Kulturgeschichte

Table of Contents & Index

Seit Jahrhunderten gehört das Reisen für den Architekten zum wesentlichen Bestandteil seiner Ausbildung und seiner Berufstätigkeit. Entscheidende Wandlungen und Impulse in der Geschichte der Baukunst sind Reiseimpressionen und Reisestudien zu verdanken. Im Laufe der Jahrhunderte wandelten sich Ziele und Ansichten, änderten sich Routen, Betrachtungsweisen und Reisegeschwindigkeiten. Ihre grundlegende Bedeutung hat die Reise für die Ausbildung, das Bauen und auch das Nachdenken über Architektur über alle Epochen hinweg behalten.
Der vorliegende Band gibt einen Einblick in die vielfältigen kulturgeschichtlichen Wechselbeziehungen zwischen Reise, Studium und Architekturpraxis von der Renaissance bis zur frühen Moderne. Anhand von 18 exemplarisch herausgegriffenen Reisedokumentationen bekannter und weniger bekannter Baumeister aus dem deutschsprachigen Raum - von der frühen Italienreise Heinrich Schickhardts bis hin zur Weltreise Otto Bartnings und zur USA-Reise Erich Mendelsohns - erschließt sich so eine kleine Geschichte der neuzeitlichen Architektur aus der Sicht der reisenden Architekten.

Viele der jüngeren Generation befassen sich, vor allem in sozialen Netzwerken, mit der Erforschung Ihrer Vergangenheit. Es wird auch viel nach dem eigenen
Familiennamen gegoogelt. Das ist so beliebt, dass die Internet Adressen über Ahnenforschung im Internet auf Rang zwei kommen.
Die genealogische Datensammlung ist das Gerüst für das Verständnis der Kulturgeschichte. Dies gilt vor allem für das Land unserer böhmisch-mährischen-schlesischen Vorfahren im Kernland Europas, den Ländern der Böhmischen Krone.
Mein Anliegen ist, den jeweiligen Abschnitt der Familiengeschichte im betreffenden kulturhistorischen Rahmen darzustellen.
Im Rahmen meiner Beratungstätigkeit in der ČSSR, ČSFR und ČR seit 1990, meiner Forschungen und in vielen Gesprächen wurde deutlich, dass trotz ehemaliger
ideologiefixierter Geschichtsschreibung in der ehemaligen Tschechoslowakei, dem Deutschen Reich und der Bundesrepublik/DDR im Herzen Europas viele
kulturelle und familiäre Gemeinsamkeiten bestanden und bestehen.
Die Historiographie und Möglichkeiten der Forschung sind meiner Erfahrung nach in Österreich besonders wertvoll. Aber auch in der Tschechischen Republik hat
sich viel getan!
Auf die besondere Bedeutung von genetischen und epigenetischen Faktoren wird hingewiesen. Gerade die Epigenetik, die durch unterschiedlichste "Umweltfaktoren" intensiv beeinflusst wird, hat für die Entwicklung auch unserer Vorfahren eine zentrale Bedeutung, die erst seit einigen jahren in seiner Dimension zu erkennen begonnen wurde.

Solange Menschen diesen Planeten bevölkern, kommen Drogen unterschiedlicher Art zum Einsatz. Die Kulturgeschichte legt an vielen Stellen mehr oder weniger geschwätzig Zeugnis davon ab: Met und Bier, Hanf und Opium, Peyote und Meskalin, Tabak, Myrrhe, Weihrauch, Kaffee, Tee, Betel, Khat, Kräuter- oder Kokablätter – um nur einige zu nennen – faszinieren die Menschen, seit diese irgendeinem Konzept von Genuss anhängen. Mal sind Drogen ein heiliges Medium religiöser Erweckung, mal Mittel einer karnevalesken Umwertung aller Werte. Mal liefern sie eine kollektiv-ekstatische Sinnstiftung, mal dienen sie dazu, die Mühen des Alltags erträglicher zu machen: Stoffe, die mehr tun als Hunger stillen und Durst vertreiben, sind fest verbaut im kulturellen Erbe der Menschheit.

Nichtgegenständliche Werke sind seit bald hundert Jahren Teil der europäischen Kunst. Trotz dieser langen Geschichte hat sich kein Modell zu ihrer Interpretation entwickelt. Dies erstaunt umso mehr, als sich zahlreiche Philosophen mit Kunst, ihren Wirkungsweisen und den Bedingungen ihrer Rezeption beschäftigen.Die vorliegende Untersuchung wird von der durch diese Situation ausgelösten Frage geleitet, ob und wie sich philosophische Aussagen zur Kunst mit kunsthistorischen Sichtweisen verbinden und für die Rezeption nichtgegenständlicher Kunst fruchtbar machen lassen. Sie basiert auf der Analyse von Positionen des kunsthistorischen Kanons sowie auf der Untersuchung fünf philosophisch-ästhetischer Theorien essentialistischer und antiessentialistischer Art. Aufgrund dieses hermeneutischen Prozesses wird eine Systematik der Bildbefragung entwickelt, die sich als Interpretationsansatz insbesondere für nicht gegenstandsbezogenere Werke eignet.Zahlreiche Abbildungen, die Bestandteil des Dis...

