehen scheint. Mit Haraways Begriff der Diffraktion, den sie als einen Gegenbegriff zur Reflexion in die Debatten um die Politiken epistemischer Praktiken eingeführt hat, skizziere ich dann ein anderes Verständnis von Kritik, das weniger auf subjektiven Urteilen denn auf Krisen und Kontrasten im Zusammenhang des Materials beruht und sich daher mit einer Dramaturgie der nichtmenschlichen Anderen verbindet. Abschließend wird dieser Kritikbegriff zu einigen Entwicklungen im dramaturgischen Diskurs seit den 1990er Jahren, insbesondere im Feld des zeitgenössischen Tanzes, in Beziehung gesetzt.
Tiere auf der Bühne sind eine Herausforderung für die performativen Künste. Durch diese nicht-menschlichen Akteure geraten sie außer sich und ihre konzeptuellen und künstlerisch-praktischen Bedingungen und Möglichkeiten treten zutage.... more
Tiere auf der Bühne sind eine Herausforderung für die performativen Künste. Durch diese nicht-menschlichen Akteure geraten sie außer sich und ihre konzeptuellen und künstlerisch-praktischen Bedingungen und Möglichkeiten treten zutage. Dieses Buch dreht sich um ein künstlerisches Forschungsprojekt: Die Performances der Serie Balthazar konfrontieren einen lebenden, nicht-trainierten Esel mit einer Gruppe menschlicher PerformerInnen und verwickeln beide in ein ergebnisoffenes Spiel.
Von diesen Inszenierungen ausgehend unternimmt Maximilian Haas eine theoretische Verfolgungsjagd des Esels auf der Bühne, die ihn zu einem ökologischen Verständnis von Performance überhaupt führt. Dazu verknüpft er die Methoden der Künstlerischen Forschung mit den kritischen Einsätzen der Animal Studies und philosophischen Denkweisen des Neuen Materialismus und Pragmatismus im Kontext der zeitgenössischen Performance- und Tanzdramaturgie. Er folgt dem Esel in eine Theater-Welt jenseits der ontologischen Sonderstellung des Menschen, der kategorischen Trennung von Natur und Kultur und des modernen Dualismus von Subjekt und Objekt, d. h. in ein Theater nach dem Humanismus.
A theatrical situation engenders and maintains a peculiar ecology of events, processes, and practices, not all of which are conducted by humans. Recent performances programmatically engage with non-human actors, such as machines and... more
A theatrical situation engenders and maintains a peculiar ecology of events, processes, and practices, not all of which are conducted by humans. Recent performances programmatically engage with non-human actors, such as machines and algorithms, animals, plants, and mere things, and sometimes even leave the entire stage to them.
This paper develops a cosmological understanding of performance with regard to the concept and performative effect of force. The cosmological method outlined at the beginning is influenced by Alfred North Whitehead's speculative philosophy. The discussion of force then bridges natural philosophy (Aristotle, Leibniz, Schelling, Grant) and aesthetic theory (Menke, Fischer-Lichte), while the resulting ontogenetic conception of force as infinite and organized in dynamic fields builds on Gilbert Simondon's theory of individuation. This theory is finally translated into an aesthetic approach that goes beyond performative aesthetics, conceived of as in-formative aesthetics. It allows to approach different modes of being in performances on the same ontological footing, while also accounting for the different ways and intensities with which force is organized and expressed in each case. Thus a cosmological understanding of forces leads to an aesthetic understanding of performative fields.
