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Dieser Beitrag stellt dar, auf welche Weise die machtpolitischen Entwicklungen des Jahres 1619 in den beiden frühneuzeitlichen Massenmediengattungen Zeitung und illustriertes Flugblatt, die als öffentlich zugängliche Informationsmedien... more
Dieser Beitrag stellt dar, auf welche Weise die machtpolitischen
Entwicklungen des Jahres 1619 in den beiden frühneuzeitlichen Massenmediengattungen Zeitung und illustriertes Flugblatt, die als öffentlich zugängliche Informationsmedien im frühneuzeitlichen Mediensystem des Heiligen Römischen Reiches herausgebracht wurden, medial vermittelt wurden. Dabei wird auch auf die Region Niederösterreich bzw. Österreich unter der Enns in den frühneuzeitlichen Massenmedien verwiesen.
Erste Ergebnisse haben dabei ergeben, dass Niederösterreich im Medium
illustriertes Flugblatt zu dieser Zeit nicht wirklich greifbar ist, was damit
zusammenhängt, dass dieses ereignisbezogene und stark emotionalisierende Medium vielmehr auf die großen und überregionalen machtpolitischen Entwicklungen im Heiligen Römischen Reich verwies (z.B. der böhmische Ständeaufstand allgemein, die Schlachten zwischen numerisch großen katholischen und protestantischen Heeren, der Tod bzw. die Krönung eines Kaisers, die Belagerung Wiens durch die Truppen Gábor Bethlens im Herbst 1619 etc.). Die in den illustrierten Flugblättern berichteten Ereignisse waren aber häufig nicht an explizite Orte gebunden und gaben oftmals bloß grobe und ungefähre Informationen wieder. Für die zeitgenössische, überregionale RezipientInnenschaft stand vielmehr im Vordergrund, wie das Ereignis zu deuten bzw. inwiefern es moralisch bewertbar sei. Sehr wohl eignete sich aber das Medium Zeitung, um auch regionale und lokale Geschehnisse in kleineren Provinzen bzw. Regionen des deutschsprachigen Raumes, wie zum Beispiel Niederösterreich, medial greifbar zu machen. Diese dort enthaltenen Nachrichten waren nicht selten sehr detailliert und verfolgten vor allem über eine längere Periode hinweg die unterschiedlichsten Ereignisse. Im Beitrag wird daher die „Hildesheimer Relation“ als Beispiel herangezogen, um Niederösterreich bzw. Österreich unter der Enns medial greifbar zu machen.
Der regionale Blick auf Niederösterreich ist aus Sicht des/der LeserIn der
„Hildesheimer Relation“ wohl deshalb von Interesse, da er/sie im Stande
war, die machtpolitischen, wirtschaftlichen, religiösen und sozialen Prozesse, über die berichtet wurde und die beispielsweise im niederösterreichischen Raum stattfanden, in einen größeren Kontext einzuordnen und eine Relevanz für sich selbst daraus abzuleiten.
Until to the beginning of the 17th century the North was rather an unknown and abstract space for the average German-speaking recipient of early modern mass media (for example illustrated broadsheets, newspapers, pamphlets). In the course... more
Until to the beginning of the 17th century the North was rather an unknown and abstract space for the average German-speaking recipient of early modern mass media (for example illustrated broadsheets, newspapers, pamphlets). In the course of the 17th century due to Denmark’s and Sweden’s participation in the Thirty Years War, the northern regions became a central topic in the early modern mass media and therefore forced the recipient to be more aware of it. In the course of the second half of the 17th century the northern kingdoms became less important for the publicists in the Holy Roman Empire and instead they laid their focus on the politics of French and the Ottoman Empire. Thus, the image of the northerners and their stereotypes, which had been introduced to the German speaking readers in the course of the Thirty Years War, lived on until the beginning of the 18th century. Nevertheless, the Great Northern War (1700–1721) brought the people from the northern regions back to the media landscape of the Holy Roman Empire and about the same time the illustrated broadsheet – an almost antiquated genre of mass media that had struggled with the upcoming of the new modern genre ‘newspaper’ – experienced a kind of a renaissance.