Sketches the basics of a cultural and literary history, distinguishing it from the approach of an analyst to literature (example: Wilhelm Stekel) and that of the psychoanalytical approach practise by some literary critics (example: Carl Pietzcker).

Scheppernde Sounds, lautes Benehmen, schrille Mode: Der Mitte des 20. Jahrhunderts einsetzende Wandel der Jugendkultur wurde von den Zeitgenossen als Kultur-bruch beschrieben. Aber während sie die neuen Sounds, Bilder und Körperpraktiken um 1956 noch kriminalisierten, galten sie ihnen zehn Jahre später als selbstverständ-licher Teil der bunten neuen pop society. Deren Entstehung in ihren transnationalen Verflechtungen und zeithistorischen Kon-texten zu analysieren, ist das Hauptanliegen dieses Buches.

Games and Memory: Baltic German
Sites of Memory in Otto Pirang’s Card
Game ‘Baltisches Heimatquartett’
(Baltic Home Quartet)
Summary
Based on Pierre Nora’s concept of sites of memory (lieu de mémoire
in French, Erinnerungsort or also Gedächtnisort in German), this
article elaborates on Baltic German sites of memory – as the Baltic
German architect and artist Otto Pirang (1895‒1982) has depicted
them in the card game ‘Baltisches Heimatquartett’ that he created
in Germany in 1947. Among other sources, the database of the Baltic
German dictionary is relied on in interpreting and commenting on
what is depicted on the cards.
These so-called quartets were parlour card games, the aim of which
was for the players, playing in fours, to collect objects belonging to
different categories. Otto Pirang’s game ‘Baltisches Heimatquartett’
and the objects in its 15 categories represent a witty, concentrated
compendium of Baltic German sites of memory – a world that by the
time of the post-war era had ‘faded into the past in three meanings –
in terms of space, time and people’ (Osteneck 2007). This war refugee
and artist drew the first version of this game (1947) as a gift for the
children of one of his friends. The second version – coloured by hand
and with a print run of 600 copies – was completed in 1951.
The indirect model for Pirang’s game was the game „Baltisches Quartettspiel“
(Baltic Quartet Game) introducing historical and symbolic
buildings in the Baltic provinces written and drawn by Karl Löwis of
Menar and Siegfried von Bielenstein in Riga in 1925. The Quartettspiel
was based on an idea worked out by Edgar von Pickardt and its aim
was to introduce the historical and symbolic buildings of the Baltic
provinces to the young generation of Baltic Germans. The so-called
Trip around Estonia (Estland-Reisespiel), produced in Tallinn in 1934,
was also aimed at educating the younger generation. The author of its
idea was Oswald Hartge, the secretary of the German cultural selfadministration.
The game depicted so-called Baltic German Estonia
– with place names in German and symbolic objects.
Unlike the mainly architectural card game from 1925, Pirang
approaches the concept of baltisch (Baltic) from a much broader perspective.
Along with the more conventional towers and castle ruins,
he also includes language, foods and drinks, everyday items, small
structures, popular stereotypes, and also fateful turns of events and
military leaders of the Landeswehr. By depicting the ‘lost world’ of
the Baltic Germans through what in many cases were very much
everyday objects, support was found for their own complicated existence
in the present, in a changed world: ‘What he wants to say with
his quartet game is, after all, something deeply comforting: in the
midst of all the uncertainty in 1947, there nevertheless is (or was?)
something worth remembering. Life can also be beautiful, without
the constant threat of danger. And since their parents and grandparents
once enjoyed such a life, then hopefully their children can
one day partake in it again. Yet this nevertheless has to take place in
new and different surroundings because their old homeland that had
hitherto been taken for granted has been lost forever. But perhaps the
values that had been held in high esteem there will make their contribution
toward overcoming the difficulties of the moment. A glance
at the past, admittedly somewhat wistful but not resigned, is meant to be of assistance in this.’ (Osteneck 1974: 192).
Two sets of Pirang’s card game from 1951 are on display in the
museum space of the Carl-Schirren-Gesellschaft located in Lüneburg.
The card game’s 15 card quartets and the objects depicted on
them are as follows:
1. Coats of Arms (Wappen):1. Coats of Arms (Wappen): Livland, Estland, Courland (Kurland), Riga (Riga)
2. Symbols of Riga (Merkmale Rigas): the Alexander Gate (die
Alexanderpforte), the Great Pump Well (die Große Pumpe), Christoph
the Great (der Große Christoph), Dzegužkalns (der Kuckucksberg)
3. Towers of Riga (Türme Rigas): Riga Cathedral (Die Dom-Kirche);
Church of St. Peter (die Petri-Kirche), Gunpowder Tower (der
Pulverturm), Church of St. Jacob (die Jacobi-Kirche)
4. Towers of Tallinn (Türme Revals): Church of St. Olev (die Olai-
Kirche), Tall Hermann (der Lange Hermann), Church of St.
Nicholas (die Nicolai-Kirche), Fat Margaret Tower (die Dicke
Margarete)
5. Castle Ruins (Burgruinen): Narva, Alūksne (Marienburg), Cēsis
(Wenden), Koknese (Kokenhusen)
6. Changes in Fortune (Schicksalswenden): The story of settlement/
colonisation (Aufseglung), resettlement (Umsiedlung); escape to
the West in 1945 (Flucht), emigration after World War II (Auswanderung)
7. Military Leaders of the Landeswehr (Landeswehrführer): Major
Alfred Fletcher (Fletcher), Lieutenant Baron Hans von Manteuffel
(Manteuffel), Captain Walter Eberhard von Medem (Medem),
Baron Wilhelm von Engelhardt (Engelhardt)
8. Rivers (Flüsse): Emajõgi River (der Embach), Koiva/Gauja River
(die Livländische Aa), Daugava River (die Düna), Abava River
(die Abau)
9. Street Vendors (Straßenhändler): baranka vendor (Barankimann),
Russian gardener (Ogorodnik), Moroschnik, Jewish itinerant trader
(Pindeljude)
10. Popular Figures (Volkstümliche Gestalten): policeman (Gordowoi),
coachman (der Fuhrmann), Russian ferryman (der Strusenrusse),
fishermen (die Fischer)
11. Popular Customs (Volksbräuche): ferryman (Übersetzer), swing
holiday at Eastertime (Osterschaukel), St. John’s Day folk festivities
(Ligo), folk celebration/harvest holiday (Hunger-Kummer)
12. Small Structures (Kleinbauten): sauna (die Pirte), bathhouse (die
Badebude), haystack (die Heukuje), ferry (der Prahm)
13. Practical Items (Praktische Gegenstände): buckboard wagon (die
Liniendroschke), barrel (der Trumm), pastlad - soft heelless shoes
(die Pasteln), samovar (der Samowar)
14. Foods (Speisen): blini (Blini), bubert – dessert consisting of milk,
flour and eggs (Bubbert); sour milk (Saure Grütze), Shrove bun
(Stopfkuchen)
15. Spirits (Schnäpse): bitter orange liqueur (Pomeranzen), kummel
liqueur (Kümmel), fine table vodka (Otschischtschenoje), rowan
berry liqueur (Rjabinowka).

