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  • Intellectual History, History of Ideas, History of Cinquecento Venice, Musical riddles, Music and Language, Performance Practice, and 46 moreedit
  • Katelijne Schiltz is chair of the Musicology department at the University of Regensburg. She studied Musicology at th... moreedit
Throughout the Renaissance, composers often expressed themselves in a language of riddles and puzzles, which they embedded within the music and lyrics of their compositions. This is the first book on the theory, practice and cultural... more
Throughout the Renaissance, composers often expressed themselves in a language of riddles and puzzles, which they embedded within the music and lyrics of their compositions. This is the first book on the theory, practice and cultural context of musical riddles during the period. In this book, I focus on the compositional, notational, practical, social and theoretical aspects of musical riddle culture c.1450–1620, from the works of Antoine Busnoys, Jacob Obrecht and Josquin des Prez to Lodovico Zacconi's manuscript collection of Canoni musicali. I reveal how the riddle both invites and resists interpretation, the ways in which riddles imply a process of transformation and the consequences of these aspects for the riddle's conception, performance and reception. Lavishly illustrated and including a comprehensive catalogue by Bonnie J. Blackburn of enigmatic inscriptions, this book will be of interest to scholars of music, literature, art history, theology and the history of ideas.
Die Regensburger Benediktinerabtei St. Emmeram war ein Zentrum liturgischer und kultureller Entwicklung. Politisch und kirchlich gut vernetzt, war das Kloster bis zur Auflösung der Personalunion von Abt und Bischof unter dem Heiligen... more
Die Regensburger Benediktinerabtei St. Emmeram war ein Zentrum liturgischer und kultureller Entwicklung. Politisch und kirchlich gut vernetzt, war das Kloster bis zur Auflösung der Personalunion von Abt und Bischof unter dem Heiligen Wolfgang im 10. Jahrhundert von entscheidender Bedeutung auch für das Bistum Regensburg, danach blieb es ein wichtiger Faktor im weitverzweigten Netzwerk des Reformmönchtums und ein Schauplatz kirchenhistorisch bedeutender Ereignisse. Monumente und Dokumente von europäischem Rang bezeugen seine reiche liturgische und kulturelle Produktion, die Höhepunkte abendländischer Wissenschaft und Kunst genauso umfasste wie Fälschungen von epochaler Wirkung.
Orgeln, seit 2017 als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet, sind heute ein fester Bestandteil europäischer Kirchenmusik. Doch nach der Reformation bedurfte es einer längeren Phase konfessioneller Grenzziehung und Selbstvergewisserung,... more
Orgeln, seit 2017 als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet, sind heute ein fester Bestandteil europäischer Kirchenmusik. Doch nach der Reformation bedurfte es einer längeren Phase konfessioneller Grenzziehung und Selbstvergewisserung, um nicht nur der Orgel, sondern jeglicher Instrumentalmusik im Gottesdienst den theologisch
abgesicherten Platz zuzuweisen, der inzwischen so selbstverständlich erscheint.
Dieser Prozess spiegelt sich in den zur Einweihung neuer Orgeln gehaltenen Orgelpredigten, die sich seit etwa 1600 zu einer eigenständigen homiletischen Untergattung entwickelten. Der musiktheologische Diskurs, der sich hier mit der Zeit ausbildete, erreichte nicht nur die Kirchgänger. In gedruckter Form verbreiteten sich die Predigten auch über größere räumliche und zeitliche Distanzen hinweg und trugen zur Formierung einer barocken Musikanschauung bei.
Das Korpus heute noch ermittelbarer Orgelpredigtdrucke des 17. und 18. Jahrhunderts steht im Zentrum eines DFG-Projekts am Institut für Musikwissenschaft der Universität Regensburg. Die fast ausnahmslos von protestantischen Pfarrern verfassten Texte werden erschlossen und in einer wissenschaftlich fundierten Volltextedition zugänglich gemacht. Das hierzu entwickelte Online-Portal orgelpredigt.ur.de/ bietet vielfältige Möglichkeiten der Kommentierung und inhaltlichen Vernetzung.
Das vorliegende Buch verfolgt das Ziel, die bereits vorliegenden Arbeitsergebnisse in einem interdisziplinären Kreis aus Musikwissenschaftler:innen, Theolog:innen und Historiker:innen zu präsentieren und die sich daraus ergebenden Probleme und Perspektiven zu diskutieren. Neben theologisch, musiktheoretisch oder kulturhistorisch ausgerichteten Textanalysen stehen Beiträge, die anhand verschiedener, regional und chronologisch breit gestreuter Fallstudien repräsentative Etappen der Orgelpredigt in ihre spezifischen Kontext beleuchten. Ein besonderes Anliegen ist es schließlich, die Orgelpredigt auch als ein gesamteuropäisches Phänomen zu sehen.
Musik und Wissenschaft. Worin manche ein Spannungsverhältnis oder gar einen Gegensatz zu erkennen glauben, hat Wolfgang Horn vielmehr eine Schnittstelle gesehen, die ihm immer wieder als Ausgangspunkt für seine Forschung diente. Der Zweck... more
Musik und Wissenschaft. Worin manche ein Spannungsverhältnis oder gar einen Gegensatz zu erkennen glauben, hat Wolfgang Horn vielmehr eine Schnittstelle gesehen, die ihm immer wieder als Ausgangspunkt für seine Forschung diente. Der Zweck der Musikwissenschaft liege, so Horn, letztendlich darin, »das Rätsel der Musik in rational kritisierbarer Argumentation kenntnisreich zu umkreisen«. In diesem Geiste stehen im vorliegenden Sammelband, der ursprünglich als Festschrift geplant war, die vielseitigen Beiträge für den profunden Facettenreichtum Wolfgang Horns in Forschung und Lehre ein. Mit seinem unerwarteten Tod im Mai 2019 musste er eine neue Bestimmung als Gedenkschrift annehmen. "Musik und Wissenschaft" steht nun für das Andenken von Kolleginnen und Kollegen, Weggefährten und ehemaligen Studierenden an einen herausragenden Wissenschaftler und Lehrer.

