Flucht Und Vertreibung

Die Vertreibung der Ungarndeutschen aus dem Komitat Pest nach den Vertreibungs-Namensverzeichnissen

Im Jahre 1947 erschien eine Regierungsverordnung, dass ein Namensverzeichnis mit den Ver- treibenden zusammengestellt werden soll. Diese Liste enthält aber nicht nur diejenigen, die zur Zeit in Ungarn lebten, sondern auch diejenigen, die schon vertrieben oder von Vertreibung befreit waren; so konnte diese für die ungarische Regierung als „Inventar” dienen. Um diese Liste als Quelle für den Prozess der Vertreibung nutzen zu können, muss man diese mit anderen Archivquellen jeder einzelnen Gemeinden vergleichen. In dieser Studie analysiert die Autorin vier Gemeinden: Budaörs, Nagykovácsi, Csobánka und Dunabogdány.
Die Namensverzeichnisse wurden aus verschiedenen Aspekten untersucht. Die Verteilung nach dem Alter der Personen in den Listen zeigt, dass jeder vierten-fünften potenziellen Vertreibender noch Kind war, die Sünde gegen das Land kaum begangen hätten. Unter  den Gründen der Ver- treibung beschäftigte sich die Autorin mit der Volksbund-Mitgliedschaft und mit dem Waffendi- enst in Wehrmacht und SS. Die Konklusion ist, dass diese Gründe bei der Vertreibung nicht ganz dominierend waren. Die Schlussfolgerungen sind mit der Hilfe der Tabellen bewiesen.
Die Studie bekräftigt die in der Fachliteratur schon erwähnte Tatsache, dass die Vertreibung der Ungarndeutschen nach Vermögensverhältnissen durchgeführt wurde. Ausserdem macht die Autorin Aufmerksamkeit darauf, dass der Quellenwert dieser Listen nur sehr vorsichtig behandelt werden darf.

Das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Neuaufteilung des europäischen Territoriums nach dem Potsdamer Abkommen von 1945 führten für die Gebiete des vormals polnischen Galiziens und deutschen Schlesiens zu diametralen Veränderungen. Die neuen Grenzziehungen Polens, westlich an der Oder-Neiße-Linie, östlich mit leichten Veränderungen an der so genannten Curzon-Linie, zwangen Millionen Menschen sich mit der neuen Situation des von ihnen bewohnten Territoriums auseinanderzusetzen. Die Alliierten verfolgten nach 1945 das Ziel, möglichst homogene Nationalstaaten zu schaffen, weshalb die Polen aus den vormals polnischen Ostgebieten und die Deutschen aus den vormals deutschen Ostgebieten flüchten mussten oder ausgesiedelt wurden. Dabei ähnelten sich die Schicksale der Deutschen in Schlesien und der Polen in Ostgalizien, wodurch beide Regionen in einer interdependenten Beziehung zueinander stehen und die Analogien zwischen ihnen sich in den Narrativen der jüngsten Generation zeigen. Diese Texte deuten auf die komplexe Situation beider Gruppen wie auch auf die Schwierigkeiten beim Aufbau einer neuen nachgalizischen und-schlesischen Identität für die Umgesiedelten hin. Das Trauma der Vertreibung wird den Nachfolgegenerationen weitergegeben und verpflichtet sie dazu, darüber Rechenschaft abzugeben, indem es für spätere Generationen in Form von Literatur, Kunst, Film oder Bild verfügbar gemacht werden soll. Wie dies geschieht, untersucht dieser Artikel.

Besprechung  des gleichnamigen Romans der u.a. in Brünn lebenden jungen Schriftstellerin Kateřina Tučková. Der Rezensent vermißt einen kritisch-ironischen Abstand vom Thema,  bemängelt die schematische Figurenzeichnung (unglückliche Verquickung mit dem Thema der häuslichen Gewalt, wiewohl für die Autorin persönlich wichtig). Er würde bei einem "Brünner Roman" und der Darbietung des Brünner Todesmarsches eher den ironischen Ton eines Brünners wie B. Hrabal (Obsluhoval jsem anglického krále/ Ich habe den englischen König bedient) oder Robert Musil, Milan Kundera oder Jiří Kratochvil (Nesmrtelný příběh) oder - im Rückblick die mährische Schwermut von Peter Härtlings Božena (bisher ins Tschechische nicht übersetzt). Ein nützliches Aufklärungsbuch für eine Nicht-Erlebnis-Generation.
Anbei die Erstveröffentlichung in der Landeszeitung Prag.