Der Beitrag in der ausstellungsbegleitenden Publikation skizziert eine kurze Geschichte der Vermessung des menschlichen Körpers für die massenhafte Kleidungsproduktion. Vom Handwerk der Schneiderei über die ersten Mustergrößen für die Uniformherstellung der preußischen Armee, der Entstehung vielfältiger Größensysteme in der Konfektion bis hin zu statistischen und gegenwärtigen Messverfahren hält das Ringen um das passende Maß bis heute an. Hinter dem technologischen Fortschrittsglaube entpuppt sich eine Geschichte des Scheiterns und der Reformulierung von geschlechtlichen, globalen und sozialen Ordnungen.

Charles Alphonse Witz-Oberlin war einer der wenigen österreichischen Theologen, die schon lange vor dem Ersten Weltkrieg pazifistisch ausgerichtet und sogar in der Friedensbewegung aktiv waren. Er verstand dies allerdings nicht im Widerspruch zu seinem ausgeprägtem Patriotismus, sondern ganz im Gegenteil fußte sein Pazifismus auch in seinem Patriotismus.

Das Franz Ferdinand Prinzip -
Warum der Erste Weltkrieg wirklich begann!

Das wohl ungewöhnlichste Buch zum Gedenkjahr Erster Weltkrieg erzählt die Geschichte des Thronfolgers Franz Ferdinand und dessen Leidenschaft für die Jagd, vom Mythos der Weißen Gams und den fatalen Schüssen im Salzburger Blühnbachtal, die den Ersten Weltkrieg heraufbeschworen.

Die Herzogin rief: „Aber warum hast du dann geschossen?“ Die Antwort erfolgte leichten Tones sofort: „Na, wenn man sterben muß, stirbt man sowieso!“ Bluntautal bei Golling, Kammerjagt im Alpwinkl, 27. August 1913.

Der Abschuss einer weißen Gams kündet Unglück an. Trotz der eindringlichen Warnungen seiner Jäger, erlegte Franz Ferdinand Erzherzog von Österreich-Este am 27. August 1913 im Blühnbachrevier eine weiße Gams. Im Jahr darauf wurde er Opfer des Attentats von Sarajevo.