Mit Beiträgen von: Bettina Berlinghoff-Eichler, Michael Braun, Martin Christian Dippon, Raymond Dittrich, Arnfried Edler, Nina Galushko-Jäckel, Siegfried Gmeinwieser, Theresa Henkel, David Hiley, Rainer Kleinertz, Ulrich Konrad, Franz Körndle, Laurenz Lütteken, Andreas Pfisterer, Thomas Röder, Katelijne Schiltz, Michael Wackerbauer, Markus Waldura, Andreas Wehrmeyer und Sebastian Werr
Im vorliegenden Buch werden musikalische Quellen aus den Beständen der Bischöflichen Zentralbibliothek, der Staatlichen Bibliothek und der Thurn und Taxis Hofbibliothek vorgestellt. Sie stehen gewissermaßen stellvertretend für die... more
Im vorliegenden Buch werden musikalische Quellen aus den Beständen der Bischöflichen Zentralbibliothek, der Staatlichen Bibliothek und der Thurn und Taxis Hofbibliothek vorgestellt. Sie stehen gewissermaßen stellvertretend für die Bandbreite der vorhandenen Quellentypen sowie deren Provenienz, Überlieferungszustand und -kontext: Es werden sowohl Prachtcodices als auch Gebrauchshandschriften behandelt, fragmentarisch überlieferte oder zu Konvoluten zusammengebundene Musikalien, Quellen für die Musikpraxis und musiktheoretische Abhandlungen sowie Musik für den klösterlichen Gebrauch oder für einen städtischen Kontext – und dies vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert. In der Verbindung von lokalhistorischen Spezifika und überregionalen – ja, sogar internationalen – Perspektiven wird die Bedeutung der Regensburger Bestände umso exponierter.
This book offers an overview of all facets of musical life in sixteenth-century Venice. It addresses the city’s institutions (churches, confraternities, and academies) against the background of public and private occasions of music... more
This book offers an overview of all facets of musical life in sixteenth-century Venice. It addresses the city’s institutions (churches, confraternities, and academies) against the background of public and private occasions of music making. Supported by a generous collection of archival, literary, and iconographical sources, it treats both ceremonial life in the Serenissima and private forms of patronage. The Companion also addresses the dense web of musical activity (from chapel masters and singers to instrumentalists and instrument makers to music printers and theorists) and the rich variety of styles and musical genres (the frottola, the madrigal, motets and masses, instrumental music, polychoral music, Venetian-language polyphony), broadening the geographical perspective beyond the Veneto to Istria and Dalmatia.
In 1586 the poet Jean Mégnier described Cipriano de Rore as ‘inventif ’, a composer who searched out ‘nouveaux accords’. The essays in this volume flesh out various ways in which Mégnier’s characterization rings true. One group of essays... more
In 1586 the poet Jean Mégnier described Cipriano de Rore as ‘inventif ’, a composer
who searched out ‘nouveaux accords’. The essays in this volume flesh out various
ways in which Mégnier’s characterization rings true. One group of essays deals
with de Rore’s biography and strategies of patronage from his early years in Italy
to the end of his life. A second is concerned with sources and repertoire, ranging
widely across genres. A third presents a series of new analytical approaches to
Cipriano’s music. The volume concludes by considering his reputation through
the lens of music historiography. To mark the 500th anniversary of his birth (1515
or 1516), we offer these new perspectives on the life and music of this major figure
in Renaissance music.
Although canons pervade music of the Middle Ages and the Renaissance, they have not received proportionate attention in the musicological literature. The contributions in this book shed light on canons and canonic techniques from a wide... more
Although canons pervade music of the Middle Ages and the Renaissance, they have not received proportionate attention in the musicological literature. The contributions in this book shed light on canons and canonic techniques from a wide range of perspectives, such as music theory and analysis, compositional and performance practice, palaeography and notation, as well as listening expectations and strategies. Especially in the case of riddle canons, insights from other disciplines such as literature, theology, iconography, emblematics, and philosophy have proved crucial for a better understanding and interpretation of how such pieces were created.
The essays extend from the early period of canonic writing to the seventeenth century, ending with three contributions concerned with the reception history of medieval and Renaissance canons in music and writings on music from the Age of Enlightenment to the present.

This book was awarded a Citation of Special Merit by the Society for Music Theory in 2008 (see https://societymusictheory.org/archive/publications)
This volume presents seventeen motets by Gioseffo Zarlino (1517–90) published in 1563 and 1566. Together with two earlier volumes in this series (R145 and R149), it completes a modern critical edition of Zarlino’s motets. Four of the... more
This volume presents seventeen motets by Gioseffo Zarlino (1517–90) published in 1563 and 1566. Together with two earlier volumes in this series (R145 and R149), it completes a modern critical edition of Zarlino’s motets.

Four of the motets in this edition were originally published in the anthology Motetta D. Cipriani de Rore et aliorum auctorum (Venice: Scotto, 1563). They are all four-voice settings a voci pari (for equal voices), with three—based on texts from the Office of the Dead—grouped together as “lectiones pro mortuis.”

The other thirteen motets comprised Zarlino’s second book of motets, the Modulationes sex vocum (Venice: Rampazetto, 1566). They are for six or (in one case) seven voices and set a range of liturgical and biblical texts. With a single exception, they all include canons and explore a wide range of compositional techniques for canonic writing, thus highlighting the close connection between this collection and the contrapuntal exposition in Zarlino’s theoretical treatise Le istitutioni harmoniche (1558, 1573).

The modern assessment of Zarlino’s legacy has rested primarily on his reputation as a theorist; but with his musical works now fully accessible, his compositions may stand alongside his better-known theoretical writings, allowing a fuller evaluation of his work as a composer and the way in which his compositional and theoretical enterprises were intimately intertwined.

Contents:


Motets from Modulationes sex vocum (Venice: Rampazetto, 1566)

Dedication
1. Ascendo ad patrem meum
2. Litigabant Judaei
3. Hodie Christus natus est
4. Exaudi Deus
5. Virgo prudentissima
6. Miserere mei Deus
7. O quam gloriosum
8. In principio Deus
9. Victimae paschali laudes
10. Misereris omnium
11. Sebastianus Dei cultor
12. Salve regina
13. Pater noster

Motets from Motetta D. Cipriani de Rore et aliorum auctorum . . . cum tribus lectionibus, pro mortuis Josepho Zerlino auctore (Venice: Scotto, 1563)