Im folgenden wird anhand zweier biographisch-narrativer Interviews, empirisch qualitativ, Identität und Zugehörigkeit bei türkischen Geflüchteten nach dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 untersucht. Hierbei werden theoretische Konzepte u.a. von Hall und Bhaba zu Rate gezogen.

Im Leben von Kriegsflüchtlingen bedeutet erlittene Folter eine einschneidende Zäsur. Die während der Folter erfahrene Machtlosigkeit kann zu tiefgreifenden psychischen Veränderungen führen, die das gewohnte Leben, seine Werthaltungen und Einstellungen in Frage stellen. Unter Folter erlittene Traumata wirken somit weit über die Dauer der unmittelbar lebensbedrohlichen Ereignisse hinaus. Hat ein Opfer von Gewalt auf verschlungenen und gefährlichen Fluchtwegen endlich Österreich erreicht, findet es sich erneut in einer - nicht nur rechtlich - unsicheren Situation wieder. Dieses Buch ist das Ergebnis einer Studie, in deren Rahmen die Situation von Flüchtlingen im österreichischen Asylverfahren anhand von 14 Einzelfällen aus psychotherapeutischer und rechtswissenschaftlicher Sicht untersucht wurde.

In psychotherapeutischer Hinsicht liegt der Fokus auf den Auswirkungen des Asylverfahrens auf die Situation der Betroffenen sowie umgekehrt, den Konsequenzen von Traumatisierung und Psychotherapie auf das Asylverfahren. Die rechtswissenschaftliche Perspektive widmet sich vor allem den Themen der Identifizierung der Menschen als Opfer von Gewalt im Asylverfahren, dem Dublin-Verfahren und der Prüfung der Glaubwürdigkeit der Asylsuchenden. Darüber hinaus werden auch der Zugang von Flüchtlingen zu medizinischer, psychologischer und psychotherapeutischer Betreuung im Zielland/Aufnahmeland Österreich und die Rolle des Weltstrafrechts- und Weltzivilrechtspinzips erörtert.

Meine ersten Gedanken sind persönlicher Art.
Sie erzählen eine Geschichte darüber, wie wir, die neuen Deutschen,
offenbar niemals deutsch genug sein können. Und zwar nicht, weil
wir uns der „Integration verweigern“ (wiewohl wir natürlich unsere
individuelle historische, kulturelle, religiöse oder ethnische Identität
nicht assimilieren können, selbst wenn es wir wollten). Sondern weil
uns ebendiese Integration – das selbstverständliche, fraglose, unkommentierte
Deutsch-Sein – verweigert wird. Nicht nur die Schönheit,
sondern auch die Fremdheit liegt offenbar im Auge des Betrachters.
Der zweite Gedanke widmet sich dem Begriff der Flüchtlingskrise,
der die öffentliche Diskussion seit einiger Zeit beherrscht und anders
beschaffen ist als die vertrauten Krisen-Rhetoriken der vergangenen
Jahrzehnte. Die „Flüchtlingskrise“ bezeichnet eine Identitätskrise, der
mit dem Instrumentarium der „Werte“ beigekommen werden soll. Am
Beispiel der Debatte um die deutsche Leitkultur und deren mutmaßliche
Kernwerte möchte ich abschließend dafür plädieren, das notwendig
identitätsbezogene Konzept der Werte aus einer (zukünftigen)
Ethik der Integration herauszuhalten.

Krisch András: A soproni németek kitelepítése 1946. [Die Aussiedlung der Deutschen aus Ödenburg/Sopron 1946] Escort Tourist Utazási Iroda és Könyvkiadó Bt. Sopron, 2006. Lektorálta Norbert Spannenberger. Képmelléklete 15 felvételből áll. A könyvhöz tartozó CD melléklet a Sopronból kitelepített németek listáit tartalmazza.