Das Buch Das Franz Ferdinand Prinzip ist ein außerordentlicher Beitrag zum Gedenkjahr 100 Jahre Erster Weltkrieg. Es erzählt die Geschichte des Thronfolgers Franz Ferdinand und dessen Leidenschaft für die Jagd, von der mythologischen Sage der Weißen Gams und den fatalen Schüssen im Salzburger Blühnbachtal, die den Ersten Weltkrieg heraufbeschwörten. Die Abschussliste des Erzherzogs von 274 889 Stück Wild verweist auch auf jene Trophäe, eine Weiße Gams, die er 1913 erlegte. Die seltene Weiße Gams galt im Volksglauben als mythologische Tabufigur und stand unter dem Schutz von Berggeistern. Jener Jäger, der die Weiße Gams erlegen will, wird von höheren Kräften verflucht und stirbt binnen Jahrestag. So verdichten sich die Parallelen zwischen Sage und Historie zur Legende der Entstehung des Großen Krieges. Der Fluch der Weißen Gams vom Blühnbachtal brachte Franz Ferdinand den Tod und der Menschheit ihren Ersten Weltkrieg.

Autoren:
Anita Hohenberg, Igor Friedrich Petković
Thomas Jorda, Lois Lammerhuber
Michael Prock, Norbert Winding

Die im griechischen und römischen Altertum entstandenen Auffassungen, die Unterscheidungen zwischen Natur und Kultur, Vorgegebenem und menschlich Gesetztem formulierten, gingen mit dem Zerfall des römischen Weltreichs zu einem Gutteil verloren und gerieten zum überwiegenden Teil in Vergessenheit. Mit dem Auftreten und Verschwinden von Jesus Christus setzten Deutungen seiner Existenz ein, die den Keim zu einer neuen Weltreligion enthielten: dem Christentum. Der Versuch des Imperium Romanum, eine transkulturelle Einheit – mehrere Hundert Sprachen und beinahe ebenso viele Kulturen – auf geopolitischer Basis in Europa durchzusetzen, wurde von den juristisch festgesetzten Stellvertretern Christi auf Erden mit einer deutlichen Akzentverschiebung weitergeführt: verschiedene Herrscher, verschiedene Kulturen/Völker, eine Gelehrtensprache, ein Glaube.

"Kaum ein geschichtlicher Grundbegriff hat eine ähnliche Erfolgsgeschichte hinter sich gebracht wie die Rede von der kollektiven Erinnerung. Feiertag und Jubiläum, Denkmal, Museum oder Historiendrama im Fernsehen: All dies wird mittlerweile unter dem erweiterten Begriff einer umfassenden Memorialkultur vergesellschaftet. Im Feuilleton ist die Denkfigur eines Gruppengedächtnisses so ubiquitär wie in memorialpolitischen Ansprachen, so dass man darüber fast vergessen könnte, dass es sich ursprünglich einmal um einen sozialpsychologischen Fachbegriff handelte. [...]Doch auch wenn die Annahme eines überindividuellen Gedächtnisses inzwischen ganz selbstverständlich Eingang ins allgemeinsprachliche Vokabular findet, regt sich immer wieder Widerspruch. [...]"

Publikation der Dissertation "Fotografie und das Dispositiv Perspektive". Link zum Verlag: https://www.kulturverlag-kadmos.de/buch/perspektive-in-der-fotografie.html


Perspective in photography.
Studies on the naturalisation of the camera image, Berlin: Kadmos 2018. Publication of my Dissertation "Fotografie und das Dispositiv Perspektive" in German with an english summary and table of contents.


This book explores the significance of the tradition of linear perspective for the medium of photography. As a paradigmatic apparatus (in French: dispositif), perspective plays a central role in Western cultural traditions. In the pictorial tradition, perspective defines the iconic representation of a picture as a symbolic gaze through a window that confronts a reality. In perspective, the flat two-dimensional surface of a picture symbolizes a three-dimensional space, as well as a subject, in the form of a ‘natural’ gaze as the organizing instance of the pictorial space. It is here that the symbolic function of the perspectival apparatus emerges: The subject inside this structure claims a true and autonomous representation and interpretation of the world. Through such a claim, the holistic, theocratic world view was brought into question and multiple anthropocentric views with universal validity came into being. These formal and symbolic functions of perspective can also be traced within the medium of photography. Because of the special realism of photography, perspective was often understood as a natural and obvious effect of the camera. This belief strengthened confidence in the mechanical objectivity of photographic images. By contrast, this study does not take the neutrality and obviousness of perspective in photography for granted; instead, it tries to show that, in the medium of photography, perspective functions as a cultural substructure. On this basis, there were two questions that oriented the work. The first asks how perspective functions as an apparatus in photography, the second how perspective determines the iconic structure of the photographic index.
Prehistories of photography usually understood perspective as a fundamental historical origin of photography. Through the invention of linear perspective during the Renaissance, in around 1420, a long causal history was set in motion. As Heinrich Schwarz proposed, the realism that perspective introduced to painting was to culminate in the invention of photography in the 1830s. The first chapter of my work is a critical examination of such macro-historical interpretations of perspective. Through this I develop a different working method, one which was implied by some remarks of the scholars of perspective Erwin Panofsky and Hubert Damisch. The core of these remarks bears the idea that perspective was incorporated in the internal geometry of the photographic camera, or to put it in other words: The projection of light that takes place inside the camera works according to the system of perspective.