14. Ecce iam venit plenitudo temporis
15. Parce mihi Domine
16. Taedet animam meam
17. Manus tuae
This article investigates three voci pari settings by Gioseffo Zarlino, the "lectiones pro mortuis" that appeared in the "Motetta D. Cipriani de Rore et aliorum auctorum" (Venice: Girolamo Scotto, 1563). Although this collection contains... more
This article investigates three voci pari settings by Gioseffo Zarlino, the "lectiones pro mortuis" that appeared in the "Motetta D. Cipriani de Rore et aliorum auctorum" (Venice: Girolamo Scotto, 1563). Although this collection contains motets, we argue that Zarlino’s lectiones were intended as liturgical items for an Office for the Dead, celebrated as part of exequial rites. As such, they represent the first printed liturgical settings for the Office for the Dead in the Italian-speaking area. By analyzing liturgical sources as well as chronicles, we show that there was no tradition of setting the lessons pro mortuis in Italy, and that Zarlino’s lectiones must have been a somewhat isolated musical
experiment. We contextualize the settings within Zarlino’s oeuvre, while also highlighting their relation to the contemporary repertoire of polyphonic lessons for penitential liturgies, most importantly lamentations—a genre that was published widely in the 1560s. In an attempt to reconstruct the social and institutional networks that might constitute the background to Zarlino’s lectiones, we urge considering their author not only as a theorist and composer, but also as a polymath, a priest, and, ultimately, a devout Christian.
Keywords:
published in Lucinde Braun and Katelijne Schiltz (eds.), "Orgelpredigten in Europa (1600–1800). Musiktheoretische, theologische und historische Perspektiven", Regensburg: Schnell & Steiner, 2022, pp. 91-107.
Research Interests:
This contribution focuses on the anonymous five-part madrigal "Bella guerriera mia", which survives in two sixteenth-century manuscripts (Munich, Bayerische Staatsbibliothek, Mus.ms. 1503g and Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod.... more
This contribution focuses on the anonymous five-part madrigal "Bella guerriera mia", which survives in two sixteenth-century manuscripts (Munich, Bayerische Staatsbibliothek, Mus.ms. 1503g and Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 293 Musica). The poem by Pietro Bembo plays with the famous topos of love as war. Following the example of Petrarca and other poets, Bembo has the woman play the role of warrioress, but he ends the sonnet with a subversive punchline that takes the form of a poetic self-reflection. "Bella guerriera mia" was set to music by several composers, from Perissone Cambio to Alfonso Ferrabosco the Elder. The article analyses the anonymous setting in the light of this musico-textual tradition, while at the same time highlighting striking parallels with Cambio's madrigal.
This contribution considers Heinrich Isaac‘s four-voice "Oratio Hieremiae prophetae", which was printed (more than twenty years after the composer’s death) in the collection "Selectae harmoniae quatuor vocum de Passione Domini"... more
This contribution considers Heinrich Isaac‘s four-voice "Oratio Hieremiae prophetae", which was printed (more than twenty years after the composer’s death) in the collection "Selectae harmoniae quatuor vocum de Passione Domini" (Wittenberg: Georg Rhau, 1538) – and thus in a protestant environment. I discuss Melanchthon‘s dedication with its theological reflections and liturgical remarks, the structure of the print as a whole as well as Ottaviano Petrucci‘s thematically related anthology "Motetti De passione, De cruce, De sacramento, De beata Virgine et huiusmodi" (Venice, 1503). Isaac‘s composition is analysed in the light of the polyphonic Oratio-tradition (esp. Petrucci‘s "Lamentationum liber Secundus" [1506]). Whereas most of the earlier settings are largely homophonic, thereby treating the verses as separate entities, it is argued that Isaac‘s Oratio differs markedly from this tradition, as it is conceived as a large-scale motet, which seeks to highlight the expressive power of the text.
"A fair number of Renaissance riddles are accompanied by an image. Instead of being an ornamental addition, these images are an integral part of the work, as they complement the contents of the music in a fundamental way. In order to... more
"A fair number of Renaissance riddles are accompanied by an image. Instead of being an ornamental addition, these images are an integral part of the work, as they complement the contents of the music in a fundamental way. In order to explain the intimate
connection between music, word, and image in such pieces, I discuss compositions in the form of a circle, a cross, with a coat of arms, and with gaming objects (chessboard and dice). I also sketch the reception of visual pictorialism in treatises on music from the late fifteenth and sixteenth centuries."
Although the Holy Shroud has always attracted attention, musical traces of this relic are rare. Willaert’s hymn O iubar, nostrae specimen salutis is, however, an exception. The piece was published in Hymnorum musica (Venice, 1542), ten... more
Although the Holy Shroud has always attracted attention, musical traces of this relic are rare. Willaert’s hymn O iubar, nostrae specimen salutis is, however, an exception. The piece was published in Hymnorum musica (Venice, 1542), ten years after the Shroud was miracously saved from a fire in the Sainte-Chapelle of Chambéry. A close investigation of O iubar reveals a series of anomalies, such as its place in the church calendar and in Willaert’s collection. The provenance of its text and melody is also unclear. In this article, I present hypotheses that might help us to contextualize the hymn and to explain its presence in Willaert’s Hymnorum musica.
In Renaissance music, the age-old fascination for the moon found a particular expression. Several pieces from the 16th and 17th centuries play with the resemblance of the form of the mensuration signs to the phases of the lunar cycle.... more
In Renaissance music, the age-old fascination for the moon found a particular expression. Several pieces from the 16th and 17th centuries play with the resemblance of the form of the mensuration signs to the phases of the lunar cycle. Most of these compositions are presented as notational riddles. This is especially clear in theoretical treatises such as Hermann Finck’s Practica musica (1556), Scottish Anonymous (ca. 1580) and Pietro Cerone’s El Melopeo y maestro (1613). Furthermore, Jean Lebrung used the inscription ‘Luna te docet’ for a mensuration canon in his motet Saule, quid me persequeris. In his collection of Canoni musicali, Lodovico Zacconi even mentions a composition by Biagio Pesciolini whose features were based on a painting of the Virgin Mary with the moon under her feet.
Apart from their visual analogy, the mensuration signs and the lunar cycle also share another characteristic on a more abstract level: both are ways of measuring time – musical time on the one hand, cosmic time on the other. Therefore the question should be considered how and to what extent these musical riddles can be related to the scientific developments of their time.
Compared against volumes I and III of Isaac’s Choralis Constantinus, contrapuntal complexities are more frequently used in the music for the Konstanz cathedral. This could be one of the main reasons for Anton Webern’s fascination with... more
Compared against volumes I and III of Isaac’s Choralis Constantinus, contrapuntal complexities are more frequently used in the music for the Konstanz cathedral. This could be one of the main reasons for Anton Webern’s fascination with this part of Isaac’s oeuvre. Canons appear in almost every mass, but most of them are rather short and unspectacular, as a complete survey of all canons in this volume makes clear. Some of the canons, however, make use of retrograde, augmentation and mensuration games; examples of double-canons and three and four-part canons can also be found. Inversion does not occur anywhere, nor do we find enigmatic inscriptions. In several cases, textual reasons seem to have influenced the use of canonic procedures.
During a lecture presented in Darmstadt, Luigi Nono offered an analysis of his La terra e la compagna and Il canto sospeso. He stated that in these pieces the "multi-dimensional profusion of expressive and phonetic possibilities" had been... more
During a lecture presented in Darmstadt, Luigi Nono offered an analysis of his La terra e la compagna and Il canto sospeso. He stated that in these pieces the "multi-dimensional profusion of expressive and phonetic possibilities" had been fully explored. Although Nono believed that this technique opens "a world of new combinatorial possibilities", he was fully aware of the fact that precursors of this phenomenon emerged in different stages of music history. Nono devoted particular attention to sixteenth-century polyphony, giving examples of pieces by Gesualdo and Giovanni Gabrieli and showing not only how the phonetic material of the words played a crucial role in the organisation of the polyphonic texture, but also how it complemented and stressed the text‘s semantic content. His ideas are confirmed by the literary and musical theories of that time. Above all, these insights can have important consequences for today‘s performance practice of and listening attitudes towards early music.
Gioseffo Zarlino’s motet collection Modulationes sex vocum (Venice, 1566) contains two pieces that share a number of characteristics. Not only do they make use of the same cantus firmus (‘Ne reminiscaris Domine delicta mea’), which is... more
Gioseffo Zarlino’s motet collection Modulationes sex vocum (Venice, 1566) contains two pieces that share a number of characteristics. Not only do they make use of the same cantus firmus (‘Ne reminiscaris Domine delicta mea’), which is treated canonically, but their texts are also remarkably similar: Miserere mei Deus and Misereris omnium. Moreover, in the latter piece, the words ‘Miserere mei Deus’ pervade the composition as a soggetto ostinato.
Zarlino mentions both motets twice in his Istitutioni harmoniche of 1573 and links them explicitly in book 3 (discussion of contrapuntal techniques) and book 4 (presentation of the modes).
In his studies on Josquin’s Miserere mei Deus, Patrick Macey has investigated the influence of this composition on Willaert, Rore, Vicentino, and others from an analytical and historical point of view. Especially their connection with the dukes of Ferrara provides a common context for this cluster of works.
Interestingly enough, Zarlino’s pair of six-part motets has not been thoroughly examined as part of this tradition. I show that a link with the Este court can indeed be established. My evidence is based on archival, musical, and theoretical sources.
... 1 , éd. par F. Wiering (Utrecht, 1997) ; je remercie F. Wiering de m' avoir procuré un exemplaire de son CD-rom. ... respectivement aux verset 6 et 7. Le schéma 1 éclaire ce point. 5. Et cantent in vus Domini 6. Quoniam magna est... more
... 1 , éd. par F. Wiering (Utrecht, 1997) ; je remercie F. Wiering de m' avoir procuré un exemplaire de son CD-rom. ... respectivement aux verset 6 et 7. Le schéma 1 éclaire ce point. 5. Et cantent in vus Domini 6. Quoniam magna est gloria Domini *JJ JJJ.AIJJJJ *J JJJ JJJ.^JJ. J ...
Gioseffo Zarlino’s lectiones pro mortuis, published in the "Motetta D. Cipriani de Rore et aliorum auctorum quatuor vocum parium decanenda […]" (Venice: Scotto, 1563), appear in a collection of compositions that, as the title page... more
Gioseffo Zarlino’s lectiones pro mortuis, published in the "Motetta D. Cipriani de Rore et aliorum auctorum quatuor vocum parium decanenda […]" (Venice: Scotto, 1563), appear in a collection of compositions that, as the title page announces, are all a voci pari. Our paper seeks to analyse and contextualise these lessons on a twofold level. First of all, we will investigate them against the background of the collection as a whole, which contains music by composers who had connections with Venice, Ferrara and Treviso, and try to discern musical and textual characteristics of these equal voice-pieces. Secondly, as Zarlino’s Lessons are the first polyphonic settings for the officium defunctorum printed in Italy, our paper will address this publication in the broader context of Italian music for the dead. Additionally, we will consider the liturgical peculiarities of these settings and argue that they mirror some Venetian practices. In order to support this hypothesis, we will draw a comparison with another important collection for the office of the dead, Giovanni Matteo Asola’s Officium defunctorum (Venice: Vincenti & Amadino, 1586).
This paper focuses on the ways in which the movement of the cancer has inspired composers to prompt performers to sing/play a written line backwards. What clues do composers/printers/scribes give? How are we to understand the meaning of... more
This paper focuses on the ways in which the movement of the cancer has inspired composers to prompt performers to sing/play a written line backwards. What clues do composers/printers/scribes give? How are we to understand the meaning of retrograde reading? Apart from specific examples, broader issues such as the notational and philosophical implications of this technique will be addressed.
Musik- und Kunsthistorikern, die sich mit dem Spätmittelalter und der Renaissance beschäftigen, ist die typische Darstellung von Sängerensembles wohl vertraut: Die Sänger versammeln sich um ein einziges Pult oder Manuskript und stehen... more
Musik- und Kunsthistorikern, die sich mit dem Spätmittelalter und der Renaissance beschäftigen, ist die typische Darstellung von Sängerensembles wohl vertraut: Die Sänger versammeln sich um ein einziges Pult oder Manuskript und stehen dabei dicht gedrängt. Oft berühren sie sich sogar direkt: Ältere Sänger legen ihre Hand auf die Schulter oder den Kopf eines vor ihnen stehenden Chorknaben, gleich alte Sänger legen sich den Arm um die Schulter.
So verbreitet diese Ikonographie ist, so überschaubar ist ihre Erforschung: Lange Zeit war unklar, was genau zu sehen ist: Das Angeben des Tactus? Oder doch eine kontinuierliche Berührung? Zudem stehen „realistische“ neben „symbolischen“ Deutungen. Die relevanten kultur- und sozialhistorischen Kontexte von Berührungen sind kaum ausgewertet.
