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Silvia Berger Ziauddin
  • Historisches Institut
    Universität Bern
    Länggassstrasse 49
    Room B 108
    3012 Bern
    silvia.berger@unibe.ch
Der Untergrund erregt gegenwärtig grosse Aufmerksamkeit, sowohl in der Öffentlichkeit als auch in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. In der Geografie und den Urban Studies wird bereits von einem «vertical turn» gesprochen. Das... more
Der Untergrund erregt gegenwärtig grosse Aufmerksamkeit, sowohl in der Öffentlichkeit als auch in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. In der Geografie und den Urban Studies wird bereits von einem «vertical turn» gesprochen. Das Themenheft lotet die sich wandelnden menschlichen Beziehungen zum Untergrund in einer langen historischen Perspektive aus. Ausgehend von der These, dass sich die Sphären unter und über Grund gegenseitig bedingen, thematisiert das Heft die diachrone und synchrone Vielfalt menschlicher Imaginationen und Nutzungen des Untergrunds als vertikale Verflechtungsgeschichte. Im Zentrum steht damit die Frage, was wir mehr oder anders sehen, wenn wir uns nicht ausschliesslich entweder auf Vorgänge unter Grund oder auf solche an der Oberfläche konzentrieren, sondern diese miteinander in Beziehung setzen. Die einzelnen Artikel erschliessen die Wechselwirkungen zwischen «oben» und «unten» mit Instrumentarien der Umwelt-, Wirtschafts-, Wissens- und Infrastrukturgeschichte sowie aus medientheoretischer und literaturwissenschaftlicher Perspektive.
Research Interests:
Habilitationsschrift
Der »Kalte Krieg« wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur geläufigen Beschreibung der Pattsituation zwischen den beiden Supermächten USA und UdSSR. Obschon die Forschung hierzu in den letzten Jahren neues Terrain erschlossen... more
Der »Kalte Krieg« wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur geläufigen Beschreibung der Pattsituation zwischen den beiden Supermächten USA und UdSSR. Obschon die Forschung hierzu in den letzten Jahren neues Terrain erschlossen hat, wurde der semantische Kern des Konflikts – die Metapher der Kälte – bisher kaum ausgelotet. Das aktuelle Jahrbuch versucht, diese Lücke zu schließen, indem es die Frage stellt, wie die Kälte in unterschiedlichen militärischen, politischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen des Kalten Krieges mobilisiert wurde und damit zum tatsächlichen und imaginierten Konflikt beitrug.
Der Band enthält Beiträge etwa zu einer geheimen U-Boot-Werft im rauen Norden der Sowjetunion, zur U.S.-amerikanischen Militärbasis »Camp Century« im Packeis Grönlands und zur raumfahrtsmedizinischen Forschung zur perfekten Temperierung von Astronautenkörpern. Neben diesen Temperaturexplorationen an multiplen »frontiers« des Kalten Krieges geht der Band auch den Resonanzen der Kälte in Gesellschaftstheorie, Literatur, Film und materieller Kultur nach.
Research Interests:
The story of medical bacteriology and its attempt to »eradicate« all of mankind`s »invisible enemies«: the rise and fall of a leading science in the modern age. When the WHO announced the »eradication of smallpox« in 1980, the vision... more
The story of medical bacteriology and its attempt to »eradicate« all of mankind`s »invisible enemies«: the rise and fall of a leading science in the modern age.

When the WHO announced the »eradication of smallpox« in 1980, the vision of a world free of infectious diseases seemed to be within reach. For the first time, it seemed possible to »wipe out« epidemics by means of bacteriology. However, just a short time later, when new pathogens emerged and old ones resurfaced that had long since been considered defeated, it became clear that this was an illusion. Focussing on Germany between 1890 and 1933, Silvia Berger reveals that this was not the first time that the belief in the possibility of controlling infectious diseases had been shattered. After the First World War, bacteriology was already facing a serious crisis. The dream of destroying all »invisible enemies« and creating »pure« bodies and territories, rigorously pursued by military bacteriologists between 1914 and 1918, now faded into the background. In the 1920s, the scientists working in this exclusive field were forced to admit that they were no longer in a position to explain the complex interaction of micro and macro-organisms with their hypotheses. Rather than being considered a »war«, the relationship between bacteria and humans began to be expressed in terms such as »balance« or »symbiosis«, as a kind of peaceful co-existence.