Wolfgang Wüst, Franken und Schwaben in Bayern – Integrationsprobleme und der Traum vom Zentralstaat (Fränkische Arbeitsgemeinschaft e.V., Heft 9) St. Ottilien 2019 (49 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Vorwort von Dr. Helmut Ritzer, Landtagsvizepräsident a.D., ISBN: 978-3-8306-7966-0).

Nr. 261  PDF-Eingabe

Oral History, also die gesprochene Geschichte oder kommunizierte Erinnerung über historische Ereignisse, eröffnet der Bildungsmedienforschung eine zusätzliche Perspektive. Interviews bieten sich dabei als Quellen an, um eine Vielzahl von Fragen zu untersuchen, die den Entstehungsprozess und die Nutzung des Bildungsmediums betreffen. Allerdings müssen bei der Durchführung und Interpretation dieser Interviews verschiedene Aspekte beachtet werden, die deren Informationsgehalt einschränken: Intersubjektivität,
Erinnerung, Narrativität und Performanz. In diesem Essay geht es vor allem um die ersten beiden Charakteristika, da sie die Forscherin oder den Forscher, anders etwa als die offensichtlicher wirkende Performanz, vor besondere Herausforderungen in der Analyse stellen und zudem in der Vergangenheit von einer auf Inhalte und Verständlichkeit fokussierten Bildungsmedienforschung vernachlässigt wurden, was sich im Zuge einer empirisch ausgerichteten Bildungsmedienforschung allmählich ändert und zu ändern ist.

Bu metinde daha önce başka bir makalemde işlenmiş olan, kurucu kavramların nitelikleri üzerinde farklı boyutları ile yeniden durulmuştur. Burada (daha önce imparatorluk kavramı seçilmişti) örnek olarak Kültür ve Medeniyet kavramları seçilmiştir. Bu kavramların etimolojileri ve tarihsel-sosyolojik temelleri üzerinde durularak göç etmiş oldukları farklı bağlam ve ortamlarda aslında nelere mal oldukları ve neye yol açtıkları irdelenmektedir.

(English title: "The war use of ethnology - the history of a cooperation between science, intelligence agencies and the military")

ENGLISH ABSTRACT:
From around mid 2000s onward, the US-Military and American intelligence agencies have begun emphasizing their use of social science, especially anthropological knowledge, for the 'Global War Against Terror', especially operations in the Middle East, and promoting more population-oriented 'counterinsurgency' campaigns by finding out as much as possible about the lives of the indigenous inhabitants of their areas of military conduct. This 'new approach' has been reflected in the media as a 'cultural turn' in military warfare. Simultaneously, this has met criticism in and outside of the military, especially in anthropological circles. In part, this is due to past utilisations of anthropological knowledge by the security sector, which often resulted in scandalous military/intelligence operations, widely condemned by the scientific communities. This article aims to summarize the history of anthropological involvement with the military, especially in the United States, as well as the debates surrounding these approaches, including a brief overview of similar engagements in Germany. In addition to combining and making several previously documented sources and examinations available to a German readership, this essay also takes a closer look at new military
commitments regarding their use of cultural knowledge. A reflection on the ethical problems confronted and the subject-specific implications of these cooperations conclude this study.

GERMAN ABSTRACT:
Seit Mitte der 2000er Jahre setzen das US-Militär und amerikanische Geheimdienste verstärkt auf die Einstellung von EthnologInnen und die Anwendung ethnologischer Theorien und Methoden zur Datengewinnung und -verarbeitung: Von der geheimdienstlichen Rekrutierung von Regional- und Kulturexperten über die Anstellung von militärischen Truppenberatern mit ethnologischem Hintergrund in Kriegsgebieten wie dem Human Terrain System bis hin zur kulturwissenschaftlichen Auftragsforschung für das US-Militär in Millionenhöhe entwickelte sich dieses Feld in den letzten zehn Jahren zu einem multidimensionalen Arbeitsmarkt für alle der Ethnologie/Völkerkunde/Kultur- und Sozialanthropologie nahe stehenden Forschungsfächer. Diese Entwicklung hat auch unabsehbare Folgen für die Disziplin(en) als solche. Im Folgenden sollen unterschiedliche  Formen dieser Zusammenarbeit im Verlauf des 20. Jahrhunderts aufgezeigt werden. Ein zweiter Teil konzentriert sich auf die Einbettung anthropologischer Konzepte und Methoden in die Doktrin der „Counterinsurgency“ („Aufstandsbekämpfung“) des Pentagons ab Mitte der 2000er Jahre.
Nach einem kurzen Abriss zur Situation in Deutschland bildet eine Reflexion zu den ethischen Problemstellungen und fachspezifischen Implikationen dieser Kooperationen den Abschluss dieser Studie.