Der Artikel diskutiert Performances von Kris Verdonck (Dancer #1, Dancer #2) und Xavier Le Roy (low pieces), die sich mit der Performativität des Maschinellen auseinandersetzen. Während Verdonck dabei das Wesen der Maschine im Verhältnis... more
Der Artikel diskutiert Performances von Kris Verdonck (Dancer #1, Dancer #2) und Xavier Le Roy (low pieces), die sich mit der Performativität des Maschinellen auseinandersetzen. Während Verdonck dabei das Wesen der Maschine im Verhältnis zu dem des Menschen inszeniert, bringt Le Roy das Maschinische in den Performer-Körpern  zum Ausdruck. Nimmt das Maschinelle in beiden Fällen die zentrale Rolle des Protagonisten ein, so tut sie dies auf konträre Weise. Zur Analyse dieses Verhältnisses werden Begriffe von Walter Benjamin, Gilles Deleuze, Félix Guattari und Gilbert Simondon in Anschlag gebracht.
Research Interests:
Die zeitgenössischen Künste sind auf das Tier gekommen. Zunehmend bestimmen auch non-human animals die Werke. Warum ist das so? Woher rührt das gegenwärtige Bedürfnis, sich neue Bilder vom Tier zu machen? Vielleicht weil wir derzeit gar... more
Die zeitgenössischen Künste sind auf das Tier gekommen. Zunehmend bestimmen auch non-human animals die Werke. Warum ist das so? Woher rührt das gegenwärtige Bedürfnis, sich neue Bilder vom Tier zu machen? Vielleicht weil wir derzeit gar nicht so genau wissen, was ein Tier eigentlich ist. Unsere Begriffe sind durcheinander geraten. Tanz und Performance eignen sich als Live-Kunst-formen der körperlichen Begegnung besonders, um das gegenwärtige Verhältnis von Mensch und Tier zu erforschen und sich neue Begriffe zu bilden. Dieser kurze, thesenhafte Essay geht diesen Fragen nach und umreisst die Gründe und Konsequenzen der zugrundeliegenden Entwicklungen. Er wurde 2016 im Band Episteme des Theaters, hg. von M. Cairo, M. Hannemann, U. Haß, J. Schäfer, bei Transkript erschienen. Er ist Teil des Beitrags "Bühnen des Nicht-Menschlichen", gemeinsam verfasst mit G. Egert, S. Apostolou-Hölscher,  M. Diagne, S. Hagemann, D. Hahn.
Research Interests:
Das künstlerischer Forschungsprojekt "Balthazar" (2011-15, mit David Weber-Krebs) bestand aus einer Serie von Performances, in denen sich eine Gruppe menschlicher Darsteller und ein gewöhnlicher, nicht trainierter Esel auf der Bühne... more
Das künstlerischer Forschungsprojekt "Balthazar" (2011-15, mit David Weber-Krebs) bestand aus einer Serie von Performances, in denen sich eine Gruppe menschlicher Darsteller und ein gewöhnlicher, nicht trainierter Esel auf der Bühne begegneten und eine einstündige Aufführung kreierten, die auf Grundlage einer feststehenden Dramaturgie an jedem Abend aufs Neue zwischen den Akteuren ausgehandelt werden musste. Dieser frühe Artikel diskutiert die dramaturgischen Prämissen des Projekts im Hinblick auf philosophische Positionen zur Mensch-Tier-Beziehung (Agamben, Deleuze/Guattari, Bergson, Critchley). Er erschien 2012 in Tierstudien 1: Animalität und Ästhetik, hg. von J. Ullrich bei Neofelis.
Research Interests:
Der Artikel konfrontiert die Kölner Retrospektive des französischen Künstlers Pierre Huyghe (Museum Ludwig, 2014) mit dem "Versuch einer Kosmologie" des angloamerikanischen Mathematikers und Philosophen Alfred North Whitehead. Diese an... more
Der Artikel konfrontiert die Kölner Retrospektive des französischen Künstlers Pierre Huyghe (Museum Ludwig, 2014) mit dem "Versuch einer Kosmologie" des angloamerikanischen Mathematikers und Philosophen Alfred North Whitehead. Diese an der Biologie des 19. und der Physik des 20. Jahrhunderts geschulte Naturphilosophie erkennt die natürliche Wirklichkeit als ein relationales und prozessuales Geschehen der Realisierung, in dem Entitäten keine stabile Identität annehmen, sondern räumlich wie zeitlich stets im Übergang sind. Die Naturdinge bringen sich fortwährend auf eine performativ zu nennende Weise hervor. Diese Sichtweise erlaubt ein tieferes Verständnis von Huyghes Ausstellungspraxis. Erschienen im Sammelband Kosmos & Kontingenz, hg. von Ph. Weber, T. Sparenberg, R. Roessler, Fink 2016.