Der Vortrag soll die Zwischenergebnisse eines Kooperationsprojekts vorstellen, das zwei Fragen adressiert: 1. Welche historischen Indizien oder Dokumente weisen darauf hin, dass (kontinuierliche) Berührungen mit der Hand zur damaligen sängerischen Praxis gehörten? 2. Welche experimentell messbaren Effekte können Köperkontakt und explizite Berührungen beim gemeinsamen Singen haben? 
Ikonographische Analysen, Quellenkritik und kultur- und sozialhistorische Ansätze werden mit sozialpsychologischen Erkenntnissen und zwei eigenen Experimenten enggeführt. Die Hypothesen zu möglichen Effekten beziehen sich einerseits auf den Bereich des Gemeinschaftsgefühls, andererseits auf die Gesangspädagogik sowie das Paradigma der interpersonellen Handlungskoordination und Synchronisierung.
Das Projekt ist zugleich ein Probefall für die an Robin Collingwoods Konzept des „Re-enactments“ anknüpfende Idee, dass unter bestimmten Umständen empirische Evidenzen der historischer Spekulation eine zusätzliche Plausibilität verleihen können, v.a. dann, wenn eine eindeutige Quellenevidenz fehlt.
The Strahov monastery library in Prague holds a lavish broadside, which was printed in that city by Georgius Nigrinus in 1589. The six-voice Miraris mundum, showing a crab that carries the globe on its back in the centre of the page, not... more
The Strahov monastery library in Prague holds a lavish broadside, which was printed in that city by Georgius Nigrinus in 1589. The six-voice Miraris mundum, showing a crab that carries the globe on its back in the centre of the page, not only offers its recipient a rich musical, visual and textual programme to decipher, but it also seeks to integrate music in a wider emblematic context. In the Prague broadside, the traditional tripartite structure of an emblem (motto—pictura—subscriptio) has been enlarged by the medium of music, which underlines the work’s moralising message with its own technical means. In my lecture I will present a (art)historical context for this broadside, reflect on the position of music in intermedia and present new insights into the symbolism of retrograde reading.
In the music of the twentieth century, traces of early music abound across stylistic and ideological divergences, and reworking an existing piece (or set of pieces) is just one way to deal with the musical past. Rather than offering an... more
In the music of the twentieth century, traces of early music abound across stylistic and ideological divergences, and reworking an existing piece (or set of pieces) is just one way to deal with the musical past. Rather than offering an overview of tendencies – which would go beyond the scope of the paper – I wish to reflect upon this phenomenon from a broader perspective. To what purpose did composers connect with the music of the past? How is this music made fruitful for their own work? Can reworkings in some way help us to understand the object they rework? And finally, what does the practice of reworking tell us about the composer’s notion of the past?
Among Rore’s motets, a large number of four- and five-voice pieces is set a voci pari. In my paper, I will mainly focus on the four-voice motets in terms of their texts, stylistic characteristics and the history of their transmission.... more
Among Rore’s motets, a large number of four- and five-voice pieces is set a voci pari. In my paper, I will mainly focus on the four-voice motets in terms of their texts, stylistic characteristics and the history of their transmission. Although it has been repeatedly (and rightly) stated that to establish a chronology of Rore’s motets is a difficult task, I will propose an early date of composition. This would not only allow us to situate these works in a complex of a voci pari collections, as they were published in the 1540s by Gardano and Scotto, but also to establish a link with Adrian Willaert’s Musica Nova. With this monumental collection (published in 1559, but composed for the largest part in the late 1530s and early 1540s) Rore’s a voci pari motets not only share some texts, but also the low range (this especially goes for the four- and five-voice works in Willaert’s print) and even motivic elements. Finally, through a discussion of textual and motivic relationships between Rore’s a voci pari-motets I will raise the question as to whether these works were conceived as a group.
Like literary riddles, musical riddles play with ambiguity: nothing is what it looks like, and the notation has more than one meaning. As I intend to show, transformation is a key concept when dealing with musical riddles. The performer... more
Like literary riddles, musical riddles play with ambiguity: nothing is what it looks like, and the notation has more than one meaning. As I intend to show, transformation is a key concept when dealing with musical riddles. The performer can be prompted to change the reading direction (in the horizontal [retrograde] or vertical [inversion] sense), to drop, pick out, substitute or add notes because of rhythmic and/or melodic reasons, to treat the note values in hierarchical order etc.—the number of transformations is indeed vast. In many cases, the written music is changed beyond recognisability. To put it differently, the notation and the solution are intrically linked on a conceptual level, but drift apart in performance. In my lecture, I will focus on technical, practical, socio-historical and aesthetic aspects of musical riddling in a period that produced some of the most sophisticated puzzles.
What happened when Renaissance musicians were confronted with a riddle? How long did it take them to decipher the meaning of an enigmatic inscription and apply it to the written music? During the workshop, we will have a look at various... more
What happened when Renaissance musicians were confronted with a riddle? How long did it take them to decipher the meaning of an enigmatic inscription and apply it to the written music? During the workshop, we will have a look at various riddles by composers such as Josquin des Prez, Jacob Obrecht and Benedictus Appenzeller. Apart from well-known techniques such as retrograde and inversion, some of these pieces ask the singer to drop or select specific notes, to change the order of the notes etc., so that the aural result is completely different from the written music.
In Willaerts Oeuvre finden sich drei Werke, in denen es um Trunkenheit geht: Quid non ebrietas, Qui a beau nez (der zweite Teil vom sechsstimmigen, kanonisch konzipierten Faulte d’argent) und Qui boyt et ne reboyt (das sich auf Tizians... more
In Willaerts Oeuvre finden sich drei Werke, in denen es um Trunkenheit geht: Quid non ebrietas, Qui a beau nez (der zweite Teil vom sechsstimmigen, kanonisch konzipierten Faulte d’argent) und Qui boyt et ne reboyt (das sich auf Tizians Gemälde Bacchanal der Andrier befindet und von Edward Lowinsky Willaert zugeschrieben wurde).
Vor allem das erstgenannte, kurz vor 1520 entstandene Werk hat bereits im 16. Jh. für eine kontroverse Rezeption gesorgt, die nicht nur die Aufführung des Werks betrifft, sondern auch dessen Einbettung in musiktheoretische Fragestellungen thematisiert. Tatsächlich scheint die Beschreibung der Trunkenheit bei Horaz (Epistulae I.5, V. 16-20) Willaert dazu veranlasst zu haben, den Tenor den gesamten Quintenzirkel durchschreiten zu lassen. Das optisch auf einer Septime e-d‘ endende Quid non ebrietas ist somit ein Paradebeispiel für einen musikalischen inganno, dessen Technik auch von späteren Komponisten immer wieder aufgegriffen wurde. Der experimentelle Charakter des Werks, das nicht zuletzt Fragen zum Stimmungssystem aufwirft, hat noch im 20. und 21. Jh. zu verschiedenen Auslegungen geführt.
Die scheinbar kurze Melodie Qui boyt et ne reboyt, welche die berauschten Andrier auf Tizians Gemälde (ca. 1524-1525) singen, kann ebenso als chromatisches Experiment verstanden werden. Darüber hinaus ermöglicht die Notation eine Lektüre, bei der auch Kanontechniken wie Krebs und Umkehrung eine Rolle spielen. Genauso wie bei Quid non ebrietas haben wir es gewissermaßen mit einem trompe l’oeil zu tun, der aber in der musikwissenschaftlichen Forschung unterschiedlich interpretiert wurde.
Diese drei, thematisch ähnlichen Stücke ermöglichen es, die Rezeption von Willaerts Oeuvre im damaligen und heutigen Schrifttum zu behandeln und so Rückschlüsse auf seine Position im 16. Jh. sowie darüber hinaus zu ziehen.
An eight-voice fuga by the German composer Ulrich Brätel exists in two different versions. Originally, it seems to have been conceived as a pilgrim’s song with the text In Gottes Namen fahren wir. The date 19 May 1542 that is mentioned in... more
An eight-voice fuga by the German composer Ulrich Brätel exists in two different versions. Originally, it seems to have been conceived as a pilgrim’s song with the text In Gottes Namen fahren wir. The date 19 May 1542 that is mentioned in the work’s unique source can be linked with a concrete historical event. On that day, a county council was held in the town of Zerbst under the direction of Prince-Elector Joachim II of Brandenburg to discuss the Turkish expansion. Some years later, the piece was reworked for another occasion: in 1548, it appears as a lavish broadside (with three concentric circles surrounded by hunting scenes), which Sigmund Salminger dedicated to the five sons of Raymund Fugger. But a couple of remarkable changes have been made: not only was the text changed into Ecce quam bonum, but the music itself also underwent some reworking. It now starts as a four-voice fuga that is accompanied by four other voices, who—after having finished their line—gradually develop towards an eight-voice fuga. In my paper, I will investigate the reasons for these changes, discuss the intimate link between music, text and image in the broadside of 1548 and link its conception with the Diet of Augsburg in the same year.
Ähnlich wie literarische Rätsel spielt das musikalische Rätsel mit Ambiguität: Nichts ist so, wie es scheint, und die Notation hat stets mehr als eine Bedeutung. Transformation ist dabei eine Grundvoraussetzung. Denn das Geschriebene... more
Ähnlich wie literarische Rätsel spielt das musikalische Rätsel mit Ambiguität: Nichts ist so, wie es scheint, und die Notation hat stets mehr als eine Bedeutung. Transformation ist dabei eine Grundvoraussetzung. Denn das Geschriebene lässt sich nicht ohne Weiteres performativ umsetzen, sondern es muss immer einer Veränderung unterzogen werden, auf die der Komponist mittels einer kodierten (oft der Bibel oder antiken Texten entnommenen) Überschrift und/oder durch ikonographisches Material hinweist. Mal wird der Aufführende dazu aufgefordert, die Melodie rückwärts oder gespiegelt zu singen, mal soll er die Notenwerte und/oder deren Reihenfolge ändern; dann wieder gilt es, bestimmte Noten aufgrund ihrer Tonhöhe, Farbe oder Form wegzulassen, auszuwählen, zu substituieren oder gar gänzlich neu hinzuzufügen – und in vielen Fällen wird die notierte Musik dadurch komplett unkenntlich gemacht.
In meinem Vortrag werde ich die kulturhistorischen, kompositorischen, notationstechnischen, performativen und auditiven Aspekte der frühneuzeitlichen musikalischen Rätselkultur beleuchten und mich somit auf ein Zeitalter konzentrieren, das einige der raffiniertesten und anspruchsvollsten Rätsel hervorgebracht hat.
Adrian Willaert’s hymn for the Holy Shroud O iubar, nostrae specimen salutis was published in the collection Hymnorum musica (Venice, 1542), i.e. only a decade after the Shroud had been seriously damaged by a fire in the Sainte Chapelle... more
Adrian Willaert’s hymn for the Holy Shroud O iubar, nostrae specimen salutis was published in the collection Hymnorum musica (Venice, 1542), i.e. only a decade after the Shroud had been seriously damaged by a fire in the Sainte Chapelle of Chambéry. After its repair by the Poor Clare nuns, the Shroud was taken to Italy for exhibitions in Turin, Milan, Vercelli etc. In 1578, it arrived again at its current location in Turin.
The following questions will be addressed: how can the presence of a hymn for the Holy Shroud be explained in a collection that is arranged in accordance with the church calendar? Was there a specific occasion for which Willaert composed the hymn? Above all, although it is clear from the five strophes that the hymn is based on a preexisting melody, it is until yet unclear from what source Willaert might have derived it.
Tijdens deze voordracht converseren een theoloog en een musicologe over een beroemd genre in de sacrale muziek: het requiem. Een sterke uitvoering van het requiem van Mozart is zonder twijfel in staat om het publiek tot ontroering te... more
Tijdens deze voordracht converseren een theoloog en een musicologe over een beroemd genre in de sacrale muziek: het requiem. Een sterke uitvoering van het requiem van Mozart is zonder twijfel in staat om het publiek tot ontroering te brengen. Theologisch is deze compositie echter minder interessant, omdat de componist niet durfde te raken aan de tekst van de traditie. Daarom hebben wij drie composities geselecteerd waarin een conversatie tussen teksten plaatsgrijpt: een vroege Trauerkantate van Johann Sebastian Bach (1685-1750), Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit, het Deutsches Requiem van Johannes Brahms (1833-1897), en het War Requiem van Benjamin Britten (1913-1976). In hun selectie van teksten hebben deze componisten uitdrukking gegeven aan hun persoonlijke spirituele strijd om zin te geven aan het christelijk geloof in de opstanding van de doden. We merken hoe gelovigen iedere tijd opnieuw de spanning tussen de ervaring van dood en het christelijke verhaal van hoop proberen op te lossen of minstens uit te houden. Het zal ook duidelijk worden dat de inhoud van deze hoop nooit identiek is.
Blog post for Musicology Now (American Musicological Society), February 2016
Research Interests:
Als der Großherzog der Toskana, Ferdinando I. de’ Medici im Jahr 1589 Christine von Lothringen heiratete, war das nicht nur ein diplomatisches Event von hoher politischer Bedeutung, sondern sollte auch das kulturelle Programm während der... more
Als der Großherzog der Toskana, Ferdinando I. de’ Medici im Jahr 1589 Christine von Lothringen heiratete, war das nicht nur ein diplomatisches Event von hoher politischer Bedeutung, sondern sollte auch das kulturelle Programm während der mehrwöchigen Feierlichkeiten – von Festbanketten über Triumphzüge bis hin zu Turnieren – das Machtsverständnis des Brautpaars unterstreichen. Der Höhepunkt dürften die musikalischen Intermedien gewesen sein, die vor, zwischen und nach den fünf Akten von Girolamo Bargaglis Komödie La Pellegrina im Uffizientheater aufgeführt wurden.