Diese Studie soll als deutschsprachige  Ergänzung zu den bisher vor allem auf englisch erschienenen  Darstellungen stehen, die in ihrer Kürze vor allem als kompakter Überblick in das Thema einführt. Die Analyse neuer, aktueller Entwicklungen  und die detaillierten Quellenangaben  sollen dabei auch zu einer tiefergehenden (Weiter-)Beschäftigung  mit dem Thema anregen.

Discusses concepts of the "Schwärmer" (enthusiast) in German late Enlightenment and Romanticism.

It starts with a reconstruction of the "Schwärmerdebatte" (debate on enthusiasm) which was launched in 1776 in Wieland's journal "Teutscher Merkur", then shows the much more complicated image of the Schwärmer which was painted in fictional texts of the late Enlightenment (e.g. Goethe's "Die Leiden des jungen Werthers", Friedrich Heinrich Jacobi's "Eduard Allwills Papiere", Karl Philipp Moritz's "Anton Reiser", Rousseau's "Les Reveries du Promeneur solitaire", Friedrich Schiller's "Der Geisterseher", Ludwig Tieck's "William Lovell", Voltaire's "Candide", Johann Carl Wezel's "Belphegor", Wieland's "Don Sylvio von Rosalva" and "Geschichte des Agathon", and others). The last chapter follows the gradual rehabilitation of the Schwärmer in Goethe's "Lehrjahren", Hölderlin's "Hyperion", Friedrich Schlegel's "Lucinde" and Novalis's "Heinrich von Ofterdingen".

Es werden familiengeschichtliche Forschungsergebnisse für das 19. und beginnende 20. Jahrhundert dargestellt. Eine zentrale Rolle für die Forschung in Nordostböhmen spielten die Bauern, Müller, Erbscholzen und Erbrichter, Leinwandnegotianten, Grubenbetreiber und Textilunternehmer im Trautenauer und Braunauer Gebiet.
Bei den (familiär) vernetzten Familien handelt es sich um folgende:
Pfeifer – Siegel – Kaulich – Hofmann – Rzehak (Jibka, Ober- und Unter Wernersdorf, Radowenz, Birkigt, Wien), Kluge – Etrich – Klazar (Oberaltstadt, Trautenau, Hermannseifen, Theresienthal, Mohren, Kruh, Starkenbach, Wien), Ullmann, Porsche (Hohenelbe, Hennersdorf, Niederlangenau, Oberhanichen, Wien).

1. Die Rezeption der Französischen Revolution in den deutschen Staaten; 2. Deutsche Intellektuelle und der Ausbruch der Französischen Revolution; 3. Über das revolutionäre Demokratieverständnis während der „Grande Terreur“; 4. Deutsche Kritik an der Französischen Revolution; 5. Friedrich Schillers Rezeption der Ereignisse in Frankreich; 6. Die verschiedenen Einstellungen deutscher Intellektueller gegenüber der Revolution; 7. Christoph Martin Wieland über grundsätzlichen Unterschiede zu Frankreich; 8. Georg Forster und die Mainzer Republik; 9. Charakterisierung deutscher Intellektueller im Zuge der „Grande Terreur“; 10. Goethe und die Französische Revolution; 11. Zusammenfassung.

Auf dem 70. Sudetendeutscher Tag 2019 in Regensburg hielt ich am 8. Juni 2019 den Vortrag mit genanntem Titel. Er fand großes Interesse und ich wurde gebeten diesen zu verschriftlichen. Schon zuvor hatte ich in der Sudetendeutschen Familienforschung in zwei kleineren Beiträgen auf die zunehmend bedeutsamen Erkenntnisse in der epigenetischen Forschung und hiermit zusammenwirkender Fachdisziplinen hingewiesen.
Eine der Definitionen der Epigenetik stammt von Adrian Peter Bird, einem der Pioniere dieser Forschungsdisziplin. Danach beschreibt die Epigenetik „die strukturelle Anpassung chromosomaler Regionen, um veränderte Zustände der Aktivierung zu kodieren, zu signalisieren, oder zu konservieren.“
Seitdem wurden weitere Forschungsergebnisse publiziert, die die fulminante Entwicklung des Erkenntnisgewinns in der Epigenetik verdeutlichen.
Die Erinnerungskultur ist, wie weiter dargelegt wird, allerdings nicht allein durch Narrative, historische und kulturwissenschaftliche Dokumentationen, sondern auch durch die Epigenetik bestimmt.

Walter Prinzl war ein bekannter Maler der Wachau, einem Teil des Donautals in Niederösterreich und bis heute wegen der Schönheit der Landschaft ein Ziel vieler Touristen. Prinzls Wirkungszeit fällt in die Zeit zwischen den Kriegen und ihren vielen Verwerfungen, zu denen er - obwohl nicht unpolitisch denkend - mit seinen romantischen Darstellungen einen Kontrapunkt setzte.