In 2008, the study was awarded the Henry-E.-Sigerist Prize for young academics by the Swiss Society for the History of Medicine and Science. 2009 the book won the Förderpreis of the German Society for the History of Medicine, Natural Science and Technology.

»a highly original work, constituting an outstanding contribution to the history of preventive medicine and to German history«
Paul Weindling, Oxford

"Ohne Übertreibung darf man festhalten, dass mit Silvia Bergers Buch die Wissenschaftsgeschichte der Bakteriologie in der Zwischenkriegszeit im Wesentlichen geschrieben ist und es ganz erheblicher Anstrengungen bedürfte, an dieser Deutung vor- bei zu kommen."
Christoph Gradmann, Oslo

" [...] a highly valuable and original work. It fully deserves an English translation in order to reach a larger readership."
Jean-Paul Gaudillière, Paris
»Dem europäischen Skeptiker rückt neuerdings die allgegenwärtige Ansteckungsgefahr auf den Leib: Vogelgrippe, Aids, Ebola, alles sehr ansteckend, real und doch irreal, bedrohlich und doch biopolitisch wie medienpolitisch... more
»Dem europäischen Skeptiker rückt neuerdings die allgegenwärtige Ansteckungsgefahr auf den Leib: Vogelgrippe, Aids, Ebola, alles sehr ansteckend, real und doch irreal, bedrohlich und doch biopolitisch wie medienpolitisch aufklärungsbedürftig. Dieser Band von Historikern widmet sich der Bakteriologie als moderner Wissenschaft.«
Elisabeth von Thadden, Die Zeit

Inhaltsverzeichnis:
- Philipp Sarasin / Silvia Berger / Marianne Hänseler / Myriam Spörri: Bakteriologie und Moderne. Eine Einleitung
- Owsei Temkin: Eine historische Analyse des Infektionsbegriffs
- Erwin H. Ackerknecht: Antikontagionismus zwischen 1821 und 1867 Bruno Latour: Krieg und Frieden. Starke Mikroben - schwache Hygieniker
- J. Andrew Mendelsohn: Der Mikroskopiker des modernen Lebens. Alexandre Yersin als Flaneur in Paris um 1890
- Gerald L. Geison: Organisation, Produkte und Marketing im Unternehmen Louis Pasteurs
- J. Andrew Mendelsohn: Von der »Ausrottung« zum Gleichgewicht: Wie Epidemien nach dem Ersten Weltkrieg komplex wurden
- Mariko Ogawa: Die Cholera und der Suez-Kanal. Die britische Debatte über Robert Kochs Theorie des Cholerabazillus
- Christoph Gradmann: Unsichtbare Feinde. Bakteriologie und politische Sprache im deutschen Kaiserreich
- Paul Weindling: Ansteckungsherde. Die deutsche Bakteriologie als wissenschaftlicher Rassismus, 1890-1920
- Alexandra Minna Stern: Gebäude, Grenzen und Blut. Medikalisierung und Nation-Building an der amerikanisch-mexikanischen Grenze, 1910-1930
- Philipp Sarasin: Die Visualisierung des Feindes. Über metaphorische Technologien der frühen Bakterilogie
- Warwick Anderson: Immunität im Empire. Rasse. Krankheit und die neue Tropenmedizin, 1900-1920
- Marouf A. Hasian: Macht, medizinisches Wissen und die rhetorische Erfindung der »Typhoid Mary«