Egy kísérleti könyvet tart kezében az olvasó. Olyan emberek élettörténeteit kívánja bemutatni, akik átélői, tanúi voltak a második világháború utáni telepítéseknek. Magyarországi németek, felvidéki és földmunkás magyarok ők, akiknek nagy része az állam szemében bűnösnek számított, és ezért elűzték őket szülőföldjükről, hogy egy számukra másik világban kezdjék újra életüket. A mű célja, hogy egy Buda környéki község szemszögén keresztül mutassa be a történéseket. Kísérletünkhöz három nagyítót használtunk, amely a kötet három pillérét is jelenti. Az elsőben a nagypolitikát igyekszünk áttekinteni, a másodikban pedig azt a régiót, ahol ezek az események lezajlottak. A har-madik rész szól a tanúk sorsáról. Történelmi esszénk témája tehát az elveszett és megtalált haza története, amelyet ezek az emberek csak hazáiknak tudnak nevezni.

Dieses Buch ist ein Versuch. Vorgestellt werden darin die Lebensgeschich-ten der Menschen, die Überlebende und Zeugen der Siedlungen nach dem Zweiten Weltkrieg waren. Sie sind die Ungarndeutschen, die Oberländer und die ungarischen Bauern, die vom Staat als Schuldige betrachtet waren, deswegen wurden sie aus ihrer Heimat vertrieben und dadurch zu einem Neubeginn in einer fremden Welt gezwungen. Das Ziel dieses Buches ist, die Ereignisse aus dem Aspekt einer Gemeinde im Ofner Bergland zu zei-gen. Der Versuch nimmt drei größere Themen unter die Lupe, welche als Basis dienen. Das erste Thema beschäftigt sich mit der großen Politik und im Zweiten wird die Region vorgestellt, in der sich die Ereignisse abspielten. Das dritte große Teil thematisiert die Schicksale der Zeugen. Es handelt darüber, woher sie kamen und wo sie ankamen. Das Thema unseres historischen Essays ist also die Geschichte der ver-lorenen und wiedergefundenen Heimat, an der diese Menschen nur als ihre Heimatländer denken können.

Bogos Nubaryan 1918-1922 yılları arasında Ermeni tezlerini tanıtmak için Ermeni Patrikliğince görevli olarak Avrupa'ya gönderilmiştir. Bu yıllar arasında Ermenilerin Anadolu'da yaptıklarını ve Avrupa'da yapılan karalama propagandalarını düzenli olarak Ermeni Patriğine gönderdiği raporlar ve yaşadığı hayal kırıklıkları, büyük Ermenistan hayalinin sona ermesini anlattığı belgelere dayalı değerli bir eser