An der Vorbereitung und Aufführung der Intermedien war eine umfangreiche Gruppe von Künstlern beteiligt. Für das anspruchsvolle Gesamtkonzept zeichnete Giovanni de’ Bardi verantwortlich, der auch eine Komposition zu den Intermedien beisteuerte. Der Dichter Ottavio Rinuccini, der um die Jahrhundertwende als Librettist für die frühesten Opern in Erscheinung treten sollte, verfasste den Großteil der Texte der Intermedien von 1589. Die musikalische Leitung hatte der Komponist, Choreograph und Tänzer Emilio de’ Cavalieri. Mit Jacopo Peri und Giulio Caccini gehörten zwei weitere Camerata-Mitglieder zum Team von Komponisten, zu dem sich auch der obengenannte Cristofano Malvezzi, Luca Marenzio und Antonio Archilei gesellten. Bernardo Buontalenti schließlich war für die Bühnenmaschinerie und Kostüme zuständig.

Die sechs Intermedien haben zwar keine fortlaufende dramatische Handlung, aber sie verbindet durchaus ein gemeinsamer Gedanke: die Macht und Wirkung der antiken Musik. Themen sind etwa die Harmonie der Sphären, der Wettgesang zwischen Musen und Pieriden und die Geschichte von Arion, der durch seinen wunderbaren Gesang von einem Delphin gerettet wird.