Research Interests:
Ökologie wird gemeinhin nicht mit Ästhetik zusammengebracht. Auf die Kunst und auf die Erfahrung kommt es bei der Ökologie nicht an. Eine Ausnahme bildet die Umweltlehre des deutsch-baltischen Biologen Jakob von Uexküll, in der die... more
Ökologie wird gemeinhin nicht mit Ästhetik zusammengebracht. Auf die Kunst und auf die Erfahrung kommt es bei der Ökologie nicht an. Eine Ausnahme bildet die Umweltlehre des deutsch-baltischen Biologen Jakob von Uexküll, in der die Beziehung eines Tiers zu den Elementen seines Milieus als eine Subjekt-Objekt-Relation systematisiert wird. Um nun zu erklären, wie diese Elemente und Prozesse mit den Empfindungen und Akten des Tier-Subjekts zusammenhängen, wendet sich Uexküll an die Begriffe der Ästhetik: Seine „Musiktheorie des Lebens“ bzw. „Kompositionslehre der Natur“ führt dabei direkt in den Kern der epistemologischen und weltanschaulichen Probleme der Umweltforschung. Es geht hier nämlich um die Frage, wie Ding und Phänomen bzw. Materie, Erscheinung und Bedeutung zusammenhängen, und mithin um das Verhältnis von Biologie, Phänomenologie und Semiotik im wissenschaftlichen Begriff einer animalischen Natur, die der menschlichen nicht entgegengesetzt wird. Der Artikel erschien 2018 in Tierstudien 13: Ökologie, hg. von J. Ullrich, das Inhaltsverzeichnis findet sich am Ende des Dokuments.
Research Interests:
"Balthazar" ist ein künstlerisches Forschungsprojekt, das unser kulturelles Verhältnis zu Tieren in der westlichen Moderne mit den Mitteln von Theater und Performance erforscht. Es konfrontiert ein Tier mit einer Gruppe menschlicher... more
"Balthazar" ist ein künstlerisches Forschungsprojekt, das unser kulturelles Verhältnis zu Tieren in der westlichen Moderne mit den Mitteln von Theater und Performance erforscht. Es konfrontiert ein Tier mit einer Gruppe menschlicher Darsteller auf der Bühne. Ein lebendiger Esel – "Balthazar" – ist der Protagonist, um den das Bühnengeschehen sich dreht. Dieser Essay diskutiert die künstlerischen Erfahrungen mit dem Tier auf der Bühne im Hinblick auf ihre dramaturgischen und ethischen Implikationen, im Besonderen auf Identifikation und Lachen, Co-Autorschaft von Bühnenhandlung als Verhandlung zwischen Mensch und Tier sowie die Konsequenzen daraus für die Begriffe von Performance und Theater. Der Artikel ist mit David Weber-Krebs verfasst und erschien im September 2014 in Theater der Zeit (Scores-Beilage, hg. von Tanzquartier Wien).