The aim of this article is to describe how the northern region, with a focus on Sweden, was depicted in early modern mass media between the 15th and the 18th centuries. I will show continuities and changes of the visual and textual representation of ‘northerners’ and ‘Sweden’ in early modern mass media, which were published in the Holy Roman Empire between around 1500 until the end of the Great Northern War in 1721.
Der Große Nordische Krieg (1700–1721) zählte Anfang des 18. Jahrhunderts gemeinsam mit dem Spanischen Erbfolgekrieg und den Kuruzzenkriegen in Europa zu den größten Ereignissen, über die in den zeitgenössischen Medien berichtet wurde.... more
Der Große Nordische Krieg (1700–1721) zählte Anfang des 18. Jahrhunderts gemeinsam mit dem Spanischen Erbfolgekrieg und den Kuruzzenkriegen in Europa zu den größten Ereignissen, über die in den zeitgenössischen Medien berichtet wurde. Für das schwedische
Königreich bedeutete der Friedensschluss in Nystad am 10. September 17212 das Ende der schwedischen Großmachtstellung an der Ostsee, die das Russische Zarenreich (ab 1721 Kaiserreich) in weiterer Folge übernahm.
Im deutschsprachigen Raum hatte sich um 1700 eine Reihe von periodisch erscheinenden Zeitungen als Nachrichtenorgane etabliert, die die intendierte Leserschaft anhand regelmäßiger Berichte „Up-To-Date“ hielt. Eine frühneuzeitliche Zeitung wie das Wien[n]erische Diarium stellte den Anspruch, über sämtliche in Europa stattfindenden Ereignisse – daher auch über die Entwicklungen des Großen Nordischen Krieges – zu berichten.
Um die Wirren des Großen Nordischen Krieges, der 21 Jahre andauerte und
in den insgesamt elf beziehungsweise zwölf verschiedene Mächte involviert waren, ansatzweise zu durchblicken und die mediale Berichterstattung möglichst repräsentativ darzustellen, sollen in diesem Aufsatz zwei Eckdaten ausgewählt werden, die für den
Kriegsverlauf in den unterschiedlichen Phasen des Krieges entscheidend waren. Die gewählten Zäsuren sind einerseits der Friede von Altranstädt, der am 24. September 1706 zwischen Schweden und Sachsen geschlossen wurde und die Position Schwedens massiv stärkte, und andererseits der am 10. September 1721 unterzeichnete Friede von Nystad, der den Ausgleich zwischen Schweden und Russland festhielt und im Grunde
genommen das Ende der schwedischen Großmacht an der Ostsee bedeutete.
Im Zuge der Analyse der Berichterstattung des Wien[n]erischen Diarii zum Großen Nordischen Krieg ist zu berücksichtigen, dass die Zeitung dem kaiserlichen Hof nahestand, der während des Großen Nordischen Krieges offensichtlich größere Sympathien zum sächsischen Kurfürsten August II. hegte. In diesem Aufsatz wird der Informationsgehalt und Nachrichtwert des Mediums ermittelt. Dabei wird untersucht, auf welche Weise – emotional oder objektiv beziehungsweise schwedenfreundlich oder schwedenfeindlich – den zeitgenössischen Rezipienten der ausgewählten Zeitungen die Informationen rund um den Großen Nordischen Krieg vermittelt wurden.
Der Dreißigjährige Krieg war ein wirtschaftlich, politisch und religiös motivierter Krieg, der die Stadt Wien, als neubegründete Residenzstadt der Habsburger, und das alltägliche Leben an der Wiener Universität (Alma Mater Rudolphina)... more
Der Dreißigjährige Krieg war ein wirtschaftlich, politisch und religiös motivierter Krieg, der die Stadt Wien, als neubegründete Residenzstadt der Habsburger, und das alltägliche Leben an der Wiener Universität (Alma Mater Rudolphina) eher wenig beeinflusste. Bloß im Jahr 1619, durch das von Graf Matthias von Thurn angeführte böhmische Heer, und im Jahr 1645, durch die Schweden, welche unter der militärischen Leitung
des Feldmarshalls Lennart Torstensson standen, kam es zu einer annähernd bedrohlichen Ausnahmesituation.