Health care in Szczecin in the years 1945–1946 encapsulates the sanitary problems of West Pomerania and can be interpreted as an epitome of the post-war overall Pomeranian situation. Both the length of the World War Two and its repercussions were to thoroughly revise many spheres in the life of the inhabitants of Szczecin and Pomerania, including the German population, and finally they brought about a loss of the illusion of living in a little homeland, a ‘back country’ (German: Hinterland), which at first  seemed not to be threatened with an attack of foreign troops. Death of hundreds of thousands of people and the annihilation in the industry, economy and culture of the region and its capital were just a sort of sad accompaniment for the general health of the society in Pomerania of the time.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich theoretisch mit der Wechselwirkung zwischen Desintegration und psychischer Belastung geflüchteter Menschen in der Schweiz. Flucht als globales Phänomen prägt gegenwärtige Gesellschaften und individuelle Lebenslagen. Die Biografien geflüchteter Menschen weisen prä-, peri- und postmigratorische Stressoren auf: Belastungsfaktoren, die vor, während oder nach der Flucht auftreten. Die Arbeit fokussiert postmigratorische Stressoren, da zahlreiche Studien auf die Vernachlässigung psychisch belastender Verhältnisse in den Aufnahmegesellschaften hinweisen und
diese Perspektive gehaltvoll für die sozialarbeiterische Praxis ist. Sozialarbeiterisches Handeln ist sowohl dem Individuum in der Bewältigung negativer Auswirkungen psychischer Belastung, als auch
der Förderung gesellschaftlicher Verhältnisse, welche zur psychischen Gesundheit beitragen, verpflichtet. Dieser Anspruch wird in der Arbeit durch die Bearbeitung der Wechselwirkung zwischen Desintegration und psychischer Belastung verfolgt. Es wird der Forschungsfrage nachgegangen, welche Handlungsmöglichkeiten für die Soziale Arbeit aus einer Analyse der Wechselwirkung zwischen Desintegration und psychischer Belastung geflüchteter Menschen durch postmigratorische Stressoren entstehen. Die Theorie des kommunikativen Handelns nach Jürgen Habermas und der Bielefelder Desintegrationsansatz nach Heitmeyer et al. dienen je als Analyse-Modelle. Grundlagen zum Fluchtphänomen, zur Situation geflüchteter Menschen in der Schweiz und zu relevanten Faktoren psychischer Gesundheit werden aufgezeigt. Die
kommunikationstheoretische Analyse ermöglicht, Desintegrationserscheinungen in den Lebenswelten geflüchteter Menschen als Folge von Störungen im verständigungsorientierten Handeln zu begreifen. Entlang des Modells wird klar, wie sich diese Störungen (Krisen) auf das subjektive Erleben und die gesellschaftliche Stellung geflüchteter Menschen auswirken und so auf verschiedenen Ebenen psychisch belastend für das betroffene Individuum sein können.
Mit der thematisch angepassten Bielefelder Analyse wird Desintegration als Modernisierungsphänomen auf geflüchtete Menschen bezogen, um deren Betroffenheit von Desintegration auf mehreren Ebenen zu beschreiben. Die Analyse weist auf, dass die Krisenerscheinungen zu psychischer Belastung führen, die wiederum durch kognitive Verarbeitung des Individuums, in Abhängigkeit der Faktoren psychischer Gesundheit, desintegrationsverstärkende Verhaltensweisen bewirken kann. Die beiden Analysen bringen unterschiedliche Zusammenhänge in Bezug auf Aspekte der untersuchten Wechselwirkung hervor. Die Auseinandersetzung mit den entsprechenden Analyseergebnissen lassen
auf der Handlungsebene in unterschiedlichem Masse Ansätze wie der transkulturellen Kompetenz, Gefässe der Verständigungsorientierung, Sozialpsychiatrie, Sensibilisierung- und Projektarbeit, partizipative Möglichkeitsräume sowie gesellschaftspolitisches Engagement durch die Soziale Arbeit ableiten.

Siegfried Lenz hat sich in drei Werken ausführlich mit dem Thema seiner ma-surischen ‚Heimat' auseinandergesetzt: in seinem Erzählband So zärtlich war Suleyken (1955) 1 , in der Erzählung Schwierige Trauer (1960) 2 und im monu-mentalen Roman Heimatmuseum (1978) 3. Die langjährige Auseinandersetz-ung mit dem Thema geschah vor dem Hintergrund der Vertriebenenproble-matik und Lenz' Versuch, seinen eigenen Heimatverlust mit der Schriftsteller-existenz in der neu entstandenen BRD in Einklang zu bringen. Ähnlich wie bei Günter Grass ging es dabei nicht nur um die Beschreibung der verlorenen Hei-mat, sondern auch um die Konstruktion eines neuen Heimatgefühls in der BRD im Zeichen der Versöhnung und des Verzichts, die bei beiden Schriftstellern zu politischem Engagement zugunsten der SPD und Willy Brandts führte und im Dezember 1970 im gemeinsamen Gang nach Warschau mit dem Bundes-kanzler gipfelte, der die Anerkennung der deutschen Schuld und der Oder-Neiße-Grenze beinhaltete.

Flucht, Exil und Migration sind nicht nur wichtige Themen in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Für syrische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sie auch Teil der eigenen Lebenswirklichkeit. Diese beiden Aspekte miteinander zu verbinden ist das Ziel des Sammelbandes, in dem syrische und deutsche Germanistinnen und Germanisten in einen Dialog eintreten.

"A második világháború utolsó szakaszában (1944–1945), majd a Kárpát-medencében kiépülő „demokratikus” hatalmak (1945–1947), végül pedig a kommunista rezsim (első) időszakában (1947–1956) is az aktuális társadalmi problémák, vagy a politikai haszonszerzés céljából kollektív jellegű deportálásokat, internálásokat, genocídiumokat, kitelepítéseket, elűzéseket, lakosságcseréket, áttelepítéseket, „transzfereket” alkalmazott különböző társadalmi rétegek, önazonos nemzeti csoportok, vagy a magyar nemzetrészek ellen. Ezen vándorlásos hullámnak több aspiránsa volt, nemcsak Magyarországon, hanem a Kárpát-medence „nyertes” országaiban is."