Der Wunsch nach ewiger Jugend ist so alt wie die Menschheit selbst. Seit Ende des 19. Jahrhunderts schien es möglich, diesen Traum zu erfüllen. Dabei standen sich zwei Verfahren gegenüber, die inhaltlich auf ganz unterschiedliche Konzepte verwiesen: Eine natürliche Ver-jüngung durch Gymnastik und naturheilkundliche Mittel versprach die dauerhafte Regeneration eines trainierten und gereinigten Körpers; eine künstliche Verjüngung mittels Chirurgie und Hor-montherapie bot hingegen die " ewige Jugend " als Ware an. Als im Sommer 1920 die Zeitungen weltweit die wissenschaftliche Sensation verbreiteten, dass der Wiener Physiologe Eugen Steinach die künst-liche Verjüngung im Versuchslabor mittels Transplantation von jun-gen Hoden und Ovarien realisiert habe, war dies zugleich auch ein besorgniserregender Skandal. In den Folgejahren schien die künst-liche Verjüngung konsumorientierte Menschen hervorzubringen. Anders argumentierten dagegen die Jugendbewegung und die Junge Generation, die " Jugend " als ein durch Arbeit am Einzel-und Volks-körper zu erhaltendes Gut verkündeten. Im Nationalsozialismus wurde das Konzept der künstlichen Verjüngung von einem rassen-hygienischen Selektionsprogramm abgelöst. Um die aktuelle Begeisterung für die Verjüngung zu verstehen – das ist das Leitmotiv dieser gut lesbaren und wissenschaftlich fundierten Darstellung – ist es notwendig, ihre spezifischen Ursprünge in der Krise der Moderne um 1900 v. a. für Berlin und Wien zu analysieren. Heiko Stoff wurde mit dieser Studie an der Universität Hamburg promoviert.

Spätestens seit Entstehung des Kaiserreichs sind Kneipen für die Leipziger Arbeiter:innen die wichtigsten Orte für Geselligkeit, Kommunikation und politische Öffentlichkeit. Sie dienen als alternatives Wohnzimmer und stellen Gesangs-, Bildungs- und Turnvereinen die notwendigen Räumlichkeiten zur Verfügung. Durch sie werden Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl, Berufs- und Nachbarschaftsbeziehungen manifestiert und reproduziert. Die Kneipen tragen durch die in ihnen dominierenden kollektiven Verhaltensmuster dazu bei, soziale Identität zu definieren und zu konstituieren. Bis zur Fertigstellung des Leipziger Volkshaus-Gebäudes in der heutigen Karl-Liebknecht-Straße im Jahre 1906 und auch danach ist das Treffen in Kneipen und größeren Gaststätten auch für gewerkschaftliche und sozialdemokratische Organisation eine Voraussetzung.
Doch die Kneipe ist keine unproblematische soziokulturelle Institution. Obwohl Frauen nicht gänzlich aus der männlich dominierten sowie eingeschränkt öffentlichen Sphäre der Kneipe ausgeschlossen sind und als Wirtinnen des Öfteren sogar wichtige Positionen einnehmen, bleibt ihnen meist die Möglichkeit zur Partizipation vorenthalten. Das patriarchale Geschlechterverhältnis wird hierdurch stabilisiert und die Frauen als wichtigste potenzielle Komplizinnen ausgeschlossen. Ebenso ausgegrenzt werden all jene, die der Arbeiter:innenbewegung kritisch oder feindselig gegenüberstehen oder nicht mit den spezifischen Verhaltensmustern der Kneipen vertraut sind.

Dieser Beitrag inspirierte die Schriftstellerin Donna Leon zu ihrem Roman "Himmlische Juwelen" von 2012!
In dem Roman von Donna Leon ist die Hauptperson eine junge Archivarin, die von Nachfahren Steffanis beauftragt wird, das Geheimnis um Steffani zu lüften und seinen Schatz zu bergen. Letztlich findet sie in einer Archivkiste unter einem doppelten Boden eine Hand voll "himmlischer Juwelen", nämlich Reliquien. Das Reliquienverzeichnis wurde erstmals in dem Beitrag von Feldkamp 1992 veröffentlicht.