Interessanterweise findet gerade in dieser mehr oder weniger politisch unruhigen Zeit, die bislang größte strukturelle Umwälzung und Veränderung seit der Gründung der Wiener Alma Mater Rudolphina statt. Die fundamentale Verschiebung des für diese Arbeit interessanten tertiären Bildungssektors ist mit dem Jahr 1623 festzumachen, in
welchem Ferdinand II. die Sanctio Pragmatica erließ.
Der Fokus liegt in diesem Aufsatz aber nicht auf die neugewonnene Machtrolle der Jesuiten, die anhand der Sanctio Pragmatica die Hauptverantwortung über die philosophische und theologische Fakultät zugesprochen bekamen, welche sie bis zum Jahr 1773 innehatten. Stattdessen soll einerseits aufgezeigt werden, wodurch der
studentische Alltag zur Anfangszeit des Dreißigjährigen Krieges geprägt war und inwieweit dieser sich mit der Sanctio Pragmatica im Jahre 1623 veränderte und andererseits, auf welche Art und Weise die Wiener Alma Mater Rudolphina, die bis 1623 im Großen und Ganzen auf spätmittelalterliche Strukturen des späten 14. Jahrhunderts baute, ein
neues Gesicht annahm.
Från och med att den svenska kungen Gustav II Adolf (1594–1632) hade landat med sin svenska här på den nordtyska ön Usedom den 6 juli 1630 intensifierade de prosvenska och svenska publicisterna utgivning av illustrerade flygblad. I dessa... more
Från och med att den svenska kungen Gustav II Adolf (1594–1632) hade landat med sin svenska här på den nordtyska ön Usedom den 6 juli 1630 intensifierade de prosvenska och svenska publicisterna utgivning av illustrerade flygblad. I dessa flygblad avbildades den
svenska kungen för det mesta som en militärisk kraftfull fältherre, en hjälte tagen ur den grekiska mytologin eller det gamla testamentet, ”lejonet från Norden” eller till och med som läkare. I flygbladspropagandan framställdes Gustav II Adolf oftast som en kristen krigare, även kallad miles christianus.
I denna uppsats behandlas bilden av Gustav II Adolf inom illustrerade flygblad. Det har jobbats med en egen sammanställd samling av samtida illustrerade flygblad. Dessa flygblad finns alla på Kungliga biblioteket i Stockholm och är förtecknade i den så kallade Snoilskykatalogen. Baserat på denna samling har den ikonografiska utvecklingen av Gustav II Adolf, mellan hans landstigning på Usedom den 6 juli 1630 och hans död i samband med slaget vid Lützen den 16 november 1632 och därefter, arbetats fram.
Enligt rådande konsensus inom forskningen av flygblad förblev Gustav II Adolf fram till 1634 – maximalt till 1635 – en del av den protestantiska publicistiken. I denna uppsats diskuteras möjligheten att den svenska kungen trots allt förblev en del av denna ännu längre
än vad man tidigare hållit för givet.
Research Interests:
Dieser Aufsatz setzt sich mit dem Zeitraum kurz vor Erlass der Silvesterpatente am 31. Dezember 1851 und der damit einhergehenden Zentralisierung der politischen Macht und administrativen Verwaltung in der Habsburgermonarchie auseinander.... more
Dieser Aufsatz setzt sich mit dem Zeitraum kurz vor Erlass der Silvesterpatente am 31. Dezember 1851 und der damit einhergehenden Zentralisierung der politischen Macht und administrativen Verwaltung in der Habsburgermonarchie auseinander. Anhand der wöchentlichen Polizei-Rapporte soll geschildert werden, auf welche Weise die Wiener polizeilichen Behörden dieser Zeit ihrer Arbeit nachingen und wie diese strukturiert waren. Ebenso soll geklärt werden, welche BürgerInnen von den polizeilichen Organen als verdächtig eingestuft wurden und in welchem Umfeld sie versuchten diese aufzuspüren. Im Zuge dessen soll darüber hinaus ergründet werden, welchen gesellschaftlichen Prozessen die Wiener Regierung besonders viel Aufmerksamkeit widmete. Im Zuge dieses Aufsatzes soll anhand der wöchentliche Polizei-Rapporte für den Zeitraum Juni-Dezember 1851 zusätzlich dargestellt werden, wie die Stimmung der breiten BEvölkerung in Wien zu dieser Zeit aussah.