Vorgeschichte und Situation der ‚Deutschen‘ nach 1945; Die „wilden“ Vertreibungen; Aussiedlungen nach den „wilden Vertreibungen“; Aussiedlungen auf Basis des Potsdamer Abkommens; Aussiedlungen auf Basis der Dekrete von 1946; Das Ende der Ausweisungen

Dieses Editorial leitet in ein Schwerpunktheft ein, das sich der Thematik geflüchteter Menschen widmet und dabei einen besonderen Fokus auf die Themen Repräsentation, Reflexion und Widerstand legt, wie sie zum Beispiel in Medien, Politik und Forschung, aber auch unter geflüchteten Menschen verhandelt werden. Um die Hintergründe deutlicher zu machen, vor denen die gesammelten Beiträge entstanden, werden zunächst jüngere Verschärfungen der europäischen und deutschen Flüchtlings-und Asylpolitik wie auch die Konsequenzen für Menschen skizziert, die auf der Flucht sind. Daran anschließend wird ein Einblick in die aktuelle Situation, die Dynamiken und Perspektiven der sogenann‐ ten »Flüchtlingsforschung« in Deutschland gegeben; zugleich werden einige ihrer Defizite benannt.

11TH ANNUAL GRADUATE CONFERENCE IN EUROPEAN HISTORY – GRACEH 2017, European University Institute, Florence

With the end of World War II, millions of German speakers – minorities in Eastern and South-Eastern European countries such as Czechoslovakia, Hungary, Yugoslavia or Rumania – were forcefully expelled from their homes. These expulsions as well as Allied bombings during the war are becoming more and more important as victim narratives in the German and Austrian memory cultures. For a long time these cultures had been marked by the officially acknowledged history of perpetratorship during the Holocaust. Yet the parallelisation of the narratives of the genocide on the European Jews and the expulsion of German speaking minorities risks oversimplification. The historian however has the possibility of breaking apart conventional narratives of expulsion, thus exposing new, more complex yet richer aspects of this problematic history.
In this sense, the conference paper aims to present findings of a preliminary research conducted right now. This is part of a planned doctoral thesis on “Ethnic Germans” as a refugee category in the Republic of Austria between 1945 and 1955. In Austria, a receiving but also a sending country, the history of the expulsions starting with the arrival of “Sudeten German” expellees such as the infamous Brno Death March quickly turned into a genuine refugee crisis. Authorities tried to stop the influx of people, while intervening with the Czech government on behalf of Austrian nationals living in Czechoslovakia. Dealing with the expellees was part of a larger effort to get a grip of the massive presence of refugees, evacuees and expellees in the country.
By inserting the history of “Ethnic German” expulsion into the larger post-war context and by questioning the refugee categories applied, one is able to gain many new multi-layered narratives.

Potsdam – Zwang oder Möglichkeit? Zeitgenössische Interpretationen

Ein Schwerpunkt in der Geschichte der Aussiedlung der Ungarndeutschen ist die Interpretation des Potsdamer Abkommens. Sowohl die damaligen Politiker, als auch die Historiker, die sich mit diesem Thema beschäftigten, stritten sich darum, ob die Aussiedlung für die ungarische Regierung ein Zwang oder eine Möglichkeit war. Diese Studie befasst sich damit, wie die damaligen Politiker das Abkommen interpretierten.
Mit der Verwendung von Archivquellen, Presseorganen und durch die Analyse des Textes des Abkommens in verschiedenen Sprachen versucht die Autorin eine Antwort auf die Frage zu geben. Die ungarische Regierung hatte die Absicht, einen Teil der Ungarndeutschen zur Aussiedlung zu zwingen, und dafür bekam sie von den Großmächten Erlaubnis, aber danach wollte niemand da- für verantworten. Die ungarische Regierung war nicht in der Lage, die Aussiedlung auf Grund der Kollektivschuld offen auf sich zu nehmen, weil die als Präzedenz für das Schicksal der Ungarn in der Tschechoslowakei hätte dienen können. Die Leiter des Staates durften nicht anders vorgehen, als den Zwang des Potsdamer Abkommens zu betonen.
Als Historiker können wir jetzt sagen, dass es kein Zwang, sondern eine Möglichkeit war, aber die zeitgenössischen Politiker durften es offen nicht auf sich nehmen.