Dadurch, dass so viele Komponisten am Projekt beteiligt waren, begegnet in den Intermedien eine große stilistische Vielfalt. Hochexpressive, virtuose Sololieder erklingen neben Echokompositionen, instrumental begleiteten Madrigalen und mehrchörigen Werken. Ein klanglicher Höhepunkt dürfte Malvezzis O fortunato giorno im letzten Intermedio gewesen sein, bei der die ganze Besetzung auf der Bühne war, um in eine siebenchörige Panegyrik auf den Großherzog der Toskana einzustimmen.

Die Intermedien zu La Pellegrina waren sowohl in auditiver als auch in optischer Hinsicht ein besonderes Erlebnis, welches das Publikum zum Staunen bringen sollte. Doch bei aller Bewunderung für die künstlerische Leistung sollte die politische Dimension des Geschehens nicht aus den Augen verloren werden. Schließlich war das erlesene Publikum nicht nur zur Unterhaltung da, sondern das musikalische Spektakel diente auch und nicht zuletzt der politischen Propaganda. Die Intermedien waren integraler Bestandteil von hochritualisierten Hochzeitsfeierlichkeiten, die das Ziel hatten, Florenz als das neue Rom darzustellen. Nicht umsonst heißt es im letzten Intermedio, dass mit der Vermählung von Ferdinando I. de’ Medici und Christine von Lothringen die Rückkehr des Goldenen Zeitalters eingeläutet wird.

Ziel der Tagung ist es, die Intermedien aus historischer, musik- und literaturwissenschaftlicher Perspektive zu beleuchten. Darüber hinaus wird Eduardo Egüez, der am 18. Mai das Konzert leitet, über seine musikalische Herangehensweise und Interpretation berichten.
Schlafmusik (Musik zum Einschlafen, Musik während des Schlafens, Musik übers Schlafen) bildet das Zentrum einer interdisziplinären, vom Institut für Musikwissenschaft organisierten Tagung, die am 2.–4. Mai 2024 im Haus der Begegnung der... more
Schlafmusik (Musik zum Einschlafen, Musik während des Schlafens, Musik übers Schlafen) bildet das Zentrum einer interdisziplinären, vom Institut für Musikwissenschaft organisierten Tagung, die am 2.–4. Mai 2024 im Haus der Begegnung der Universität Regensburg stattfindet.

Komponist:innen und Musiker:innen aus allen Epochen widmen sich dem Thema Schlaf aus unterschiedlichen Perspektiven und greifen dessen kreatives Potenzial produktiv auf. Das Gattungsspektrum von Schlafmusik ist so vielfältig wie ihre Inhalte. Prominent sind etwa die zahlreichen Wiegenliedkompositionen der Romantik; in Schlafmusik werden aber auch Träume, die Rolle des Unterbewusstseins und der Fantasie sowie das Einschlafen als Grenzerfahrung (und somit die Nähe zum Tod) ausgedrückt.

Für die Tagung konnten wir Wissenschaftler:innen aus Europa und den USA gewinnen, die mit ihren Vorträgen das thematisch breite Spektrum von Schlafmusik abdecken. Neben musikhistorischen Vorträgen zu Wiegenliedern, geistlicher Musik und Musiktheater gibt es Beiträge aus der Literaturwissenschaft, den Sound Studies und der Medizin, etwa zu den einschlaffördernden Effekten von Musik (z. B. durch white noise) und zur Rolle von Musik bei Schlafapnoe. Den Keynote-Vortrag zu den neurophysiologischen und -psychologischen Grundlagen von Musik als Einschlafhilfe wird der renommierte Musikmediziner Prof. Dr. Eckart Altenmüller (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover) halten.