Research Interests:
Dieser Aufsatz zeichnet nach, wie sich das publizistische Bild des schwedischen Königs in (pro)schwedischen illustrierten Flugblätter vom Zeitpunkt seiner Landung am 6. Juli 1630 auf der norddeutschen Insel Usedom bis zu seinem Tod in... more
Dieser Aufsatz zeichnet nach, wie sich das publizistische Bild des schwedischen Königs in (pro)schwedischen illustrierten Flugblätter vom Zeitpunkt seiner Landung am 6. Juli 1630 auf der norddeutschen Insel Usedom bis zu seinem Tod in Lützen am 16. November 1632 und darüber hinaus änderte. Für die Analyse der ausgewählten illustrierten Flugblätter wurden bestimmte Zäsuren gesetzt: die FLugblattproduktion in Zusammenhang mit der schwedischen Landung in Usedom 1630, der Leipziger Kovent, die Zerstörung Magdeburg, die Schlacht von Breitenfeld, der schwedische Gang durch die süddeutsche ,Pfaffengasse', die ,Befreiung' von Nürnberg, Augsburg und München, der Tod Gustav Adolfs in der Schlacht von Lützen und die Jahre bis zum Prager Frieden 1635 und darüber hinaus.
Wie die Analyse zeigt, verlief auf Seiten der (pro)schwedischen Publizistik von Beginn an die heilsgeschichtliche Inszenierung der Taten Gustav Adolfs, die ikonographische Adaption der Prophezeiung Paracelsus rund um den Löwen aus Mitternacht sowie auch die Umsetzung der miles christianus-Thematik. Parallel dazu erfolgten publizistische Darstellung des schwedischen Königs in satirischen illustrierten Flugblättern.
Research Interests:
Visual propaganda, Media Studies, Early Modern History, Literature, Propaganda, and 39 more
Around midsummer 1542, Nils Dacke and a group of outlaws and former peasants, which had rallied around him in the woods, attack three royal advocates near the hundred-district Södra Möre. The advocates had been sent to several districs... more
Around midsummer 1542, Nils Dacke and a group of outlaws and former peasants, which had rallied around him in the woods, attack three royal advocates near the hundred-district Södra Möre. The advocates had been sent to several districs around the king's city Kalmar in order to collect taxes. In the course of the next weeks, dozens of the king's advocates and stewards were assaulted and murdered in the hundred-districts of Konga, Uppvidinge and Möre. Within a month, Nils Dacke already had approximately 3,000 supporters. Many of Dacke's closest supporters and relatives were appointed generals and chiefs of the peasant troops. Among the were also around 30 catholic priests, who supported the uprising's actions in order to fight against the centralization policy of the Swedish king Gustav Vasa and the Reformation itself.
Research Interests:
At the end of the 17th century most people had accepted the fact that from a geographical viewpoint part of Russia belonged to Europe. Still, many understood it as a nation, which should not be included in the European cultural scene.... more
At the end of the 17th century most people had accepted the fact that from a geographical viewpoint part of Russia belonged to Europe. Still, many understood it as a nation, which should not be included in the European cultural scene.
However, through Peter the Great’s military success during the Great Northern War at the beginning of the 18th century and the battle of Poltava in 1709, which showed itself to be the watershed of the war with Sweden, the whole situation changed. The treaty of Nystad in 1721 determined Russia’s rise in the Baltic Sea and brought it closer to Europe.