Rudolf Tempsch stellt in seinem von Krister Hanne und Stefan Troebst herausgegebenen Buch dar, wie ca. 5.000 geflohene Sudetendeutsche, verfolgte Sozialdemokraten und Kommunisten, in den Jahren 1938–1955 in Schweden Zuflucht fanden. Tempsch beschreibt wie diese politischen Flüchtlinge während des Kriegs empfangen wurden, diese sich an die schwedische Gesellschaft anpassten und als Arbeitsmigranten angeworben und aufgenommen wurden. Die Aufnahme der Sudetendeutschen in das wohlfahrtsstaatliche »Volksheim« Schwedens stellt ein besonders erfolgreiches Beispiel für die Integration von Migranten in die Gesellschaft des skandinavischen Landes dar.

Vor dem Hintergrund, dass pädagogische Fachkräfte an differenten Schaltstellen in die Arbeit mit jungen Geflüchteten involviert sind, rekonstruiert Caroline Schmitt anhand von offenen Leitfadeninterviews mit Fachkräften aus Clearingstellen, Folgeeinrichtungen, Gemeinschaftsunterkünften sowie der Asyl- und Verfahrensberatung, welche Sichtweise sie auf die junge Adressat*innengruppe einnehmen, wie sie ihren pädagogischen Auftrag verstehen und die pädagogische Beziehung zu den jungen Geflüchteten ausrichten. Die gewonnenen Erkenntnisse werden unter Hinzunahme von Theorien zu professionellem Handeln verdichtet und münden in eine Typologie verschiedener Beziehungsmuster.

Die Eigenheit der letzteren Welle von literarischen Texten mit dem Hintergrund der Flucht und Vertreibung – unter anderen Günter Grass Im Krebsgang (2002), Tanja Dückers Himmelskörper (2003), Christoph Heins Landnahme (2004) – liegt nicht in der Thematik per se (seit dem Nachkrieg wurde die Flucht und Vertreibung von Schriftstellern aus verschiedenen ideologischen Hintergründen thematisiert und fiktionalisiert) 2 , sondern in der Problematik der transgenerationellen Übertragung dieser traumatischen Erfahrungen. Schwerpunkt dieser Werke ist nicht darzustellen, wie die Kriegsgeneration den Zusammenbruch des Dritten Reichs erlebte, sondern die Überlieferung und die Verarbeitung dieser Ereignisse im Familienkreis, d.h. die Vermittlung der Wirkung solcher Erlebnisse auf die folgenden Generationen (Kinder, Enkelkinder). Daher handelt es sich um Texte, die sich nicht vorrangig mit dem Krieg beschäftigten, sondern mit den Jahrzehnten danach, und die daher großes Gewicht auf Themen wie ‚die ...

Das Flüchtlingsschutzsystem steht vor großen Herausforderungen: wie wird geschützt, wer finanziert was und aus welchen Gründen? Ein Überblick, wie Flüchtlingsschutz international organisiert ist und woran es mangelt. http://fluechtlingsforschung.net/das-system-woran-scheitert-fluchtlingsschutz-eigentlich/