Dieser Schrift handelt von unerwarteten personellen Kontinuitäten, die sich von rechskonservativen Politikern und Steigbügelhaltern Adolf Hitlers - wie Paul von Hindenburg oder Alfred Hugenberg - über leitende Gestapo-Beamte - wie Rudolf Diels oder Werner Best - bis hin zu bundesdeutschen Eliten - wie Rudolf Augstein oder Bundesjustizminister Thomas Dehler - ziehen. Er handelt vom Osthilfe-Skandal von 1933 als einer der Hintergründe für die Machtergreifung Adolf Hitlers und für den Reichstagsbrand. Er handelt vom Kampf der Gestapo gegen den militärischen Widerstand. Und er handelt von der wohlwollenden Aufnahme vieler Staatsbeamter, die sich bei diesen Geschehnissen schuldig gemacht haben, bei den bundesdeutschen Eliten nach 1945. Er handelt von der wohlwollenden juristischen und geschichtswissenschaftlichen Aufarbeitung der Mitverantwortung dieser Beamten seit 1945. Und er fragt, wo die "Regie" für all diese sehr disparaten Geschehensabläufe und "Seilschaften" zu suchen ist. Er vermutet sie in der Logenzugehörigkeit der meisten der hier beteiligten Personen.


(Die Beiträge sind - wie auf dem Blog selbst, dem sie entnommen sind - chronologisch von hinten nach vorne zu lesen.)

Im Herbst 1994 fand eine Ausstellung über Salvador Dali in Frankfurt statt. Diese rief eine Aussage des bekannten Surrealisten wach: »Jeden Morgen beim Erwachen, genieße ich das erhabene Vergnügen, Salvador Dali zu sein« (S. D. Venus a tirois). Der Interpretationsfahigkeit dieses Zitates wegen sei der gestellten Thematik eine an-dere Formulierung gegenübergestellt: »Von der Demokratie zur Thymokratie« (Bochnik). Diese Gegensätze ausdrückenden Zitate machen die Dialektik der zu behandelnden Fragestellung deutlich. Als Autor dieses Beitrages muß ich voranstellen, daß ich mir Reflektionen über die zu behandelnden Fragen erlaube, ohne kompetent im eigentlichen Sinne Antworten geben zu können: Ich bin weder ausgebildeter oder erfahrener Psycho-analytiker, Psychiater oder Psychotherapeut, noch maße ich mir an, Kulturhistoriker oder Gesellschaftswissenschaftler zu sein. In die konkrete Problematik leitet ein Zitat von Christopher Lasch aus seinem in den Vereinigten Staaten viel beachteten Buch »Zeitalter des Narzißmus« in anschaulicher Weise ein: »Daß der Narzißt kein Interesse an der Zukunft hat, liegt zum Teil daran, daß er so wenig Interesse an der Vergangenheit hat. Es bereitet ihm Schwierigkeiten, glückliche Assoziationen zu verinnerlichen oder sich einen Grundstock von liebevollen Erinnerungen aufzubauen, mit denen er für seine zweite Lebenshälfie gewappnet ist, die für ihn auch im besten Fall stets Trauer und Schmerz bereit hält. In einer narzißtischen Gesellschaft, einer Gesellschaft, die narzißtische Charakterzüge fördert und ihnen zunehmend Bedeutung gibt, spiegelt die kulturelle Entwertung der Vergangenheit nicht nur die Dürftigkeit der herrschenden Ideologien, denen die Wirklichkeit entglitten ist und die es aufgegeben haben, sie zu meistern, sondern auch die innere Armut des Narzißten.« Wir kennen den Narziß aus der griechischen Mythologie, der als schöner Sohn des Flußgottes Kephisos, sich in unbefriedigter Liebe zu seinem Spiegelbild verzehrte, das er im Wasser erblickt hatte und schließlich in eine Narzisse verwandelt wurde. Nach Ovids Metamorphosen war dies die Strafe dafür, daß er die Liebe der Nymphe Echo zurückgewiesen hatte.

Narzißmustheorie gestern und heute...

Der institutionelle Ausbau der Kulturwissenschaften als akademische
Disziplin erfolgte parallel zur »kulturalistischen« Wende der Geschichtswissenschaften um die Jahrtausendwende.2 Wenn die Kulturwissenschaften Anfang des 21. Jahrhunderts auch im Begriff stehen, sich von den politischen Paradigmen der frühen Jahre zu entfernen und derzeit eine materialistische Wende vollziehen, so sind die Cultural Studies doch gerade in der Pop-Theorie bis heute noch immer eine der einflussreichsten Schulen. Ihre Begrifflichkeiten und die damit transportierten Modelle haben sich weithin durchgesetzt, auch wenn sie oftmals eher unterschwellig mitgedacht als explizit gemacht werden. Der vorliegende Artikel fragt nach dem Nutzen des traditionellen Subkultur-Modells für die Zeitgeschichte, will aber auch einen Beitrag zur Historisierung dieser Denkschule leisten. Dafür wird zunächst die steile Karriere des Begriffes durch fast ein Jahrhundert und seine transatlantische Reise von der amerikanischen Ostküste in den britischen Norden nachvollzogen. Der Zenit seiner Begriffskarriere in den 1980er Jahren und sein Revival unter veränderten Vorzeichen in den Neunzigern werden diskutiert, bevor der Subkultur-Ansatz historisiert und in einem Ausblick in eine pophistoriographische Perspektive gestellt wird.