Due to Russia’s new political position in Europe a new discourse emerged. This was particularly discussed by the French intellectual circle of the Enlightenment. They stopped utilizing the traditional understanding of the Europe-term, which until then was mainly used in a geographical sense. Instead they started to associate the term with keywords like “culture“ and “civilization“. As a consequence, the question arose if the new cognitive concept of Europe should include Russia or not.
During this discourse the French proponent of the Enlightenment Voltaire emerged to be the greatest supporter of Russia. He presented Russia's tsarina Catherine II as a patron of the Enlightenment in Western Europe. Therefore, many considered that Russia had truly earned itself a position in the cultural society of Europe.
Though this changed completely when Diderot's new personal knowledge of Russia reached Western Europe and the French Revolution broke out.
As a result Western Europe began to turn away from Russia. Hence this also led to a temporary end of the discourse, which excluded Russia from the Western Europe intellectual society again.
Research Interests:
Die Erinnerung an die Erste Republik Österreich könnte unterschiedlicher nicht sein. Ist sie den einen weiterhin ideologische Kampfzone, hat sie für andere kaum Kontur. Der vorliegende Tagungsband enthält die Vorträge des 38. Symposions... more
Die Erinnerung an die Erste Republik Österreich könnte unterschiedlicher nicht sein. Ist sie den einen weiterhin ideologische Kampfzone, hat sie für andere kaum Kontur. Der vorliegende Tagungsband enthält die Vorträge des 38. Symposions des NÖ Instituts für Landeskunde, das im Juli 2018 in St. Pölten unter dem Titel „100 Jahre Erste Republik. Geschichtsbilder einer Zeit des Umbruchs (1918–1938)“ stattfand.

Vor dem Hintergrund des 100-jährigen Jubiläums der Errichtung der Ersten Republik werden in diesem Tagungsband Vermittlungskonzepte aus den Bereichen Museum, Gedächtnisorte, Schule, Medien und Citizen Science präsentiert, mit denen die Zeit des Umbruchs nach dem Ende der Donaumonarchie und das Phänomen „Erste Republik“ einem heutigen Publikum – Schulklassen, Familien, interessierte Öffentlichkeit – erklärt und verständlich gemacht werden können.
Vor 300 Jahren wurde mit dem Frieden von Nystad, am 10. September 1721, das Ende der schwedischen Großmacht besiegelt. Passend dazu bietet dieses Buch nicht nur einen umfassenden historischen Überblick über die gut 100 Jahre anhaltende... more
Vor 300 Jahren wurde mit dem Frieden von Nystad, am 10. September 1721, das Ende der schwedischen Großmacht besiegelt. Passend dazu bietet dieses Buch nicht nur einen umfassenden historischen Überblick über die gut 100 Jahre anhaltende schwedische Großmachtzeit, sondern zeichnet die mediale Präsenz Schwedens im Heiligen Römischen Reich im 17. und 18. Jahrhundert nach. Dabei werden visuelle und textuelle Medienbilder identifiziert und analysiert, die in frühneuzeitlichen Massenmedien (illustriertes Flugblatt und Zeitung) innerhalb des deutschsprachigen Mediensystems gängig waren, um das schwedische Königreich sowie seine Regent_innen und Bewohner_innen darzustellen.

Im Zuge von sieben umfangreichen Teilstudien werden insgesamt 120 illustrierte Flugblätter in ihren historischen Kontext eingebettet, sorgfältig untersucht und als hochauflösende Scans inklusive Transkription wiedergegeben, wodurch sich eine eindrucksvolle Schilderung des (medialen) Aufstiegs und Niedergangs der schwedischen Großmacht ergibt.

https://www.buechner-verlag.de/buch/die-schwedische-grossmacht-in-medienbildern-2-bde/

ABSTRACT (DEUTSCH):
Das schwedische Königreich befand sich während seiner Großmachtzeit (1611–1721), die in Zusammenhang mit der Etablierung und Manifestierung des dominium maris baltici durch starke wirtschaftliche, kulturelle und militärisch-machtpolitische Expansion geprägt war, größtenteils im Kriegszustand. Von den 111 Jahren befand Schweden sich ganze 69 Jahre (62,16 %) im Kriegszustand, während nur 42 Jahre lang (37,84 %) Frieden vorherrschte.