Németország amerikai megszállási övezetében a Magyarországról elűzötteknek 1947-ig kizárólag az egyház keretén belül nyílt lehetőségük politikai és érdekvédelmi szervezkedésre, vagyis a „koalíciós tilalom" megkerülésére. A katolikus Egyházi Segélyhely és az Evangélikus Segélyszolgálat tanácsadóhelyeinek, részlegeinek és bizottságainak az volt a feladatuk, hogy honfitársaikat kivezessék az „értelmetlen átmeneti állapotot" jellemző megtűrtség és a „tűrni muszáj" kényszereiből. Ezért arra ösztönözték őket, hogy önálló kezdeményezéssel, önerővel, egymás kölcsönös megsegítésével, vagyis közös önsegéllyel teremtsék meg egzisztenciájuk alapjait az új hazában. A honfitársi egyházi segélyszervezetek teljesítménykényszere és vezetőik személyes érvényesülési vágya kölcsönösen felerősítették egymást. Hessenben a katolikusoknál Viktor Gußmann, az evangélikusoknál Irma Steinsch kezdte kiépíteni azt a rokoni és ismerősi hálózatot, amely meghatározta a telepesjelöltek kiválasztását és azáltal a lakótelepiek „ínség- és tettközösségéből" később Darmstadtban kialakult két magyarországi „telepescsalád". A segélyszervezetek forgatókönyve szerint megalapított közhasznú lakótelep-építő szövetkezetek alkották a közös önsegély gazdasági-szervezeti keretét. A szövetkezetek választott elnöksége és felügyelőtanácsa község- és gyülekezetépítőkből állt, akiknek a világháború utáni évek politikai kultúrájára jellemző módon világi és egyházi követelményrendszernek egyaránt meg kellett felelniük. A letelepedési szerződések megkötésekor az egyházi és világi szervezetek, tartományi és városi politikusok, őshonos és új lakosok egyaránt axiómaként kezelték, hogy a letelepítés-letelepedés sikerének biztosítéka a telepesek honfitársi és felekezeti egysége. Bíztak az azonos felekezethez tartozó honfitársak összetartásából fakadó fokozott teljesítőképességben, amely elengedhetetlennek tűnt az önerővel, közös önsegéllyel építendő lakótelepekhez. A Magyarországi Német Hűségmozgalom és az egyházi segélyszervezetekben tevékenykedő volt volksbundisták közti vetélkedés az utóbbiak győzelmével zárult Hessenben, mivel az „öntudatos németek" a honfitársi egyesületbe tömörüléssel 1950-re elérték, hogy a Délkelet- illetve Közép-Európából elűzöttek egyik csoportját, a magyarországiakét kizárólag ők képviselhessék a wiesbadeni kormány előtt. Konkurensük, a hazatérésre való várakozást hirdető és a „magyar-német fegyverbarátság" jegyében fellépő Hűségmozgalom csupán a magyar emigráció kifejezetten jobboldali, nemzeti-konzervatív szárnyával talált kapcsolatot, s nem tudott kitörni a politikai marginalitásból.

Die ungarische provisorische Nationalregierung war entsprechend dem „vorläufigen Prinzip der juristisch verdeckten und partiellen Lösung” bestrebt, die organisierte Zwangsaussiedlung der Deutschen im internationalen Rahmen und mit Zustimmung der Alliierten Kontrollmächte in Gang zu setzen. Zwar schließen die Regierungspolitiker die vollständige Vertreibung für einen späteren Zeitpunkt nicht aus, hielten sie aber die sogenannte „radikalste Lösung der Schwabenfrage” vorübergehend für untragbar. Ungarn konnte die ethnische Vertreibung aus Rücksicht auf die ungarischen nationalen Minderheiten außerhalb des Landes nicht forcieren. Hier hätte die Gefahr bestanden, dass die tschechoslowakische oder rumänische oder jugoslawische Regierung nach demselben Muster gehandelt hätten, diesmal zu Lasten der Auslandsungarn. Um die vollständige ethnische Vertreibung in der Theorie zu vermeiden, war die Ausnahme der „Entlasteten” notwendig. Dass die Ausnahme der „Entlasteten” praktisch nicht justiziabel war, sondern der Willkür Tür und Tor öffnete, steht auf einem anderen Blatt. Das Dilemma der massenhaften oder vollständigen Deutschenvertreibung konnte auf Grund des Potsdamer Beschlusses vom August 1945 nicht entschieden werden. Die ungarische provisorische Regierung verhielt sich weiterhin taktisch abwartend, um sich beide Optionen offen zu halten. Der Mindestumfang der organisierten Vertreibung, die massenhafte Zwangsaussiedlung, bildete lediglich den vorläufigen Konsens der Regierungsparteien. Die Ersetzung der Kategorie „Förderer von hitleristischen Organisationen” (Verordnung Nr. 3.820 / 1945 MP.) mit der Umschreibung „er hat den Hitlerismus entweder mit Worten oder mit Taten unterstützt” legte im November 1945 den Grund zur Verurteilung jener Personen, die sich 1941 zu ihrer deutschen Nationalität bekannt hatten genauso, wie zur Ausbürgerung, Enteignung und Ausweisung derjenigen, die in der letzten Volkszählung das Deutsch als Muttersprache angegeben hatten.
Ursprünglich strebte auch die Tildy-Regierung eine Regelung an, die nur scheinbar differenziert hätte. Tatsächlich wären die zu vertreibenden willkürlich bestimmt. Das Scheitern der Verhandlungen mit der Tschechoslowakei (3.-6. Dezember 1945) trug am maßgeblichsten zum Taktikwechsel bei: Ab Ende Dezember 1945 ging es in die umgekehrte Richtung: Zwar wurde die restlose und vollständige Zwangsaussiedlung angeordnet, Innenminister Imre Nagy erhielt aber die Anweisung, eine vom Geist der Grundverordnung abweichende, mildere Durchführungsverordnung zwecks Absicherung einer größeren Anzahl von Ausnahmen auszuarbeiten. Er veröffentlichte die Durchführungsverordnung jedoch mit einer Einschränkung, die der Anteil der „Unschuldigen” auf absurde Weise administrativ vorschrieb. Dadurch gewann wieder einmal nicht die Prüfung der individuellen Schuld an Bedeutung, sondern die eventuelle Anerkennung der Unschuld der Einzelpersonen.