Ergänzend zur Tagung wird am 3. Mai ein Liederabend mit dem Titel „How Beautiful is Night!“ im Haus der Musik stattfinden.
Mit unserem Symposium zum 250. Geburtstag Johann Nepomuk Mälzels feiern wir wohl eine der bekanntesten unbekannten Regensburger Persönlichkeiten der Beethoven-Zeit. Auch wenn man über Mälzels Lebensweg noch vergleichsweise wenig weiß,... more
Mit unserem Symposium zum 250. Geburtstag Johann Nepomuk Mälzels feiern wir wohl eine der bekanntesten unbekannten Regensburger Persönlichkeiten der Beethoven-Zeit. Auch wenn man über Mälzels Lebensweg noch vergleichsweise wenig weiß, besitzt doch fast jeder Musiker eine seiner Maschinen. Denn bis heute findet man in Notenausgaben weltweit als Tempoeinheit das Kürzel MM, das für „Metronom Mälzel“ steht und das Tempo musikalischer Werke vorgibt.

Mälzel wurde in eine Regensburger Orgelbauer- und Mechaniker-Familie hineingeboren, deren Werkstatt „Unter den Schwibbögen“ im Schatten des Domes angesiedelt war. Dort erhielt er auch seine Ausbildung, bevor er sich mit zwanzig Jahren in die benachbarte Musik-Metropole Wien aufmachte, um sein Glück als Erfinder und Vermarkter von Musikautomaten und anderen spektakulären Maschinen zu suchen. Sensation machte er mit mehreren Versionen eines gigantischen Orchestrions, das er Panharmonikon nannte und zu einer Zusammenarbeit mit Beethoven führte: Mälzel, der während der Napoleonischen Kriege Prothesen produzierte, konstruierte Hörrohre für den weitgehend Ertaubten und Beethoven komponierte im Gegenzug für das Panharmonikon das musikalische Schlachtengemälde „Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria“, das allerding nie von der Maschine zum Erklingen gebracht wurde. Aufsehen erregte auch sein Trompeterautomat, der Vorbild für weitere Androiden dieser Art wurde. Zu den Höhepunkten der Schauen, mit denen Mälzel auf Reisen ging, gehörte insbesondere das Diorama „Der Brand von Moskau“, das optische und akustische Effekte geschickt miteinander verband. Am meisten beschäftigte die Zeitgenossen ein Schachautomat mit einer spielenden Puppe, den Mälzel von seinem Konstrukteur Wolfgang von Kempelen übernahm, in Schloss Schönbrunn gegen Napoleon antreten ließ und Edgar Allen Poe motivierte, dem Rätsel seiner Funktionsweise in einem längeren Essay auf den Grund zu gehen. Sein nachhaltigster und finanziell größter Erfolg blieb aber das Metronom, bei dem er eine Idee des Amsterdamer Mechanikers Dietrich Nikolaus Winkel aufgriff, fortentwickelte und in der uns heute bekannten Form zur Serienreife brachte.

Der Hofkammermaschinist Mälzel arbeitete präzise, nahm es aber mit den Urheberrechten anderer nicht so genau. Er war hervorragend vernetzt und kannte die wichtigen Vertreter aus Kunst und Wissenschaft, die er entweder für sich gewinnen konnte oder zumindest zu einer Auseinandersetzung mit seinen Erfindungen zwang. Auf Reisen schaffte er es stets, mit spektakulären Präsentationen große Aufmerksamkeit auf sich zu lenken – und dies nicht nur in Europa: 1825 begab er sich mit seinen Automaten in die USA und später nach Kuba und Südamerika, wo er 1838 bei einer Schiffspassage verstarb.

Die kurze Skizze zu Mälzels Interessens- und Tätigkeitsfeldern zeigt eine Vielzahl verschiedenster Anknüpfungspunkte für Forschungsfragen, die weit über historische Interessen hinausreichen und ganz grundsätzlich den Umgang des Menschen mit einer zunehmend technisierten Welt berühren. Um diese Chance zu ergreifen, plant das Institut für Musikwissenschaft der Universität Regensburg am 4. November 2022 ein Symposium, das dieses multidisziplinäre Spektrum mit folgenden Themenkreisen in den Blick nimmt:

An Mälzels Erfindungen als historisch wirksame Artefakte lassen sich Fragen der Organologie, der Medien- wie auch der Wissenschafts- und der Medizingeschichte knüpfen. Wie lassen sich die von ihm entworfenen Automaten und medizinischen Hilfsmittel ideengeschichtlich einordnen und wo bestehen Verbindungen zu ähnlich motivierten Erfindungen in seiner Zeit? Mit den ästhetischen und kompositionstechnischen Konsequenzen, die durch die spezifischen Möglichkeiten wie auch die Limitationen der Musikmaschinen gesetzt werden, befasst sich die Musikwissenschaft in Werkanalysen. Zu einem wichtigen Thema musikästhetischer Debatten avancierte die theoretische und künstlerische Auseinandersetzung mit sogenannter „mechanischer Musik“ nach einer ersten Phase objektorientierter Faszination im 19. Jahrhundert insbesondere dann Anfang des 20. Jahrhunderts, als nach radikalen Möglichkeiten gesucht wurde, mit der Musiksprache der Romantik und ihren subjektiven Interpretationsansätzen zu brechen und an ihrer Stelle eine zunehmend technisierte Lebenswelt in der Kunst abzubilden. Der Umgang mit dem omnipräsenten Metronom und seinen starren Vorgaben ist darüber hinaus Thema der musikalischen Interpretationsgeschichte und der Aufführungspraxis.

Das Verhältnis Mensch-Maschine und sein Nutzen wurde seinerzeit schon anhand der Androiden und Automaten aus Mälzels Werkstatt heftig diskutiert, wenn etwa ein Korrespondent der Allgemeinen musikalischen Zeitung 1810 angesichts des Panharmonikons schrieb: „Die Erfindung greift übrigens sichtlich ein in die Weise der jetzigen Welt: man braucht keine Menschen, nur gute Maschinen, wofür dann jene anders verbraucht werden können.“ Heute beschäftigen sich die die Disziplinen Psychologie, Soziologie und Philosophie mit solchen Fragen, die auf die gegenwärtig virulenten Debatten über das Selbstverständnis und die Gestaltungsspielräume des Menschen in einer von Technik durchdrungenen Welt verweisen.