Im Rahmen dieser Studie zeigt sich, dass in den frühneuzeitlichen deutschsprachigen Massenmedien für die Zeiträume 1630–1632, 1648–1650, 1655–1660, 1675–1679 und 1700–1715 eine erhöhte mediale Präsenz Schwedens im Heiligen Römischen Reich zu beobachten ist. Mit Blick auf die Zeiträume lässt sich feststellen, dass die Medienpräsenz des schwedischen Königreiches im deutschsprachigen Mediensystem folglich den militärischen Konjunkturen im Heiligen Römischen Reich unterlag. In Zeiten des Krieges wurde die proschwedische Publikationsmaschinerie im Heiligen Römischen Reich angekurbelt und resultierte in der Produktion und Herausgabe illustrierter Flugblätter, die teils einer Medienkampagne der schwedischen Krone angehörten, teils jedoch das Resultat einer unabhängigen aber proschwedisch gesinnten Publizistik waren. Das materielle Schwedenbild wurde dabei maßgeblich durch die frühneuzeitlichen Massenmedien, die sich mit dem schwedischen Königreich, deren RegentInnen oder dessen BewohnerInnen auseinandersetzten, geprägt und trug auf diese Weise zur Konstruktion des (immateriellen) Schwedenbildes in den Köpfen der breiten Massen bei.

ABSTRACT (PÅ SVENSKA):
Under större delen av den så kallade stormaktstiden (1611–1721) – som i samband med etableringen och manifestationen av dominium maris baltici definierades av stark ekonomisk, kulturell och militärpolitisk expansion – befann sig det svenska kungariket i krig. Av periodens 111 år präglades 69 år (62,16 %) av krig och 42 år (37,84 %) kännetecknades av fred i landet.
En ökad närvaro av det svenska kungariket i det heliga romerska rikets mediesystem och den tidigmoderna massmedian (illustrerade flygblad och tidningar) kan observeras mellan 1630–1632, 1648–1650, 1655–1660, 1675– 1679 och 1700–1715. Följaktligen korrelerar närvaron av det svenska kungariket i det tysktalande mediesystem direkt med dess deltagande i de stora europeiska krigen under 1600- och 1700-talet. Det var alltså krigen som låg till grund för behovet av den samtida publiceringen av tryckta skrifter. På så sätt hade den materiella avbildningen av det svenska kungariket, dess härskare och dess invånare i illustrerade flygblad ett påtagligt inflytande över gestaltningen av den immateriella – dvs. den mentala – bilden av Sverige.

ABSTRACT (ENGLISH):
During its time as a great power (1611–1721 = svenska stormaktstiden; schwedische Großmachtzeit), which  – in connection with the establishment and manifestation of the dominium maris baltici – was defined by strong economic, cultural and military-political expansion, the Swedish kingdom was mostly in a state of war. Between 1611 and 1721 Sweden spent 69 years (62.16 %) in a state of war and 42 years in peace (37.84 %).
An increased media presence of Sweden in the Holy Roman Empire can be observed in the German-speaking mass media between 1630–1632, 1648–1650, 1655–1660, 1675–1679 and 1700–1715. Hence, the media presence of the Swedish Empire in the German-speaking media area therefore directly correlates with its participation in the European wars of the 17th and 18th century. The war triggered the production and publication of illustrated broadsheets, which was either part of a media campaign controlled by the Swedish Empire or part of an independent but pro-Swedish-minded journalism. Thereby, the (material) depiction of the Swedish kingdom, its rulers and its inhabitants in German illustrated broadsheets had a great impact on the formation and shaping of the (immaterial) image of Sweden in the minds of the broad masses.