Die Hinwendung zum Deutschen Leid als narrativer Bruch zur Gedenkkultur der BRD-Nachkriegszeit zeichnet sich fort im Aufbau der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, die 2015 in Berlin in Form eines Museums und Archiv eröffnet werden soll.
Im Rahmen einer "Europäisierung" einer holistischen Leidens- und Kriegesgeschichte des 20. Jahrhunderts werden Verantwortlichkeiten verschoben und Deutschland in seiner Rolle als Opfer von den Vertreibungen am Ende des 2. Weltkrieges explizierbar gemacht. Die Stiftung als abschließender Baustein zur "Bewältigung" der Vergangenheit, hilft die Stellung eines wiedererstarkten Deutschlands innerhalb Europas zu zementieren.
Ein ethnographischer Rundgang soll die emotionalen Ebenen, die die Ausstellung hervorzurufen versucht, nacherzählen.

Germany had started the Second World War in an intentional and conscious manner, obviously being aware that every action can have unpredictable and unwanted consequences.
The Potsdam decisions were taken by the Great Powers after assuming supreme authority in Germany. They constituted a manifestation of the Allies’ rights and responsibilities. The territorial changes of Germany and the transfer of population were part of the general regulation of the effects of the Second World War. These decisions were not a simple matter of revenge. They must be perceived in a wider political perspective of European policy.
The resettlement by Germany of ethnic Germans to the Reich or to the territories it occupied constituted an instrument of National Socialist policy. This German policy turned out in 1945 to be a tragic irony of fate.
The resettlement decided in Potsdam must be perceived in the context of German legal responsibility for the war’s outbreak. The individual perception of the resettlement and individual guilt are different from the international responsibility of the state and from the political-historical responsibility of the nation.
In our discussion we made the distinction between the individual and the collective aspect as well as between the legal and historical/political aspect. We deal with the guilt of individuals (criminal, political, moral), the international legal responsibility of states, and the political and historical responsibility of nations (societies).
For the difficult process of understanding and reconciliation between Poles and Germans, the initiatives undertaken by some social circles, and especially the church, were of vital importance. The question of the resettlement became a theme of numerous publications in Poland after 1989. In the mid 1990s there was a vast debate in the media with the main question of: should we apologize for the resettlement?
Tracing a line from wrongdoing/harm to unlawfulness is not easy. In 1945 the forcible transfer of the German population was an act that was not prohibited by international law. What is signi-
ficant is that this transfer was not a means of war conduct. It did not apply to the time of a belligerent occupation, in terms of humanitarian law, but to a temporary, specific, international post-conflict administration.
Maybe for some people Potsdam decisions will always be seen as an illegal action, for others as an expression of strict international legal responsibility, for some as a kind of imperfect justice, and still for others as an opening of a new opportunity for Europe.

The article provides an overview of the dynamics of migration from Poland to Germany and the socio-demographic characteristics of Polish community. It begins with the history of migration processes between the two countries, with special focus on the most important periods (including post-accession migration). Next, the socio-demographic characteristics of the Polish community are analyzed, including its size, distribution, education and labour market situation. A comparison between the Polish community and the entire migrant community in Germany is conducted as well.