Flankierend zum Symposium ist eine Ausstellung mit Musikautomaten aus den Sammlungen des Historischen Museums und der Universität Regensburg geplant, sowie ein Konzert des Symphonieorchesters der Universität Regensburg (Leitung: Arn Goerke), in dem anhand von Kompositionen von Beethoven bis Ligeti der Einfluss Mälzels auf die Musikgeschichte klingend erfahrbar gemacht wird.ch
Research Interests:
Im Zentrum der Tagung stehen die 1542 veröffentlichten Madrigali a cinque voci des frankoflämischen Komponisten Cipriano de Rore (1515/1516-1565), die am 4. Juni 2022 vom amerikanischen Ensemble Blue Heron (Leitung: Scott Metcalfe) bei... more
Im Zentrum der Tagung stehen die 1542 veröffentlichten Madrigali a cinque voci des frankoflämischen Komponisten Cipriano de Rore (1515/1516-1565), die am 4. Juni 2022 vom amerikanischen Ensemble Blue Heron (Leitung: Scott Metcalfe) bei den Regensburger Tagen Alter Musik aufgeführt werden.
Die Sammlung steht mit ihrem dichten Kontrapunkt und der Qualität der vertonten Texte exemplarisch für die frühe Phase des venezianischen Madrigals in den vierziger Jahren des Cinquecento und hat somit eine musikhistorisch exponierte Bedeutung.
Ziel der Tagung ist nicht nur die interdisziplinäre (musik- und literaturwissenschaftliche) Auseinandersetzung mit dieser Gattung, sondern auch der Dialog mit aufführenden Musikern. Darüber hinaus sollen im Hinblick auf eine musikhistorische Kontextualisierung weitere Komponisten, die zur Entwicklung des venezianischen Madrigals maßgeblich beigetragen haben (wie etwa Adrian Willaert, Perissone Cambio und Girolamo Parabosco), behandelt werden.
Research Interests:
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Orgeln, seit 2017 mit dem Prädikat des immateriellen Kulturerbes ausgestattet, werden heute als fester Bestandteil europäischer Kirchenmusik eingestuft. Doch nach der Reformation bedurfte es einer längeren Phase konfessioneller... more
Orgeln, seit 2017 mit dem Prädikat des immateriellen Kulturerbes ausgestattet, werden heute als fester Bestandteil europäischer Kirchenmusik eingestuft. Doch nach der Reformation bedurfte es einer längeren Phase konfessioneller Grenzziehung und Selbstvergewisserung, um nicht nur der Orgel, sondern jeglicher Instrumentalmusik im Gottesdienst den theologisch abgesicherten Platz zuzuweisen, der inzwischen so selbstverständlich erscheint. Dieser Prozess spiegelt sich in den zur Einweihung neuer Orgeln gehaltenen Orgelpredigten, die sich seit etwa 1600 zu einer eigenständigen homiletischen Untergattung entwickelten. Der musiktheologische Diskurs, der sich hier mit der Zeit ausbildete, erreichte nicht nur die Kirchgänger. In gedruckter Form verbreiteten sich die Predigten auch über größere räumliche und zeitliche Distanzen hinweg und trugen zur Formierung einer barocken Musikanschauung bei.

Das Korpus heute noch ermittelbarer Orgelpredigtdrucke des 17. und 18. Jahrhunderts steht im Zentrum eines DFG-Projekts am Institut für Musikwissenschaft der Universität Regensburg. Unter der Leitung von Katelijne Schiltz werden die fast ausnahmslos von protestantischen Pfarrern verfassten Texte erschlossen und in einer wissenschaftlich fundierten Volltextedition zugänglich gemacht. Das hierzu entwickelte Online-Portal (https://orgelpredigt.ur.de/) bietet vielfältige Möglichkeiten der Kommentierung und inhaltlichen Vernetzung.

Die geplante Tagung fällt in die Schlussphase des Projekts und verfolgt das Ziel, die inzwischen vorliegenden Arbeitsergebnisse in einem interdisziplinären Kreis aus Musikwissenschaftlern, Theologen und Historikern zu präsentieren und die sich daraus ergebenden Probleme und Perspektiven zu diskutieren. Neben theologisch, musiktheoretisch oder kulturhistorisch ausgerichteten Textanalysen werden Beiträge stehen, die anhand verschiedener, regional und chronologisch breit gestreuter Fallstudien repräsentative Etappen der Orgelpredigt in ihrem spezifischen Kontext beleuchten. Ein besonderes Anliegen ist es schließlich, die Orgelpredigt auch als ein gesamteuropäisches Phänomen zu sehen.

Im Rahmen der Tagung werden zwei Konzerte stattfinden. In der Minoritenkirche wird deutsche Orgelmusik des 17. Jahrhunderts erklingen; in St. Andreas gelangen zwei Orgelweihkantaten des 18. Jahrhunderts zur Wiederaufführung.
Research Interests:
With contributions by Stratton Bull, Wolfgang Fuhrmann, Inga Mai Groote, Moritz Kelber, Paul Kolb, Franz Körndle, Katelijne Schiltz, Bernhold Schmid, Korbinian Slavik, Björn Tammen and Melanie Wald-Fuhrmann
Ziel der öffentlichen Vortragsreihe ist es, die wertvollen handschriftlichen und gedruckten Quellen, die sich in der Bischöflichen Zentralbibliothek, der Staatlichen Bibliothek und der Fürst Thurn und Taxis Hofbibliothek befinden, der... more
Ziel der öffentlichen Vortragsreihe ist es, die wertvollen handschriftlichen und gedruckten Quellen, die sich in der Bischöflichen Zentralbibliothek, der Staatlichen Bibliothek und der Fürst Thurn und Taxis Hofbibliothek befinden, der breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. WissenschaftlerInnen aus Deutschland, Österreich, England und Polen stellen jeweils repräsentative Quellen aus dem Bereich der Musiktheorie und -praxis vor. Die Vorträge behandeln so unterschiedliche Themen und Quellensorten wie Handschriftenfragmente, Prachthandschriften, Choraldrucke, Orgelpredigtdrucke, Musik zur Totenliturgie sowie das Œuvre Orlando di Lassos und des Thurn und Taxis-Hofkapellmeisters Joseph Riepel.
„Il divino Cipriano“ – so wurde der aus Flandern stammende Komponist Cipriano de Rore (ca. 1515/1516-1565) mehrfach genannt. Sein Talent fand insbesondere in Italien Anerkennung, aber auch am Hof des bayerischen Herzogs Albrecht V. war... more
„Il divino Cipriano“ – so wurde der aus Flandern stammende Komponist Cipriano de Rore (ca. 1515/1516-1565) mehrfach genannt. Sein Talent fand insbesondere in Italien Anerkennung, aber auch am Hof des bayerischen Herzogs Albrecht V. war seine Musik äußerst beliebt.

Seine außergewöhnliche Position an der Schnittstelle von der sogenannten prima und der seconda pratica machen ihn gleichzeitig zu einem Hüter der Tradition und einem Wegbereiter für die „neue Musik“. Rores bemerkenswerte stilistische Flexibilität wurde offensichtlich auch von seinen Zeitgenossen wahrgenommen und in musiktheoretischen Traktaten hervorgehoben. So preist der konservative Theoretiker Giovanni Maria Artusi ihn als Musterbeispiel für den traditionellen Kontrapunkt, während Claudio Monteverdi Rore aufgrund des Textausdrucks und der harmonischen Sprache – insbesondere in den italienischen Madrigalen – zum „primo rinovatore“ der seconda pratica erklärte

Wie kam es zu dieser Einschätzung? Wie schlägt sich die stilistische Vielfalt in Rores Oeuvre nieder? Diesen und anderen Fragen ist die internationale Tagung Cipriano de Rore at the Crossroads gewidmet, an der Referenten aus Deutschland, Österreich, Belgien, Italien, England und den USA teilnehmen werden.
Christophe Georis, Claudio Monteverdi letterato ou les metamorphoses du texte , Bibliotheque de litterature generale et comparee 113 (Paris: Honore Champion Editeur, 2013).
KULeuven. ...