Mit der Landung des schwedischen Königs Gustav Adolf (1594–1632) auf der norddeutschen Insel Usedom am 6. Juli 1630 intensivierten sich die publizistischen Bemühungen des (pro)schwedischen Publikationswesens illustrierte Flugblätter... more
Mit der Landung des schwedischen Königs Gustav Adolf (1594–1632) auf der norddeutschen Insel Usedom am 6. Juli 1630 intensivierten sich die publizistischen Bemühungen des (pro)schwedischen Publikationswesens illustrierte Flugblätter herauszubringen. In diesen wurde der schwedische König unter anderem als militärisch-potenter Feldherr, als antike oder alttestamentarische Heldengestalt, als »Löwe aus Mitternacht« oder gar als Arzt inszeniert. Diese publizistischen Inszenierungen Gustav Adolfs wurden zumeist mit der Miles christianus-Thematik in Verbindung gebracht. Basierend auf einem ausgewählten Bestand zeitgenössischer illustrierter Flugblätter, die allesamt der Flugblatt-Sammlung der Königlichen Bibliothek zu Stockholm entnommen sind, soll der Wandel des publizistischen Bildes des schwedischen Königs zwischen der Landung auf Usedom am 6. Juli 1630 bis zu seinem Tod im Zuge der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 – und auch darüber hinaus – dargestellt werden. In der Flugblatt-Forschung herrscht darüber Konsens, dass Gustav Adolf ab 1634 – spätestens ab 1635 – nicht mehr Teil der protestantischen Publizistik war. In der vorliegenden Arbeit wird jedoch diskutiert, ob das publizistische Bild des schwedischen Königs nicht noch länger Eingang in die protestantische Publizistik fand, als bisher vermutet wurde. So ist bemerkbar, dass die schwedische Fraktion bzw. das schwedische Königreich in der (pro)schwedischen Publizistik mit dem Jahr 1633 oft in Form eines Löwen dargestellt wurde. Dies hängt sicherlich zum Teil mit der heraldischen Übereinstimmung des schwedischen Wappens zusammen, kann aber auch auf einen bewusst gewählten Rückgriff auf die Löwendarstellung des schwedischen Königs, beruhend auf der paracelsischen Prophezeiung rund um den »Löwen aus Mitternacht«, zurückgeführt werden. Auf die Analyse folgt ein Katalog, der die in dieser Arbeit analysierten Flugblätter abbildet. Hierbei werden einerseits die Scans der ausgewählten Flugblätter dargestellt, während andererseits wortgetreue Transkriptionen angeführt werden. Die Wichtigkeit der Anlegung dieses Kataloges ergibt sich auf zwei Ebenen. Zum einen wurde dieser Flugblatt-Bestand noch nie in einem eigenständigen Katalog aufgearbeitet. Zum anderen wurde mit dem Katalog auf methodischer Ebene komplettes Neuland betreten. Hierbei wäre es im Sinne der Flugblatt-Forschung wünschenswert, dass die verschiedenen Nationalbibliotheken künftig die Transkriptionen der illustrierten Flugblätter online zur Verfügung stellen, um den interessierten NutzerInnen ein detailliertes und schnelleres Quellenstudium zu ermöglichen.
https://www.buechner-verlag.de/buch/flugblatt-propaganda-zu-gustav-adolf-von-schweden/

From the moment on the Swedish king Gustavus Adolphus (1594–1632) landed with his troops on the northern German island of Usedom on July 6th 1630 the pro-Swedish and Swedish publicists and propagandists started to intensify the publication of illustrated broadsheets. The Swedish king was above all depicted as a militarily strong general, an ancient and Old Testament hero figure, as the Lion of the North and even as a physician. These graphic accounts of Gustavus Adolphus were often combined with the publicistic stylistic device of the Miles Christianus.
Based on the broadsheet-collection of the National library of Sweden (Kungliga biblioteket; literally translated as The Royal Library) the change of the publicistic image of the Swedish king, between his landing at Usedom on July 6th 1630 and his death on November 16th 1632 at the battlefield of Lützen and later, will be discussed. Many modern historians who work with illustrated broadsheets maintain that Gustavus Adolphus was only present in protestant popular press until around 1634/35. Thereafter, protestant authors and propagandists didn’t refer to him in their broadsheets. However, in this paper it is posited that the Swedish king was indeed present in protestant propaganda for a longer period than has been heretofore assumed.