Research Interests:
Welche Beiträge können die Freien Darstellenden Künste leisten, damit die Auswirkungen des Klimawandels beherrschbar bleiben? Wie müssen sie sich auch und vor allem in ihrer Produktionsweise neuformieren, um ihren Anteil an den Prozessen... more
Welche Beiträge können die Freien Darstellenden Künste leisten, damit die Auswirkungen des Klimawandels beherrschbar bleiben? Wie müssen sie sich auch und vor allem in ihrer Produktionsweise neuformieren, um ihren Anteil an den Prozessen der Klimaerhitzung und Umweltzerstörung möglichst gering zu halten? Welche Rolle können sie bei der Erfindung grundlegend anderer Formen der Produktion und Sorgetätigkeit spielen, die sich modellbildend auch auf andere Bereiche gesellschaftlichen Wirtschaftens auswirken? Die empirischen Studie zur Förderung von Nachhaltigkeit in den Freien Darstellenden Künsten, durchgeführt im Jahr 2021 im Auftrag des Fonds Darstellende Künste (BKM), beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen der anthropogenen Klimaerhitzung und verwandten ökologischen Problemen auf der einen Seite und den Produktionsweisen der Freien Darstellenden Künste auf der anderen unter dem Begriff der Nachhaltigkeit in zwei Teilen. Der erste diskutiert unter dem Leitbegriff der Infrastruktur vor allem institutionelle Handlungsfelder wie Betriebsökologie, Klimabilanzierung und strategisches Nachhaltigkeitsmanagement, nachhaltige Gebäude, materielle Infrastrukturen und Kreislaufwirtschaft sowie nachhaltige Produktion. Der zweite Teil fokussiert unter dem Leitbegriff der Mobilität auf den Zusammenhang von Reisen, Förderpolitik und prekären Existenz- und Arbeitsweisen, auf finanzielle und organisatorische Bedingungen der Transportmittelwahl, Mobilitätsgerechtigkeit sowie die Problematik eines ökologisch nachhaltigen Gastspiel- und Touringbetriebs.
Tiere auf der Bühne sind eine Herausforderung für die performativen Künste. Durch diese nicht-menschlichen Akteure geraten sie außer sich und ihre konzeptuellen und künstlerisch-praktischen Bedingungen und Möglichkeiten treten zutage.... more
Tiere auf der Bühne sind eine Herausforderung für die performativen Künste. Durch diese nicht-menschlichen Akteure geraten sie außer sich und ihre konzeptuellen und künstlerisch-praktischen Bedingungen und Möglichkeiten treten zutage. Dieses Buch dreht sich um ein künstlerisches Forschungsprojekt: Die Performances der Serie Balthazar konfrontieren einen lebenden, nicht-trainierten Esel mit einer Gruppe menschlicher PerformerInnen und verwickeln beide in ein ergebnisoffenes Spiel.
Von diesen Inszenierungen ausgehend unternimmt der Text eine theoretische Verfolgungsjagd des Esels auf der Bühne, die ihn zu einem ökologischen Verständnis von Performance überhaupt führt. Dazu verknüpft er die Methoden der Künstlerischen Forschung mit den kritischen Einsätzen der Animal Studies und philosophischen Denkweisen des Neuen Materialismus und Pragmatismus im Kontext der zeitgenössischen Performance- und Tanzdramaturgie. Er folgt dem Esel in eine Theater-Welt jenseits der ontologischen Sonderstellung des Menschen, der kategorischen Trennung von Natur und Kultur und des modernen Dualismus von Subjekt und Objekt, d. h. in ein Theater nach dem Humanismus.
Die Pandemie hat die performativen Künste grundlegend verändert: Theatersäle wurden umgebaut, digitale und hybride Performance-Formate erfunden, Konzerte gestreamt und neue Möglichkeiten der Zuschauerpartizipation entwickelt. Die Tagung... more
Die Pandemie hat die performativen Künste grundlegend verändert: Theatersäle wurden umgebaut, digitale und hybride Performance-Formate erfunden, Konzerte gestreamt und neue Möglichkeiten der Zuschauerpartizipation entwickelt. Die Tagung geht diesem dramaturgischen und räumlichen Wandel nach und lädt Theater-, Literatur- und Medienwissenschaftler*innen sowie Studierende ein, über die Zukunft von Theater, Kultur und Medien im Zeichen der Corona-Krise zu diskutieren.
Webseite der Tagung: https://corona-theater.de/