In addition to an analysis of the illustrated broadsheets, an original catalogue depicting the illustrated broadsheets was created. The importance of this new kind of catalogue is twofold. Firstly, the collection of illustrated broadsheets of the National library of Sweden has not yet been analysed and published as an independent catalogue. Secondly, this catalogue contains verbatim transcriptions of the illustrated broadsheets and has thereby broken new ground. It would be worthwhile for national libraries to provide these verbatim transcriptions of their collections of illustrated broadsheets. This would facilitate future research of illustrated broadsheets and even make more detailed analysis possible.
The conference sets its focus on the cultural and artistic effects and consequences of the two major conflicts of the XVII c. in Central Europe – the Thirty Years‘ War and the Northern Wars, intertwined by the powers and personalities... more
The conference sets its focus on the cultural and artistic effects and consequences of the two major conflicts of the XVII c. in Central Europe – the Thirty Years‘ War and the Northern Wars, intertwined by the powers and personalities involved and influenced by each other. Especially the German territories of the Holy Roman Empire (including Bohemia) and Poland were confronted with a huge extent of destruction, looting, migration and targeted theft of art and culture. The topics are military architecture, artistic representation in war, political iconography, war and peace as a theme of art, protagonists and victims, roles and fates, paths of artlootings and processes of cultural transfer.
Der „Dreißigjährige Krieg” giIt aIs eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der Menschheit. Was als Kampf um die religiöse und machtpolitische Hegemonie in Böhmen und im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation begonnen hatte,... more
Der „Dreißigjährige Krieg” giIt aIs eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der Menschheit. Was als Kampf um die religiöse und machtpolitische Hegemonie in Böhmen und im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation begonnen hatte, endete in einer Katastrophe für ganz Mitteleuropa.

Seinen Anfang nahm der Krieg mit dem „Prager Fenstersturz” vom 23. Mai 1618, dem eine offene Rebellion der protestantischen böhmischen Stände gegen den Kaiser folgte. Durch die Ereignisse des Jahres 1619 — erwähnt seien hier Iediglich die „Sturmpetition“ evangelischer Adeliger bei Ferdinand II. in Wien sowie die schweren Kämpfe und Devastierungen im nördlichen Niederösterreich — wurde das habsburgische Kernland Niederösterreich endgültig in das Ringen zwischen katholischem Herrscherhaus und protestantischer Ständeopposition hineingezogen. Diese Auseinandersetzung sollte erst mit der Schlacht am Weißen Berg von 1620 ihr (vorläufiges) Ende finden, als die Katholische Liga den Sieg gegen die böhmischen Stände unter ihrem „Winterkönig” Friedrich von der Pfalz davontrug.

Die Ereignisse von 1619 bilden den Anlass dafür, sich 400 Jahre später im Rahmen einer Tagung den Anfängen des Dreißigjährigen Krieges und seinen Auswirkungen auf dem Gebiet des heutigen Niederösterreichs zu widmen.
Unter dem Titel „Beharrung und Wandel“ fand in Kooperation mit der Universität Wien das 39. Symposion des niederösterreichischen Instituts für Landeskunde statt. Ausgangspunkt war ein Buchprojekt des Instituts, das eine... more
Unter dem Titel „Beharrung und Wandel“ fand in Kooperation mit der Universität Wien das 39. Symposion des niederösterreichischen Instituts für Landeskunde statt. Ausgangspunkt war ein Buchprojekt des Instituts, das eine Gesellschaftsgeschichte Niederösterreichs, des zentralen Kronlands der Habsburgermonarchie, im langen 19. Jahrhundert, zum Gegenstand hat. Auf der Tagung wurden Fragen nach der Modernisierung und der Durchstaatlichung des Sozialen, insbesondere auf dem „flachen Land“ diskutiert. Am zweiten und dritten Tag wurde der auf Niederösterreich fokussierte Horizont durch Beispiele aus anderen Regionen erweitert, wodurch sich transregional vergleichende Perspektiven eröffneten.